Alita: Battle Angel [Film]

© 20th Century Fox

Originaltitel:

Alita: Battle Angel

Laufzeit:

122 Minuten

Jahr:

2019

Veröffentlichungsdatum:

14.02.2019

Regisseur:

Robert Rodriguez

Buchgrundlage:

Manga: Battle Angel Alita

Hauptdarsteller:

Rosa Salazar, Christoph Waltz, Keean Johnson, Eiza González, Jennifer Connelly, Michelle Rodriguez, Mahershala Ali

Rezension und Inhalt:

300 Jahre nach dem großen Krieg stellt die Erde ein dystopisches Szenario dar. Es gibt eine Stadt der reichen und wohlhabenden, in die man als Normalsterblicher fast nicht gelangen kann. Auf der Erde sind Schusswaffen verboten. Die Bevölkerung schlägt sich mehr schlecht als recht durch.

Der Film beginnt damit, dass der Wissenschaftler Dr. Ido einen noch intakten Cyborgkopf findet. Ein Cyborg, der vor dem großen Krieg gebaut wurde. Diesen setzt er zusammen und nennt ihn Alita. Alita kann sich aber an nichts mehr erinnern. Sie freundet sich mit einem Jungen an und erkundet die für sie neue Welt.

Als sie zweifel an Dr. Ido hegt, da der nachts das Haus verlässt und es zu ungewöhnlichen Morden kommt, entdeckt sie ihre Kämpferischen Fähigkeiten und wird in einen Strudel von Ereignissen gezogen.

Ich fand die Story ganz interessant. Sie ist sicher nicht atemberaubend aber für einen derartigen Film recht gut gelungen. Die Effekte sind Klasse auch wenn Alitas Kampfstil doch so einige Grenzen der Physik außer Kraft setzt, aber hey das ist ja weit in der Zukunft. Wer weiß was da möglich ist.

Ein wenig dramatische Liebe gibt es im Film natürlich auch (zwischen Cyborg und Mensch).

Der Film hat zwar eine mehr oder weniger abgeschlossene Handlung, ist aber sehr eindeutig auf einen Nachfolger ausgelegt.

Somit bleibt zu hoffen, dass der Film so profitabel ist, dass es einen zweiten Teil gibt.

Christopher Walz glänzt in dieser Rolle nicht so wie in anderen. Jennifer Connelly spielt hier sehr überzeugend die unsyphatische und weitgehend eiskalte Helfershelferin.

Fazit:

Endlich mal wieder was neues, nachdem in der letzten Zeit ja eine Fortsetzung nach der anderen gedreht wird, um vermeintlich sichere Einspielergebnisse zu bekommen.

Bitte mehr Mut von Hollywood – nur so bekommt man auch Überraschungserfolge mit teilweise wirklich hohen Einspielergebnissen und Alita ist meiner Meinung nach durchaus gelungen und verdient auch einen zweiten Teil.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Drachen zähmen leicht Gemacht 3 – Die geheime Welt [Film]

© Dreamworks

Originaltitel:

How to train your dragon – The Hidden World

Laufzeit:

98 Minuten

Jahr:

2019

Veröffentlichungsdatum:

07.02.2019

Regisseur:

Dean DeBlois, Chris Sanders

Buchgrundlage:

Hauptdarsteller:

jeweils unterschiedliche lokale Vertonung

Rezension und Inhalt:

Hicks ist in der Aufgabe des Anführers seines Wickingerstammes noch nicht richtig angekommen. Er versucht alle Drachen zu befreien. Seit den Ereignissen des letzten Films ist einige Zeit vergangen. Da er sich auf seine Abenteuer und die Drachenbefreiung konzentriert geht es in Berg drunter und drüber.

Bei den Drachenfängern (die natürlich schon wieder eine riesige Schiffsflotte haben und obwohl sie ja mit den Drachen kein Geld verdienen können mangels Erfolg haben sie offenbar genug Ressourcen).

Plötzlich taucht ein Weibchen auf und Ohnezahn verhält sich plötzlich ziemlich männlich oder sagen wir liebestoll. Er fällt quasi über seine eigenen Füße und er hat Glück, dass das Weibchen nicht wirklich eine Auswahl hat oder sie direkt auf ihn steht. So ganz klar ist das anfangs nicht.

Die entsprechenden Szenen bewegen sich irgendwo zwischen witzig und fremdschämen.

Plötzlich taucht ein Drachenjäger auf, der es sich zum Ziel gesetzt hat alle Nachtschatten zu töten. Da kommt ihm das Weibchen gerade recht um Ohnezahn zu töten.

Die Kämpfe sind noch mehr als in den ersten beiden Teilen eher auf trottelig / witzig ausgelegt. Die Protagonisten verhalten sich quasi durchgehend dumm.

Die Animation ist wirklich eine Wucht und gehört zu dem besten bisher gebotenen. Es ist unglaublich wie natürlich manchmal Dinge dargestellt werden. Genauso wie es den Animateuren manchmal fast besser als menschlichen Schauspielern gelingt Emotionen zu übertragen. Die haben ihre Hausaufgaben wirklich gemacht.

Fazit:

Ich fand speziell die erste Hälfte des Films relativ schwach. Der Gegenspieler wirkt recht farblos und nicht überzeugend.  Die Story ist reichlich 08/15. Die Probleme in Berg sind auch eher überschaubar. Somit plätschert der erste Teil so dahin.

Gegen Ende wird der Film dann recht überzeugend. Für einen Kinderfilm fand ich das Ende sogar erstaunlich realistisch.

Meiner Meinung nach waren die ersten zwei Teile besser als dieser aber der Level lag auch sehr hoch.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

 

 

Frühstück mit Kängurus: Australische Abenteuer [Buch]

Frühstück mit Kängurus Australische Abenteuer - Bill Bryson

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Bill Bryson

Titel:

Frühstück mit Kängurus (413 Seiten)

 Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Ich habe nie erfahren, wie lange ich damals in dem Auto geschlafen habe, aber kurz war es nicht. Ich weiß nur, dass ein bleiernes Schweigen in der Luft hing, als ich wieder zu mir kam – eben die Art Schweigen, das Menschen überkommt, die in ihrer Heimatstadt einen zusammengesackten, zuckenden Haufen von einer Sehenswürdigkeit zur anderen karren und er sie keines Blickes würdigt.

Als ich Picknick mit Bären gelesen habe, bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Aufgrund der guten Bewertungen wurde mein Interesse geweckt. Da ich schon dreimal Australien besucht habe und in rund 9 Wochen zumindest einen ganz guten Überblick bekommen habe, war ich gespannt auf die Sicht von Bill Bryson.

Das Buch ich ich ziemlich launig geschrieben. Wie auch schon bei Picknick mit Bären sind auch hier deutliche Zweifel angebracht, ob alles wirklich so passiert ist. Sein Schreibstil passt zu Australien aber besser als zum Appalachian Trail.

Das hat damit zu Tun, dass Bill Bryson immer wieder Erlebnisse beschreibt, dann aber teilweise über lange Passagen in die Geschichte, die Politik, kurioses Hintergrundwissen und alle möglichen anderen Themen abtaucht. Von Tierwelt, über Geschichte, über Entdecker, kulturelle Besonderheiten, Gewohnheiten wird so ziemlich alles geboten.

Wenn Sie im Busch sind und eine Schlange kommt daher, bleiben Sie stocksteif stehen, und lassen Sie sie über Ihre Schuhe gleiten.« Donnerwetter, diesen Ratschlag würde ich ja nun von allen, die ich je bekommen hatte, am wenigsten befolgen.

Das was er dabei aufzeigt ist dabei alles Mögliche: Witzig, Informativ, belanglos, langweilig. Da Australien aber deutlich mehr Hintergrundmaterial bietet, hatte er für dieses Buch deutlich mehr interessantes Füllmaterial zur Verfügung als bei Picknick mit Bären.

Wenn man sich konkret über Australien informieren möchte, ist das Buch eher ungeeignet. Wenn man unterhalten werden möchte und im Optimalfall schon mal in Australien war oder noch dorthin reisen möchte, kann das Buch recht interessant sein.

Warum Australiens Spinnen so extrem giftig sind, weiß übrigens niemand; sie fangen nur kleine Insekten, können sie aber mit einer Giftmenge abfüllen, von der ein Pferd tot umfallen würde. Ein schlimmer Fall von Overkill, scheint mir.

Einige Passagen muten auch etwas seltsam an. Als ihm ein Geländewagen übergeben wird, nutzt er mehr oder weniger Star Trek Sprache um aufzuzeigen, dass er die technische Einweisung des Vermieters nicht verstanden hat. So schlimm wird es wohl kaum gewesen sein.

Es werden einige Klischees wie z.B. giftige Tiere umfassend abgearbeitet, während Bryson andere Themen wie z.B. Vegemite auslässt. Derartige Lücken gibt es hier und dort. Insofern hat auch Herr Bryson noch nicht alle Besonderheiten von Australien entdeckt.

Eine australische Fliege versucht, die Feuchtigkeit von Ihren Augäpfeln zu saugen. Wenn Sie sie nicht ständig wegscheuchen, stößt sie in Bereiche Ihrer Ohren vor, von denen ein Wattestäbchen nur träumen kann. Sie stirbt gern für die Herrlichkeit, mit einem winzigen Plumps auf Ihrer Zunge zu landen. Tanzen dreißig oder vierzig auf diese Weise um Sie herum, folgt der Wahnsinn auf dem Fuße.

Was er zum Thema Fliegen schreibt, sollte man aber beherzigen, wenn man noch nicht in Australien war, kann man sich nicht vorstellen, dass diese Stelle nicht übertrieben ist. Ist sie nicht!

Gegen Ende schwächelt das Buch etwas, was aber vielleicht auch damit zu tun hat, das Bryson schon sehr viele Eindrücke hatte. Er hat auch einige Teile und eine ganze Reihe Sehenswürdigkeiten von Australien ausgelassen. Man bekommt aber einen ganz guten Eindruck vom Land geboten.

Fazit:

Das Buch ist eine Mischung zwischen Reiseführer und diversen Informationen, die mal interessant und oft auch ziemlich belanglos sind. Das ist aber nicht mal negativ gemeint, weil es sich interessant liest.

Am nächsten Morgen stand ein neuer Mann am Empfangstresen. »Und hat es Ihnen bei uns gefallen, Sir?«, säuselte er. »Es war einzigartig beschissen«, antwortete ich. »Oh, Sie sind hingerissen«, schnurrte er und nahm meine Karte. »Ja, ich würde mich sogar zu der Aussage versteigen, dass der Nutzen eines Aufenthaltes in diesem Etablissement im Wesentlichen darin besteht, dass man garantiert alle folgenden Erfahrungen im Dienstleistungsgewerbe vergleichsweise erfrischend findet.«

Das Buch ist insgesamt recht unterhaltsam geschrieben und lebt an vielen Stellen über den Humor von Bill Bryson. Auch wenn einem als Leser schnell klar wird, dass viele Szenen nicht so stattgefunden haben.

Das Buch ist genau das richtige für zwischendurch und recht anspruchslos zu lesen. Ich behaupte aber, dass man vieles von dem was man in diesem Buch liest, zwei Tage später wieder vergessen hat.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

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Mystic Highlands [Serie]

Mystic Highlands 1: Druidenblut - Raywen White  Mystic Highlands 2: Druidenliebe - Raywen White  Mystic Highlands 3: Mythenbaum - Raywen White  

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Raywen White

Teile der Serie:

  • Mystic Highlands 1: Druidenblut (262 Seiten)
  • Mystic Highlands 2: Druidenliebe (288 Seiten)
  • Mystic Highlands 3: Mythenbaum (282 Seiten)
  • Mystic Highlands 4: Mythenschwert (März 2019)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Den Grundplot im ersten Band fand ich nicht wirklich spannend. Die Art wie die Geschichte anfängt, kennt man schon aus diversen anderen Büchern. Rona hat ursprünglich in Schottland gelebt. Sie kann sich aber an kaum noch etwas aus dieser Zeit erinnern. Ihre Eltern sind mit ihr in jungen Jahren nach New York gezogen. Sie hat etwas Leerlauf, bevor es mit der Uni losgeht und findet per Zufall einen Brief von Sean mit Flugticket, den ihr ihre Eltern vorenthalten haben.

Sie kann sich nicht mehr an Sean erinnern, es ist aber ihr Traum mal nach Schottland zu fahren. Ihre Eltern sind strikt dagegen, ohne ihr einen Grund zu nennen. Sie ignoriert die Wünsche ihrer Eltern und fährt heimlich nach Schottland.

Sie schluckte. »Ich bin viel zu schwer.« »Ist das jetzt eine dieser Frauenfangfragen, auf die ich als Mann sowieso nicht richtig antworten kann, egal was ich sage?«

Sean ist nett, hat aber von Anfang an Hintergedanken. Er will wissen, ob Rona die Wächterfähigkeiten geerbt hat, mit der Sie in der Lage ist Síodhach zu jagen, schneller als andere zu sein und die Fähigkeit zu besitzen die Kräfte der Natur zu nutzen.

Das kommt mir alles von der Ausgangssituation recht bekannt vor. Eine Person hat außergewöhnliche Fähigkeiten, von denen sie nichts weiß und muss die Welt deswegen retten.Wer soll es sonst tun? Nebenbei ergibt sich natürlich sofort eine Liebesbeziehung.

Sean zweifelt an sich, nachdem er Rona der Gefahr aussetzt – vorher hat er natürlich keine Zweifel. Natürlich ist auch niemand in den Sinn gekommen, warum Ronas Vater und ihre Mutter mit Rona nach New York gegangen sind und es das Ziel ihrer Eltern war sie zu beschützen.

Rona akzeptiert sofort ihre „Bestimmung“ nachdem sie vorher ein ganz normales Leben hatte. Innerhalb von Stunden nimmt sie ihr neues Leben als gegeben hin und gibt ihr geplantes Studium auf.

Der erste Teil wird im Wesentlichen vom Kennenlernen zwischen Rona uns Sean bestimmt und das ist ziemlich unspannend. Das Ende des Buches wird deutlich interessanter. Allerdings ist dieser Teil relativ kurz. Leider ist auch einiges sehr vorhersehbar.

Auch das Ende wird quasi schon ziemlich am Anfang angedeutet. Der aufmerksame Leser ahnt also schon viel Früher wie sich die Geschichte weiterentwickelt.

Buch 2:

»Damit sind wir wohl quitt und ich verzeihe dir. Verzeihst du mir, dass ich mit Clarissa nackt in ihrem Bett gelegen habe?« Sein Ton ähnelte dem eines Geschäftsmannes, der die letzten Vertragsbedingungen aushandelte.

Rona hat beim Kampf erfahren, dass sie zum Teil Druidin als auch eine Elfin ist. Elfen sind in dieser Geschichte aber die Bösen, zumindest wenn es nach den Druiden geht. Da die ältesten beschlossen haben, dass Rona aufgrund ihrer Herkunft getötet werden muss, ist sie in den Síd geflohen.

Sie vermutet, dass sie Seans Vater als Kind ungewollt getötet hat und da er sie töten soll, sieht sie keine Zukunft mehr mit ihm.

Die Ausgangslage im zweiten Band ist für Interessanter als im ersten Teil.  Allerdings geht es mir auch in diesem Band zu viel um die Liebesbeziehung bzw. primär Herzschmerz als die eigentliche Handlung.

»Warum kennt ihr alle meinen Vater?«, fragte sie. »Er ist eine Legende«, hauchte Logan ehrfürchtig. »Vergleichbar mit Thor aus den Avengers. Nur ohne Mjölnir.«

Rona wird von allen belogen und betroffen. Das zieht sich durch beide Bücher durch.

Im zweiten Teil wird dann etwas mehr Geschichte geboten, die aber in weiten Teilen reichlich unstimmig ist.

Man erfährt, dass die Geschichte zwei Seiten hat. Die Version der Síd Bewohner ist eine ganz andere als die der Druiden. Die Welt in der Rona nun zwangsweise lebt ist bedroht. Sean hasst sie nun vermutlich aber irgendwas muss sie unternehmen.

»Du kannst mich nicht vor den Schrecken, die vor uns liegen, beschützen. Ich bin ein Teil davon.«

Der Bösewicht ist ziemlich schwarz weiß dargestellt. Sein einzige Motiv ist Reche und es ist komplett Wahnsinnig. Das war er selbst anderen – tausenden antut – steht in keinerlei Verhältnis zu dem was ihm „angetan“ wurde.

Rona entwickelt sich vom “normalen” Mädchen innerhalb kürzester Zeit zu einer extrem mächtigen Person.

Fazit:

Nach zwei Teilen ist der vierteiligen Serie ist mein vorläufiges Fazit: Zu viel Herzschmerz, zu wenig Handlung. Wer den Fokus primär auf der Liebesbeziehung und den damit verbundenen möglichen Dramen sucht, ist bei dieser Serie gut aufgehoben.

Dort wo die Handlung dann ein wenig Fahrt aufnimmt, gibt es auch gleich diverse Widersprüche und Unstimmigkeiten. Der Grundansatz der Serie ist nicht schlecht, die Ausgestaltung gefällt mir aber nicht so gut. Emotionen kommen bei mir bei dieser Serie leider auch überhaupt keine an.

In Teil 3 wechseln die Charaktere, die primär im Fokus stehen. Logan spielt in den ersten beiden Teilen eine Nebenrolle.

Die Durchschnittswertung der Serie ist übrigens höher als meine Wertung.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3.5/5 Zwischenfazit – bisher habe ich nur die ersten beiden Teile gelesen, da Teil drei andere Charaktere in den Fokus rückt und ich die ersten beiden Teile nicht berauschend fand.

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Ronas Eltern sagen ihr nicht die Wahrheit und Sean bringt sie in Lebensgefahr ohne ihr was davon zu sagen. Tolle Verwandtschaft insgesamt.
  • Wieso sind die bösen nur in Schottland un der Rest der Welt bleibt verschont?
  • Die Druiden werden in ihren Job hineingeboren und sind dann zwangsläufig militärisch organisiert „mein Offizier“. Hört sich toll an. Totale Entscheidungsfreiheit, wenn man per Geburt Beschützer wird und sich dann einem militärischen System unterordnet. Aber es zeigt sich ja in der Geschichte auch, dass es nicht funktioniert.
  • Erst behandelt Sean Rona wie einen Feind und ein paar Minuten später ab ins Bett. Das nenne ich mal launisch.
  • Wir könnten fliehen. Sie würden uns überall finden, Erst gibt es die Druiden nur in Schottland und nur wenige Wächter und die machen dann plötzlich Weltweit Jagd auf die beiden? Warum sollten Sie. Gegner gibt es in Schottland genug.
  • Sean hat Rona jedes Jahr einfach auf gut Glück ein Flugticket geschickt?
  • Seans Mutter schon vorher von Ronas Vergangenheit gewusst und trotzdem hat sich Versucht Rona und Sean zu verkuppeln? Das ergibt keinen Sinn. Ihr muss klar gewesen sein, dass Rona getötet wird. Im ersten Buch wirkt es aber so, als wenn sie die Hoffnung hatte, dass Rona Druidin wird. Auf mich wirkt das eher so, als wenn die Autorin im ersten Teil noch nicht wusste wie es im zweiten weiter geht.
  • Wieso hängt Rona plötzlich in einem Steinkreis fest, wo sie vorher nie Probleme damit hatte und zur Häfte Druidin ist? Wieso überrascht Rona, dass sie selbst hinaus kann (was sie natürlich nicht merkt?!). Genauso unlogisch ist, dass die Schutzrunen plötzlich gegen Rona greifen sollen, obwohl sie bereits vorher in dem Haus mit den Runen war. Nur weil ihre Kräfte erwacht sind?
  • Wohin verschwinden der Herr der Elben und der oberste Druide ständig? Der Síd ist offenbar überschaubar und schrumpft sogar.
  • Mir erschließt sich nicht, warum ein Unsichtbarkeitszauber zu einem „wechsel die Welt zauber“ wird, nur weil Rona an die Vergangenheit denkt. An nichts denken ist zumindest äußerst schwierig.
  • Woher sollte irgendjemand wissen wie Rona den Síd retten kann bzw. das sie es kann?
  • Wenn man selbst Gefahr läuft getötet zu werden wird einen wohl kaum stören, ob man ein Auto klaut. Es gibt wirklich wichtigere Dinge.
  • Sean realisiert sofort das der Nebel vor der Burg der Druiden nicht echt ist, alle anderen Druiden aber nicht?
  • Sehr schlau komplett ohne Plan zur Burg zu fahren, um dort gefangen, gefoltert und vielleicht getötet zu werden
  • Wieso hat Islind nicht einfach Éremón mit dem Schwert getötet und Milesius gerettet, statt wegzulaufen? Éremón lag doch schon am boden.
  • Das irgendwer Éremóns Worten vertraut ist unglaubwürdig. Sowohl Rona als auch ihre Eltern glauben an seine Beteuerungen.
  • Éremóns entzieht dem Síd durch die Verlängerung seines Lebens so viel Energie, dass die ganze Welt zu Grunde geht? Ziemlich unglaubwürdig. In einer Situation in der die Welt gerade vernichtet wird und Éremón nicht in der Position ist irgendwelche Forderungen zu stellen, wirken Drohungen gegenüber Sean auch ziemlich unglaubwürdig.

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Amani [Serie]

Amani Rebellin des Sandes - Alwyn Hamilton  Amani Verräterin des Throns - Alwyn Hamilton  Amani Rebellin des Morgenrots - Alwyn Hamilton

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Alwyn Hamilton

Teile der Serie:

  • Amani – Rebellin des Sandes (353 Seiten)
  • Amani – Verräterin des Throns (545 Seiten)
  • Amani – Heldin des Morgenrots (480 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Ich war nicht wie er, ich musste daran glauben, dass es in Izman besser war als hier, sonst machte es nicht viel Sinn, überhaupt irgendwo zu leben.

Amani lebt in einem kleinen Dorf irgendwo im Nirgendwo. Dort ist das Leben weitgehend vorbestimmt. Man schuftet jeden Tag vor sich hin, wird irgendwann mit irgendwem zwangsvereiratet und das war es auch was das Leben bietet. Amanis Mutter wurde dafür hingerichtet, dass sie ihren Vater – den Säufer – erschossen hat. Nun lebt Armani bei ihrer Tante. Die Tante hasst Amani. Amani will weg. Sie bereitet ihren Abgang vor und will ein Schießturnier gewinnen, um das nötige Geld zu erlangen. Dummerweise läuft dabei alles schief aber sie flüchtet mit einem der Teilnehmer des Turniers.

»Ich will dich ja nicht beunruhigen oder so.« Ich versuchte, in ruhigem Ton zu sprechen. »Aber hast du schon gemerkt, dass du eine Kugel abbekommen hast?« »Ah ja.« Als ich ihn jetzt anschaute, sah ich, dass er sich am Tresen festhielt, um aufrecht zu bleiben. »Das hätte ich fast vergessen.«

Am nächsten Tag ist sie mittelloser als vorher, während der mysteröse Fremde gejagt von der Armee in ihrem Laden auftaucht. Sie deckt ihn, wird dadurch aber selber zur Zielscheibe. Sie muss fliehen und macht damit den ersten Schritt aus dem verhassten Dorf.

Die Welt von Armani beinhaltet übernatürliche Wesen. Ghule, Djinnis sogenannte Erstwesen und noch andere. Auch diese Wesen sind von Magie durchdrungen aber toll ist, dass man hier definitiv nicht an Harry Potter denken muss.

Man kommt sich eher vor wie bei Tausendundeine Nacht.

Sie landet ohne eine wirkliche Wahl bei den Rebellen, die sich gegen den tyrannischen Sultan auflehnen.

Ich fühlte mich halb tot. Was immerhin ein Privileg der Lebendigen war.

Amani erlebt im ersten Buch eine erhebliche Wandelung von jemand der (gezwungenermaßen) primär um das eigene Leben besorgt ist und sich gut wie möglich durchschlägt zu jemanden, der für andere einsteht und nicht wegläuft, wenn es darauf ankommt.

»Das war, nachdem wir ein Gebäude in Schutt und Asche gelegt haben«, fügte ich hinzu. »Aber das war eigentlich mehr ein Unfall.« Shazad lächelte und strahlte. Als hätte sie, was mich betraf, gerade eine Entscheidung getroffen, die ihr gefiel. Dann sprudelte alles aus mir heraus.

Es ist interessant die Welt durch Amanis Augen zu sehen, weil sie bisher aus ihrem Dorf noch nie rausgekommen ist und somit vieles neu für sie ist. Sie lernt aber schnell und hat ein loses Mundwerk, was die Geschichte oft spannender und interessanter macht.

Wie man sich vorstellen kann ist ein loses Mundwerk für eine Frau in der dargestellten Zeit oft nicht sonderlich vorteilhaft. Sie steht aber eindeutig ihre Frau.

Eine angedeutete Liebesgeschichte gibt es auch, die spielt aber eher eine untergeordnete Rolle.

Buch 2:

Und du wirst mir glauben, weil ich dich noch nie belogen habe. Was zur Hälfte der Grund ist, weshalb du mich so magst.« Damit hatte sie nicht unrecht. »Und was ist die andere Hälfte, wenn du schon so schlau bist?« »Dass du ohne mich permanent ohne Kleider dastündest.«

Am Ende vom ersten Band sieht die Situation für die Rebellen etwas besser aus. Die Waffe mit der ganze Städte zerstört werden konnte, konnte vorerst ausgeschaltet werden. Die Waffe entpuppt sich aber als Person mit magischen Fähigkeiten, die auch noch der Bruder von Amani ist und unter der Kontrolle des Sultans stand (er wurde gefügig gemacht). Die Rebellen konnten das Bündnis zwischen der Gallanischen Armee und dem Sultan ins Wanken bringen.

Im zweiten Buch ist der Anfang recht ungewöhnlich. Innerhalb von wenigen Seiten werden Geschehnisse zusammengefasst, die ein halbes Buch füllen könnten, die zwischen Band 1 und 2 gesehen sind.

»Die Frau, die dich betäubt und entführt und an den Harem verkauft hat? Ja, doch, sie erscheint ungemein vertrauenswürdig.«

Durch die beschriebenen Ereignisse wird der Vorteil der Rebellen direkt wieder einkassiert. Die Rebellen konnten einigen Boden gut machen aber der Sultan hat neue Bündnisse geschlossen um sich wieder den inneren Angelegenheiten zuzuwenden. Zum Beispiel der Zerschlagung der Rebellen.

Im zweiten Buch verlagert sich die Perspektive, da Amani das schlimmstmögliche passiert. Sie landet im Sultanspalast. Dort wir eine andere Art Krieg ausgefochten als in der Wüste. Weniger gefährlich ist dieser Krieg aber auch nicht. Der Sultan ist überaus schlau und ein skrupelloser Herrscher. Es wird aber auch deutlich, dass er sich anders nie so lange gehalten hätte und sein Land vielleicht schon erobert worden wäre.

Vage erinnerte ich mich an eine Redewendung, die Shazad gebraucht hatte. Sie hatte irgendwas mit strategischer Kriegführung zu tun. Ich war mir nicht sicher, ob Jin und ich im Krieg waren oder nicht.

Ahmed der Rebell ist der viel bessere Mensch aber Amani kommen in ihrer Gefangenschaft zweifel, ob er auch ein besserer Sultan ist, denn ein gutmütiger Mensch sein und das richtige für sein Land machen, können zwei verschiedene Dinge sein, wie Amani feststellt. Im Gegensatz zu Ahmed ist der Sultan sehr entscheidungsstark. Er entscheidet sehr rational aber auch skrupellos und kalt. Er opfert beliebig Menschen, wenn es strategisch vorteilhaft ist.

Amani hat sich deutlich weiterentwickelt. Sie ist bereit ihr Leben für andere zu opfern, was ihr früher nie in den Sinn gekommen wäre.

Buch 3:

Ich war der Ansicht, wir sollten zumindest warten, bis wir eine ganze Tagesreise von Izman entfernt waren, bevor noch jemand starb. Rein aus Prinzip.

Die Situation für die Rebellen ist fast Hoffnungslos. Der Sultan hat sie die ganze Zeit an der Nase herumgeführt und war ihnen immer mindestens einen Schritt voraus. Der Sultan hat eine kleine Armee von sehr schwer zu bezwingenden Kriegern erschaffen und eine ganze Djinn Truppe, die er für die Erschaffung von weiteren Kriegern erschaffen kann. Die meisten Rebellen, einschließlich der Rebellenführung sind Tod oder in Gefangenschaft.

Ich war die Tochter eines Djinni. Ich war eine Rebellin. Ich war Ratgeberin eines Prinzen. Ich hatte es mit Soldaten, Nachtmahren und Gestaltwechslern aufgenommen. Ich hatte gekämpft und überlebt. Und wieder und wieder hatte ich mich einem Sultan widersetzt. Ich hatte ein unsterbliches Wesen herbeigerufen, damit es den Tod fand. Ich hatte Leben gerettet und Leben geopfert, und ich hatte mehr Gutes getan, als sie jemals tun würde.

Nun liegt es Amani die Rebellen anzuführen aber besteht überhaupt noch Hoffnung auf einen Sieg?

Die Serie finde ich wirklich außergewöhnlich. Toll ist auch, dass der Sultan zwar in Buch 2 als absolut gefühlskalt und unmenschlich dargestellt wird eben auch ein brillanter Kopf ist, der Entscheidungen mit Kalkül trifft. Es werden in dieser Serie viel mehr als in anderen Serien die Grauschattierungen aufgezeigt.

Es wird das Leid aufgezeigt, dass eine Rebellion erzeugt. Selbst wenn die Rebellen am Ende siegen ist keineswegs sicher, dass sich längerfristig etwas zum Positiven ändert. Eine Rebellion anführen und ein Land regieren sind zwei verschiedene Dinge.

Die Charaktere entwickeln sich weiter – positiv und negativ. Keiner der so viel Kampf und Tod erlebt steckt das einfach so weg.

»Oje, oje«, hörte ich Sam hinter ihr sagen. … »In Anbetracht meiner vielen Sünden klingt das nach einer ganz schrecklichen Idee.« »Dann sollten wir jetzt gehen.« Jin klopfte Sam freundschaftlich auf die Schulter. »Du kannst sie ja unterwegs schon mal zählen.«

Wie auch in den vorherigen Büchern wechselt die Autorin zwischen Szenen, die man hautnah miterlebt und kurzen Zusammenfassungen von Tagen oder Stunden. Teilweise springt sie auch in eine Erzählerperspektive, die die Akteure wie unbekannte behandelt. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig aber ein interessantes Stilmittel und passt sehr gut zu Tausendundeine Nacht. Ganz nebenbei ist diese kompakte Methode der Zusammenfassung viel angenehmer, als wenn die Charaktere Seitenweise dinge sagen oder denken müssen, um das vorherige Buch zusammenzufassen.

Am Ende bekommt es die Autorin sogar hin einen schönen Rückblick zu liefern und den Kreis zu den Anfängen der Serie zu schließen. Da in dieser Buchserie keine Zeit mit irgendwelchen längeren Bettgeschichten verbracht wurde, ist wirklich außergewöhnlich viel passiert.

Fazit:

»Oh, klar, verstehe. Wenn ich jetzt gehe, wären wir natürlich quitt. Denn da Jin mich umbringen wird, wenn ich ohne dich aus dieser Wand trete, wäre die Tatsache, dass du mir das Leben gerettet hast, damit vollkommen irrelevant.« Er zählte Leben und Tod an den Fingern ab, als rechnete er etwas aus.

Für ein (fast) Erstlingswerk ist diese Buchserie herausragend. Das Setting (Tausendundeine Nacht) ist außergewöhnlich, die Art zu schreiben ist locker und die Kapitel zwischendurch, die etwas in Kurzform erzählen oder die Zeit raffen finde ich auch sehr kreativ.

Aus meiner Sicht muss man diese Serie gelesen haben. Großes Kino!

Die einzige ganz kleine Kritik ist vielleicht, dass andere Buchserien mehr Emotion rüberbringen, das gleicht diese Serie aber definitiv mit mehr Abenteuer aus. Die Serie ist  auch super für Erwachsene geeignet, auch wenn sie eher für Jugendliche gedacht ist. Die Charaktere sind nicht so naiv, wie oft in anderen Jugendbüchern, was aber auch zu ihren Erlebnissen passt und stimmig ist.

Klasse ist an der ganzen Serie auch, dass sie das Thema Tausendundeine Nacht einerseits super aufgreift, anderseits aber immer leicht selbstironisch ist, ohne das es die Stimmung stören würde. Top!

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4.5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

  • Die Chroniken der Nebelkriege

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Praktische Flucht: Die Karawane hat es während der Flucht aus dem Gefängnis geschafft die Kamele mitzunehmen und mal eben die Vorräte aufzufüllen
  • Amani schießt in der Oase / Schlucht einfach, in der sich die Truppen der Rebellen aufhalten. Das wäre wohl ziemlich weit zu hören und äußerst unklug
  • Wieso soll Norsham den wahren Namen von Amani kennen?
  • Eine Rebellion aus ein einzigen Stützpunkt, bei der jeder Neuling sofort den Standort kennt, wäre sehr angreifbar
  • Ich habe Zweifel, dass Jin das Lager verlassen hätte, während Amani halb tot war
  • Wie ist Shira denn auf einen Djini gestoßen, wenn schon so ewig keine mehr gesichtet wurden und zwar genau zum passenden Moment und wieso hat er dann auch gleich ein Kind mit ihr gezeugt?
  • Als Riesenvogel in einer Stadt mit einer Kuppel darüber wird man als Rebell wohl kaum unentdeckt bleiben können
  • Das Tante Farrah als würdig befunden würde, wage ich sehr zu bezweifeln, genauso wie Fazim, der Amani ehelichen wollte um zu Reichtum zu kommen, nachdem sie das Urzeitliche Pferd bezwungen hatte. Norsham ist also offenbar sehr fehlbar.

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