2. Lesequartal 2021

Kurz zu meinen Wertungen:

>= 4 Sterne – sehr gute Bücher und auch mehrfach lesenswert

3 oder 3,5 Interessant zu lesen aber mir reicht es die Bücher einmal gelesen zu haben.

Meine Highlights in absteigender Reihenfolge:


From Blood and Ash 3 – The Crown of Guilded Bones – Jennifer L. Armentrout

The Crown of Guilded Bones From Blood and Ash 3 - Jennifer L. Armentrout

Dritter Teil der bisher tollen Serie, der leider etwas der typische Füllband zwischen zwei anderen ist.

4.5 out of 5 stars 4,5/5


Quit like a Millionaire – Kristy Shen, Bryce Leung

Quit Like a Millionaire No Gimmicks, Luck or Trust Fund Required - Kristy Shen, Bryce Leung

Wie wird man möglichst jung finanziell unabhängig. Wie kommt man möglichst früh in eine Situation in der man arbeiten kann aber nicht muss, in der man ggf. sich selbst verwirklichen kann oder Dinge tun kann, bei denen man zwar Spaß hat aber die Entlohnung nicht so hoch ist? Das Buch gibt einem einen ganz guten Guide, der auch mit Zahlen untermauert wird.

4.5 out of 5 stars 4,5/5


Harbringer Grace and Glory – Dark Elements Funkelnde Gnade – Jennifer L. Armentrout

Harbringer 3 Grace and Glory - Jennifer L. Armentrout  Dark Elements 6 Funkelnde Gnade - Jennifer L. Armentrout

Vorerst letzter Teil der Dark Elements Serie, die aus zwei Trilogien besteht und in dem englischen Original auch zwei unterschiedliche Titel hat. Für meinen Geschmack wurde die Serie gut zu Ende gebracht, die Geschichte ist typisch Armentrout.

4.5 out of 5 stars 4,5/5


The Expanse – James Corey

The Expanse 1 Leviathan Erwacht - Jamey Corey  The Expanse 2 Calibans Krieg - James Corey  The Expanse 3 Abaddons Tor - Jamey Corey  The Expanse 4 Cibola Brennt - Jamey CoreyThe Expanse 5 Nemesis Spiele - Jamey Corey  The Expanse 6 Babylons Asche - James Corey  The Expanse 7 Persepolis erhebt sich - James Corey  The Expanse 8 Tiamats Zorn - Jamey Corey  The Expanse 9 Leviathan fällt - Jamey Corey

Ich glaube zu der Reihe braucht man nicht viel Sagen, da die Serie ja hinreichend bekannt ist. Gerade in den ersten Bänden ist die Serie erstaunlich nah an den Büchern. Wie auch die Serie haben die Bücher ihren Höhepunkt bis zum dritten Teil. Anschließend verliert die Serie die spannende Hintergrundgeschichte leider öfters aus den Augen und verstrickt sich. Trotzdem eine gute Serie.

4 out of 5 stars 4/5


Vortex 3 – Die Liebe, die den Anfang brachte

Vortex 3 Die Liebe, die den Anfang brache - Anna Benning

Der letzte Teil der Zeitläuferserie hat ich etwas mehr angesprochen. Vielleicht bin ich aber einfach auch schon etwas abgestumpft, denn Logik spielt in der Serie eine untergeordnete Rolle, dafür gibt es viele Handlungswendungen.

4 out of 5 stars 4/5


Belial Götterkrieg – Julia Dippel

Belial Götterkrieg - Julia Dippel

Für mich bisher schwächste Serie von Julia Dippel. Leider ist die Handlung extrem vorhersehbar und die Charaktere verhalten sich extrem zum eigenen Nachteil, weil sie sich kein Stück über den Weg trauen. Trotzdem noch besser als viele andere Bücher.

Ich empfehle statt dem Prequel also eher die Izara Serie.

4 out of 5 stars 4/5


Starship Planetenleuchten – Sarah Scheumer

Starship 3 Planetenleuchten - Sarah Scheumer

Der letzte Teil, der Starship Reihe hat mich nicht so überzeugt, wie gerade der Start der Serie. Das war frisch und mit maximaler Geschwindigkeit in die Handlung. Teil 3 spielt in einem fremden Krieg auf einem fremden Planeten.

3.5 out of 5 stars 3,5/5


Die Botschafter Serie – Andreas Kroll

Klassische High Fantasy, die ich leider im ersten Teil nur bedingt spannend fand. Mal sehen wie sich die Serie weiterentwickelt.

3.5 out of 5 stars 3,5/5


Nebelsphäre Hamburg – Johanna Benden

 

Für meinen Geschmack etwas schwache Nebenhandlung zur Nebelsphäre Lübeck Reihe. Wer aber nicht genug von den Drachen bekommen kann, sollte sich die Serie anschauen. Anders als in der Hauptserie geht es hier nicht um die Helden, sondern eher um die Underdogs.

3.5 out of 5 stars 3,5/5


Unchained – Jennifer L. Amentrout

Unchained - Jennifer L. Armentrout

Das Buch wirkt, als wenn Armentrout als Jungautorin schon mal eine light Version ihrer späteren Reihen wie Wicked oder Dark Elements veröffentlicht hat, die man nun auch auf den deutschen Markt geschmissen hat. Ich empfehle die Hauptserien.

3.5 out of 5 stars 3,5/5


 

Harbringer 3 Grace & Glory – Dark Elements Funkelnde Gnade [Serie]

Harbringer 3 Grace and Glory - Jennifer L. Armentrout  Dark Elements 6 Funkelnde Gnade - Jennifer L. Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

We reached the garage in record time, and when he saw his Impala, he looked like me when I saw a cheeseburger.

Trin hat Kampf mit Gabriel schwere Verletzungen davongetragen aber noch schlimmer wiegt, dass Zayne dabei getötet wurde. Die Chancen bei einem erneuten Kampf gegen Gabriel sind quasi nicht vorhanden. Somit schlägt Roth vor, dass Lucifer um Beistand gebeten werden soll. Aber ist das wirklich eine gute Idee Lucifer auf in die Oberwelt zu holen und damit vielleicht den finalen Krieg zwischen Himmel und Hölle heraufzubeschwören?

I still felt terrible, but that was the thing about real friends. You could misstep. You could go MIA, but you’d still be there. Both of you would be.

Und was hat es mit dem Ende des letzten Teils auf sich, bei dem Zayne wieder erscheint? Dreht Trin durch oder wie ist das irgendwie möglich?

Von der Handlung kann ich hier leider auch keine Teile verraten ohne zu spoilern. Der dritte Teil geht recht spannend los, hat dann einen leichten Durchhänger im mittleren Teil und das Ende ist wieder rasant.

Vor allem das Ende ist extrem lustig. Man kann es bereits an den Vorgaben aus dem zweiten Teil erahnen. Wenn Lucifer mitmischt, kann das nur ziemlich schräg und witzig werden. Solche Charaktere sind eine absolute Stärke von Jennifer Armentrout. Und der Teufel ist nun mal die Verkörperung von Bad Boy.

A tight smile appeared on Grim’s face. “I always know. I’m like Santa, but with more death.”

Ein wenig Sex gibt es in dem Buch auch, aber nicht so dominant wie in anderen Büchern von ihr.

Fazit:

Ein gelungener Abschluss der Serie, der durch die neuen Charaktere einiges an Fahrt gewinnt. Nach meinem Stand soll die Serie nun abgeschlossen sein aber Armentrout hat ganz nebenbei die Basis für ein weiteres Spin off gelegt. Ich bin gespannt, ob noch etwas kommt.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Erst wird erklärt, dass Trin nur deswegen hergerufen werden kann, weil sie Fleisch und Blut von Asrael ist, dann wird Lucifer von ihm auf die gleiche Weise gerufen und Zayne ist plötzlich auch da. Zugegeben, man weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist aber 4 Stunden Fahrtzeit ist ja durchaus eine Strecke. Da Zayne offenbar nicht herbeigerufen wurde bleiben 4 Stunden Zeitunterschied zwischen dem Erscheinen von Lucifer und Zayne, der ein paar Minuten später auftaucht.

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Unchained [Buch]

Unchained - Jennifer L. Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Titel:

  • Unchained (359 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Die Nephilim schützen die Menschen von den gefallenen Engeln. Lily ist eine davon. Einen der Gefallenen, den sich eigentlich jagen müsste, trifft sie immer wieder mal und obwohl er schon die Gelegenheit hatte sie zu töten oder zu verletzen hat er die Gelegenheit nie genutzt.

Die Geschichte scheint mir eine Art Testballon für andere Geschichten gewesen zu sein, denn die Elemente findet man auch in anderen Büchern von Armentrout wieder, die sie später geschrieben hat. Sie selbst schreibt, dass es ihr zweites Buch war.

Davon ab werden einige Klischees bedient. Bad Boy, Sex ist das wichtigste im Leben, …

Für den Weltenaufbau und die Story ist das Buch etwas kurz und leider entwickelt sich die Geschichte extrem vorhersehbar (wer der Verräter ist weiß man gleich)

Positiv anzumerken ist, dass die schwarz weiße Welt dann doch zum Glück deutlich mehr grau aufweist (zumindest bei einigen Charakteren), als man das anfangs erwartet.

Der Schreibstil ist Armentrout typisch gut, das Buch liest sich locker weg.

Fazit:

Wer die Espresso Version von Jennifer Armentrout Büchern lesen mag, der ist mit dem Buch gut aufgehoben. Wenn jemand das gleiche in ausführlicher und besser lesen möchte, empfiehlt sich sowohl die Dark Elements als auch die Wicked Reihe aus gleicher Feder. Wer die beiden Reihen schon kennt, sollte um das Buch eher einen Bogen machen, außer er kann nicht genug von Armentrout Geschichten bekommen.

Später hat Jennifer Armentrout partiell die gleiche (man kann sogar schon fast sagen partiell identische) Story und die gleichen Charaktertypen in ihren anderen Reihen deutlich detaillierter aufgearbeitet. Das ist schon etwas frech das Buch jetzt in Deutschland im Nachgang zu veröffentlichen.

Eigentlich müsste drauf auf dem Buch stehen: Das gleiche was ich schon veröffentlicht habe nur in kürzer.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wie muss ich mir das denn vorstellen, wenn ein “knirpsgroßer Opa” eine 1,8m große Person mit einer Hand einen Meter über dem Boden an eine Wand drückt?
  • Michael sollte doch in der Freistatt schlafen, wieso hat er das nicht?
  • Nathaniel und alle anderen wegen einer Privatfehde an die Bösen zu verraten ergibt ja so richtig Sinn
  • Wenn die Gefallenen bessere Reflexe haben, wieso sollte man dann mit einem Schwert oder einem Messer bessere Chancen haben als mit einer Schusswaffe?
  • Wieso sollte ein erstgeborener Nephilim schlimmer als ein gefallener Engel sein? Beide können besondere Kräfte haben.
  • Wenn man Sex mit Gefallenen hatte, können sie einen danach jederzeit finden. Das wirkt jetzt nicht irgendwie konstruiert. Davon abgesehen konnte sie das natürlich einfach so vergessen, obwohl Julian sie x mal gefragt hat, ob sie das wirklich will.
  • Ja, ist ja sehr naheliegend Luke direkt zu glauben und Julian zu misstrauen. Wer hat das stärkere Motiv? Luke um Julian etwas zu unterstellen oder Julian um irgendwann Micah nachzustellen. Vor allem hätte er Micah locker töten können und Luke gleich mit.
  • Wie hat Luke sich das vorgestellt? Micah später umbringen, wenn er erzählt, dass Luke ihn vermöbelt hat?
  • Lilly ist absolut badass und nur weil sie dann Wiliam sieht, hat sie das so um, dass sie sich gleich mal eben töten lässt (zumindest wäre das normalerweise die Konsequenz gewesen)
  • Lukes Motive sind nicht nachvollziehbar
  • Sehr einleuchtende Logik: Julian hat ein Kind gerettet (sogar einen Nephilim) aber trotzdem wird er nicht anders behandelt als die anderen Gefallenen. So engstirnig kann man doch nicht sein, oder?
  • Wenn Lukes Name nicht befleckt wurde, wie so dann Liliy gleichzeitig rehabilitiert worden sein?
  • Rein vom Spannungsbogen macht es ja Sinn, dass Micah nur sagt er war es aber Luke war es wäre nicht anstrengender gewesen, zumal er es zweimal sagt. Da hätte er wohl auch einmal die Energie für den Namen aufbringen können.

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Quit like a Millionaire [Buch]

Quit Like a Millionaire No Gimmicks, Luck or Trust Fund Required - Kristy Shen, Bryce Leung

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Kristy Shen, Bryce Leung

Titel:

  • Quit Like a Millionaire – No Gimmicks, Luch or Trust Fund Required (322 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Education also helps you become more curious and self-sufficient and teaches you how to trade short-term pain for long-term gain. People who drop out of high school die, on average, a decade earlier than their peers who have a bachelor’s degree.

In dem Buch erzählt Kristy ihre Geschichte. Laut eigenen Aussagen ist sie in ärmsten Verhältnissen aufgewachsen und mit 31 hat sie eine Million auf dem Konto und braucht nicht mehr arbeiten. Das erstaunliche dabei? Sie hat kein Unternehmen gegründet, reiche Eltern (ganz im Gegenteil) oder Lotto gespielt, sie hat es mit einer normalen Arbeit als Angestellte aber einen überdurchschnittlichen Gehalt geschafft.

Es geht um den Fire Gedanken – Financial Independence Retire Early – und das ist offenbar wörtlich gemeint. Mit 31 in “Rente” gehen und zwar selbst erarbeitet hört sich reichlich verlockend an, oder?

Turns out, if people were given a high chance (like 100 percent) of winning, when they did, an fMRI showed no additional activity in the nucleus accumbens’s dopaminergic receptors. Conversely, if they had a low chance of winning (like 25 percent) and they did, the fMRI showed a spike of activity in those same dopaminergic receptors.

Nicht um am Strand zu liegen und Cocktails zu schlürfen – dass dürfte sehr schnell seinen Reiz verlieren aber man kann sein Leben frei von finanziellen Zwängen gestalten und einfach das machen was man möchte. Wolltet ihr schon immer ein Buch schreiben? Das fällt wohl einfacher, wenn man nicht davon leben muss.

Das Buch gibt einem von Anfang an mit “ihr könnt das schaffen, aber die meisten werden es nicht schaffen”. Da die Autorin studiert hat und es bis in den High Tech Sektor von Kanada geschafft hat, ist die erste Voraussetzung ein IQ, den nicht jeder mitbringt.

Sie selbst behauptet zwar nicht überdurchschnittlich gut in der Schule gewesen zu sein aber sie ist immerhin in ein Land mit anderer Sprache und Kultur ausgewandert und hat dort an einer Eliteuni studiert, so ganz übel kann sie also nicht gewesen sein. Was sie aber wirklich auszeichnet ist der unbedingte Wille zur Sparsamkeit und ihre Zielstrebigkeit. Sie hat mit ihrem Mann für 40.000$ pro Jahr in Toronto gelebt (nur zum Verhältnis – der Wechselkurs liegt in der Regel bei grob 1:2, also 2 kanadische Dollar entsprechen grob einem €). Das würde bei uns ca. 20.000-25.000€ (etwas mehr) für einen zwei Personenhaushalt entsprechen – in einer Großstadt.

Possessions give you an initial burst of dopamine that fades as your nucleus accumbens acclimatizes, causing you to continuously chase that high. People who spend on experiences get way more bang for their buck.

Gleichzeitig lag das kombinierte Einstiegsgehalt bei 125.000$ nach Steuern.

Selbst unter identischen Bedingungen hat nicht nur ihr Wille und Zielstrebigkeit diesen Weg eröffnet, sondern auch Glück (auch wenn sie das Gegenteil behauptet). Beispiel: Dass sie aus China nach Kanada gekommen ist, war keineswegs ihre Leistung, sondern die ihres Vaters, der in Kanada seine Promotion gemacht hat.

Das wäre wohl auch nicht ohne eine Förderung möglich gewesen, wenn die Familie so arm war. Das heißt realistisch betrachtet reden wir hier keineswegs von einem Aufstieg aus der Unterklasse zur Oberklasse, sondern mehr oder weniger von einem Akademikerhaushalt zu einem Unistudium. Das soll keineswegs die Leistung schmälern aber die Arbeiterfamilie in China zu Top Verdiener Story stimmt nur bedingt. Damit will ich ihre Leistung keineswegs schmälern, nur etwas relativieren.

Possessions give you an initial burst of dopamine that fades as your nucleus accumbens acclimatizes, causing you to continuously chase that high. People who spend on experiences get way more bang for their buck.

Der wirklich relevante Wechsel war der von China nach Kanada. Kanada hat auch vergleichsweise gute Sozialstandards (zumindest im Vergleich zu den USA).

Mit dieser Kritik bin ich aber lt. dem Vorwort schon nein Sager. Lt. dem Kredo muss man an sich glauben und es machen und jeder kann es. Es werden aber viele nie die Ziele erreichen, die das Buch vorschlägt. Das erkennt man auch weiter hinten im Buch. Selbst mit hohem Sparanteil wird es mit einem kleinen Gehalt ungleich schwieriger die Ziele zeitnah zu erreichen. Es geht, aber halt viel langsamer.

Despite having been a loyal employee for six years and getting promoted twice, I had to submit weekly reports with detailed examples to prove why I shouldn’t immediately be fired, too.

Das Buch huldigt einerseits dem finanziellen Besitz als Möglichkeit all die Dinge zu machen, die man machen möchte und unabhängig zu sein aber eben nur als Mittel zum Zweck und nicht um sich darüber Befriedigung zu verschaffen.

Dabei soll das Buch ein universeller Ratgeber sein, wie man möglichst schnell Geld macht. Als Leser bekommt man im Vorwort das Gefühl vermittelt, dass man quasi mit dem Buch übereinstimmen muss, was man sonst einen eher kleinen Horizont hat. Klugscheißermodus an. 😉

I remembered a story I’d once read in the newspaper about a man who worked hard for decades so that he would be able to retire at sixty-five and travel the world … he was scared he didn’t have enough money, so he kept working “just one more year”—year after year. Then his heart gave out, he died at his desk …

Es gibt eine ganze Reihe Wahrheiten und Botschaften im Buch auf die man zumindest teilweise vermutlich selbst schon gekommen ist, wenn man halbwegs erfolgreich in Bezug auf Geld und Karriere ist. Am Empfehlenswertesten ist es das Buch mit 20 oder noch besser mit 15 Jahren zu lesen.

Ich habe aber Zweifel, dass man in dem Alter die Inhalte wirklich hören will und aufnimmt. Es könnte stellenweise ziemlich desillusionierend wirken. Beispielsweise wird einem  im Buch geraten die Karriere nicht primär nach den eigenen Vorlieben, sondern nach dem zu erwartenden Einkommen auszurichten und den Ausbildungskosten zu wählen (das schließt die Studienrichtung ein).

Es ist aber meiner Meinung nach keine gute Idee, wenn man z.B. Arzt ausschließlich deswegen wird, weil man damit viel Geld verdienen kann. Anderseits sollte man aber auch nicht auf eine Karriere abzielen, wo man nachher vollkommen unterbezahlt oder joblos ist.

Money is worth bleeding for, but it’s not worth dying for.

Einige Regeln oder Erkenntnisse sind offensichtlich (oder sollten es für jeden sein). Es ist z.B. grundsätzlich schlecht Kredite zu haben, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, weil man damit zusätzlich Geld ausgibt für einen vorgezogenen Nutzen, dafür aber zusätzlich in Form von Zinsen blutet.

Neben dem Grundregelwerk wird aber auch ganz konkret auf Zahlen und unterschiedliche Investmentvarianten (Index, Aktien, Fonds, ETFs, Bonds – also Anleihen – usw. eingegangen).

Das Buch ist manchmal speziell aus US oder kanadischer Perspektive geschrieben und stellt dies als allgemeingültig für den Rest der Welt dar oder ignoriert, dass es einen Rest der Welt gibt (Beispiele: Studienkredite und Rückzahloptionen / Altersvorsorgekonten und legale Steuervermeidung / Krankenversicherung). Auf diese Art bekommt der Leser aber auch einen tiefen Einblick in das US und kanadische System.

I mean, you could keep working if you wanted to, but if your boss told you to work sixteen-hour days and never see your family again? You’d tell him to kindly F off! And if he fired you? You’d get a nice juicy severance package, add it to your pile of money, and ride off into the sunset, cackling like a maniac.

Man lernt aber auch, dass Kapitalerträge in den USA / Kanada viel geringer besteuert werden als in Deutschland. Welcome so capital paradise.

Auch Themen wie Glück werden im Buch behandelt. Man z.B. kann Dinge kaufen die glücklich machen – das 10 Paar Schuhe, die 10 Handtasche. Dieses Glück ist aber sehr kurzfristig und nur begrenzt wiederholbar. In die Falle tappen viele Menschen besonders aus ärmeren Verhältnissen (Kristy hat extrem schnell die Kurve bekommen, sich allerdings auch ziemlich gute Objekte zum Abgewöhnen rausgepickt – wer braucht 10 Handtaschen für 500$ pro Stück?) und es ist auch noch gut für die Wirtschaft. Aber macht das dauerhaft glücklich, oder ist das nur das Hamsterrad? Es wird wohl jeder bestätigen können, dass Shoppinglück nur sehr begrenzt vorhält.

There will always be worries when you go against the norm. But just like the perceived danger during a turbulent plane ride, they’re mostly in your head.

Die Autorin labert nicht einfach nur rum, sondern bezieht sich auch immer wieder auf diverse Quellen und untermauert ihre Thesen und Erfahrungen. Das ist überwiegend unterhaltsam. Die Erklärungen zum Glück und wie das Gehirn diesbezüglich funktioniert sind die besten, die ich bisher gelesen habe und verdeutlichen recht gut, warum alles irgendwann langweilig wird, wenn es zu sehr normal und ohne Überraschungen abläuft.

Bisher habe ich über Geld und Glück geschrieben, die Autorin beschäftigt sich aber auch mit der Zeit nach dem “Frührente”. Was macht man, wenn man es geschafft hat. Eine Möglichkeit ist Reisen. Auch auf das wie wird kurz eingegangen aber dafür gibt es spezifischere Bücher. Wie gehe ich mit finanzieller Unabhängigkeit mit meinen Fähigkeiten und Interessen um? Geld verdienen braucht man ja nun nicht mehr zwingend. Also kann man sich probieren.

Auch der Vorruhestand mit Kids sind ein Thema. Es gibt auch genügend Leute, die den Ausstieg mit Kindern gemacht und geschafft haben.

Fazit:

The year before I retired, I took two pictures on my phone. For the entire year. That’s all the memories that were worth keeping. The year after I retired, my phone ran out of memory from all the photos.

Das einzige was mir am Buch wenig gefallen hat, war das Vorwort. Ich habe bei allen Aussteiger und Reisebüchern bisher kein Buch gelesen, dass so fundiert ist. Vielleicht mag es an meinem Informatikhintergrund liegen aber ich brauche Zahlen in solchen Büchern. Die liefert das Buch auf recht unterhaltsame Weise.

Dazu kommt, dass neben dem Zahlenmaterial eine ganze Menge zum drüber nachdenken vorhanden ist und man einiges lernen oder zumindest hinterfragen kann. Im Gegensatz zu anderen Erfolgsberichten ist in diesem Buch keine Magie im Spiel. Man muss sich nicht selbstständig machen oder ein guter Investor an der Börse sein.

Meine einzige Kritik aus der Sicht von deutschen Lesern ist, dass viele Hintergründe nicht auf Deutschland passen. Das sind z.B. Themen wie Steuern / Krankenversicherung usw. die für für die USA ausgelegt sind, aber nicht für Deutschland anwendbar sind. Selbst die angegebenen ETFs sind nur bei speziellen Banken erhältlich, da sie teilweise nur an US Börsen gehandelt werden. Das vermindert den Wert zwar aus deutscher Sicht ein wenig, aber die Grundansätze bleiben auch bei uns gleich.

Trotzdem kann man abseits dieser Punkte sehr viel mitnehmen. Ich wüsste nicht, dass ich ein eher sachlich aufgebautes Buch jemals so unterhaltsam gefunden habe.

Das ist eines der Bücher, dass umso mehr bringt, desto jünger man ist. Wenn man sich wesentlich jenseits der 40 befindet, dann ist es für die meisten Themen im Buch eh zu spät. Entweder man hat bereits danach gehandelt oder eben nicht.

Falls jemand das Thema interessiert, ohne das Buch zu kaufen zu wollen, findet sich hier eine kurze Zusammenfassung der FIRE Idee.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4.5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Das Hauskapitel fand ich nicht vollständig überzeugend. Einerseits ist die Mathematik gut erklärt, andererseits müsste man das Hausthema auch mal durchspielen, wenn man keinen Kredit aufnimmt. Im Ruhestandsfall ist der finanzielle Vergleich ohne Kredit dann relativ simpel, weil man dann einfach die potentiellen Mietausgaben vs. nicht mehr verfügbares Monatsbudget durch den Kauf + Kosten pro Monat rechnen muss. Weiterhin ist zu beachten, dass man eine Mietwohnung auch nur begrenzt mit einem Haus vergleichen kann. Macht einen Gartenarbeit glücklich? Will man laut Musik hören, was man im Haus kann aber in der Mietwohnung vielleicht nicht?

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Life is Strange & Life is Strange: Before the Storm [Spiel]

Life Is Strange

Bisher habe ich auf dem Blog keine Spiele rezensiert, warum mache ich jetzt eine Ausnahme? Life is Strange hat viel mehr von einem Buch als von einem Spiel. Die Charaktere sind mitreißend und anders als in einem Buch könnt ihr die Handlung zumindest partiell mitbestimmen – teilweise mit gravierenden Auswirkungen.

Worum geht es?

In Life is Strange spielt ihr Max(ime), die jeder Max nennt (später auch Supermax). Max ist vor 5 Jahren mit ihren Eltern nach Seattle gezogen und hat ihre beste Freundin Chloe zurückgelassen, deren Vater gerade einen Autounfall hatte und dabei ums Leben gekommen ist. Nun kommt Max zurück nach Arcadia Bay, da die dortige Kunstschule durch hohe Spenden eine der besten des Landes geworden ist.

Maxime hat ihr Leben in Seattle gelebt und Chloe vernachlässigt. Wie es der Zufall will treffen beide sehr schnell wieder aufeinander. Chloe wird auf der Toilette vor den Augen von Max erschossen.

Nun kommt das besondere im Spiel. Max stellt fest, dass sie in der Lage ist die Zeit zurück zu drehen. Sie selbst behält aber die Position und ggf. eingesammelte Gegenstände. Somit ergeben sich eine Menge Möglichkeiten. Sie kann auf Personen und Gegenstände einwirken und damit versuchen die Zukunft zu ändern.

Zuerst scheint das ziemlich genial zu sein, da sie ihre Freundin dadurch überlebt. Aber wie sich schnell zeigt, steckt Chloe in noch mehr Problemen und in Arcadia Bay laufen seltsame Dinge ab.

Wie ihr euch bereits denken könnt ist es keine gute Idee die Vergangenheit zu ändern, weil man die Auswirkungen auf die Zukunft gerade bei weiter zurückliegenden Änderungen kaum absehen kann.

Life Is Stange Autoszene Max und Chloe

Entscheidungen haben Konsequenzen

Eure Entscheidungen wirken sich aus: Mal stirbt deswegen jemand (ja, zugegeben so drastisch ist es im realen Leben in der Regel nicht), mal sind Personen euch danach wohlgesonnen oder stehen euch feindlich gegenüber. Vielleicht fliegt ihr auch von der Schule.

Ich sag nur so viel: Fans von Kriminalromanen werden ihren Spaß bei der Geschichte haben. Die Handlung spielt an einer US-Privatschule und es werden ansatzweise typische Teenagerthemen behandelt, das ist aber nur in einem sehr geringen Maße der Fall.

Ein paar Klischees werden auch bedient, die aber bei vielen Schulen auch der Wahrheit entsprechen dürften. Es gibt natürlich ein paar reiche Schnösel, die anderen das Leben zur Hölle machen.

Abseits davon sind Max (vermeintlich brav, schüchtern und erfolgreich in der Schule) und Cloe (Rebellisch und oberflächlich supercool und badass) ein tolles Team.

Das Spiel ist in Episoden aufgebaut. Am Ende jeder Episode könnt ihr sehen wieviel Prozent der Spieler sich an den entscheidenden Punkten wie entschieden haben. Habt ihr irgendwem gerettet, jemanden vor etwas gewarnt, die Schlägerei gestoppt oder angestachelt?

Das ist durchaus interessant zu sehen. Während manche Entscheidungen keine bewussten Entscheidungen sind, weil viele Spieler einfach nicht gründlich waren und die Optionen übersehen haben, sind manche Entscheidungen auch nicht zu vermeiden. Die Ergebnisse sind teilweise relativ eindeutig, oft aber 50:50 Entscheidungen. D.h. entweder sind sie gleichwertig gut oder schlecht, je nachdem wie man das auslegen möchte.

Eure Meinung wird aber nicht immer erfragt. Bestimmte Teile der Geschichte sind vorgegeben. Manchmal sind die Auswirkungen auch nicht relevant und wirken sich nur in ein paar Zeilen Text aus. Manchmal verändern sie die Handlung aber deutlich.

Life is Strange Zimmer von Chloe mit Max und Chloe

Zwei Spiele

An der Überschrift erkennt ihr schon, dass es sich um zwei Spiele handelt. Life is Strange ist das zuerst erschienene Spiel. Ihr solltet es aber nicht zuerst spielen, da Life is Strange Before the Storm das Prequel ist und ihr mit dem Spiel des Hauptteils schon viel von der Geschichte kennt.

Life is Strange Before the Storm

Life is Strange Before the Storm spielt vor den Ereignissen von Life is Strange und setzt dort auf, wo Chloe sowohl ihren Vater als auch ihre beste Freundin Max verloren hat. Das reißt sie ziemlich von den Füßen und sie reagiert rebellisch und geht kaum noch zur Schule, obwohl so dort früher gut war.

Chloe hat anders als Max keine Spezialfähigkeiten. Sie kann also nicht die Zeit zurückdrehen. Aber sie hat ein hervorragend loses Mundwerk und man bekommt ihre Gedanken als Spieler mit. Chloe ist ein typischer Fall von harte Schale, weicher Kern aber sie ist durch die Ereignisse ziemlich zynisch geworden.

Es kommt auch regelmäßig zu Sprachduellen. Das ist ein wenig vergleichbar mit der Schwertkampszene in Monkey Island. Ihr könnt die Sprachduelle nur gewinnen, wenn ihr die “richtigen Antworten” auswählt. Wenn ihr die Oberhand behaltet kommt ihr weiter / erreicht euer Ziel, ansonsten unterliegt ihr. An Chloes Mundwerk liegt es zumindest nicht, wenn ihr verliert. Anders als im Hauptspiel habt ihr hier aber keine Zeitreisefähigkeiten und könnt euch nicht einfach durch die Antworten durchtesten.

Chloe lernt in diesem Spiel Amber kennen, die Max bis zu einem gewissen grad ersetzen kann.

Life is Strange Chloe und Amber im Park

Die Botschaft der Spiele:

Die beiden Spiele haben einige Botschaften. Zuerst sieht es so aus, als wenn es sehr cool ist wenn man in die Vergangenheit zurückspringen kann, weil man quasi alles austesten kann ohne die Konsequenzen zu fürchten. Trotzdem weiß man aber auch nicht wie sich die Handlungen längerfristig auswirken. Manchmal ist in guter Absicht handeln eben auch nur das. Wie heißt es so schön – “gute Absichten pflastern den Weg zur Hölle”. Das zeigt sich im Spiel auch manchmal.

Einige Entscheidungen – die man nur im Sinne von guten Absichten trifft – eben nicht gut.

Man kann etwas noch so lange durchdenken und abwägen. Letztlich kennt man nie alle Konsequenzen und was Vorteile bringt, hat eben in der Regel auch Nachteile. Letztendlich muss man sich für etwas entscheiden und mit den daraus resultierenden Konsequenzen leben. Die Entscheidung kann nicht perfekt sein, aber aus dem aktuellen Blickwinkel und mit der aktuellen Informationslage richtig.

Auch Max leidet mit zunehmenden Spielfortschritt immer mehr unter den Zeitsprüngen. Sowohl körperlich als auch ihre geistige Verfassung.

Weiterhin werden dem Spieler moralische Fragen gestellt: Wie würde er reagieren, wenn? Würde man jemanden opfern, wenn man vielleicht damit jemand anderen Retten kann? Die Faktenlage ist dabei oft nur begrenzt umrissen oder man weiß nicht genau was resultiert. Wenn man jemanden vor etwas warnt führt das aufgrund seines Verhaltens vielleicht zu einem schlimmeren Ergebnis als ohne Warnung? Aber warnt man deswegen niemand mehr? Oder dreht man die Zeit wieder zurück, weil man nun um die ungeahnten Konsequenzen weiß? Was bewirkt das dann wieder?

Fazit:

Ich habe selten Spiele gespielt, die einen so einbeziehen und mitnehmen. Am ehesten lassen sich vielleicht frühere Lucas Arts Adventures oder Mass Effect / Dragon Age Spiele mit Life is Strange vergleichen. Bei den Adventures gibt es aber einen fast strikt vorgegebenen Handlungsstrang, die haben somit interessante Handlungsstränge aber eine echte Charakterbindung ergibt sich dort nicht. Bei Mass Effekt / Dragon Age könnt ihr auch durch eure Entscheidungen die Verhaltensweisen der Charaktere ändern aber beide bauen nicht ansatzweise so eine enge Charakterbindung auf wie Life is Strange.

Woran liegt das? Meiner Meinung nach an Kleinigkeiten. Die Charaktere haben bestimmte Styles sich zu bewegen oder Dinge zu machen, die sie wie echte Charaktere wirken lassen (was sie quasi auch sind, da das Motion Capture Aufnahmen sind – es handelt sich um echte Schauspieler, die aber zum Glück nicht B-Movie Niveau haben). Das baut eine starke Bindung auf und man leidet oder freut sich mit ihnen, zumal man die Handlung beeinflusst. D.h. man hat die Charaktere manchmal in bestimmte Situationen gebracht. Das hat bisher noch kein Spiel so gut umgesetzt wie die Life is Strange Serie.

Ich habe auch selten erlebt, dass es gelingt künstliche Charaktere so sexy wirken zu lassen. Das trifft sowohl für Max, Chloe und ganz besonders für Amber zu. Life is Strange ist eine sehr gute Mischung von Animation, Motion capture und Vertonung.

Die Standardpreise sind meiner Meinung nach für die kurze Spielzeit viel zu hoch. Beide Spiele hat man je nach Spielweise in je ca. 15 Stunden durch. Die Spiele sind ursprünglich in mehreren Episoden erschienen, die einzeln veröffentlicht wurden. 20€ für das Gesamtspiel sind bei der Spielzeit angemessen. Pro Episode 15 oder 20€ sind aber für meinen Geschmack viel zu viel. Wenn man etwas im Netz sucht findet man aber günstige Keys. Ich habe für beide Spiele 20€ bezahlt.

Kleines Beispiel gefällig? Jemand hat Before The Storm durchgespielt. Dabei hat man natürlich selbst keine Wahlmöglichkeiten mehr, aber allein die Szene zeigt ganz gut, warum ich die Spiele mag. Das ist so herrlich nerdig.

Im Herbst kommt für die beiden Spiele eine Remastered Version raus, die wohl eine Mischung aus besserer Grafik und neuen Mocap Aufnahmen ist. Ich hoffe, dass damit nichts vom Reiz der Charaktere verloren geht.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Die wohl am meisten diskutierte Frage: Habt ihr Arcadia geopfert oder Chloe: Für mich sehr eindeutig. Ich bin da wohl zu sehr in dem best friends forever modus (auch wenn das in der Realität natürlich eher selten vorkommt). Somit habe ich ganz klar Chloe vorgezogen. Warum? Na hört mal – mit Logik braucht mir keiner kommen. Man kann nicht Menschenleben nach Anzahl abwägen. Wann ist das Leben von x mehr Wert als y? Wenn sie eine bessere Schulbildung haben, wenn sie sich sozial engagieren? Würdet ihr jemanden aus euerer Familie Opfern, wenn ihr dadurch 1000 namenlose Menschen rettet? Nein? Somit ist das keine mathematische Frage. Weiß ich, ob davon jemand aus Arcadia die Karriere eines Diktators vor sich hat? Wenn Logik also kein Argument ist, dann halt persönliche Bindung. Faktisch ist es auch das was in der Realität zählt. Die meisten Leute interessiert es nicht, wenn weit weg Menschen sterben, die sie nicht kennen. Selbst Menschen, die z.B. im Gesundheitssystem arbeiten müssen sich diesen Panzer zulegen. Das würde man auch emotional nicht verkraften, wenn man mit jedem mitleiden würde. Also konzentriert man sich auf sein Umfeld. Davon abgesehen ist nicht mal sicher, dass der Sturm nicht kommt, wenn Max die Zeit nach den ganzen vorherigen Änderungen nicht mehr ändert. Zumal sie ja schon zig mal in der Zeit gereist ist und diverse Zeitlinien verändert hat. Wieso sollte es nun keine Konsequenzen mehr haben, wenn Max und ihre Handlungen wirklich die Ursache sind. Danach verändert sie mit dem Wissen was sie hat immer noch noch immer die Zeit. Sie sorgt dafür, dass der Mörder von Rachel gefasst wird. Davon abgesehen: Das Leben seiner Freundin für eine mögliche Zukunft verwetten, die man nicht kennt? Das Ende bei dem man Chloe opfert geht überhaupt nicht: Erst ein dramatischer Kuss zwischen Max und Chloe und dann sitzt Max selenruhig daneben während Chloe erschossen wird. Davon ab hat Max wohl einiges nachzuholen: Eine beste Freundin zu haben, die direkt nach dem Tod ihres Vaters beides verliert und sich nie zu melden. Schon strange sich so zu verhalten. 😉
  • Ok, kommen wir nach obiger Analyse zu Life is Strange Before the Storm – Vor dem Hintergrund der obigen Entscheidung könnte man meinen, dass man den Staatsanwalt ziehen lässt, weil er ja eben auch nur alles macht um seine Tochter zu beschützen. Das sehe ich aber nicht so, da er mit Verbrechern zusammenarbeitet und seine Tochter damit aktiv gefährdet. Zumal er dann auch noch einen Mord an Rachels echter Mutter beauftragt. Also no way. Das musste Rachel mitgeteilt werden. Zumal man ja weiß wie Rachel auf Lügen reagiert, wenn sie es rausfindet. Ist also auch etwas Eigennutz dabei. Ist das inkonsequent? egoistisch oder doch halbwegs rechtschaffen? 😉
  • Wie bei vielen Filmen gibt es eine ganze Reihe Logikschwächen: Zuerst landet Max wieder im Klassenzimmer, als sie die zurückspulen Funktion benutzt. Oft behält sie aber Gegenstände und ihre eigene Position im Raum, obwohl sie zur Originalzeit woanders war. Eigentlich kann es nur eine der Varianten geben, außer sie kann sich bewusst entscheiden. Durch die Positionsänderungen im Raum wäre das Benutzen der Rückspulfunktion mit anwesenden Personen quasi unmöglich. Gut zugegeben sie benutzt zwei Varianten des Zurückspringens – einmal die mit Foto (das scheint den Originalzustand des Fotos wiederherzustellen) und dann die Variante ohne Foto. In der Regel behält sie ihr Wissen um die Dinge, die in einer möglichen Zukunft passieren. Bei wenigen Ausnahmen ist das aber nicht so?
  • Max hat den “Alptraum” vom Sturm bevor sie die Zeit überhaupt verändert. Somit kann sie ihn nicht verursacht haben.
  • Wieso weiß Max bei einem der letzten Zeitsprünge nichts mehr von dem was sie erlebt hat und Chloe behält es? Es was die ganze Zeit andersrum. Max hat immer alles behalten. Wieso sollte sich das nun plötzlich ändern? Das ergibt keinen Sinn.
  • Wieso bekommt David nichts von dem was Max macht? Wenn er überall Kameras hat, sollte er zumindest in dem Haus wo er wohnt etwas mitbekommen, wenn er alles auch aufzeichnet.

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