Leselaunen Weiter um die Welt

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag bis 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Letterheart verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Aktuelles Buch:

Leaving the Frame Eine Weltreise ohne Drehbuch - Maria Ehrlich

Das Buch Leaving the Frame habe ich hauptsächlich wegen der Leseprobe begonnen. Der Schreibstil der Autorin hat mir gefallen. Das Versprechen einer Weltreise ohne Drehbuch wird in der ersten Hälfte des Buches aber nicht eingehalten. Die Autorin versucht eher das Gegenteil: Ein Langzeiturlaub (ich verwende bewusst nicht den Begriff Weltreise) mit Drehbuch.

Zum Glück geht das schief und wird dann etwas spontaner und weniger geplant. Die zweite Hälfte verdient möglicherweise wirklich den Begriff Weltreise. Mal abwarten.

Aktuelle Lesestimmung:

Mit wenig Geld um die Welt Weltreisen mit 30 Euro am Tag - Florian Blümm  Cassardim Jenseits der schwarzen Treppe - Julia Dippel

Die Woche habe ich etwas weniger gelesen. Irgendwie war ich aber auch etwas angeschlagen. Dauerkopfschmerzen, Magenprobleme usw. ich hoffe mal das legt sich kurzfristig wieder.

Da obige Buch “Mit wenig Geld um die Welt – Weltreisen mit 30 Euro am Tag” habe ich in der Woche beendet. Im Rahmen meiner Überlegungen letzte Woche gehörte das Buch  quasi zur Recherchelektüre. Das Versprechen mit 30 Euro pro Tag um die Welt zu kommen funktioniert natürlich nur eingeschränkt. Man darf sich in vielen Ländern nicht oder nur sehr kurz aufhalten (das schließt viele teure Länder ein, also z.B. die USA, Kanada, die Länder in ganz Europa und diverse andere Länder).

Selbst wenn man sich in diesen Ländern kurz aufhält, muss zumindest die Schlafgelegenheit kostenlos sein (das geht zum Beispiel mit einem eigenen Fahrzeug, was im Buch aber nur mal auf ein oder zwei Seiten kurz erwähnt wird pder Couchsurfing, was wohl eher bei jungen Leuten funktionieren dürfte). Es gibt aber auch Länder in denen man wirklich mit 30 Euro oder weniger pro Tag zurecht kommt und zwar mit gemietetem Zimmer und Essen.

Die Lebensstandards in diesen Ländern sind natürlich andere. D.h. man hat dort nicht den gemütlichen Reisebus, sondern den Chicken Bus ohne Klimaanlage, bei dem man auch mal auf dem Dach mitfahren darf, weil einem zu warm ist! Der fährt aber deswegen nicht langsamer oder umsichtiger. Survival of the fittest halt (ob das die auf dem Dach oder doch im Bus sind, darf jeder selber entscheiden).

Eine Höhlenbesichtigung mit Guide endet auch schon mal damit, dass man ohne Licht in der Höhle allein da steht und selbst schauen muss wie man wieder rauskommt.

Cassardim Jenseits der schwarzen Treppe habe ich wie üblich bei Julia Dippel verschlungen. Die Welt ist Klasse und es gibt keine langweiligen Phasen. Dumm nur, dass ich nun wieder auf den nächsten Teil warten muss. Ich weiß schon, warum ich oft auf die Beendigung der Serie warte, bevor ich mit dem Lesen beginne. Für den Cliffhanger ist aber gesorgt.

Zitat der Woche:

»Was macht sie denn?«, flüsterte Deverose panisch. »Was sie am besten kann«, antwortete Lucien, und ich hörte das Lächeln in seiner Stimme. »Ihr Ding.« Lena Kiefer, Ophelia Scale

Und sonst so:

Ich habe etwas mehr Fernsehen geschaut die Woche. The Voice, ein paar Reisereportagen (Island, Kanada, Bolivien).

Ansonsten – wie oben schon erwähnt aktuell ein paar gesundheitliche Probleme, die ich gerade nicht so recht einordnen kann.

Weiterhin beschäftige ich mich auf der Arbeit aktuell mit der Übergabe meiner Kollegin an mich, weil die halt in kürze geht und schau mir gerade auch selber berufliche Perspektiven an.

Ansonsten finde ich aktuell sehr bedenklich was in den USA abgeht. Wir reden eines der Länder, dass Demokratie schon sehr lange vorlebt (ja auch da war nie alles gut – ich sage nur Bürgerkrieg). Allein schon, dass man nur 8 Jahre Präsident sein kann weiß ja schon darauf hin, dass vieles was dort aktuell passiert das Gegenteil von dem ist was die Gründerväter sich gewünscht haben.

Es zeigt aber auch wie einfach man das zarte Pflänzchen Demokratie zertreten kann. Wie kann es sein dass ein guter Teil der Amerikaner “glaubt”, dass es Wahlbetrug gab. Nur weil ein Hochstapler, der sich Präsident nennt das behauptet? Trump ist ein Meister darin Zwietracht zu sähen und Gerüchte  und Verschwörungstheorien zu schüren und zu seinem Vorteil zu nutzen.

Wie hat Obama er kürzlich im Interview formuliert. Die Leute wählen kein politisches Programm, sie wählen eine Geschichte, die in ihre Gedankenwelt passt.

Allein die Besetzung von Richterposten nach konservativ und liberal zeigt schon, dass die Ausrichtung nicht mehr auf den Gesamtvorteil des Landes abzielt. Zum Glück zeigen die Gerichte gerade, dass es noch Grenzen gibt – auch für konservative Richter.

Wie meinte Trump kürzlich: Die USA sind unterdessen wie eine Bananenrepublik (er meinte damit den vermeintlichen Wahlbetrug). Ich rufe ihm zu: “Ja, aber wegen deiner Regierungszeit seid ihr wie eine Bananenrepublik ( in der ein diktatorische Herrscher nicht abtreten will)”.

Jede der zwei Parteien nur für sich und gegen die anderen. Aber wenn ich mir gerade  anschaue was zwischen Bund und Ländern in Deutschland bzgl. Corona läuft, sollte man vielleicht auch erst vor der eigenen Tür kehren (Mimimi Frau Merkel hat es vorgeschlagen, ohne uns vorher zu fragen, das wollen wir aus Prinzip nicht und jeder macht nun eigene Vorschläge). Ging es nicht mal um die Sache? Irgendwann?

Weitere Leselaunen

* Einen schönen 1. Advent! bei Andersleser Stille Woche auf dem Blog bei Taya’s crazy World * Den 1. Advent verschlafen bei Letterheart *

Cassardim Jenseits der schwarzen Treppe [Buch]

Cassardim Jenseits der schwarzen Treppe - Julia Dippel

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Julia Dippel

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Der Kaiser ist besiegt und sein Sohn nach hundertjähriger Haft mindestens verwirrt oder sogar verrückt geworden. Er verleugnet seine eigene Tochter.

Es war eine ziemlich vertrackte Zwickmühle, an deren Ende ich entweder als Flittchen, Marionette oder als Spatzenhirn dastehen würde. Nicht einmal die Wahrheit würde man mir glauben.

Ist er wirklich ein besserer Kaiser als sein Vater oder wird er Cassardim vollständig ins Chaos stürzen?

Amaia ist als Goldene Erbin weiterhin den Intrigen und Ränkespielen ausgesetzt. Jedes Fettnäpfchen kann einen Krieg auslösen und sie kennt die meisten Regeln nicht.

Auch im zweiten Teil hat sie keine Ruhe, ganz im Gegenteil.

Der zweite Teil hat mir genauso gut gefallen wie der erste. Es geht sofort schwungvoll weiter und es gibt auch keine Pausen. Anders als bei anderen Serien fühlt sich der zweite Band keineswegs wie ein Füllband an.

Weniger passives Leiden und mehr Arschtritte! Wo ist dein Biss hin? Vergiss nicht, dass du eine Show abzuliefern hast!

Intrigen, Ränkespiele, Kämpfe. Wem kann man vertrauen und wem nicht? Derartige Machtpoker sind selten so unterhaltsam. Der Schreibstil ist locker und modern. Der Humor kommt auch nicht zu kurz.

Die Welt ist neu und fantasievoll – ich habe selten eine Fantasywelt erlebt, die mir so gut gefallen hat.

Am Ende von Band 2 gibt es einen ordentlichen Cliffhanger.

Fazit:

Teil zwei hat mir genauso gut wie der erste gefallen, aber jetzt bin ich ziemlich neugierig wie es weiter geht.

Bewertung:

5 out of 5 stars 5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • “Du lässt ihn weiteratmen” ist aber bewusst so schlampig formuliert, dass eine Menge möglich ist.
  • Es ist so schlimm sich mit dem Chaos einzulassen und Kaltair präsentiert seine Ex die dem Chaos verfallen ist als Beweis für was? Das ergibt keinen Sinn. Davon abgesehen ist es natürlich eine Geniale Idee vor “Millionen” – was wohl kaum möglich sein dürfte bei einem Stadion – Zeugen von einer vom Chaos befallenen die Wahrheit zu erfahren.

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Mit wenig Geld um die Welt: Weltreisen mit nur 30 Euro am Tag [Buch]

Mit wenig Geld um die Welt Weltreisen mit nur 30 Euro am Tag - Florian Blümm

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Florian Blümm

Titel:

  • Mit wenig Geld um die Welt Weltreisen mit nur 30 Euro am Tag (229 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

In acht Reisejahren, die ich zuerst allein unterwegs gewesen bin, dann zu zweit mit meiner Freundin, habe ich gerade mal 8212 Euro pro Jahr ausgegeben. Das sind 22,50 Euro pro Tag – darin enthalten alle Flüge, Unterkünfte, Mahlzeiten, Versicherungen und alles, was man sonst so im Alltag braucht.

Der Name ist Programm, in dem Buch geht es nicht um Unterhaltung oder Reiseberichte, sondern um alle Themen, die es bzgl. Reisen oder Weltreisen zu bedenken gibt.

Anfangs gibt es einige Allgemeinplätze zu hören: Senke die Kosten, erhöhe die Einnahmen. Wenig überraschend, dass das hilft schneller an Geld zu kommen, oder?

Anschließend wird das Thema Work & Travel abgehandelt. Das ist für Leser bis maximal 35 relevant.

Dann werden die Tipps aber spezieller: Was ist im Kontext Arbeitslosengeld zu beachten usw.

Stell dir vor, du wachst eines Morgens auf und kannst völlig frei entscheiden, was du heute machen willst. Und am nächsten Tag passiert das Gleiche wieder und danach wieder.

Nützliche Tipps und selbstverständliche Dinge – auf die jeder nach ein paar Sekunden nachdenken selber kommt, wechseln sich ab. Man muss wohl kaum einem Selbstständigen erzählen, dass er seinen Stamm(-kunden) kommunizieren sollte, dass er z.B. ein halbes Jahr weg ist und das die Stammkunden sich dann vielleicht umorientieren.

Weitere Aspekte sind Wohnung, Miete, Alleinreisen, Reisen mit Partner, Günstige Reiseländer, wie lange dauert eine Weltreise, einfache Reiseziele, Highlights, Flugstrategien und Flüge, wie man Kosten spart, Tipps zu Ländern und Regionen (unvollständig), Vorbereitung (Dokumente, Kreditkarten, Wohnsitz, Versicherung usw.).

Ein Flugzeug ist ein magisches Transportmittel, das dich in wenigen Stunden an weit entfernte Orte bringt. Der Service während dieser paar Stunden ist völlig egal. Nach der Landung bekommst du viel mehr Service für das gleiche Geld.

Den Flugteil fand ich nur bedingt hilfreich. Ja, man weiß danach was für Flugtypen es gibt aber wie genau es im Detail funktioniert eher nicht. Bei Roundtrips wird erwähnt, dass man zwischendurch mal nach hause kann . Das ist naheliegend, wenn man zwei mal vom selben Ort startet. Andererseits sind günstige Flüge oft an Fixdaten gebunden. Es wird aber auch erwähnt, dass man sich möglichst wenig binden soll bei einer Weltreise, um Termindruck zu vermeiden.

Wie das zusammen passen soll, ist mir zumindest nicht klar geworden. Zumal man dann sogar an den selben Ort zurück muss. Das heißt man startet in Frankfurt und fährt in ein Land in Asien. Dann bereist man Asien und muss am Ende zurück in das Land, um den Rückflug wahrnehmen zu können.

Deine Verantwortung auf Reisen ist groß, denn deine Kaufkraft ist viel höher als die der lokalen Bevölkerung. Du kommst aus einem der reichsten Länder der Welt. Mit jedem Euro, den du ausgibst, stimmst du ab.

Das dürfte kaum die Einsparungen aufwiegen, die man beim Flug ggf. gemacht hat. Ich habe ja schon einige Reisen gemacht. Aber derart günstige Langstreckenflüge sind mir bisher in den Suchmaschinen noch nicht begegnet. Einige Fluggesellschaften finden sich aber offenbar überhaupt nicht oder nur in speziellen Suchmaschinen.

Auf Dinge wie “du kannst Weiterflugtickets auch mieten” (die werden teilweise für Visa verlangt, muss man allerdings erst mal kommen). Ob man sich dann aber ein Eigentor schießt, sieht man wohl erst in der Praxis. Doof sind die Grenzbeamten sicher nicht. Die Anzahl der Anbieter ist scheinbar überschaubar und somit wäre es wohl ein Leichtes derartige Miettickets zu identifizieren, wenn man vom Ticket Rückschlüsse auf den Anbieter ziehen kann.

Aber eine Weltreise ist kein langer Urlaub. Ja, du siehst viele schöne Orte und hast meist schönes Wetter. Aber immer nur Sehenswürdigkeiten abzuhaken, das wird schnell langweilig. Selbst Cocktails am Strand zu schlürfen ist nur dann erfüllend, wenn danach der Alltag wartet.

Das Buch beschäftigt sich überhaupt nicht mit der Reiseart eigenes Fahrzeug. Das Fahrzeug kann auch als Unterbringung dienen.

Die 30€ sind eher ein Richtwert. Es wird jedem klar sein, dass man das in den USA z.B. vergessen kann, wenn man keine kostenlos Unterkunft hat (z.B. Couchsurfing). Da der Autor aber auch konkret mit Zahlen aus seinen Reisen beleg wie / wo er übernachtet hat, bekommt man ein Gefühl für das benötige Verhältnis.

Fazit:

Aus meiner Sicht ist das Buch hilfreich, wenn man sich mit dem Thema Weltreisen beschäftigt. Es vereinfacht die Suche, gibt einige Anlaufstellen und Tipps, sensibilisiert für Themen, die man nicht auf dem Schirm hatte oder bringt einen auf neue Ideen.

Fällt dir sofort jemand ein, mit dem man Pferde stehlen könnte? Wenn nicht, reise besser allein. Ein Reisepartner ist bei einer normalen Weltreise nicht nötig. … Aber auch Reisepartner haben Vorteile. … Du musst nicht jedes Mal all deine Sachen auf die Toilette mitnehmen, weil dein Partner auf euer Gepäck aufpasst.

Da ich aktuell kurzfristig keine Weltreise plane, werde ich die Links jeweils bei Bedarf prüfen. Von allgemeinen Themen, die sich jedem selbst erschließen bis zu Tipps, die nur erfahrende Reisende kennen, ist alles dabei.

Das Buch basiert auf den Erfahrungen des Autors. Daher kann er nur zu den Ländern etwas schreiben, die er bereits bereist hat. Afrika gehört basierend auf den Karten nur sehr bedingt dazu. Selbst die USA bestehen als teures Reiseland nur aus dem “Südwesten”. D.h. in dem auf die Länder zugeschnittenen Teil schwächelt das Buch meiner Meinung nach deutlich.

Der Unterhaltungswert geht gegen 0, weil das Buch ein Ratgeber ist. Man muss sich für das Thema Reisen / die Welt bereisen interessieren. Das grenzt sich aber ganz klar vom klassischen Urlaub ab. Ein paar Tipps in dem Buch helfen auch bei einer kurzfristigen Reise aber bei einer Weltreise hat man in der Regel viel mehr Zeit aber dafür ein engeres Budget. Somit unterscheiden sich dei beiden Reisearten deutlich.

Umfassend informiert im Kontext Weltreisen habe ich mich nach der Lektüre nicht gefühlt. Man sollte das Buch wohl eher als Ideen und Impulsgeber ansehen.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Manche Tipps finde ich zweifelhaft. In einer Stadt sollte man “erst mal in den Gassen verloren gehen”. Ungeachtet des Landes gibt es in vielen Städten Bereiche, in denen man eher nicht verloren gehen möchte. Einfach unbedarft losziehen kann funktionieren, kann aber auch ins Auge gehen. Nach den Beschreibungen von anderen Weltreisenden sollte man gerade in Städten in manchen Regionen der Welt deutliche Vorsicht an den Tag legen.
  • Wieso soll in den USA nur die Region von Kalifornien bis New Mexiko eine Reise wert sein?!
  • Das man Krankenversicherung in Deutschland bezahlen muss, wenn man nicht mal in Deutschland ist, hätte ich auch nicht vermutet (der Wohnsitz reicht). Wieder was gelernt. Mal wieder sinnlose Bürokratie, die auch noch teuer ist.
  • Eine Haftpflichtversicherung hätte ich im Ausland nicht auf dem Schirm gehabt, aber macht schon Sinn, wenn man mal darüber nachdenkt.
  • Man könnte meinen, dass Weltreisende zwangsweise Alkoholiker sind. Zumindest wird in jedem beschriebenen Land explizit erwähnt wie teuer Alkohol ist bzw. ob er überhaupt zu bekommen ist.

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Montagsfrage: Trigger-Warnungen in Büchern?

Bei der Montagsfrage wird von lauter-und-leise jeden Montag eine Frage gestellt, die auf dem eigenen Blog zu beantworten ist. Diese Frage muss innerhalb einer Woche beantwortet werden.  An dieser Aktion nehmen diverse Blogs teil.

Die Montagsfrage ist umgezogen und hat nun endlich ein neues zu Hause. Bisher war die Montagsfrage bei Buchfresserchen angesiedelt und nun bei lauter-und-leise.

Ich hatte in der letzten Woche ein paar Reisen per Buch und war am Yukon und auf Weltreise, rein virtuell. Ich habe mir den virtuellen Tritt in den Hintern mal als Basis genommen um die eigenen Möglichkeiten einer Weltreise zu checken. Weltreise meint übrigens nicht sehr viel Geld in die Hand nehmen und organisiert los ziehen, sondern selbst organisieren und langsam reisen. Ich muss wohl noch etwas arbeiten. 😉

Zur Frage:

Aus meiner Sicht braucht es keine Warnungen. Ich kaufe mir Bücher ja nicht nur, weil das Cover schön ist. D.h. grob informiere ich mich meistens vorher über den Inhalt. Wenn mir das Buch dann aus irgendwelchen Gründen nicht gefällt, kann ich jederzeit abbrechen.

Das Geld ist dann zwar schon weg aber dann muss man halt abwägen, ob man trotzdem weiter lesen möchte oder nicht. Wenn man wirklich psychologisch auf bestimmte Themen stark reagiert, dann mag das schon zu spät sein, das kann ich nicht beurteilen.

Wo will man bei entsprechenden Warnungen ansetzen und wo aufhören?

Sind notorische Lügner ein Problem? Ist eine Alkoholsucht ein Problem, ist es problematisch, wenn jemand Kleptomane ist oder überhaupt ein Diebstahl in einem Buch erfolgt? Ist es eine Warnung wert, wenn jemand verletzt, getötet oder vergewaltigt wird? In vielen Büchern sind Tote keine Seltenheit, auch Folter ist ein Thema was heute oft in Jugendbüchern vorkommt (manchmal auch arg übertrieben meiner Meinung nach). Als Autor müsste man ja schon eine Liste mit möglichen Traumata haben (ich vermute die Liste ist sehr Lang).

Selbst wenn man sich heute Nachrichten anschaut, müssten die aus meiner Sicht auch schon mit Triggerwarnungen belegt sein, wenn man derartig vorsichtig sein möchte.

Gefühlt ist die heutig oft anzutreffende Übercorectness nur geheuchelt. Es gab in meiner Jugendzeit zum Beispiel Eltern von Klassenkameraden, bei denen die Kinder nie Fernsehen schauen durften. In der Schule mal ein Film geschaut (die Kinder vom Bahnhof Zoo oder sowas) und bei einer eigentlich harmlosen Situation sind sie dann in Tränen ausgebrochen. Ist das dann die Basis um in der Welt alleine zurecht zu kommen? Hat denen das irgendwie geholfen?

Wenn man sich vorher informieren möchte, kann man Reviews lesen (entweder von Bloggern oder auf Buchhandelsplattformen oder auch im Buchhandel).

Wie seht ihr das? Welche Themen sind sensibel und vor was soll in Serien oder Büchern vor dem Konsum gewarnt werden?

Leselaunen Weltreise und philosophische Gedanken

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag bis 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Letterheart verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Aktuelles Buch:

Mit wenig Geld um die Welt Weltreisen mit 30 € am Tag - Florian Blümm

Mit wenig Geld um die Welt, das Buch ist nicht unterhaltsam, gibt einem aber viele Denkanstöße (siehe unten). Teilweise ist es sicher auch für normalreisende interessant, wenn man keine Pauschalreisen bucht. Alleine bei den Flügen gibt es teilweise deutliches Sparpotenzial und derjenige, der ggf. die hälfte für den Flug bezahlt hat, bekommt den gleichen Service.

Aktuelle Lesestimmung:

Die Geilste Lücke im Lebenslauf 6 Jahre Weltreisen - Nick Martin  Yukon 3000 Kilometer im Kanu durch Kanada und Alaska - Dirk Rohrbach

Ich hatte eine Reisebuchwoche. Natur in Kanada und Alaska – Yukon 3000 Kilometer durch Kanada und Alaska und nur die Welt ist genug – Die geilste Lücke im Lebenslauf 6 Jahre Weltreisen. Letzteres ist unterhaltsamer Weltreisebericht und gibt einem an der einen oder anderen Stelle auch einen tritt in den Hintern ganz im Sinne, wenn du willst, dass sich etwas verändert, dann musst du es selbst in die Hand nehmen.

Das Buch zeigt aber auch, dass die Rückkehr in das “normale” Leben nach einer Weltreise  nicht einfach ist. Die Welt hat sich weiter gedreht und Freunde und Bekannte sind ggf. weit weniger begeistert, als man sich das erhofft. die neuen Freunde sind irgendwo auf der Welt und reisen weiter, während man selbst wieder im Alltag in Deutschland ist.

Die Freunde vor Ort haben auch ihr Leben gelebt und das hat sich nicht primär um eine Weltreise gedreht, sondern um ganz andere Themen.

Die Erfahrung habe ich auch nach dem PCT Hike gemacht. Klar, haben sich dafür ein paar interessiert aber im Großen und Ganzen ist das für die meisten Leute eben nicht mehr Wert als irgend eine andere Urlaubsreise. Vielleicht ist die “normale” Urlaubsreise sogar viel spannender, weil man selbst auch dorthin reisen möchte.

Zitat der Woche:

Aber Fairness war kein Freund des Schicksals. Und manchmal begegneten sie sich eine ganze Weile überhaupt nicht. So wie jetzt. Lena Kiefer, Ophelia Scale

Und sonst so:

Momentan bin ich bei meiner Buchwahl von fiktiven Welten zur realen Welt umgeschwenkt. Ich habe drei Reisebücher in folge gelesen. Bei dem ersten ging es um ein Naturabenteuer – das dachte ich zumindest, es geht aber primär eher um die Menschen entlang des Weges (Yukon: 3000km im Kanu durch Kanada uns Alaska).

Beim zweiten Buch (Die Geilste Lücke im Lebenslauf – 6 Jahre Weltreisen) bekommt man sehr unterhaltsam die Erlebnisse auf einer Weltreise geschildert. Der Titel ist übrigens etwas irreführend. Der Autor hatte nie wirklich vor aus der Weltreisezeit eine Lücke zu machen, sondern sein Leben. Somit müsste es fast eher heißen, wie mache ich Weltreisen zu meinem Leben (das wiederum dürfte nur für extrem wenige funktionieren). Das ist so ähnlich wie “Wie werde ich Musikstar / Filmstar”.

Eine Weltreise ist ganz was anderes als der klassische Urlaub, den man kennt (damit ist die Art Urlaub gemeint, in dem man aktiv etwas unternimmt, nicht der “ich liege am Strand Urlaub”). Im Unterschied zum Urlaub, wo man möglichst viel in kurzer Zeit macht, ist der Fokus auf einer Weltreise anders.

Die Schlagzahl ist viel geringer. Kein Mensch hält über lange Zeit die Übersättigung lange durch, wenn man mit typischer Touristengeschwindigkeit Highlights abarbeitet. Weiterhin ist diese Schlagzahl viel zu teuer.

Als drittes habe ich ein Buch über die Kosten von Weltreisen gelesen. Der Titel ist etwas plakativ (Mit wenig Geld um die Welt – Weltreisen mit nur 30€ am Tag) und in Ländern wie den USA nur durch die Mildtätigkeit anderer möglich oder wenn man im Auto / Zelt schläft. Selbst dann ist es dort teurer als 30€ am Tag. Es gibt aber auch Länder, wo man mit 20€ am Tag auskommt.

Nachdem ich nun zwei Motivationsbücher gelesen hatte, die letzten paar Jahre im Job auch nicht so toll waren und ich mir nicht wirklich vorstellen kann das noch 25 Jahre durchzuziehen hab ich ein Wochenende mit Excel verbraucht (hört sich uncool an, oder?). Aber wenn ich in Motivationsbüchern lese, dann kommt der BWLer in mir durch. Zahlen, Fakten bitte! Das Gerede “Now is the time” und “geht schon gut, du musst nur dran glauben und es machen” ist halt einem BWLer oder Informatiker zu wenig, auch wenn man sich vielleicht gerne emotionsgetrieben mitreißen lassen möchte.

Ich habe mir mal alle Kosten und Versicherungen zusammen geschrieben. Wie viel Geld habe ich bereits in die Rentenversicherung eingezahlt, was bekomme ich heute raus, wenn ich sofort alles hinschmeiße und in die Welt ziehe (rein theoretisch, so schnell geht das eh nicht und aktuell ist dank Corona wohl auch nicht die beste Zeit dafür).

Die wenig überraschende Erkenntnis: Zu wenig Rente und zu wenig für eine Weltreiseleben bis zur Rente (für meinen Geschmack zumindest, es gibt auch Leute die ziehen mit viel weniger los, die sind aber auch in der Regel viel jünger). Gleichzeitig war aber auch die Erkenntnis, dass mein Sweet Spot nicht so weit weg liegt. D.h. in ca. 8 Jahren (ausgehend vom gleichen Einkommen) wäre die Ausgangslage schon eine ganz andere. Das ist natürlich eine Wette auf die eigene Gesundheit. Vielleicht ist es in 8 Jahren schon zu spät und man kann oder will nicht mehr in die Welt ziehen.

Das hat mich definitiv motiviert. Natürlich kann man seinen Job verlieren, es kann einen Wirtschaftscrash geben oder man kann schwer krank werden. Ggf. schreibe ich zu dem Themenkomplex in einen separaten Beitrag etwas ausführlicher.

Andersrum ist es auch eine Wette auf den Nutzen bzw. die Kaufkraft der zukünftigen Rente. Wie hoch ist die Inflation? Was bleibt am Ende übrig. Welche Gesetzesänderungen kommen noch in den nächsten 25 Jahren.

Man kann aber eh nicht alles planen. Vielleicht gibt es irgendwann die Einheitsrente und alles Arbeiten macht am Ende nur einen Unterschied, wenn man sie überschreitet. Auch wenn die Politiker gerne um das Thema herum navigieren. Die Rente wird aufgrund der Alterspyramide deutlich schlechter sein als heute. Nichts ist 100% sicher und wenn man das will, ist Weltreisen wohl auch nichts was man machen sollte.

Gesetzt den Fall man will die Zeit vor der Rente anders gestalten, muss man abwägen: Nutze ich das relativ gute Einkommen in Deutschland aus und baue mir etwas mehr Puffer auf oder stürme ich heute los, nutze meine Gesundheit heute – so lange sie da ist – und steht dann irgendwann mit 55 da und komme nicht bis zur Rente, die dann eh sehr gering ist. Das hört sich auch nicht sonderlich attraktiv an. Mit 20 mag der Gedankengang noch funktionieren. Dann hat man die Option von Work & Travel und viele Firmen werden die 5 Jahre Weltreisen, die man dann vielleicht zusammen bekommt als Lebenserfahrung verbuchen.

Das einem mit 55 noch Jobangebote um die Ohren flattern ist auch eher unwahrscheinlich, wenn man davor diverse Jahre mit Weltreisen verbracht hat. Vielleicht ist man dann für den klassischen Arbeitsmarkt wirklich nicht mehr brauchbar. Man wird sich in der Zeit ja auch verändern. Kann man sich dann überhaupt noch einen Bürojob vorstellen?

Im Prinzip muss man ja auch nicht unbedingt eine Weltreise machen. Aber ich finde allein die Grundsatzfrage interessant: Wann hat man so viel gearbeitet, dass es reicht. Rein finanziell. Wann ist man zufrieden mit dem was man hat. Was macht es mit einem, wenn man ab einem Zeitpunkt x finanziell unabhängig ist, und machen kann was man will (natürlich in dem dann vorhandenen finanziellen Rahmen). Ich rede hier auch nicht davon der Allgemeinheit auf der Tasche zu liegen.

Wichtig wird wohl sein, dass man sich dann nicht in die Ecke haut, um 12 aufsteht und sich dann das Nachmittagsprogramm im Fernsehen anschaut. Das ist dann wohl ein sehr kurzes “Vergnügen”, weil man sehr schnell abbauen wird und vermutlich “jung” stirbt.

Man braucht auf jeden Fall neue Ziele. Weltreisen kann eins davon sein. Dazu gehört dann auch neues lernen. Spanisch gehört wohl zum Pflichtprogramm für eine Weltreise aber auch tauchen, surfen oder anderes fällt in die Kategorie neues Lernen. Man kann auch noch mal in die Uni gehen. Was hätte man studiert, wenn man sich nicht nach der finanziellen Realität gerichtet hätte? Das selbe Studienfach?

Wie wäre es im Studium nur interessante Fächer zu belegen und die Pflichtfächer einfach zu ignorieren? Vielleicht schreibt man auch ein Buch oder ein Buch über die Weltreise? Vielleicht schreibt man in seinem Blog darüber? Oder wenn man altruistischer veranlagt ist, kann man auch gemeinnützige Arbeit machen oder als Entwicklungshelfer irgendwo und Ausland gehen. Also das was Milliardäre manchmal machen, nur eben im Rahmen eines Normalsterblichen, so ganz ohne Stiftung und mit der eigenen Hände Arbeit.

Ist man dann glücklicher oder macht es einen evtl. sogar unglücklich keinen Job mehr zu haben?

Das halbe Jahr Pacific Crest Trail (das war erst letztes Jahr, es kommt mir vor als wenn das Jahre zurück liegt), hat mir durchaus gefallen. Meine Ausgaben in den USA waren jenseits von gut und böse. Das lag unter anderem an den vielen Verlockungen entlang des Weges aber auch daran, dass die USA generell teuer sind und meiner Bevorzugung von Motels gegenüber Hostels. Ich hatte mir aber auch von Anfang an keine Limits gesteckt, weil ich das ganze als zeitlich befristet und als einmalige Chance angesehen habe.

Aber der Rhythmus während der Tour war teilweise der eines Weltreisenden. Ich habe mich viel zu Fuß bewegt. Habe teilweise öffentliche Busse oder Züge zur Fortbewegung in den USA genutzt.

Das Wandern hat zwar auch gesundheitliche Probleme beschert aber eher durch Überlastung und weil ich anfangs viel zu sehr das finale Ziel Kanada verfolgt habe. Die typischen Bürokrankheiten durch Stress und schlechte Haltung (sitzen) waren alle im nu weg.

Zwischendurch habe ich die ein oder andere Attraktion eingebaut. Besonders im zweiten Teil der Reise waren es ein paar Attraktionen mehr (auch die Attraktionen sind in den USA im Schnitt viel zu teuer für einen Weltreisenden mit beschränkten Mitteln).

Ganz besonders in Corona Zeiten bin ich froh das letzte Jahr gestaltet zu haben, wie ich es getan habe (obwohl es viel gekostet hat). Aber ich habe Lust auf mehr, mehr wandern, mehr von der Welt sehen. Eben nicht als Standardtourist mal kurz von der Kante des Grand Canyon schauen, sondern ein paar Tage dort wandern. Eben nicht als Touri in Chichén Itzá kurz ausgekippt werden und dann im Schnellformat mit hunderten anderen hindurch geschleust werden.

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