Wochenrückblick – PCT Woche 12 – Sierras 2
Leselaunen / Wochenrückblick
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Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.
Aktuelles Buch:
Throne of Glass 2
Momentane Lesestimmung:
Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit.
Zitat der Woche:
entfällt
Und sonst so:
Sonntag – Tag 74 / 13 – Lone Pine – 11.08.2019
Da die Busse nur an Wochentagen fahren nutze ich den heutigen Tag für die weitere Planung und besuche das Filmmuseum in Lone Pine.
Mir war nicht bewusst wie viele Filme in der Region gedreht wurden. Western sind ja sehr naheliegend aber hättet ihr an Star Trek (mehrere), Star Wars, Iron Man gedacht?
Montag – Tag 75 / 14 – Lone Pine, Mammoth Lakes (Bus) – 12.08.2019
Beim Bus stehen morgens über 10 Hiker, die sich über das Wochenende angesammelt haben. Die Ziele sind verschieden. Von Bishop, Mammoth, Reno und anderen Orten ist alles dabei.
Man fährt zu einem guten Teil an den Sierras vorbei. Wie müssen sich damals die Siedler gefühlt haben, als sie auf diese 3000m (über dem daneben liegenden Land) hohe Barriere gestoßen sind.
Während der Fahrt wird es immer grüner, was wohl auch an der steigenden Höhe liegt. In Mammoth Lakes sind die Temperaturen deutlich angenehmer.
Der Ort ist eine Mischung aus Ski- und Fahrradtourismus. Es gibt an jeder Ecke Bikes und E-Bikes.
Es gibt ein Village was eine Mischung von Geschäften, Restaurants und Veranstaltungsmeile ist. Sehr touristisch hier.
Heute hoffe ich auf Neuigkeiten zu meiner Bounce Box bzw. Es stellt sich die Frage welchen Fliegenschiss die Postmitarbeiter in Mammoth Lakes quer sitzen hatten. Die Adresse auf den Paketen ist korrekt und das Hotel steht neben dem Postamt. Keine Ahnung wo deren Problem liegt.
Wie sich nach der Antwort vom Motel 6 rausstellt, nehmen die nur Pakete an, wenn man vorher eine Reservierung hat. Das macht für ein Hotel einen gewissen Sinn aber niemals, wenn man Pakete von Hikern annimmt.
Die Pakete kommen naturgemäß viel eher als die Reservierung erfolgt. Vor allem wenn man sich dann als Hotel noch besonders hervorhebt, in dem man sich explizit in eine Liste aufnehmen lässt für Resupply von Hikern. Das ist also der worst case. Die Pakete sind nun lost in translation.
Ich habe meine Buchung im Hotel gleich mal zum Dank storniert. Da zahle ich lieber woanders 50$ mehr, als das ich so ein Hotel unterstütze. Erst mit unlauteren Methoden um Hikerbuchungen buhlen und dann den gleichen Service wie jedes Hotel bieten geht überhaupt nicht.
Das lokale Postamt fühlt sich nicht zuständig. Die Postmasterin ist zickig und sagt mir, dass sie bereits alles gelöscht hat und durch die Blume, dass sie das eh nicht interessiert und nicht ihr Problem ist. Da schreibt man dick PCT Hiker + erwartete Ankunftszeit auf die Pakete und es klappt überall, nur in diesem Postamt nicht. Schönen Dank auch!
Das eine Internationale Adresse ohne Zollformular nicht funktionieren kann, war ihr auch vorher klar aber ist ja nicht ihr Problem.
Der Status ist seit Tagen in Transfer. Das ist bei USPS der Status für “sieht gut aus aber es passiert nichts mehr”, wenn er mal mehrere Tage andauert.
Wenn ich noch mal ins Postamt will kostet mich das einen ganzen Tag Aufenthalt in Mammoth, weil dann alle anderen Aktivitäten unmöglich sind, wegen der bescheuerten Öffnungszeiten des Postamtes. Ob jetzt noch was rauskommt ist ungewiss. Ich hatte nicht den Eindruck, als wenn sie sich wirklich darum kümmert.
Da ich heute sonst nichts zu berichten habe: Die Preispolitik in den Supermärkten hier ist oft spannend. Eine Flasche 2,49$, drei 5$ oder 8 für 10$, 16 für 13$ und 32 für 20$. Also immer mehr kaufen als man braucht, weil es ja billiger ist.
So ruhig wie das heutige Hotel war übrigens noch keins auf der Tour. Mein Zimmer liegt direkt Richtung Wald (Dafür gibt es auch gleich den Hinweis, dass man kein Essen rumliegen lassen soll, weil einen ansonsten ggf. die Bären im Hotelzimmer besuchen kommen).
Dienstag – Tag 76 / 15 – Red‘s Meadow (JMT 151,1 / PCT 906,6), JMT 165,7 – 13.08.2019
Heute wandere ich ein Stück des John Muir Trails. Der PCT und JMT sind auf dem relativ kurzen JMT weitgehend Deckungsgleich (der JMT hat natürlich nur einen Bruchteil der Länge des PCT). An einigen Stellen splitten sich die Trails aber auf und dann ist der JMT teilweise schöner.
Dummerweise bin ich mit den ersten Shuttle erst um 8:00 in Red’s Meadow und noch dümmer ich besichtige den Lower und Upper Rainbow Fall. Das hätte ich wohl gestern machen sollen, auch wenn es 8$ mehr gekostet hätte.
Somit komme ich heute nicht ansatzweise so weit wie gedacht und habe morgen über 21 Meilen und 2500 Fuß vor mir. Das wird eine ganz schön knappe Sache bis 18:50. So war das nicht geplant.
Heute gab es viele Seen und Bäche. Dementsprechend gab es auch ordentlich Moskitos.
Der Anstieg war mit 1438 Höhenmetern aber auch nicht ganz ohne. Offenbar bin ich trotz mehrtägigem Hotelaufenthalt noch nicht maximal erholt.
Mittwoch – Tag 77 / 16 – JMT 165,7, Tuolumne Meadows (JMT 187,3 / PCT 942,5) – 14.08.2019
Heute ging es um 5:15 los mit dem Hiken. Da die Sonne erst kurz nach 6 aufgeht müsste ich mit Licht hiken. Ich finde das nach wie vor seltsam. Für mich verfehlt das Hiken damit seinen Sinn.
Die Anstiege bekomme ich weitgehend bis 10:00 weg. Das Absteigen dauert aber auch noch eine ganze Weile.
Morgens erlebe ich eine neue Dimension von Moskito Hell. Wenn man kurz am Fluss anhält um Wasser aufzunehmen und mit jedem Schlag auf Schulter oder Arm 3-6 Moskitos erschlägt ist meine Toleranzgrenze eindeutig überschritten. Wenn das in Oregon dauerhaft so aussieht, dann kann das keine Landschaft der Welt aufwiegen.
Mal sehen wie viele Treffer die Viecher gelandet haben. Abends bemerke ich 10-15 Stiche. Ich habe im Gegenzug mindestens 20 Moskitos gekillt. Sagen wir unentschieden.
Stehen bleiben war heute in der ersten Tageshälfte nicht drin. Dann wurde man aufgefressen.
Morgens ist das Wandern ziemlich abwechslungsreich. Nachmittags ziehen sich die Meilen, weil das Valley von vorne bis hinten gleich aussieht.
Heute habe ich eine kurze Diskussion mit anderen PCT Hikern, die nicht nachvollziehen können, dass Ich nicht mehr den dringenden Bedarf verspüre jede PCT Meile zu laufen. “Es ist doch alles schön und man muss alles sehen” – Nö, nicht wirklich. 😉 Vielleicht macht genau das den echten Thru-Hiker aus? Für einen “erfolgreichen” Thru-Hike sind die beiden aber auch zu weit hinten auf dem Trail.
Ich komme um ca. 17:00 am Tuolumne Store an (puh, geschafft). Der erste Yosemite Bus kommt um kurz vor 18:00. Ich hatte den zweiten um kurz vor 19:00 gebucht. Der erste Fahrer hat keine Lust mich mitzunehmen (angeblich ist der Bus voll), andere Leute ohne Reservierung nimmt er aber mit. Das ist aber nicht so dramatisch. Ob ich hier esse oder in Mammoth ist mir egal.
Donnerstag – Tag 78 / 17 – Mammoth Lakes – 15.08.2019
Am Sonntag starte ich für zwei Wochen eine mutmaßlich recht erholsame Wandertour, die in Salt Lake City beginnt und unter anderem Wanderungen in Yellowstone und dem Grand Canyon enthält.
Somit habe ich heute einen Fülltag. Da ich wieder in der Yosemite Reichweite liege und beim letzten Besuch wegen der Halfdome Lotterie zu wenig Zeit für das letzte Stück zu dem Upper Falls hatte, wollte ich das ursprünglich nachholen. Weiterhin wäre dann auch noch ein wenig Zeit für das Besucherzentrum / Museum gewesen.
Den Rest habe ich beim letzten Besuch abgearbeitet.
Da ich aber mal wieder das USPS Problem habe, schaue ich im Postamt vorbei. Total verrückt, wenn man sich überlegt was das unkooperative Verhalten des Postamtes / Hotels für Folgekosten verursacht. Wie bereits erwähnt ist dies das einzige mir bekannte Postamt entlang des PCT was sich so verhält. Das Hotel ist natürlich noch schlimmer.
Wie ich per Mail informiert wurde ist das Paket angeblich auf dem Weg zurück nach Deutschland. Das halte ich für totalen Quatsch.
Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Es stimmte wirklich. Wie auch immer das durch den Zoll gegangen ist und die Laufzeit war auch absolut abenteuerlich.
Edit Ende
Ich habe weder für internationalen Versand bezahlt, noch gibt es eine Zollerklärung. Das würde auch keinen Sinn machen, weil ich die Sachen bereits versteuert habe. Man kommt sich vor wie in Schilda. Nur Idioten. Die Box samt Inhalt kann ich wohl abschreiben.
Ich habe schon überlegt was alles drin war. Aktuell unersetzlich sind Dinge wie die Zahnpasta (Meridol Minituben), Minituben Sonnencreme mit sehr hohem Schutzfaktor >50 oder die Super Soft Zahnbürsten. Die Klamotten (Shirts, Schuhe, Socken, Hose) und der Eimer zur Aufbewahrung fehlen nun natürlich für die Rundreise.
Ansonsten ist der finanzielle Verlust recht derb. Der dürfte gut bei 1500€ liegen, wenn man alles summiert. Ich hatte ein einfaches Notebook in der BounceBox, einen Rasierer (den kann ich mir jetzt auch neu kaufen mit US Stecker) und diverse Ersatzteile für ultraleicht Hiking Gear, was auch nicht gerade günstig ist. Selbst Bargeld war enthalten.
Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Was lernen wir daraus. Das NB braucht man nicht. Der Rest der in der Box war ist überwiegend sinnvoll gewesen.
Edit Ende
Alles was ich mir jetzt kaufe, muss ich natürlich wieder per Paket vorschicken, wenn ich noch mal auf den Trail gehe. Total sinnvoll das Ganze…
USPS schreibt mir ich könne ja den Empfänger in Deutschland kontaktieren und die Pakete zurück schicken lassen (sehr witzig, wenn ich der Empfänger bin und gerade in den USA, oder?).
Mal abgesehen davon, dass die addierte Laufzeit wohl ca. 6 Wochen beträgt (3 Wochen hin, 3 Wochen zurück) ist drei mal Mehrwertsteuer bezahlen (bzw. 2x Zoll) auch nicht gerade sinnvoll.
Mal außen vor lassend, dass das auch irgendwer beim Zoll in Deutschland abholen müsste und da ich gerade in den USA bin ist das eher schwierig. Fakt ist: Sowohl Hotel als auch Postamt bekommen einen Preis für miserablen Service. Das hilft mir aber auch nicht.
Theoretisch müsste der deutsche Zoll die Pakete zurückschicken in die USA oder alternativ zerstören. Je nachdem was USPS vorgibt.
Ich glaube die Geschichte aber nicht wirklich. Welches Unternehmen verschickt denn international, wenn niemand dafür bezahlt und keine Zollerklärungen vorliegt?!
Ich vermute, dass die Pakete noch immer irgendwo rumstehen oder sie sich jemand unter den Nagel gerissen hat.
Wie ich bei USPS schon festgestellt habe, erreicht man eh nicht viel. Offiziell suchen die noch immer die BounceBox, die nie in Mojave eingegangen ist (lt. Tracking) aber ausgescant wurde.
Somit war ich heute damit beschäftigt mir einige Klamotten zu kaufen, da ich zum Hiken nur ein kurzes und ein langes Shirt dabei habe. Für eine Rundreise etwas mau…
Freitag – Tag 79 / 18 – Mammoth Lakes, Reno, Salt Lake City (Bus, Bahn) – 16.08.2019
Das ist eine lange Tour. Erst geht es nach Reno (ca. 4 Stunden Bus) und von dort ab 16:00 bis nachts um 3:00 mit dem Zug nach Salt Lake City. Der Zug nennt sich California Zephyr.
Beim Warten auf den Bus treffe ich ein junges Pärchen aus Italien. Die beiden wollen über Reno nach San Francisco.
Die besten Unterhaltungen hat man immer dann, wenn man nicht damit rechnet.
In Reno beschließe zum ich als Lückenfüller das Automuseum zu besuchen. Neben den beiden Technikmuseen in Sinsheim und Speyer ist das bisher das beste Automuseum, dass ich besucht habe.
Speziell die frühe Epoche ist extrem gut vertreten und die Autos wurden nicht einfach nur hingestellt, sonder das ganze Ambiente von Kinoplakaten, Zapfsäulen, Schildern usw. wurde stimmig eingerichtet. Perfekt!
Die Autos sind optisch fast alle in einem überragenden Zustand. Insofern ist das Museum eine absolute Empfehlung, wenn man mal in Reno ist. Wer jetzt übrigens denkt ich hätte alle tollen Autos fotografiert liegt falsch. Es waren über 200.
Interessant ist übrigens immer wieder wer früher Autos gebaut hat – vom Traktorhersteller zum Sportwagen (Ferrari), vom Nähmaschinenhersteller zum Autobauer oder vom Autobauer zum Hersteller für Rasenmähermotoren (Brigs & Stratton).
Was man auch immer wieder sieht ist, dass das Konzept von Elektroautos schon 100 Jahre alt ist.
Der Käfer fehlt übrigens in keinem US Automuseum.
Die Fahrkartenkontrolle erfolgt dieses Mal vor dem Einsteigen im Zug. Wenn man selbst so eine Pappkarte hat, die man an den Sitz klebt reist man extrem günstig. 😉
Wofür man vorher den Sitzplatz reserviert (beim Kauf der Karte gibt man oben oder unten an) entzieht sich mir (es wurden eh alle in die obere Etage geschickt).
Der Zephyr ist eine tolle Variante die amerikanische Landschaft und Weite zu erleben. Da kann keine Bus- oder Autofahrt mithalten. Mit ca. 70$ ist das sogar günstig.
Für das Abendessen muss man eine Zeit reservieren. Das Essen ist mit 33$ für das Gebotene etwas teuer aber wo bekommt man schon so ein Panorama mit Essen kombiniert. Das Personal ist super freundlich.
Wenn man einen Schlafwagen bucht ist das Essen übrigens enthalten. Der Spaß kostet 100$ mehr und man hat eine Kabine mit 2 Betten.
Spaßeshalber zähle ich heute die Anzahl der Wagons bei der Güterzügen und komme auf über 150.
Samstag – Tag 80 / 19 – Salt Lake City – 17.08.2019
Der Tag heute ist etwas heftig, da ich in der Nacht kein Hotelzimmer hatte.
Durch die Zeitzonenstellung liege ich aktuell nur noch 8 Stunden hinter der deutschen Zeit.
Nachts um halb vier in einem fremden Land durch eine fremde Stadt zu laufen fühlt sich schon Strange an. Aber ich bin angekommen ohne überfallen zu werden.
Google liegt übrigens auch öfter mal falsch. Der Mc Donalds hat nur am drive Inn rund um die Uhr auf und auch bei Busverbindungen stimmen die Infos teilweise nicht.
Ich schlage mir die Zeit bis zum Sonnenaufgang (der hier übrigens eine Stunde später stattfindet bei gleicher Sonnenuntergangszeit) teilweise im lokalen Dennys um die Ohren. Da ist nachts um 4 erstaunlich viel los. Aber offenbar hat sonst auch alles zu.
Dabei habe ich auch die bisher schlechteste Erfahrung mit Kundenservice in einer Restaurantkette. Obwohl der Laden nicht mal halb voll ist schmeißt mich die Bedienung mit den Worten “ich soll doch bitte bezahlen und nach Hause gehen” raus, obwohl ich nach dem Essen noch eine Cola bestellt habe. Am Nebentisch sitzen welche, die noch länger da sind als ich. Aber man kann ja auch mal kein Trinkgeld geben. Der Laden sieht mich zumindest nie wieder.
Um halb Sechs mache ich mich zum Hotel auf und der Typ an der Rezeption ist maximal verpeilt. Erst grüßt er mich und verschwindet dann für 5 Minuten nachdem er vorher rumstand und dann will er mir unbedingt meine Amazon Pakete aushändigen, die er aber nicht finden kann (die Info, dass Pakete da sind ist aber im Computer) und er will mir die Pakete unbedingt aushändigen bevor ich ein Zimmer habe. Als er die Pakete nicht findet meint er, dass sie wohl heute kommen. Wenn sie wissen, dass es 5 sind, dann werden sie wohl da sein und nicht heute erst kommen, oder?! Nach dem Verlust der Bouncebox musste ich diverse Dinge nachkaufen. Das ging jetzt alles an das Hotel. Da Amazon gerne einzelne Pakete schickt, sind es nun ein paar mehr geworden.
Später kommt er dann noch mal zu mir und teilt mir mit, dass er 4 von 5 Paketen gefunden hat. So langsam wird es bedenklich aber ich wimmle ihn wieder ab und teile ihm mit, dass ich die erst benötigen, wenn ich ein Zimmer habe. Irgendwie scheint das für ihn nicht so richtig eingängig zu sein.
Aber sowas muss man ja nicht nach einer Nacht ohne Schlaf vor 6 Uhr diskutieren.
Heute erlebe ich gleich mehrere Kulturschocks. In Utah scheinen die Uhren anders zu gehen. Zuerst gerate ich unfreiwillig in einen Halbmarathon, bei dem 90% der Leute gehen und zwar so langsam, dass man auf dem PCT mit Rucksack und Steigung schneller ist. Viele telefonieren nebenbei, machen Selfies oder fahren mit der S-Bahn! Einige brechen diesen immens anstrengenden Lauf nach 30 Minuten ab. Aber die Ausrüstung ist top. 😉
Weiterhin gibt es offenbar ein Gesetz, dass Fußgänger dazu verdonnert sich zum Affen zu machen. An Zebrastreifen muss man mit einer Fahne schwingen vor oder beim rüber gehen (das war nicht eindeutig). Da ich keinen Fußgänger sehe, der mit gutem Beispiel voran geht, finde ich auch nie so genau raus wie das eigentlich gedacht ist.
Blöd nur, wenn es die Fahne nur an einer Seite gibt (vielleicht soll man sie doch nicht zur anderen Seite mitnehmen?). Dann muss man wohl so lange warten bis jemand auf der anderen Seite vorbeikommt und einem ein Fähnchen vorbei bringt. Da die Ammis lauffaul sind, kann das aber ziemlich lange dauern.
In die Kirche geht man hier maximal gestylt mit Anzug und Krawatte. Die Mode ist bei Anzügen offenbar auch radikal anders. Es geht offenbar um sehen und gesehen werden und man trifft sich um die Kirche.
Viel zu sehen oder zu tun gibt es nicht in Salt Lake City. Es gibt mehrere Kirchen und ein paar alte Gebäude und Grünflächen in Salt Lake City. Das die eine Olympiastadt war erkennt man kaum.
Das einzig besondere ist das IMAX 3D. Allerdings wird das Potenzial mit den gezeigten Filmen nicht wirklich ausgeschöpft. Evtl. schaue ich mir morgen einen Film – Apollo 11 – an. Heute schlafe ich dabei vermutlich ein.
Im Innenstadtbereich gibt es weder öffentliche Toiletten, Tankstellen, Supermärkte, noch viele Essgelegenheiten. Da sind teilweise die Kleinstädte entlang des PCT besser ausgestattet oder ich bin recht erfolgreich an allem vorbei gelaufen.
Ich besuche das Pioniermuseum, was seinen Namen meiner Meinung nach nicht zurecht trägt. Es handelt sich angeblich um die weltgrößte Sammlung zu einem Thema. Der Großteil der Sammlung sind Stoffteile oder Bilder von Pionieren. Ansonsten gibt es diverse Möbelstücke zu sehen. Erklärende Texte gibt es fast keine. Aber es war immerhin kostenlos.
Abends hole ich mir noch eine Pizza, die aber zu den schlechteren gehört (viel zu viel Käse und zu wenig Tomatensauce).
Meine Pakete bekomme ich alle aber Amazon hat ein Teil falsch geliefert. Angeblich kann ich das beim 2km entfernten Lebensmittelladen ohne Label (ich hab ja keinen Drucker dabei) abgeben.
Ich stelle heute mal wieder fest wie viele Leute vor Ampeln stehen und sich darüber aufregen, dass die Ampel nicht grün wird, obwohl sie nicht gedrückt haben. Ich finde es ja normalerweise unnötig an der Ampel den Knopf zu drücken, wenn dort schon jemand steht, weil ich das jedem zutraue aber ich ändere gerade meine Taktik. Heute waren welche so ignorant und meinten, die Ampel wäre nun von selbst grün geworden, als ich direkt hinter deren Rücken den Knopf gedrückt habe. Das Drücken wird sogar mit einem Geräusch bestätigt. Klar gibt es Ampeln, bei denen das Drücken überflüssig ist, es gibt aber eben auch welche, die ohne Drücken für Fußgänger nie grün werden, gerade an großen Kreuzungen mit vielen Spuren und wenigen Fußgängern kommt das vor. Da sollte man sich vielleicht nicht nur aufregen, sondern mal kurz darüber nachdenken warum die Ampel nicht grün wird.
Manche Leute sind unglaublich ignorant. 😉
Vor einer der Kirchen findet heute eine Demo gegen Waffen statt. Es sind gut 100 Leute anwesend.
Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung im nächsten Rückblick.
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