PCT Thru-Hike vs Covid 19 [Kommentar]

Pacific Crest Trail PCT San Jacinto

Die Langstreckenhiker als die Wurzel allen Übels

Ich habe mir nach einem Jahr mehr oder weniger PCT Abstinenz angeschaut was dieses Jahr um den PCT so passiert ist. Die ausländischen PCT Hiker wurden dieses Jahr durch den Reisebann weitgehend unterbunden (einige waren schon auf dem Trail – ausgehend von den Permits und Logeinträgen in den Trailbüchern wohl um die 550, als der Weltweite Shutdown begonnen hat).

Anschließend ist offenbar in der PCT-Facebookgruppe ein regelrechter Krieg ausgebrochen, der zum Gesamtbild der USA passt. Das ging so weit, dass sogar Morddrohungen an andere Hiker oder an ehrenamtliche Helfer, die auf Sozialen Medien moderiert haben, gingen.

Es sind offenbar sogar radikale Leute auf dem PCT hiken gegangen um mutmaßliche PCT Thru-Hiker zu dissen oder schlimmeres. Unglaublich sowas. Der PCT ist gefährlich genug, da braucht es nicht noch irgendwelche radikale selbsternannte Hilfspolizisten.

Faktisch hat sich die PCTA (Pacific Crest Trail Association) genötigt gesehen vom Hike abzuraten und die Permits zu widerrufen. Offiziell hat das aber keine rechtliche Wirkung, da nur staatliche Organisationen denen das Land gehört einzelne Teile vom Trail sperren können.

In der Facebook PCT Class 2020 wurde das Klima offenbar so vergiftet, dass sich eine neue Gruppe “still hiking” gegründet hat. Auch bei den Helfern gab es offenbar zwei Lager. Das eine Lager hat seine Unterstützung eingestellt (vollkommen nachvollziehbar) und das andere war wohl eher nach dem Motto jetzt erst recht unterwegs (nach dem Motto ich lasse mir doch nichts verbieten).

Argumente von beiden Seiten

Beide Seiten hatten valide Argumente. Im ersten Moment und als der Ausbruch primär in den Großstädten stattgefunden hat war meine erste Reaktion: Es gibt doch nichts besseres als dieses Jahr den PCT zu Hiken (irgendwo im Hinterland in der Natur ist die Ansteckungsgefahr qausi nicht vorhanden).

Ein paar Argumente für das fortführen des Hikes:

  • Die PCT Hike Vorbereitung ist keine Kleinigkeit. In einem Artikel wurde es mit der Vorbereitung auf olympische Spiele verglichen. Die Leute haben teilweise ihre Wohnung vermietet, ihr Auto verkauft und ihren Jop gekündigt. Nichts was man in einer Phase wo auch noch zig Leute ihren Job verlieren mal eben zurückdrehen kann -> Aus meiner Sicht ziemlich starkes Argument
  • Die lokalen Geschäftsläute sind auf die Hiker angewiesen -> Teilweise sicher wahr. 6000+ Langstrecken Hiker im Jahr mehr oder weniger dürften sich schon deutlich bemerkbar machen
  • Ohne Nutzung verkommt der Trail -> Wie bei jeder Straße gerade am PCT wird sich die Natur den Trail schnell zurück holen
  • Die Hiker sind auch keine größere Gefahr für die kleinen Städte, die teilweise vom Tourismus leben als jeder andere Besucher -> Aus meiner Sicht valide.
  • Jeder Hiker der seinen Hike abbricht reist quer durch das Land -> Wenn man angst vor Hiker in kleinen Orten hat ist das genauso ein valides Argument wie das der Ansteckung von Einwohnern
  • Wenn die Hiker nach Hause zurückkehren sind deren Familien in Gefahr -> Das ist kein Argument. Wenn man in dieser Richtung argumentiert gefährdet man auch alle entlang des Trails.
  • Die Ansteckungsgefahr auf dem Trail ist viel geringer als in Großstädten

Ein paar Argumente gegen das fortführen des Hikes:

  • Wenn man sich bei einem Resupply Stopp mit Covid ansteckt und dann auf dem Trail einen schnellen Verlauf mit starken Symptomen hat, kann das Lebensdrohlich sein und das ist dann definitiv eine Zusatzbelastung für die Ersthelfer -> Aus meiner Sicht valides Argument, ich kann nicht einschätzen wie die Risiken sind. Das hängt auch vom Alter des Hikers ab.
  • Man belastet Ersthelfer zusätzlich und setzt sie einer Ansteckung aus, wenn der Hiker Covid hat -> Partiell mit Sicherheit. Es müssen jedes Jahr einige Hiker “gerettet” werden. Da es dieses Jahr ein low snow Year war wäre der Aufwand vermutlich überschaubar gewesen. Ich bin mir auch nicht so sicher, ob die Search & Rescue Teams auch im Covid Kontext eingesetzt werden. Aber ja, valides Argument. Das mit der Ansteckungsgefahr trifft aber nicht nur auf Hiker zu, sondern auch bei jedem anderen Patienten. Wenn man sich US Notfallsendungen ansieht wäre es wohl viel hilfreicher, wenn die Leute nicht auf sich schießen würden. Die Anzahl der Notfälle am PCT ist verhältnismäßig überschaubar.
  • Auf dem PCT sind primär junge Leute unterwegs. Somit ist die Gefahr groß, dass diese Überträger sind und selbst nur milde Symptome zeigen. -> Möglich, wenn sie Masken nutzen in den Städten ist die Übertragungsgefahr aber nicht größer als bei anderen mit Maske (sofern die in den USA überhaupt benutzt werden).
  • Die PCT Hiker erhöhen die Gefahr der Übertragung in den kleinen Örtchen extrem, da sie den Virus entlang des PCT verbreiten -> Aus meiner Sicht schwaches Argument. Da eh viele US Amerikaner nichts von Masken halten, behaupte ich dass normale Reisende viel mehr zur Verbreitung beigetragen haben als Hiker das je könnten. Die Orte entlang des PCT sind überwiegend Tourismusorte oder Durchfahrtsorte. Die erhöhte Gefahr ergibt sich primär für Orte die beides nicht sind.
  • In den Orten entlang des PCT gibt es nur sehr rudimentäre Gesundheitsversorung. -> Aus meiner Sicht eher schwaches Argument. So oder so muss man in ein entsprechend ausgestattetes Krankenhaus, wenn man Covid und schwere Symptome hat. Die lokale Versorgung ist da eher irrelevant.
  • Hiker haben eine hohe Gefahr sich gegenseitig anzustecken -> Das Argument ist aus meiner Sicht valide. Manche hiken in Gruppen und beim Wandern wird wohl kaum jemand ein Mundtuch tragen (ja auch davon ist die Wirkung nach wie vor umstritten), genauso wenig wie beim Campen. Die Distancing Richtlinien sind auf dem Trail schlicht nicht einhaltbar. Wenn man sich überholt kann man die Abstände meist nicht einhalten. Damit das ein Problem wird, muss aber erst mal ein Hiker angesteckt sein und die Gefahr ist in der Kirche, im Restaurant oder sonst wo ohne Schutzmaßnahmen auch nicht geringer. So viele Leute sind auf dem Trail eher selten zusammen. Von Flugzeugen, wo die Leute auf engstem Raum zusammen sitzen will ich überhaupt nicht anfangen.
  • Der Support auf dem Trail ist eher gering -> Das dürfte gerade für nicht US-Bürger ein Problem sein. US-Bürger können sich ja per Post über bekannte alles liefern lassen. Den Service bieten auch einige kommerzielle Anbieter an. Das gut zu planen ist mit Sicherheit schwer aber ein normaler hike läuft ja auch runder als meiner und somit halbwegs planbar. Somit auch kein hartes Argument, so lange man nicht aus dem Ausland kommt.
  • Die Rückreise ist ungewiss -> Primär für Ausländer relevant, die schon vor dem Reisebann unterwegs waren
  • Die einheimische Meinung könnte Kippen (Stichwort Bauern mit Mitgabeln) -> Das ist partiell passiert. In Idyllwild / Big Bear gab es sogar Initiativen gegen Hiker. Total verrückt aus meiner Sicht, wenn es sich um Orte handelt, die vom Tourismus leben. Lokale Geschäftsleute, die von den Hikern leben haben das logischerweise teilweise genau andersrum gesehen.

Heiße Luft um nichts

Um es kurz zu machen meiner Meinung nach viel heiße Luft um nichts. Ich würde behaupten, dass die long distance hiker sehr geringen Einfluss auf das Covid Geschehen in den USA hatten bzw. mann muss eher sagen gehabt hätten, denn es waren ja kaum welche unterwegs. Mittlerweile ist fast alles wieder geöffnet trotz Höchstzahlen bei den Infektionen aber die PCTA vergibt weiter keine Permits.

Viel schlimmer dürften jegliche Art von Kurztrips egal wo hin sein. Mit den Hikern hat man nur eine Opfergruppe gefunden, die man verantwortlich machen kann.

Wie so viele Regelungen auch in Deutschland ist das inkonsequent. Für Ausländer ist aktuell wegen dem Reisebann gegen Europäer eh nichts planbar (auch der macht wenig Sinn, denn andersrum wäre die Gefahr der Ansteckung ja viel größer).

Unklare Situation für 2021 – Bewerbungsverfahren ausgesetzt

Die PCT-Bewerbungsphase für das nächste Jahr wurde komplett ausgesetzt (es gibt keine Lotterie im Oktober und vorerst auf Januar verschoben und auch dann ist es fraglich, ob es long distance permits gibt). Ob dann wirklich PCT Permits vergeben werden ist fraglich. Wer sicher planen will muss wohl bis 2022 warten (falls Donald bis dahin noch Präsident ist weiß man auch noch nicht so genau, ob bis dahin noch Ausländer auf den Trail dürfen. In der Richtung hat er sich auch schon mal geäußert – Stichwort “lauft doch eure eigenen Trails”).

Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Gerade von den Kurzurlauben in Risikogebiete halte ich überhaupt nichts, vor allem nicht wenn das Gebiet vor dem Buchen des Urlaubs schon als Risikogebiet feststeht (wenn die Reihenfolge andersrum ist müsste eher der Staat eine Reisewarnung aussprechen, damit man die Reise absagen kann).

Gerade die PCT Langstreckenhiker bewegen sich aber in einem Low Snow Year relativ kontinuierlich und langsam in form einer Blase durch das Land. Da sind Kurzstreckenurlauber, die ggf. noch Rundreisen machen eine ganz andere Hausnummer was die Ansteckungsgefahr angeht.

Andersrum wird Covid auch nicht plötzlich verschwinden wie das anfangs wohl alle gehofft haben. Die Wiederansteckung von Einzelnen und die geringe absolute Ansteckungsquote + steigende Infektionszahlen weltweit belegen dies recht deutlich.

Aktuell entsteht meiner Meinung nach dauerhafter Schaden, sowohl durch die sich anfeindenden Hikergruppen (das entspricht leider dem von Donald Trump geschürten Gesamtklima in den USA), als auch durch die ausbleibenden Einnahmen der Geschäftsleute entlang des Trails. Auch die Anfeindungen von Leuten, die um den Trail arbeiten sind nicht hilfreich.

Die PCTA macht sich aktuell mit ihren Statements wohl auch kaum Freunde, wird aber vermutlich selbst politischer Spielball sein.

Das generelle Bewerbungsverfahren bzw. den Bewerbungsprozess habe ich in der Vergangenheit bereits beschrieben.

Generelle Infos zum PCT befinden sind verlinkt.

Journeys North – The Pacific Crest Trail [Buch]

Journeys North The Pacific Crest Trail - Barney Scout Mann

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Barney Scout Mann

Titel:

  • Journeys North – The Pacific Crest Trail (320 Seiten)

Gelesenes Format:

Taschenbuch

Rezension und Inhalt:

Normalerweise kaufe ich ein Buch, weil mich die Beschreibung anspricht oder es im Durchschnitt gute Rezensionen hat. Bei diesem Buch liegt der Fall anders.

Shamus, the doctor, saw through her immediately. With a glance, Shamus delivered his professional diagnosis: “You look like shit”.

Ich habe bei dem Autor vor meinem PCT Hike übernachtet (wie vermutlich mehr als 75% der PCT Hiker). Er und seine Frau + viele freiwillige Helfer hosten Hiker schon seit vielen Jahren kostenlos. Nachdem er sein Buch geschrieben hat, hat er wohl alle Kontaktadressen von ehemaligen Übernachtungsgästen angeschrieben und um den Kauf gebeten (was würde wohl der deutsche Datenschutzbeauftrage dazu sagen? 😉 ).

Abseits davon, dass es um einen Pacific Crest Trail Hike geht, wusste ich nicht was mich erwartet, als ich mit dem Buch gekauft und anschließend mit dem Lesen begonnen habe. So viel sei vorab gesagt: Das Buch ist anders als ich es erwartet habe.

Der Autor beschreibt über weite Teile nicht primär seine Erlebnisse auf dem PCT Hike, sondern betrachtet den Hike auch aus den Augen verschiedener Mithiker. Dabei wird bei allen Personen auch deren Lebensgeschichte, Kindheit, Eltern usw. betrachtet. Auch die Gedanken in einzelnen Situationen, in denen der Autor nicht anwesend war. Gerade am Anfang ist das oft gewöhnungsbedürftig, weil der Autor selbst als Akteur kaum in Erscheinung trifft.

Wie weit das alles Fiktion oder Realität entspricht kann man als Leser nicht nachvollziehen. Die Art über den PCT Hike zu schreiben ist auf jeden Fall anders als alle bisherigen Bücher, die ich über den Trail gelesen habe. In der Regel findet man Bücher, die ausschließlich aus der Perspektive desjenigen geschrieben sind, der den Hike gemacht hat.

“You have to really want to” (hike the Pacific Crest Trail otherwise you will quit sooner or later)

Bei Journeys North ging es mir anfangs oft so, dass ich gedacht habe “hey, wen interessiert denn die komplette (traumatische) Lebensgeschichte von x y z”. Später wechselt das Buch immer wieder zwischen Vergangenheitserlebnissen und aktuellem PCT Geschehen hin und her und springt auch ab und an in der Zeit, während sich das Ende quasi primär auf die PCT Erlebnisse der Akteure konzentriert.

Die Hauptlesemotivation waren für mich die Situationen und Anekdoten entlang des Trails, die man aber vermutlich erst nachvollziehen kann, wenn man diesen oder einen anderen Langstreckenwanderweg selbst gelaufen ist. Oft finden sich die handelnden Akteure in Situationen wieder, die man selbst nur zu gut kennt, wenn man mal auf dem PCT war.

Sei es die extrem unzugängliche Wasserquelle, für sich man sich selbst komplett zerkratzt oder gar verletzt um sie erreichen zu können und ein paar hundert Meter weiter wäre es ganz leicht gewesen an den Trail zu kommen, sei es die Entscheidung, ob man im Schneeregen bleibt oder im stinkenden Toilettenhaus sein Essen zu sich nimmt. Der Autor beschreibt derartige Situationen immer mit einer Prise Humor. Auf dem Hike sind derartige Entscheidungen Alltag, für Außenstehende mag einiges davon schwer nachvollziehbar oder befremdlich sein.

Auch einige Ortsbeschreibungen wecken lebhafte Erinnerungen.

Als Leser bekommt man auch ein wenig Einblick in das Leben in den USA, wenn man keine reichen Eltern hat. Einige der Mitwanderer von Scout (Trailname des Autors) hatten keine reichen Eltern oder ein behütetes Leben. Es hilft es nichts, wenn einen die Unis wie Havard oder Princeton akzeptieren, wenn man nicht das Geld dafür hat. Am Falle von Scout und seiner Frau, die eher die Oberklasse darstellen wird wieder deutlich wie groß die Unterschiede in den USA sind.

“You folks don’t give up. You’re all crazy, but if there is ever a World War III, I want you on my side”

Auch Sex und Drogen in der Vergangenheit von einer Hikerin spielen eine Rolle. Diesbezüglich fühlt man sich sehr stark an das Buch Wild von Cheryl Strayed. Was dieses Buch unterscheidet ist, dass der Autor ein erfolgreicher Tripple Crowner ist, er halt also den PCT und auch die beiden anderen großen Trails beendet. Cheryl ist absolut planlos in ihren Hike gestartet. Allerdings liegen zwischen Cheryls Hike und dem Hike von Scout diverse Jahre und das macht besonders bei Ausrüstung und Informationsquellen einen riesigen Unterschied.

Es geht um verschollene Hiker, Liebesbeziehungen und andere Erlebnisse auf dem Trail. Nach meiner Erfahrung kann das alles passieren aber das macht sich primär gut in Büchern (Drama) und die Wahrscheinlichkeit ist eher gering. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich nicht weiß wie viele von den zig Pärchen die ich entlang des Trails getroffen habe schon vorher zusammen waren. Vielleicht ist also spontan doch mehr gegangen als ich mitbekommen habe.

Die Trailfreundschaften, die besonders am Ende beschrieben werden sind heute eher außergewöhnlich. Die wenigsten Hiker laufen für andere zurück oder warten längere Zeit und von denen die das machen kommen die meisten nicht in Kanada an. Trotzdem lösen sich nach dem Trail viele Freundschaften so schnell wieder auf wie sie auf dem Trail entstanden sind und andere überdauern die Jahre.

Was ich selbst erlebt habe ist die außergewöhnliche Hilfsbereitschaft mancher Amerikaner. Sei es um Trail Angel zu sein, einem Hiker von A nach B zu bringen oder bei irgendwelchen Problemen zu unterstützen.

Es wird sehr deutlich wird wie klein die Unterschiede zwischen “jemand bricht den Trail ab” und “man läuft bis zu Ende” sein können. Ein falsches paar Schuhe, die richtigen Worte zur richtigen Zeit oder ob man die Blasen gleich öffnen oder erst am Abend. Jede Entscheidung beeinflusst das Endergebnis. Das sollte man besonders auf dem ersten Trailstück beachten. Einige (wie ich) sind dort übermotiviert (nein mann kann nicht alle Schmerzen weghiken und am Anfang vom Trail von eine 2000er Tagesdosis Schmerzmittel ist überhaupt nicht gut) und einige bereits zu relaxt.

On the PCT, we all lived on such a slender thread. Sometimes it could be a pay phone in the State of Jefferson.

Ein noch deutlicheres Beispiel: Quert man den Fluss direkt oder sucht sich einen Baumstamm? Je nach Fluss ist beides gefährlich. Im günstigen Fall bekommt man bei der Flussdurchquerung nur nasse und kalte Füße. Wenn man direkt weiter Läuft ggf. auch Blasen- Im ungünstigen Fall kann man ins Wasser fallen oder mitgerissen werden. Eine Querung über einen Baum ist auch nicht ungefährlich (je nach Höhe) kann das leicht zu einem gebrochenen Körperteil führen, wenn man abstürzt. Solche Situationen findet man auch im Buch und auch auf dem PCT. Wenn ich durch 20 Flüsse laufe kann das genauso den Trail deutlich verzögern oder beenden, wie vom Baumstamm abrutschen.

Selbst ein paar Tage früher oder später zu starten kann in Washington zu riesigen Unterschieden führen.

Ohne mehr zu Verraten gerade am Ende des Buches wird es wirklich spannend und das Buch entwickelt sich zum unterhaltsamsten PCT Buch.

Fazit:

Das Buch liest sich recht locker weg und ist mehr ein Unterhaltungsbuch als eines, dass man primär zur Vorbereitung des Trails nutzt. Das Buch ist interessant, wenn man seine Vorbereitung weitgehend abgeschlossen hat und noch ein wenig mehr Trailluft schnuppern will, bevor es los geht oder andersrum, wenn man einfach wissen will wie es ist einen Langstreckentrail zu wandern (also noch überlegt selber zu wandern oder einfach nur mal in die Welt eines Thru-Hikers eintauchen will).

“It’s my mouth that hurts. It doesn’t affect my ability to hike” After falling with one splintered and one heavly damaged tooth.

Es wird mal mehr mal weniger deutlich erwähnt was einem auf einem Langstreckentrail erwartet. Als jemand der noch nicht auf dem Trail war überliest man derartige Sätze aber oft. Stürmisches Wetter und eisige Temperaturen? Das liest sich zu Hause bei angenehmer Temperatur im Sessel oder Bett ganz anders, als wenn man es gerade mehrere Tage erlebt mit nassen Klamotten und nassem Zelt. Dann können solche Erlebnisse sogar dazu führen, dass man das Unternehmen PCT Hike in Frage stellt oder abbricht. Genauso wie Sätze wie “heute hatten wir ein paar Moskitos” aus dem Buch in der Realität eher 30-50 Stichen pro Tag entsprechen können.

Die ansonsten beschriebenen Beziehungen auf dem Trail und das gegenseitige Miteinander hat es früher in der Form wohl stärker gegeben (oder ich habe es 2019 einfach nicht so stark erlebt). Das wird zum Teil an der sehr stark gestiegenen Anzahl der Hiker liegen. Früher kannte man noch alle auf dem Trail. Heute ist das quasi unmöglich, bei 50 Startern täglich, die alle in unterschiedlichen Geschwindigkeiten laufen.

Heute befinden sich die Hiker teilweise im Wettkampf um Zimmer, Wasser, Campspots. Klar sorgen sich Hiker immer noch umeinander, aber aufgrund der schieren Masse und der ständig wechselnden Bekanntschaften ist das – gefühlt – wesentlich weniger als früher der Fall. Es fällt heute wesentlich später oder überhaupt nicht auf, wenn jemand fehlt, wenn man nicht gerade in einer Gruppe wie z.B. in den Sierras unterwegs ist.

Die aktuell sehr positiven Rezensionen bzw. auch die Kommentare stammen vermutlich zum Großteil von Freunden / Bekannten des Autors, trotzdem sind sie berechtigt. Ich bin dankbar dafür, dass ich bei Scout und Frodo in San Diego übernachten durfte und auch in diesem Buch wird deutlich, dass der Autor (Scout) und seine Frau außergewöhnliche Menschen sind.

Eine andere Erkenntnis aus dem Buch ist. Vielleicht braucht es für viele wirklich eine Gruppe um den Trail bis zum Ende zu laufen. Ich habe an vielen Stellen die Freiheit bevorzugt, dass ich Zeros machen kann wann und wie ich mag, dass ich laufen kann wie weit ich möchte, dass ich morgens niemanden störe egal wann ich aufstehe und dass ich Pause machen kann wann und wie ich will ohne das jemand anderes davon betroffen ist. Andersrum sind in diesem Buch aber auch genügend Beispiele von Leuten, die alleine den Trail viel eher beendet hätten, als sie es Leuten um sich rum getan haben.

Für die 7000 Hiker, die bei Scout und Frodo übernachtet haben, sollte allein die Motivation etwas von dem zurück zu geben, was sie selbst vor Ort erhalten haben genügend Grund sein das Buch zu kaufen.

“When does it stop hurting? Three months. … Three months after you get off the trail”

Das einzige Problem an dem Buch ist: Danach hat man wieder Lust auf den PCT zu gehen. Jetzt, sofort und mit Covid weiß man aktuell nicht mal, ob das nächstes Jahr wieder möglich ist. Also Vorsicht als PCT Hiker wird man rückfällig. 😉 Das Buch ist etwas wie der Alkohol für einen Alkoholiker.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wer waren wohl die Sponsoren, die den Mario Brüdern für die Vollendung des Trails 4000$ zur Verfügung gestellt haben? Kommt ihr zum gleichen Schluss wie ich? Schade, dass man nachher nichts mehr von denen hört. Sind sie angekommen? Hat das Geld geholfen?
  • Das Ende ist wie so oft bei PCT Büchern sehr abrupt aber ich vermute so ist es für die meisten PCT Hiker. Irgendwann ist man vor Ort und zack ist die gemeinsame Zeit vorbei. Die Ausländer haben nur ein limitierte Visum und das Leben geht weiter. Man verliert sich sehr schnell aus den Augen. Der PCT ist eine temporäre Zeitblase in der man ein paar Monate in einer anderen Welt leben kann. Die Standardsorgen sind weggeblasen, dafür hat man ganz andere viel elementarere Probleme.
  • Entweder sind 2007 fast nur US Bürger auf dem Trail gewesen oder die Blase von Scout und Frodo bestand nur aus US-Bürgern. Es wird nicht ein Ausländer erwähnt. 2019 war die Zusammensetzung natürlich immer noch so, dass primär US-Bürger unterwegs waren aber auch Niederländer, Deutsche, Australier, Kanadier, Franzosen und von Leute von diversen anderen Ländern.
  • Ich finde es erstaunlich wie wichtig vielen PCT Hikern das Ziel Kanada ist (ich hatte das nie so sehr im Fokus) und wie sehr sie sich über das Ziel definieren / motivieren. Jeder der ein paar hundert Meilen auf dem PCT war hat bewiesen, dass er / sie hart ist. Der Rest (ob man wirklich in Kanada ankommt) ist auch viel Glück (wie man auch im Buch immer wieder erkennt). Als ich noch auf dem Zielstrahl Kanada war war mir zwar jede Meile wichtig (ich habe im Gegensatz zu vielen anderen Hikern kein Stück übersprungen, wenn sich die Gelegenheit bot) aber wie kann es einem so wichtig sein in Kanada anzukommen, wenn man vorher schon Teile des Trails ausgelassen hat? Dazu kommt, dass es primär für die Hiking Community und einen selbst relevant ist, ob man in Kanada angekommen ist. Der Rest der Welt interessiert sich nicht die Bohne dafür (so ist zumindest meine Erfahrung hier in Deutschland – die wenigsten Menschen haben derartige Träume oder sind daran interessiert).
  • Den Kommentar “Treffe weise Entscheidungen” sollte man eigentlich einrahmen und am South Terminus aufhängen. Nichts ist wichtiger für einen PCT Hiker als dieser Hinweis. Die Kunst ist zwischen weise, übervorsichtig und unverantwortlich zu unterscheiden. Jeden Tag und bei jeder Meile.

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Leselaunen Verbrannte Erde

Leselaunen

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Aktuelles Buch:

Mortal Engines Die verlorene Stadt

Nach zwei Abstechern (Dunkelglanz und Izara) lese ich nun den letzten Teil von der Mortal Engines Reihe.

Aktuelle Lesestimmung:

Izara Verbrannte Erde - Julia Dippel

In der letzten Woche habe ich Izara gelesen. Das war endlich mal wieder ein Buch, das ich verschlungen habe. Die Serie ist absolut herausragend, obwohl sie eigentlich nur bekannte Elemente gut mischt. Trotzdem eine absolute Leseempfehlung.

Das zeigt aber mal wieder, dass mich die Mortal Engines Reihe nicht so richtig umhaut.

Zitat der Woche:

“Valdir might be a great warrior, but he is a bad teacher,” he says. “He thinks that being louder makes him clearer. Pierce BrownRed Rising Reihe Teil 5

Und sonst so?

Da ich in der zweiten Jahreshälfte wieder etwas im Kontext des PCT wandern möchte, habe ich mich bei der Permit Lotterie für Mount Whitney angemeldet. Der Prozess war aber etwas nebulös. Es handelt sich um ein mehrtages Wilderness Permit. Was man damit aber genau darf abseits der Mount Whitney Besteigung und des Zugangs über das Whitney Portal ist unklar.

Lt. Beschreibung soll man seinen Plan angeben, nur eine Option habe ich nirgendwo gefunden. Der Plan ist recht simpel. Ich möchte über das Whitney Portal Mount Whitney besteigen und anschließend die Etappe bis Mammoth Lakes wandern. Ich warte nun ab, was die Lotterie ergibt. Wenn es nichts wird, werde ich mich wohl an eine PCT Etappe in Washington wagen.

Gestern habe ich mir den Baywatch Film angesehen. Ich kann nicht nachvollziehen warum der Teilweise gute Reviews erhalten hat. Der ist weder sonderlich witzig, noch knüpft er ans Original an. Meistens ist er einfach nur zum fremdschämen.

Am ehesten kann man den Film als Parodie auf die Originalserie verstehen.

Von Picard lief diese Woche die vierte Folge und aktuell habe ich den Eindruck, dass die Macher Zeit schinden. Richtig voran ging es in Folge 4 nicht.

Gestern habe ich die Steuererklärung gemacht (lohnt sich nicht wirklich aber ich war auch schnell fertig) und ich hatte vor einer Weile den Rentenverlauf angefordert. Ich bin zwar noch ganz lange nicht in Rentenreichweite aber wich war neugierig, ob die Ausbildungs- / Studienzeiten enthalten sind. Die Zeiten waren natürlich nicht enthalten.

Die sind zwar nicht mehr Relevant für die Rentenhöhe aber die Zeiten werden sowohl angerechnet, was im entsprechenden Alter dazu führen kann, dass man einige Jahre eher in Rente gehen kann.

Zumindest falls auch diese Regelungen bis dahin nicht geändert werden.

Das Hinzufügen der Zeiten ist aber maximal bürokratisch. Drei Anträge sind erforderlich und man füllt fast alles doppelt aus. Das könnte so einfach sein, aber nein. Es ist so richtig klassisch deutsch behördenmäßig. Desto erstaunlicher wie einfach die Steuererklärung geworden ist.

Zusätzlich benötigt man bestätigte Kopien. Als wenn man die “Originale” nicht heute auch fälschen könnte. Sinnvoll wäre statt bestätigten Kopien wohl eher die Rückfrage bei den entsprechenden Einrichtungen, die im Falle von Schulen, Fachhochschulen und Universitäten eh staatlich sind.

Weitere Leselaunen:

Schritt 1: Geschafft bei Andersleser Überraschung, Freunde & Leselust pur bei Taya’s Crazy World But first coffee bei Letterheart Hochzeitstag bei cbee talks about books

Hikingstöcke Black Diamond Alpine Carbon Cork vs. Leki Corklite [Kommentar]

Größenvergleich. Die Lekis haben ein größeres Packmaß

Als ich vor nicht mehr als 2 Jahren mit einem Buchblog angefangen habe, hätte ich nicht gedacht, dass ich mal Hikingstöcke im Blog bewerte aber vermutlich auch nicht, dass ich ein halbes Jahr in den USA auf dem Pacific Crest Trail hike.

Auf dem Trail hatte ich die Black Diamond Alpine Carbon Cork dabei. Ein paar habe ich unterwegs geschrottet und ein Paar war schon wieder kurz vorm sterben. Ich hatte vor dem Hike fast durchweg gute Bewertungen gelesen und lediglich ein paar wenige, bei denen die Stöcke nicht gehalten haben.

Unter anderem gibt es eine recht positive Bewertung von Dixie von Homemade Wanderlust, die ein Paar auf dem kompletten PCT eingesetzt hat (ich bin mir nicht sicher, ob Sie es danach auch noch auf dem CDT verwendet hat). Die hat lediglich die Spitzen komplett weggelaufen, nach eigener Aussage scheint bei ihr aber nichts abgebrochen zu sein, sondern sie hat die austauschbaren Metallteile nur nicht gewechselt.

Ich vermute aber, dass auch bei ihr was abgebrochen ist. Die Metallspitzen waren so haltbar, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man sie durch Abnutzung wegläuft, zumal sie nicht immer mit den Stöcken gewandert ist. Ich schätze, dass irgendwann der Kunstoff ausgeleiert ist und sie die Metallspitzen schlicht verloren hat. Der Kunststoff nutzt sicht dann natürlich ab.

Was mir auf dem PCT recht schnell aufgefallen ist, dass die verschiedenen Hiker die Trekkingstöcke sehr unterschiedlich verwenden. Bei den jüngeren hat Hiken mit Trekkingstöcken wohl den Touch des uncoolen und somit nutzen sie die Stöcke nur in schwerem Terrain und tragen sie sonst auf dem Rücken durch die Gegend.

Verchlusssysteme im Vergleich: links Black Diamond mit Kunstoff / Metall Mischung bei den Schnappern, Rechts Leki mit Kunststoffmuttern. Das Black Diamond System sieht zumindest optisch deutlich stabiler aus

Für mich ist das ineffizient. Wenn ich schon etwas mit ca. 500g Gewicht mitschleppe, dann benutze ich es auch. Da ich auf dem Trail ziemlich viele Probleme mit meinen Füßen hatte, habe ich die Trekkingstöcke fast immer benutzt, lediglich wenn extrem viel Gestrüpp am Weg stand, habe ich sie dann kurzfristig mal nicht verwendet.

Der Vorteil ist, dass man dadurch die Füße entlasten kann und wenn man 20+ Meilen pro Tag läuft, dann zählt jedes bisschen Entlastung.

Das heißt die Belastung der Hikingstöcke ist je nach Hiker sehr unterschiedlich.

Einige Dinge haben mir an den Black Diamond nicht gut gefallen (zugegeben – wir reden hier über Kritik auf hohem Niveau):

  • Die Gewichtsangaben, die ich vorher Online gefunden habe, waren alle falsch. Obwohl die Stöcke teilweise aus Carbon sind, heißt das nicht, dass sie leichter sind als Stöcke aus Aluminium
  • Karbon hat den Vorteil, dass es leicht und stabil ist aber nur in eine Richtung. Bei Druck von oben sind die Stöcke extrem stabil, seitlich brechen sie sehr schnell. Mir ist es bei einer Fußüberquerung passiert, bei der ich kurz das Gleichgewicht verloren und geschwankt habe. Da dabei ein Stein im Weg war und etwas seitlicher Druck auf den Stock ausgeübt wurde, ist das unterste Segment einfach abgebrochen. Die Spitze hatte ich schon vorher verloren (siehe Folgepunkt)
  • Die Stöcke haben quasi eine Sollbruchstelle im Bereich der Spitze. Das schwarze Stück ist aus einer Art Kunststoff. Wenn man viel wandert, dann bleibt man ab und an zwischen Steinen hängen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Spitze abbricht. Das habe ich bei zwei Paar Stöcken so erlebt und auch schon Fotos von anderen Nutzern gesehen, bei denen das gleiche passiert ist
  • Die Griffe sind sehr angenehm aber sie verdrecken recht leicht. Wenn man zu Tageshikes aufbricht ist das eher kein Problem. Bei einem Langstreckenhike mit Zeltübernachtungen verdrecken die Griffe sehr schnell (siehe Bild). In Kombination mit Schweiß verteilt sich der Dreck überall hin. Solange man den Griff nicht mit einem Handtuch und Wasser reinigt, ist das ein Teufelskreis. Wenn man auf dem PCT unterwegs ist, dauert es nicht lange, bis die Griffe entsprechend eingesaut sind. Abseits des Trails ist Reinigen angesagt und zwar alle 2-3 Wandertage in der staubigen Wüstenregion von Kalifornien. Dazwischen verteilt man den Dreck immer wieder – selbst Hände reinigen bringt nichts wenn die Griffe eingesaut sind. Man kann lediglich versuchen die Griffe mit Baby Wipes oder ähnlichem auf dem Trail 1x täglich zu reinigen und die Hände gleich mit.
  • Die Klemmen an dem Verschlusssystem bestehen aus einer Metall und einer Kunststoffkomponente. Die Kunststoffteile sind nicht robust. Ohne diese Teile sind die Verschlüsse aber recht scharfkantig.
  • Kein Transportschutz für die Metallspitzen enthalten

Gut gefallen hat mir:

  • Der Schaumstoffschutz unter den Korkgriffen, wenn man die Stöcke auch mal dort anfassen muss, ist das sehr viel angenehmer.
  • Die Einstellung und das Material der Handschlaufen. Das Material ist sehr robust und angenehm. Die Schlaufen sind auch gepolstert und breiter als bei Leki.
  • Die Haptik der Korkgriffe
  • Das Einstellsystem für die Länge funktioniert. Die Stöcke haben sich nie verstellt, wenn das System geschlossen war.
  • Baskets für Schneeeinsatz sind dabei

Black Diamond mit bequemer und stabiler Handschlaufe und dreckigem Kork (neu sehen die viel heller aus)

Lekis mit ziemlich bescheidener Handschlaufe

Ihr merkt also, dass ich nicht 100% zufrieden mit den Blackdiamond war. Ich gehe davon aus, dass der hohe Anteil auf dem PCT Wanderer mit diesen Hikingstöcken unter anderem so stark medienpräsenten Leuten wie Dixie geschuldet sind. Somit habe ich mich nach Alternativen umgesehen und die Auswahl ist recht überschaubar, wenn das Gewicht eine Rolle spielt. Alt Alternative habe ich die Leki Carbon Cork Lite oder die Leki Khumbu Lite gefunden. Beide sind vollständig aus Aluminium. Unterschiede konnte ich keine feststellen.

Bei den Trekkingstöcken wird aber wohl einfach aus Gewohnheit jedes Jahr der Name geändert und ein neues Modell rausgebracht. Die Unterschiede sind eher marginal bis nicht vorhanden.

Die Lekis konnte ich bisher noch nicht im Praxiseinsatz testen aber mir sind schon diverse Dinge aufgefallen. Sobald ich die Hikingstöcke auf dem Trail getestet habe, werde ich die Liste ergänzen.

Black Diamond ohne Transportschutz, Lekis mit Transportschutz,

Was gefällt mir:

  • Die Verschlüsse scheinen vom Design gut zu sein. Man kann sie ohne Werkzeug nachstellen.
  • Die Alustücke gehen bis unten kurz vor die Metallspitze. Aus meiner Sicht ist es quasi unmöglich, dass die Spitze abbricht.
  • Da es sich um Aluminium handelt, ist die Gefahr des Brechens geringer. Ob ein verbogener Stock besser ist, wird sich in der Praxis zeigen.
  • Guter Transportschutz der Metallspitze

Was gefallt mir nicht:

  • Die Handschlaufen sind sehr dünn und das Material ist nicht so angenehm wie bei den Black Diamond. Das die Schlaufen einen längeren Hike überstehen, wage ich sehr zu bezweifeln. Zusätzlich habe ich arge Zweifel, dass das Material angenehm auf der Haut ist oder überhaupt für Schweiß geeignet. Die Schlaufen sind meiner Meinung nach so schlecht, dass sie fast ein Ausschlusskriterium sind. Offenbar sind die bei Leki generell schlechter als bei Black Diamond. Ich habe mir auch andere / teurere Hikingstöcke angesehen. Die Schlaufen sind nicht nur dafür gedacht, dass man die Stöcke nicht verliert, sondern man kann auch einen Teil des Gewichts rein legen. Somit ist die fehlende Polsterung sehr schlecht.
  • Das angebliche Korkmaterial am Griff fühlt sich nicht wie Kork an, sondern eher wie Kunststoffimmitat von Kork.
  • Eine Spitze (also das Komplette Unterteil bis zum Korb) konnte ich mit sehr wenig Kraftaufwand vom Hikingstock abziehen. Somit ist erst mal nacharbeit mit Sekundenkleber angesagt. Das heißt im Neuzustand waren die Stöcke ohne Nacharbeit unbrauchbar. Ein Schraubgewinde wäre sehr sinnvoll gewesen.
  • Das Verschlusssystem der einzelnen Rohrabschnitte wirkt nicht so stabil wie bei den Black Diamond. Bei den Verschlusshebeln bin ich mir nicht sicher aus was für einem Material die bestehen. Die Muttern auf der Gegenseite sind aber aus Kunststoff. Wenn davon eine versagt, kann man den Stock nicht mehr fixieren.
  • Gut 5cm größeres Packmaß als bei den Black Diamond

Das Gewicht ist bei beiden Hickingstöcken in etwa identisch bei rund 250 Gramm pro Hikingstock.

Der komplette untere Teil der Black Diamond (links) ist aus einem kunststoffartigen Material und bricht leicht. Bei den Lekis (rechts) reicht das Alurohr bis fast zur Metallspitze in die Kunstoffummantelung.

Fazit:

In Summe finde ich die Black Diamonds trotz der Bruchschwäche etwas überzeugender. Allerdings kosten die auch doppelt so viel und wenn sie dann auch noch regelmäßig abbrechen, finde ich das sehr bedenklich.

Bedenken muss man allerdings, dass ich die Stöcke auf dem PCT mit ca. 1000 Meilen auch unter recht extremen Bedingungen eingesetzt habe. Aber Black Diamond wirbt ja bereits im Namen mit Alpine. Das bezieht sich aber wohl eher auf die Baskets, als auf die Stabilität.

Eine Anmerkung noch: Die Gummispitzen sind auf steinigem Terrein besser, weil sie dort mehr Grip bieten, allerdings werden die nur aufgesteckt. Auf dem PCT hatte ich die beide in 3 Tagen verloren.

Die Ersatzmetallspitzen kann man sich sparen. Bis die zum Einsatz kommen könnten, sind die Hikingstöcke längst im Eimer.

Zum Ausrüstungsthread für PCT Ausrüstung findet ihr hier.

Leselaunen Schatten

Leselaunen

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Aktuelles Buch:

A Lux prequel Shadows - Jennifer L. Armentrout

Da ich in der aktuellen Woche den zweiten Teil der Origin Serie von Jennifer L. Armentrout gelesen habe, hatte ich wieder Lust auf Lux und da ich mir die Vorgeschichte bisher nicht durchgelesen hatte, bin ich das nun angegangen.

Bisher muss ich allerdings sagen, dass sich meine Befürchtungen bewahrheitet haben. Die Geschichte kennt man aus der Hauptgeschichte und abseits einer Teenagerlovestory mit Alienanteil ist es bisher recht gewöhnlich. Ich bina aber auch erst in der Mitte.

Momentane Lesstimmung:

Der Verräter Die Krosann Saga 6 - Sam Feuerbach  Rebellion Schattensturm Origin Saga - Jennifer L. Armentrout

Ich habe zwei Bücher beendet und eins zur Hälfte gelesen (zugegeben, letzteres hat auch nur grob 200 Seiten). Wenn ich mich nicht ab Freitag Mittag und den kompletten Samstag anderweitig beschäftigt hätte, dann wäre ich längst durch.

Die Krosann Saga hat mich mit ihren 6 Bänden zwar bei der Stange gehalten aber sie hatte doch ihre Längen. Den zweiten Teil der Origin Serie habe ich allerdings verschlungen. Ein typisches Armentrout (ob man das nun mag oder nicht, ich mag es).

Die aktuelle Buchauswahl erklärt übrigens auch den Titel der Leselaunen (beide Armentrout Bücher haben das Wort Schatten im Namen und beide aus den gleichen Gründen).

Zitat der Woche:

»Es wird immer jemanden geben, der andere unterdrücken will. Aber es wird auch immer jemand da sein, der sich das nicht gefallen lässt. Und aus diesen Reibungspunkten entstehen Kämpfe. So ist der Kreislauf des Lebens. Sabine Schulter, Pro und Contra«

Und sonst so?

Der Weihnachtstrubel ist weitgehend vorbei und heute kommen die letzten Besucher. Ich muss leider morgen und übermorgen arbeiten aber immerhin nur im Homeoffice. Ich gehe aber davon aus, dass es relativ ruhig sein wird was das Telefon angeht.

Ich hatte letzte Woche berichtet, dass ich diverse Dokumente einscanne und dann durchsuchbar (Texterkennung) auf meinem eigenen Server ablege. Das Projekt macht Fortschritte. Unterdessen sind es über 1000 Dokumente.

Da es sich dabei um private Informationen handelt, habe ich den Server nun an mehreren Stellen mit 2 Faktor Authentifizierung abgesichert (nun wird also das Passwort und eine zeitbasierter Code abgefragt, den man über eine Handyapp erhält).

Wie so oft bei IT-Dingen, hat die Einrichtung wieder länger gedauert als gedacht. Das kommt davon, wenn man eine Lösung komplett abseits von Google und Co aufbauen will und die Dokumentation doch eher dürftig ist bzw. das nicht so sehr viele Leute benutzen.

PCT-Hike technisch war ich auch wieder fleißig. Ein paar Teile Ausrüstung habe ich noch bestellt. Das meiste hatte ich ja schon, jetzt geht es eher um Nachbessern oder Ersetzen.

Bestellt habe ich mir einen neuen Rucksack (eine Nummer höher, somit sollte ich auch den Druck auf meinen Bauchbereich reduzieren können, weil ich die Schultergurte nun besser einstellen kann und mehr Druck auf die Hüfte bekomme, ohne meinen Magen total zu strangulieren).

Weiterhin hatten der Müllsack und der Essensack irgendwo Minilöcher, durch die etwas Luft und somit Geruch raus kam. Da ich auf Bärenbesuch nicht scharf bin, habe ich beide neu bestellt.

Weiterhin habe ich einige gefriergetrocknete Gerichte bestellt (die halten ewig und vor Ort ist die Auswahl in der Regel begrenzt).Somit nehme ich von Deutschland aus zumindest für eine Woche Gerichte mit. Da Essen sich beim letzten Hike als eine Achillesferse erwiesen hat, war mir das wichtig.

Auch bei den Hikingstöcken habe ich mir noch neue bestellt, die statt aus Karbon komplett aus Alu sind. Da die Karbonstöcke besonders bei seitlichen Belastungen leicht brechen, probiere ich jetzt mal Lekis aus, die aus Alu sind. Mit Korkgriffen gibt es aber nicht wirklich viel Auswahl, wenn sie stabil und leicht sein sollen.

Wie war eure Weihnachtszeit?

Weitere Leselaunen:

Alle Jahre wieder & The Witcher bei AndersleserEs weihnachtet sehr… bei Taya’s Crazy WorldEndlich zurück bei Letterheart

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