Leselaunen zurück zur Arbeit

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag bis 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Letterheart verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Aktuelles Buch:

The Witcher Vorgeschichte 1 Der letzte Wunsch - Andrzej Sapkowski

Ich habe gerade mit dem ersten Band der drei Bücher um die Hauptgeschichte von The Witcher begonnen. Soweit ich das bisher verstehe ist das aber keine Serie in dem Sinne. Die Geschichten fügen sich irgendwo um die Hauptgeschichte ein (irgendwo ist auch ganz passend, genauso wie in der Hauptgeschichte, kann man immer nur raten wann die Ereignisse stattfinden, da es – wenn überhaupt – nur indirekte Anhaltspunkte für die Reihenfolge gibt).

Aktuelle Lesestimmung:

The Witcher 4 Der Schwalbenturm - Andrzej Sapkowski

The Witcher 5 Die Dame vom See - Andrzej Sapkowski

Es lag weniger an der Stimmung, dass ich nicht so viel gelesen habe, sondern die Tage im Urlaub waren einfach sehr vollgepackt. In Ägypten hat mich dann noch der Fluch des Pharaos getroffen (Durchfall in Summe gut eine Woche) und als Abschiedsgeschenk am vorletzten Tag noch eine Erkältung.

Wobei ich bei The Witcher auch nicht gerade behaupten kann, dass es ein Pageturner ist, dafür ist mir die Schreibweise zu Sperrig. Die Geschichte ist nicht schlecht aber auch nichts was ich verschlingen würde.

Zitat der Woche:

»Ich traue Euch nicht.« »Und das ist auch gut so.« Der Totengott nickte mit Nachdruck. »Göttern sollte man nicht trauen. Die Legenden von Karinth, C.M. Spoerri

Und sonst so:

Da seit den letzten Leselaunen aufgrund des Urlaubs 4 Wochen vergangen sind, gibt es einiges Neues.

Der Ägypten Urlaub liegt hinter mir. Der Reisebericht ist Online.

Während meines Urlaubs wurde nun die Glasfaser ins Haus eingeblasen und ein Hausanschluss gesetzt. Buchen kann man aber nach wie vor nicht, da laut. Telekom noch die Netzverteiler aufgebaut werden müssen. Die nun gesetzte Dose im Haus hat auch keine Anschlüsse nach draußen. Dafür wird also mutmaßlich noch mal jemand vorbeikommen und eine weitere Dose setzen.

Wenn ich mir so die Videos im Netz anschaue wie Glasfaser lt. Marketing verlegt wird (Minimalinvasiv, es findet vorher eine Hausbegehung statt usw.) ist schon erstaunlich was bei uns alles nicht passiert. Durch aufschrauben der Dosen findet man raus wie viele Hausanschlüsse vorgesehen sind und vermutlich kann / darf / muss man vorher noch Leerrohre legen und durch Wände Bohren. Infos dafür bekommt man aber keine.

Für den nächsten Urlaub – John Muir Trail bzw. Mount Whitney Climb habe ich jetzt auch einen Plan.

Die Permits für die begehrtesten Varianten, die man nur über eine Lotterie bekommt, habe ich nicht erhalten (zu nennen sind hier Eintritt über das Whitney Portal und Eintritt von Yosemite Valley – Happy Isles). Dafür habe ich jetzt im Rahmen der Lotterie 30$ an die Nationalparks gespendet. 😉

Die vorgenannten sind die Varianten um den John Muir Trail von Süden nach Norden oder von Norden nach Süden zu wandern. Das ist Nachvollziehbar, dass die sehr begehrt sind, denn jeder will natürlich den kompletten Trail wandern um dann nachher sagen zu können ich habe den kompletten John Muir Trail gewandert.

Da ich schon mehrfach versucht habe für diese Varianten einen Permit zu bekommen (zumindest Whitney Portal), würde ich die Chancen wirklich als sehr gering bezeichnen.

Was ich habe ist ein PCT Permit (womit man über den Cottonwood Pass einsteigen kann – was zwei Tage zusätzliche Zeit und somit Essen benötigt – also die Süd nach Nord Variante) und einen Eintritt über Reds Meadow (Nord Süd für einen Teil des Weges – den Rest habe ich aber schon gelaufen bis auf 20 Meilen, die eher uninteressant sind, also ist das kein Verlust).

Wenn mir aufgrund von Höhenkrankheit oder anderen Gründen der Aufstieg zu Whitney bei der Süd / Nord Variante nicht gelingen sollte (die Akklimatisierung ist sehr kurz), kann ich zurück nach Lone Pine (zwei Tage zurück Wandern und ein möglicherweise schwieriger Hitch vom Cottonwood Pass, denn dort sind sehr wenig Leute unterwegs, die einen mitnehmen, letztes Mal ist mir das nur gelungen, weil ich viel Glück hatte und freundlich gegrüßt habe), von dort nach Mammoth Lakes und von dort (genauer Reds Meadow) dann Versuch zwei in Richtung Süden starten.

Der Vorteil bei dem Reds Meadow Trailhead ist, dass man auf keine Lotterie angewiesen ist, sondern nur auf Schnelligkeit, da es jeden Tag für 6 Monate im Voraus genau 6 Permits gibt. Man darf allerdings auch nur genau an diesem Tag von dort starten und auch nur nach Süden (je nach Trailhead). D.h. wenn die Planung etwas durcheinander Gerät ist das Permit nichts mehr wert oder man muss hoffen, dass man auf den ersten Meilen keinem Ranger begegnet.

Ob die Permits kontrolliert werden ist wie immer Glückssache. Als ich letztes Mal in der Region war und nach Norden gelaufen bin, habe ich keine Ranger gesehen. Es gibt in der Region so viele Trailheads und Regeln, dass eine umfassende Kontrolle extrem viel Ranger Personal erfordern würde. Andersrum hilft einem das wenig, wenn man ohne Permit erwischt wird, kann der Hike schnell vorbei sein und sehr teuer werden.

Jetzt muss ich nur noch buchen. Aufgrund der verschiedenen Kombinationen und der nur groben Zeitplanung bei einem Hike sind die genauen Flugtage schwer abschätzbar. In der Realität kommt es in der Regel eh anders als geplant. Zumal es dieses Jahr wohl so viel Schnee gab wie noch nie in den letzten Jahrzehnten. Es kann also gut sein, dass selbst im August noch Schnee / Eis in kritischen Stellen zu finden sind.

Der eine Ärger mit dem Auto (Reifen verlieren Luft) ist jetzt behoben. Nach dem Tausch von zwei Reifen, mussten alle Ventile getauscht und neu abgedichtet werden. Ergo: Auch Alufelgen korrodieren und dann sind die Ventile nicht mehr dicht. Gut, nach 14 Jahren dürfen die das wohl auch. Die Reifen waren also noch ok, es lag an den Ventilen. In Summe war da nun deutlich teurer als gedacht. Beim nächsten Mal tausche ich die Felgen gleich mit. Aber ich wollte halt wenig in das Auto investieren, da man bei einem Neukauf – je nach Modell – eh wieder neue Felgen und Reifen benötigt.

Dafür kommen jetzt die nächsten Effekte: Der Turbo funktioniert nur noch, wenn er Lust hat (irgendwas mit dem Druck stimmt manchmal nicht, dafür können wohl diverse Teile (Dichtungen, Schläuche, der Turbo selbst, Membranen, Klappen) die Ursache sein.

Aktuell bin ich noch immer unentschlossen bzgl. eines neuen Autos: Noch mal ein Verbrenner wäre aus aktueller Sicht wohl das sinnvollste. Ich glaube einfach nicht, dass die Batteriefahrzeuge und vor allem die Batterien 10-15 Jahre halten und ich bin nicht der Typ der nach 5-7 Jahren neue Autos kauft, weil das Geldverschwendung ist. Andersrum kann der Staat in 15 Jahren die Preise für Benziner extrem hoch treiben oder Fahrverbote aussprechen.

Dazu kommt noch, dass aktuell wieder Klavierlackoptik mit Billigplastik modern ist. Das sieht doch spätestens nach zwei Jahren beschissen aus. Wer denkt sich so was aus? D.h. neue Autos die mir gefallen gibt es aktuell quasi nicht. Mal sehen, ob die Hersteller mit den Facelift Versionen den Quatsch vorsetzen.

Die Steuererklärung ist zurück. Es gab den vorher vom Steuerprogramm prognostizierten Wert zurück, gelohnt hat sich das nicht wirklich.

Ansonsten kämpfe ich gerade noch mit den Nachwehen des Ägypten Urlaubs (Durchfall, Erkältung).

Das nenne ich Charisma, wer hätte nicht gerne solche Lehrer in der Schule?

Weitere Leselaunen

* Andersleser * Letterheart *

Ägypten 2023 Rundreise [Reisebericht]

Tag 1 – 05.03.2023:

Die Anreise aus Deutschland funktioniert dieses Mal recht gut. Wir mussten allerdings trotz Lufthansa Flug zum Egypt Air Schalter. Am Flughafen konnte man das aber nicht sehen, da aufgrund der Masse der Flüge nur die nächsten 90 Minuten angezeigt wurden. Somit hatte ich Glück, dass ich mich am Vorabend für den Benachrichtigungen für den Flug registriert hatte, da ein Check In über Lufthansa auch nicht möglich war. Wie ich dann herausgefunden habe, funktioniert der Egypt Air Checkin aktuell von Frankfurt aus generell nicht.
Der Mitarbeiter am Schalter hat nur verpennt uns die Flugtickets zu geben, somit hatten wir eine kleine Ehrenrunde (dabei hab ich ihn noch gefragt, ob er mit allem fertig ist). Ansonsten hat er uns noch erzählt, dass wir Passfotos machen müssen für das Visum (was Quatsch ist, das braucht man nur, wenn man keinen Reisepass dabei hat und stattdessen mit dem Personalausweis einreist). Beim Sicherheitscheck war die Wartezeit am Frankfurter Flughafen nicht vorhanden, so habe ich das in Frankfurt noch nie erlebt.
Der Flug ging ca. 30 Minuten später los, war aber pünktlich am Zielort (das war am Vortag auch schon so, scheint also nicht ungewöhnlich zu sein). Das Visum ist recht einfach zu bekommen. Das wichtigste ist Bargeld, Euros oder Dollar. Wenn man (bei uns ca. 25 €) bezahlt hat, kommt man ohne Probleme nach Ägypten rein. Die einzige Frage der Einreise(beamtin?) war die nach dem Herkunftsflughafen.
Am längsten ist die Wartezeit auf die Koffer und die Strecke zum Hotel dauert auch noch mal 45 Minuten im Kairoer Abendverkehr. Die Straßenverhältnisse sind für Europäer chaotisch. Jeder fährt wie er meint und Ampeln gibt es nicht oder sie sind inaktiv. Die Fußgänger wuseln in dem Chaos irgendwann auch noch dazwischen rum aber irgendwie funktioniert es.
Im Hotel sind wir nach ca. 22:30.
Nachts lernen wir noch, dass es in Ägypten nachaktive Vögel gibt, die einen Höllenlärm machen. General gilt in Ägypten, dass man einen guten Schlaf haben sollten. Die Gebete, starten je nach Region um 4:30 und sind unterschiedliche ausufernd und je nach Lautsprecherpositionen sehr laut auch im Hotelzimmer. Gehupt wir zu jeder Tageszeit, auch nachts (allerdings etwas weniger). Und am Freitag ist bei diesem Hotel auch noch ein Partybus unterwegs, der einen Regelmäßig weckt. Verschlafen ist also in Ägypten fast unmöglich. Der Hahn, der sich morgens meldet, fällt eher angenehm leise auf.

Tag 2 – 06.03.2023:

Heute geht es um 7:30 los und wir besichtigen diverse Sehenswürdigkeiten in Kairo. Los geht es mit mehreren Moscheen wie zum Beispiel der Alabaster Moschee, Sultan Hassan und El-Din (Zitadelle von Saladin). Später besichtigen wir das klassische Ägyptische Museum (das neue hat noch nicht eröffnet, angebliche Eröffnung 2023 aber die Bauzeit beträgt jetzt schon über 20 Jahre) und die hängende Kirche und eine andere Kirche im koptischen Viertel. Das Ägyptische Museum um die Mittagszeit zu besuchen ist übrigens eine gute Idee, denn morgens ist es extrem überlaufen (siehe unten).
Beim Essen abends im Hotel merkt man wie Ägypten Preisgestaltung geht – vier Getränke 300 Pfund was knapp 10€ entspricht. Für europäische Verhältnisse ist das ok, für ägyptische eher dreist. Diese Art Wegelagerei trifft man in Ägypten aber häufig an. Die Einheimischen zahlen oft nur einen Bruchteil und oft ist der Preis gemessen an dem gebotenen reichlich überzogen.
Der Reiseleiter sammelt direkt Trinkgeld 5€ pro Person pro Tag – 70€ für die Tour mal 16 Leute (Umrechnungsfaktor 32, eine Pizza kostet in Ägypten somit ca. 1,5€ um das ins Verhältnis zu setzen – das ist also sehr viel Trinkgeld). Angeblich wird das Trinkgeld für alle ausgegeben, mit denen wir direkt in Kontakt sind.
Das betrifft bei Sehenswürdigkeiten die Leute, die irgendwo sitzen, Tore bewachen, Polizei, Hotelpersonal, Kofferträger, Zimmermädchen usw. – faktisch kann mir aber keiner erzählen, dass so viel Trinkgeld wirklich bei all den Leuten ankommt, die mit uns Kontakt haben. Ich denke das der Rest (wie hoch auch immer der ist) beim Tourguide landet.

Tag 3 – 07.03.2023:

Heute geht es schon um 7:00 los, um Alexandria zu besichtigen. Am Morgen machen wir einen Zwischenstopp im Kloster des heiligen Makarios (mein Eindruck, Kloster sind überall dort, wo natürliche Wasserquellen in der Nähe sind und die vermeintlich Heiligen sind einfach die Gründer der Kloster).
Auf der Tour besuchen wir mehrere Kloster. Die Koster haben alle um die 100-120 Mönche und offenbar auch keine Nachwuchsprobleme. Die Kloster haben unterschiedliche Einnahmequellen (Farmen, Besitztümer, Touristen) und die Sache rechnet sich offenbar ganz gut.
In Alexandria haben wir zuerst Gräber (Kom el Shoqafa) besucht, danach Pompey’s Pillar und zuletzt das Alexandria National Museum. Die Bibliothek stand nicht auf unserer Liste.
Bzgl. des Straßenverkehrs konnte man heute wieder einiges lernen. Rückwärts fahren auf der Autobahn und die Nutzung der Autobahn durch Fußgänger sind in Ägypten kein Problem.
Heute haben wir zum ersten Mal Polizeibegleitung im Bus (das sind Leute in Anzügen, die unter dem Jackett eine Waffe, z.B. Maschinenpistole mit Ersatzmagazinen tragen). Braucht man diesen Schutz? Keineswegs. Je nach Lust und Laune der Behörden ist es in einigen Regionen aber Vorschrift. Der einzige Schutz den man Braucht ist ggf. der vor den ganzen Händlern. 😉

Tag 4 – 08.03.2023:

Heute geht es wieder um 7:30 los. Zuerst besuchen wir die Stufenpyramide von Saqqara und anschließend das Freilichtmuseum von Memphis, wo sich eine große Statue vom Ramses befindet.
Danach geht es zum Mittagessen und zu den Pyramiden von Gizeh und der Sphinx. Anschließend gibt es noch eine Mischung aus Verkaufsshow und Erklärung in einer Parfümerie (diese Art Shows bekommen wir im Laufe der Reise noch mehrere für Papyrus und auch für Steingut).

Tag 5 – 09.03.2023:

Heute geht es nach El Minia. Die Nacht ist leider wegen ordentliche Durchfall früh (um ca. 1:00) vorbei. Ich weiß nicht, ob es der Fluch des Pharaos ist, einfach meine typischen Magenprobleme oder eine Magen-Darm Erkrankung. Faktisch wird mich das Thema aber die ganze Tour über verfolgen und auch noch danach.
Heute bekommen wir neben der Begleitperson im Bus noch einen Streifenwagen als Eskorte. So langsam fühlen wir uns wichtig.
Die Highlights sind heute überschaubar. Wir besichtigen Tuna el-Gebel.
Es ist erstaunlich wie zugemüllt Ägypten ist. Plastikmüll findet sich in rauen Mengen um die Sehenswürdigkeiten an Autobahnen oder an Flüssen (die lebensnotwendig sind). Es stört offenbar auch keinen Ägypter. Es laufen an den Attraktionen so viele überflüssige Sicherheitsleute rum aber auf die Idee mal Müll einzusammeln kommt offenbar niemand. Unsere Vermutung: So was wie Müllabfuhr gibt es in den nicht städtischen Regionen nicht oder es ist zu teuer, alles was man früher hatte, hat sich selbst zersetzt. Mit Plastikmüll funktioniert das nicht mehr und jeder kippt ihn irgendwo hin, wo er dauerhaft erhalten bleibt.

Tag 6 – 10.03.2023:

Heute ging es erst um 9:00 los und wir haben die Beni Hassan Tombs und El-Armana besucht. Beides wieder mit heftiger Polizeieskorte. Nicht, dass es nötig wäre aber es gibt viele Polizisten, die gerne ein Trinkgeld nehmen. Und aus erst einem Auto wurden immer mehr, weil man so etwas Trinkgeld bekommen kann.
Generell gilt, dass die ägyptische Landbevölkerung (vor allem die jungen Leute und davon noch mehr die Mädchen) sehr positiv auf den Touristenbus reagieren. Es prallen extreme Welten aufeinander. Aus unserer Sicht haben die Menschen sehr wenig, das ändert aber nicht ihren Enthusiasmus beim Winken und an der Freude, die sie zeigen.
Anfangs fand ich etwas seltsam als vermeintlich reicher Tourist in einem modernen Reisebus durch Dörfer zu fahren, die für uns eher anmuten wie aus ferner Vergangenheit. Aber die Ägypter winken zuerst und nicht zurück winken ist unhöflich und seltsam und gerade bei Kindern finde ich es auch ziemlich arschig die Freundlichkeit oder das Interesse nicht zu erwidern. Wenn man sich so einfach ein wenig annähern kann, ist das wohl der geringste Preis.
Auch wenn man diesbezüglich in Ägypten immer sehr vorsichtig sein muss, da sehr viele Ägypter Touristen nur als potenzielle Geldquelle betrachten. Das trifft auf die Landbevölkerung aber überhaupt nicht zu, da der Bus nur durch das Dorf hindurchfährt und eher stört als nutzt. D.h. die haben nichts zu erwarten, sind aber trotzdem freundlich.
Es gibt natürlich leider aber auch verständlicherweise viele Ägypter, die das schnelle Geld mit den Touristen machen wollen und Preise wie in Deutschland nehmen und sehr offensiv auf Touristen zugehen. Das sind die vielen Händler, schlimmer sind aber die Leute, die man überall in Ägypten trifft und die einen potenziell abzocken wollen.
Dabei fällt es einem als Tourist extrem schwer herauszufinden, ob die Leute nett sind oder einen gerade über den Tisch ziehen wollen. Beispiel: Man versucht in Ägypten eine Straße in Kairo zu queren. Das ist für Touristen schon Herausforderung genug. Ein freundlicher Ägypter hilft einem (so weit so gut), dann sucht der Ägypter das Gespräch. Ab hier wird es schwierig.
Im Gespräch sind fast immer irgendwelche Empfehlungen enthalten (Ihr solltet nicht hier laufen, sondern in den Teil von Kairo gehen, woraufhin derjenige energisch vorgeht und man folgen soll! Ihr wart im Museum? Die Tickets könnt ihr dort in der Nebengasse eintauschen und bekommt Geld zurück, gleich da vorne!, Ihr sucht ein Restaurant, dass dort zwei Straßen weiter ist sehr gut, da müsst ihr unbedingt hingehen).
Das Ergebnis ist oft, dass die Leute für ihre Leistungen anschließend Bezahlungen wollen oder ggf. auch schlimmeres. Ich hab sehr bewusst nicht probiert, was mich ein paar Straßen weiter erwartet. Man wird als Tourist auf jeden Fall sehr schnell skeptisch und vertraut sehr schnell niemanden mehr und blockt sehr schnell (das ist schade) und fördert den Austausch mit den Einheimischen überhaupt nicht.
Vermutlich ist das auch der Grund warum die Regierung die Touristen noch mehr von den Einheimischen abschotten will (siehe Neues Museum mit Seilbahn zu den Pyramiden, den entsprechenden Straßen und Hotelkomplexen). Ich sehe das allerdings als problematisch an, weil dann nur noch wenige von den Touristen profitieren. Das kann nicht die Lösung sein.
Auch die Kinder haben dieses Verhalten verinnerlicht. Beispielsweise kommen sie auf einen zu und sagen hallo und erhoffen sich sehr klar Geld von den Touristen. Eine Begegnung ist mir auch länger im Gedächtnis geblieben. Die Meisten Ägypter machen die übliche Geste, wenn sie Geld wollen (Zeigefinger und Daumen aneinander reiben). Ein kleines Mädchen in Kairo kurz vor Ende der Reise hat aber das Zeichen für Essen gemacht, die war geschätzt jünger als 10 Jahre alt.
Wenn Sie wirklich essen gebraucht hätte, würde ich nicht zögern ihr Geld zu geben. Aber nach über 10 Tagen negativer Erfahrungen ist man hinreichend skeptisch und kann leider überhaupt nicht mehr nachvollziehen was echt oder gespielt ist.
Das ist mein erster längerer Besuch in einem dritte Welt Land. Im Rahmen unserer Antarktistour waren wir zwar kurz in Chile, aber so viel wie in Ägypten haben wir nicht mitbekommen. Klar gibt es auch in den USA viele Bettler aber so krass wie in Ägypten sind die Unterschiede bei weitem nicht.
Das muss perse aus Sicht der Einheimischen nicht mal schlecht sein, denn in einfachen Verhältnissen Leben (auch wenn das nicht dem von Europäern gewohnten Lebensstandard entspricht), ist nicht grundsätzlich problematisch, wenn man mindestens Zugang zu Wasser und Nahrung in ausreichender Qualität und Menge hat.
Die Unterschiede sind Krass, es gibt Großbauten in den Hauptstädten und Bauten, die vom Pompösitätsniveau schon an das dritte Reich erinnern, aber die Leute leben nicht weit entfernt in Häusern, die diese Bezeichnung kaum verdienen. Generell sind Großstädte mit >20 Millionen Einwohnern natürlich selten schön und haben immer ihre Schattenseiten.
Davon ab war der Tag gesundheitlich beschissen. In der letzten Nacht hatte ich ab 3 Dauerdurchfall und diverse Toilettenbesuche. Unterdessen habe ich nicht mal mehr Appetit zum Abendessen, obwohl ich Mittags nichts gegessen habe.

Tag 7 – 11.03.2023:

Heute geht es wieder um 7:30 los. Heute besichtigen wir lediglich Seti Temple at Abydos, der bisher neben den Pyramiden am beeindruckendsten ist.
Dummerweise sind unsere Launchpakete im anderen Bus gewesen und die werden uns per Taxi! hinterher gefahren. Somit verlieren wir ca. eine Stunde.
Unsere doppelte Polizeieskorte (im Bus und um den Bus) verlässt uns heute. Abends kommen wir in Luxor an.
Die Touristendichte in Luxor ist extrem viel höher als bisher auf der Tour, denn bisher waren wir eher an Orten wo nur sehr wenige Touristen waren.
Das Durchfallproblem bessert sich langsam wieder.

Tag 8 – 12.03.2023:

Heute geht es um 8:00 los. Zuerst besichtigen wir den Karnak Temple und anschließend den Luxor Temple. Ersteren finde ich wegen des imposanten Säulensales am beeindruckendsten. Abends kommen wir in Assuan an.
Heute habe ich erkannt, dass eine baulich erzwungene Teilung von zwei Spuren als Konzept in Ägypten nicht funktioniert. Jeder fährt wo er will auch als Geisterfahrer. Das trifft sogar auf Busse und LKW zu. Jetzt verstehe ich auch so langsam warum in einige Straßen Reifenaufschlitzer integriert sind, wenn man in die falsche Richtung fährt. Anders lernen es die Ägypter offenbar nicht.

Tag 9 – 13.03.2023:

Heute geht es um 8:00 los. Zuerst schauen wir uns heute den unfinished Obelisk angesehen (ein Obelisk, der gerissen ist und somit im Steinbruch geblieben ist), anschließend den Assuan Staudamm und danach den Philae Temple. Gegen Mittag sind wir auf dem Schiff M/S Miriam eingetroffen. Der Nachmittag ist frei bis 16:00 wo es noch eine kleine Bootstour mit einem “Segelboot” gibt. Das Boot als Boot zu bezeichnen finde ich schon etwas gewagt aber ok, dass entspricht Ägyptischen Standard. Mangels Wind können wir nicht segeln und werden von einem Motorboot (unser Boot hat keinen Motor) ein Stück den Fluss hochzogen und treiben anschließend mit der Strömung zurück.

Tag 10 – 14.03.2023:

Heute starten wir sehr früh (4:30) nach Abu Simbel. Dort kommen wir um 8:30 an und der Parkplatz ist voller Busse. Dass ist bisher der extremste Massentourismus in Ägypten. Die Tempel sind beeindruckend aber mit so vielen Menschen hat man nur bedingt etwas davon. Mittags sind wir zurück auf dem Schiff und fahren Richtung Kom Ombu zur Besichtigung.
Für die Abu Simbel Tour nimmt der Reiseveranstalter 150€ (das allein ist schon Megadreist bei der Preisgestaltung in Ägypten). Man kann weder per Kreditkarte zahlen, noch in Ägyptischen Pfund (obwohl die Kosten in Pfund anfallen). D.h. bei 14 Leuten die diese Tour buchen ist der Reingewinn für ägyptische Verhältnisse extrem. Für den Preis könnte man eher einen Flug erwarten.
Lohnt sich der Ausflug? Wenn man schon mal in Ägypten ist, sollte man Abu Simbel mal gesehen haben. Es ist aber extrem überlaufen. Alle Busse kommen morgens in etwa zur gleichen Zeit an und die Menschenmengen sind massiv.

Tag 11 – 15.03.2023:

Heute starten wir um 5:30 und besichtigen in Edfu den Horustempel. Der Rest des Tages besteht aus einer Fahrt auf dem Nilschiff nach Luxor. Auf dem Weg passieren wir eine Schleuse. Entlang des Nils gibt es nicht viel zu sehen. Da hatte ich mit mehr gerechnet. Somit ist für mich auch klar, eine Nilkreuzfahrt kommt für mich nicht in Frage, die drei Tage reichen mir vollkommen aus.
Vor Händlern ist man übrigens auch auf Schiffen nicht sicher. Wie läuft das ab? Der Händler wirft ungefragt irgendwas auf das Schiff und entweder man wirft es zurück oder
Geld runter.

Tag 12 – 16.03.2023:

Heute fahren wir um 7:00 ab, besichtigen zwei Statuen, den Hatshepsut Temple, einen Steinmetz und das Tal der Könige. Wir besichtigen die Gräber von Ramses 7, Ramses 9 und Ramses 3. Abschließend besuchen wir den Dandarah Temple, bei dem die erste Halle extrem gut erhalten ist. Weiter geht es nach Hurghada. Die Option für das Seti Grab bietet der Reiseleiter nicht an.
Abends fahren wir nach Hurghada in eine All inclusive Anlage. Der Reiseführer sagt uns im Bus, dass dort “eine andere Art Touristen” ist und das kann man so bestätigen. Ich würde nicht freiwillig eine oder zwei Wochen in so einer Anlage verbringen (vollkommen egal, ob in Ägypten oder andernorts), geschweige denn dafür bezahlen.
Zugegeben scheint unser Hotel oder Resort eher in die Kategorie günstig zu fallen aber derartiger Massentourismus (liege an Liege am Pool oder am Strand) war noch nie mein Ding. Aber essen und trinken kann man kostenlos von Morgens bis spät abends und für kleines Geld gibt es auch Cocktails, fall Bier und Softdrinks nicht reichen.

Tag 13 – 17.03.2023:

Um 10:00 starten wir, um zwei Kloster zu besichtigen.
Die beiden Kloster sind nicht wirklich sehenswert für meinen Geschmack. Man hätte Tag 13 und 14 zusammenlegen können um einen Tag schneller in Kairo zu sein.
Das Hotel Abends ist recht chaotisch. Wir sind so ziemlich die einzigen Gäste. Das erste Zimmer hat ein Queensizebett und die Zimmerzugangskarte geht nicht. Dann bekommen wir ein Zimmer in einem Trakt ohne Strom was uralt ist und das dritte Zimmer geht halbwegs – auch hier funktioniert der Türöffnungsmechnismus nur bedingt. Erstaunlich ist welche Essensmengen für ein paar Touristen aufgefahren werden. Für mich sieht das nach einem Familienbetrieb aus und sobald die Touristen weg sind, essen die einheimischen das gleiche Essen, anders machen solche Mengen keinen Sinn.

Tag 14 – 18.03.2023:

Heute starten wir um 10:00 Richtung Kairo. Das Programm besteht lediglich aus einem Basarrundgang und einer Pause in einem Cafe. Die letzten beiden Tage hätte man locker zu einem Tag kombinieren können. Nach einem Besuch im Nguib Mahfouz Café und einem Basarrundgang treffen wir um 15:30 in Hotel ein, wo die reguläre Tour endet.
Anschließend besuchen wir den Kairo Tower, wo wir ca. 30 Minuten warten bis wir hoch fahren dürfen. Es gibt nur einen Aufzug für 6 Leute und die Expresstickets und Restaurantbesucher werden bevorzugt behandelt. Dementsprechend sind die Wartezeiten schwer kalkulierbar. Ich hatte vorher von Wartezeiten bis zu mehreren Stunden gelesen, bin aber dann von Leuten beruhigt worden, die schon vor Ort waren. Faktisch würde ich beim nächsten Mal eher ein Expressticket kaufen, weil man wirklich mehrere Stunden warten kann, wenn man Pech hat.
Der Durchfall ist übrigens zurück.

Tag 15 – 19.03.2023:

Heute besuchen wir zuerst das Gayer Anderson Museum, der Besuch dauert weniger als eine Stunde. Wir bekommen auch eine Privatführung, die natürlich das berühmte Trinkgeld einfordert und uns relativ schnell durch das Haus bringt. Wie wir erfahren, wurde Teile eines der James Bond Filme (Roger More) in dem Haus gedreht.
Anschließend sind wir im Mumienmuseum NMEC was von außen zwar groß aussieht aber von innen sehr überschaubar ist. Das Museum lohnt sich zwar aber man ist erstaunlich schnell durch. Witzig ist die riesige Anlage, die überall abgesperrt ist oder es sitzt ein Polizist rum, der einem erklärt, dass man in diese Richtung nicht laufen darf (das betrifft sogar die Museumsumlage und die Parks). Das heißt in Ägypten gibt es viele Unsichtbare grenzen, die man Kennenlernt, sobald man sich vom Hauptpfad entfernt.
Das dritte Museum ist das Museum islamischer Kunst. Das ist auch überschaubar groß, hat aber einige interessante Exponate. Die Situation mit der Polizei ist vergleichbar drollig wie in dem anderen vorherigen Museum. Lt. Museumskarte benutze ich den Hauptausgang, den darf man aber als Tourist nicht benutzen, man muss den Ausgang ca. 30 Meter daneben benutzen. Auch hier wird die Polizei aktiv.
Als letztes besuchen wir das Manial Palace Museum, was ich am beeindruckendsten finde. Leider ist der Park weitgehend abgesperrt – diese Mal nicht von der Polizei, sondern nur mit Absperrband.
Die erste Fahrt morgens zum Gayer Anderson Museum machen wir mit dem Taxi (100 Pfund) – der Taxifahrer will gleich mit uns verhandeln und auch den ganzen Tag warten für 500 Pfund. Wir lehnen ab. Die folgenden mit Uber machen wir jeweils für 30-55 Pfund. Um 15:00 sind wir mit dem Programm durch.

Tag 16 – 20.03.2023:

Wir gehen um 9:00 mangels Alternativprogramm noch Mal in Ägyptische Museum, was allerdings vollkommen überlaufen ist. Wir besichtigen die Teile, die unser Tourguide beim Beginn der Tour ausgelassen hat. Da wir uns auf die weniger besuchten Teile konzentrieren können ist es halbwegs erträglich, aber nach etwas weniger als 2 Stunden sind wir durch und haben auch die Nase voll von solchen Touristenmassen.
13:00 Abholung Hotel und zurück nach Hause, wo wir gegen Abend um 23:00 eintrudeln. Dabei hatten wir den optimalen Flug. Die Reisegefährten sind teilweise in der Nacht des 15 Tages um 2:00 abgeflogen.

Allgemeines:

Lt. Tourguide scheint das Rentensystem in Ägypten nicht schlecht zu sein, der Nachteil ist wohl, dass jeder selbst entscheidet wie viel er für seine Rente zurücklegt. Man versichert das eigene Gehalt zu X% und die meisten Ägypter versichern nur einen geringen Anteil, um mehr Geld zum Leben zu haben, was sich später rächt.
Das Gesundheitssystem hat sehr viele Besonderheiten und Ausnahmen. Für zig Gruppen gibt es Sonderkrankenhäuser und irgendwelche Ausnahmen warum eine Regelung greift oder nicht greift. Zusammengefasst habe ich nach der Erklärung den Eindruck, dass man viel Vitamin B, Geld oder eine Kombination von beidem braucht für eine gute Versorgung. Das liegt unter anderem wohl daran, dass viele Ägyptische Ärzte ins Ausland gehen, weil sie dort mehr verdienen (was sich leicht mit einer gewissen Pflichtzeit regeln ließe, wenn man erfolgreich Medizin in Ägypten studiert hat).
Das Militär kontrolliert so ziemlich alles einschließlich des Straßenbaus. Entweder sehen das die Einheimischen wirklich nicht kritisch, oder sie sind nach dem Arabischen Frühling Mundtot gemacht worden. Faktisch finde ich es z.B. sehr bedenklich wie viel Polizei und Militär Ägypten hat und das die neue Hauptstadt komplett mit einer Mauer und Zugangstoren ausgestattet ist. Wer muss da noch an Filme wie Panem denken? Ein Ägyptischer Frühling mit diesen Voraussetzungen und einer vollständigen Internetüberwachung dürfte sehr kurz sein.
Ansonsten erklärt uns unser Guide wie viele Rechte die Frau hat und das Frauen bei einer Scheidung in der Regel das komplette Eigentum des Mannes bekommen, dass als Mitgift in die Hochzeit eingebracht wird (so heftig wie er auf dem Punkt rumreitet, hat er diesbezüglich ggf. Erfahrung). Lt. Guide entscheiden die Frauen, ob sie kein Kopftuch tragen, ein Kopftuch oder eine Vollverschleierung. Mein Eindruck: Das mag theoretisch so stimmen, aber in den Ägyptischen Familienverbünden wird das wohl sehr stark über das Elternhaus getriggert. Ägypterinnen ohne Kopftuch sehe ich wenige. Wenn doch, dass sind sie meist reich und eher in Städten zu treffen.
Lt. unserem Tourguide gibt es in Ägypten eine allgemeine Schulpflicht, lt. meinem letzten Stand ist die Analphabetenquote in Ägypten aber sehr hoch (30%). Die Zahl stammt allerdings aus 2006. Die öffentlichen Schulen in Ägypten haben teilweise so viele Schulkinder, dass lernen quasi unmöglich ist.
Unser Tourguide hat im Studium Hieroglyphen studiert. Zu Land und Leuten erzählt er sehr wenig. Am Tag 14 organisiert er auf Wunsch vor 10:00 einen Zusatzausflug, wobei er der Meinung ist, dass das nicht sein Job ist (ich sehe das anders, als Reiseleiter ist das sogar primär sein Job). Somit gibt es während der Tour massiv viele Informationen zu den Darstellungen in Gräbern und Tempeln aber recht wenig Informationen zu Land und Leuten oder ganz schlicht zum Tagesablauf. Die Tour hat also sehr stark den Charakter einer Studienreise, obwohl sie so nicht beschrieben wurde.
Essen gibt auf der Tour nur recht unregelmäßig. Ich habe glaube ich noch nie eine Tour gehabt, bei der so viele Malzeiten komplett ausgefallen sind. Selbst in Alaska gab es immer vorher die Info wo man nichts bekommt und wann man sich ggf. eine Kleinigkeit kaufen soll / kann. In Australien hatte der Tourguide immer Kleinigkeiten dabei, die man essen konnte.
Das gab es auf diese Tour überhaupt nicht (zwischendurch hatte der Tourguide mal ein paar Kleinigkeiten aber in sehr überschaubarer Menge und vollkommen unplanbar). Nicht das wir uns falsch verstehen, ich brauche definitiv keine großen Shoppingstops bei denen man den halben Tag verplempert aber ab und an mal an einer Tankstelle oder vergleichbaren halten mit der Info für dann und dann benötigt ihr dies oder jenes ist schon ok, finde ich. Wenn man eh schon Magensäureprobleme oder andere gesundheitliche Probleme hat, sind vollkommen unregelmäßige Essenszeiten auch nicht gerade förderlich. Ich kann zumindest sagen, dass die Reisegruppe, die wir in Alaska oder Schottland hatten, recht schnell rebelliert hätte bei derart unsteter Essensversorgung.
Der Straßenverkehr ist schwer zu beschreiben. Das muss man einfach gesehen haben. Schlimmer ist es wohl noch in Indien aber selbst in Ägypten ist es als Tourist teilweise schwierig über die Straße zu kommen. Es gibt dabei alles, einheimische die Bremsen, Leute die noch auf das Gas treten usw. – das Problem ist, dass man das System einfach nicht gewohnt ist.
Als generelle Regel kann man sagen, dass man gleichmäßig über die Straße gehen sollte, dann fließt der Verkehr an einem vorbei. Das gilt aber nicht pauschal und hängt von der Verkehrssituation und anderen Faktoren ab, Blickkontakt schadet auch nicht und im Zweifelsfall muss man auch mitten auf einer 5 spurigen Straße stehen bleiben und warten, während vor und hinter einem Autos mit 50 Sachen vorbei rauschen.
Ich habe selbst einheimische mit Hechtsprüngen von der Straße rennen sehen, weil irgendwer statt zu Bremsen auf das Gas getreten hat. Fußgängerampeln und Zebrastreifen kann man vergessen. Beides existiert in Ägypten zwar aber wir von niemanden beachtet (bzw. die Fußgängerampeln habe ich auch nirgendwo im Betrieb gesehen, es gab nur teilweise welche).
Somit war das der Erste Urlaub, bei dem ich nicht die Stadt zu Fuß erkundet habe, wie ich das eigentlich geplant hatte. Die 20 Straßenquerungen, die ich Kairo gemacht habe, teilweise über 5 spurige Straßen haben mir vollkommen gereicht.
Nachts fahren übrigens die wenigsten mit Licht durch die Gegend, obwohl viele funktionierende Scheinwerfer haben, die werden aber in der Regel nur für die Lichthupe benutzt. Auch nachts laufen die einheimischen über die Straße wie Tagsüber.
In ganz Ägypten laufen extrem viele wilde Katzen und Hunde durch die Gegend, die sich offenbar irgendwie durchschlagen können.

Fazit:

Ist Ägypten eine Reise wert? Durchaus. ein Top Reiseziel ist Ägypten für mich aber nicht. Denn die Sehenswürdigkeiten sind im Prinzip alle gleich. Es läuft auf Tempel, Gräber und die ehemaligen Inhalte von beiden in Museen heraus. Das merkt man auch an den Mitreisenden (mehrere waren schon an Orten wie der Antarktis, bevor sie nach Ägypten gereist sind), es geht also wohl nicht nur uns so, dass Ägypten nicht ganz oben auf der Liste stand.
Ob man  – wie wir – eine zwei Wochen Tour machen muss? aus meiner Sicht sind die Hauptsehenswürdigkeiten in Luxor / Abu Simbel, Assuan und Kairo. Die Kloster hätte man sich sparen können und auch ein paar Tempel / Gräber am Anfang der Tour. Allerdings lernt man so auch mehr vom Land und Leuten kennen und bekommt einen realistischeren Eindruck.
Landschaftlich hat Ägypten nichts zu bieten. Das war mir grundsätzlich vorher bewusst aber so krass hätte ich das nicht erwartet. Zumindest entlang des Nils hatte ich mir etwas mehr gerechnet. Aufgrund der Wasserknappheit hat man in Ägypten die fixe Idee, dass man den Niel durchgehend befestigen und einbetonieren muss (wie das Wasser sparen soll, weiß ich nicht). D.h. der Niel wird zunehmend unattraktiver.
Dazu kommt in Ägypten das Gefühl, dass man wirklich überall über den Tisch gezogen werden soll, ungeachtet, ob vom Reiseveranstalter, dem Tourguide oder den Einheimischen.
Kulturell war die Reise auf jeden Fall interessant, ob nun vom Straßenverkehr, vom Glauben oder von den unterschiedlichen Handhabungen von vielen Dingen, war Ägypten mal was ganz anderes als ich bisher bei den eher westlich geprägten Ländern, die ich besucht habe gewohnt war.
Ansonsten sind die interessantesten Sehenswürdigkeiten in Ägypten vollkommen überlaufen. Das wird auch daran liegen, dass Ägypten noch immer verhältnismäßig günstig ist.

Das letzte Schlachtschiff [Serie]

Das letzte Schlachtschiff 1 - Joshua Tree  Das letzte Schlachtschiff 2 - Schachtfeld Erde - Joashua Tree  Das letzte Schlachtschiff 3 - Tore zur Hölle - Joshua Tree  Das letzte Schlachtschiff 4 - Oberon Entfesselt - Joshua Tree

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Joshua Tree

Teile der Serie:

  • Das letzte Schlachtschiff 1 – Das letzte Schlachtschiff(466 Seiten)
  • Das letzte Schlachtschiff 2 – Schlachtfeld Erde (446 Seiten)
  • Das letzte Schlachtschiff 3 – Tore zur Hölle (403 Seiten)
  • Das letzte Schlachtschiff 4 – Oberon Entfesselt (454 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Seit wann hat jemals ein Politiker weiter gedacht als bis zu seiner nächsten Wahl?«

Die Förderation bestehend aus Kernwelten und Randwelten (zweite Klasse) wird in einer Kernwelt – Harbingen – von roboterartigen Alienwesen angegriffen und die Heimat der Harbinger wird dabei vernichtet.
20 Jahre später baut die Föderation an einem Projekt, dass dazu dienen soll den Krieg gegen die Clicks endlich zu gewinnen.

»Jeder Feed folgt einem Narrativ, das sich gut verkauft. Enthüllungen, Sensationen, Katastrophen. Austarieren, verstärken, was die Leute empört – also das, worüber geredet wird.

Der Autor leitet das Buch mit einer Warnung ein, dass er ein relativ unmodernes Buch mit vielen Hintergründen geschrieben hat, bei dem es nicht von Anfang an Schlag auf Schlag zugeht, sondern bei dem im ersten Band 50% für den Einstieg in die Welt benötigt werden.
Die Geschichte beginnt anfangs dementsprechend ziemlich verwirrend mit diversen Handlungssträngen. Dabei lernt man einige Hochrangige Militärs und deren politische Ränkespiele, Piloten, Wissenschaftler und Auftragskiller kennen, kann aber Anfang oft keine Zusammenhänge herstellen.
Selbst am Ende des ersten Bandes gibt es sehr viele Lose Enden und man hat nicht das Gefühl ein in sich geschlossenes Buch gelesen zu haben. Die Spannung im ersten Teil lebt somit
Buch 2:

Es war leicht, im Flottendienst zu vergessen, wofür man überhaupt kämpfte.

Das Ende des Ersten Bandes ist eine große Raumschlacht, in der die alle Handlungsstränge zusammenfließen. Wer der große Spieler im Hintergrund ist, erfährt man aber auch in Teil 2 nicht. Denn es sieht so aus, als wenn ein Teil der Menschheit es für eine gute Idee hält. zwei Alienrassen den Rest der Menschheit vernichten zu lassen.
Warum das so ist und wie das ein Vorteil für den kleinen Teil des Restes der Menschheit sein soll, wird aber auch in Teil zwei nicht klarer als im ersten Teil.
Auch in Teil zwei spielt die Gruppe um das letzte Schlachtschiff eine wesentliche Rolle. Man kann sich übrigens auch einige Tote einstellen auch wenn ich natürlich nicht verrate wen das betrifft.

»Was wir denken zu sein und gut zu können, machen wir schnell zu einer Rolle, die wir immer wieder ausfüllen, ohne darüber nachzudenken, ob sie uns guttut.«

In Summe bin ich nach wie vor zwiegespalten. Die geringen Informationshappen halten die Geschichte nach wie vor spannend aber ich habe Zweifel, dass es dem Autor am Ende gelingt eine sinnvolle Auflösung zu liefern.
Es kann wohl kaum Vorteilhaft sein den Großteil der Menschheit durch Aliens vernichten zu lassen, mit denen man sich später selber befassen muss. Es ist für mich auch nicht nachvollziehbar wie eine Splittergruppe (das darf man zumindest basierend aus den Bruchstücken vermuten, mit denen Band 1 beginng) diese Macht erlangt haben soll. Woher soll diese Gruppe so detaillierte Informationen haben, die der Rest der Menschheit nicht hat.
Buch 3:

Kriege unter Menschen liefen anders ab, man hasste ihre Ideologie, ihr Aussehen, ihre politischen Ansichten und vielleicht auch einfach nur die kulturellen Differenzen, die sie anders machten. Menschen waren erstaunlich kreativ darin, Andersartigkeit abzulehnen und dafür in den Krieg zu ziehen.

Nachdem der Kampf gegen die unbekannten Invasoren mit Mühe und Not in zumindest einer Kernwelt abgewehrt wurde, nutzen die Clicks ihre Chance und geben der Menschheit vermutlich den Rest.
Der Dritte Teil hat mich überrascht. Bisher lebte die Geschichte ausschließlich von der Spannung vieles nicht zu wissen. Ich hatte die Befürchtung, dass das Kartenhaus sehr schnell zerfällt, wenn die Auflösung kommt. Die Kerngeschichte ist  inhaltlich in den Vorgängern nicht wirklich voran gekommen.
Der dritte Teil ist erstaunlich tiefsinnig und unterhaltsam. Da der Autor jetzt so richtig Fortschritte in der Geschichte gemacht hat, bin ich wirklich gespannt was im letzten Teil kommt. Für mich war dieser Teil deutlich besser als die Vorgänger.
Buch 4:

Nicholas atmete tief durch und genoss den letzten Moment positiver Nachrichten, in dem alles noch lief, wie es sollte und wie sie es gehofft hatten. Nach dem ersten Feindkontakt würde sich das Blatt wenden und statt der kühlen Planbarkeit und vorhersehbaren Logik würde der Nebel des Kriegs Einzug halten und mit ihm die Wirren des Zufalls und der Haken, die jedes Schlachtenglück zu schlagen pflegte – vorausgesetzt das wäre nicht schon vorher der Fall.

Die Clicks sind als Bedrohung aus der Welt, es hat sich gezeigt, dass der Krieg primär aus Missverständnissen und falschen Annahmen auf beiden Seiten entstanden ist. Die Exilanten waren mit ihren Plänen aber sehr erfolgreich und haben große Teile der Föderation vernichtet, in dem sie Spezies X den Zugang zu der Dimension der Menschen verschafft haben.
Band vier finde ich ziemlich gelungen. Die Click Geschichte wurde weitgehend in Band 3 abgeschlossen, während man bei den Exilanten noch nicht so genau weiß ob bzw. wie sich die Geschichte weiterentwickelt.
Das Ende ist für meinen Geschmack etwas arg positiv (ich glaube kaum, dass es in der Realität so ablaufen würde – denn faktisch geht das Ende davon aus, dass eine Gruppe Menschen das Agieren der Exilanten herbeigeführt hat und eine andere Gruppe Menschen das komplette Gegenteil ist und alles verzeiht und vergibt und vollkommen Alruistisch handelt).
Auch die Erläuterungen zu Spezies X sind nicht sonderlich schlüssig. Ich will aber nicht Kleinlich sein, in Summe hat mich der vierte Teil gut unterhalten.

Fazit:

Der Autor warnt anfangs davor, dass er gut die Hälfte des ersten Bandes benötigt um seine Welt aufzubauen, es aber danach spannend wird. Ich bin der Meinung er hat untertrieben, denn mehr Fahrt kommt aus meiner Sicht erst nach den ersten zwei Bänden auf. Vorher lebt die Geschichte primär davon, dass man viele Dinge nicht weiß und somit meistens nur bedingt den Kontext einschätzen kann.

Beispiele für mangelnde Informationen sind das Projekt ist um das sich alles dreht und welche Parteien im Hintergrund die Fäden ziehen und was deren Ziele sind.

Die Bewertung fällt mir bei der Serie nicht so leicht, denn in den ersten beiden Bänden kommt die Geschichte kaum voran. Die Spannung wird nur darüber aufrecht erhalten, dass dem Leser viele Informationen vorenthalten werden. Diese Art des Spannungsaufbaus sagt mir nicht so zu, weil ich als Leser die ganze Serie lesen muss, um rauszufinden, ob der Autor sich wirklich Gedanken gemacht hat, oder das Kartenhaus am Ende zusammenfällt. Und irgendwann nervt es auch etwas, wenn ständig Themen angesprochen werden (das Projekt), man aber als Leser nicht erfährt was das ist.

Im dritten und vierten Teil gewinnt die Geschichte aber deutlich an Fahrt und beide Bände schließen einen großen Teil der Geschichte ab.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5 (sehr knappe Wertung, die Tendenz ist eher nach unten)

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wie sollen die Spionageschiffe denn zurück kommen, wenn nur ein “kontrollierter Absturz” eine unauffällige Landung ermöglicht? Offenbar können die Clicks viel stärkerer Beschleunigung widerstehen als Menschen.
  • Die Clicks überwachen alles, schießen locker alle Schiffe von der Erde ab und dann ist es möglich von Ihrem Mond Relaissendungen zur Erde zu senden und sie merken das nicht? Wie sich dann zeigt, merken Sie es doch. Ist es normal, dass jeder Spion nach der Ersten Sendung oder davor abgeschossen wird?
  • Welchen Sinn soll es machen sich mit einem einzelnen Schiff an einen Ring (Raumtor) zu hängen, wenn auf beiden Seiten Armeen sind, die einen ggf. töten wollen?
  • Sehr interessante “Rettungsaktion” Man schießt auf einem Kriegsschiff ein ganzes Magazin auf eine beliebige Wand ohne zu wissen was dahinter ist, um eine Batterie der Waffe zu überhitzen.
  • Die Befehle des “Alten” bei der Befreiungsaktion wären irrelevant gewesen, weil er nicht mehr Captain ist
  • Wie soll man mit einem Raumschiff wenden oder es steuern und beschleunigen, wenn man keine Energie für den Antrieb hat?
  • Ein Triebwerk ist für Vortrieb, wenn nun die Broadsword von einer Triebwerkslanze zerteilt wird, dürften die Teile nicht an Ort und Stelle bleiben, sondern müssten sich fortbewegen. Genauso hätte die Quantum Bitch sich bewegen müssen durch den Schub.
  • Pyrogrates hätte jederzeit selbst die Macht übernehmen und den Admiral töten können. Das hat nichts mit gegenseitiger Kontrolle zu tun, da der Admiral gegenüber Pyrogrates nie Kontrolle hatte.
  • Welchen Sinn macht es ein Schiffbergungssystem, dass keine Menschen aufnehmen kann zu schicken, wenn ein Mensch Hilfe benötigt?
  • Wenn man mehrere Minuten zum Entschlüsseln einer Nachricht benötigt, die einem mitteilt, dass man in 60 Sekunden abgeschossen wird … finde den Fehler… Netterweise wurde offenbar erst nach mehreren Minuten geschossen.
  • Wenn die “Dämonen” die Hülle auflösen können, was sollte sie davon abhalten auf die Brücke zu kommen?
  • Die Argumentation ergibt keinerlei Sinn: Es gibt eine Sendeanlage und einen Computer. Die Sendeanlage ist das einzig kritische Ziel. Da die Sendeanlage schon vor dem Angriff benutzt wird, gibt es doch nichts mehr was verteidigt werden muss, außer wenn man die Anlage auch zum Empfangen der Nachricht benötigt. Was hat die Zerstörung des Omega mit dem Signalerhalt zu tun?
  • Wieso sollen Kursänderungen helfen, um Raketensalven zu vermeiden, die haben doch Lenksysteme.
  • Die Sache mit dem Vorrangcode auf der Bitch ergibt keinen Sinn: Wenn das Schiff kein Militärschiff ist und keine Firewall durchdrungen wurde, dann nützt der Militärcode wohl kaum etwas.
  • Wenn die Marines genügend Zeit hätten vor den Bomben zu flüchten, dann hätten die Mutanten und Jason auch genügende Zeit.
  • Warum sollten die “Brüder und Schwestern” Tarnsensoren entwickeln, wenn sie weit entfernt im Weltraum und alleine sind und warum sollten sie diese Erfindung als erste Aktion auf eine Nachricht senden, von der Sie nicht mal nachvollziehen können wer sie geschickt hat.
  • Wenn Mutter schon mehrfach Nachkommen hatte, macht es wenig Sinn, dass sie nun plötzlich dabei sterben soll.
  • Jason führt eine Konkrete Unterhaltung mit der Mutter und muss Fragen in seinem Gehirn formulieren, der Botschafter offenbar direkt allumfassendes Wissen.
  • Die Exilanten hat es irgendwo in den Weltraum verschlagen (wie auch immer sie an die Position gekommen sind) und in den zwanzig Jahren haben sie sich auf vollkommen fremden Planeten eine Existenz aufgebaut, massiv geforscht, nebenbei tausende Raumschiffe gebaut? Das ist vollkommen fern jeder Realität. Allein die Kolonisierung eines Planeten und das Abbauen der Rohstoffe würde schon länger dauern, geschweige denn das Bauen einer Flotte, wenn man mehr oder minder mit nichts anfängt. Zumal bei den Randwelten sehr realistisch argumentiert wird, dass es sehr lange dauert, bis sie sich zu einer Kernwelt entwickeln und sie vorher dementsprechend auch keine Flotte besitzen.
  • Wieso sollte der Erzfeind der Menschheit vernichtet werden, wenn man ein System angreift.
  • Wie wurden die Schiffe ausgesandt um Hilfe zu holen, bevor die Exilanten davon Wind bekommen haben?
  • Das ein kleines Modell 1:1 auf etwas großes übertragbar ist, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Beispiel: Man baut einen Ballon. Der Stoff müsste 1:1 verkleinert auf das Modell übertragen werden, selbst die Fäden müssten entsprechend viel kleiner sein. D.h. eine durchgängige Skalierung von einem sehr kleinen Modell auf ein sehr großes reales Objekt, dürfte in vielen Fällen nicht möglich sein.

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Magische Kriege: Die Dämonen von New Chicago 4 – Aus Zorn geschmiedet [Buch]

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Kel Carpenter

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

»Ich mache dich zum tödlichsten Wesen, das je auf dieser Erde wandelte, und kein Dämon diesseits des Portals wird dir in die Quere kommen, wenn wir fertig sind.« »Du sagst den süßesten Scheiß«,

Bree will auf ihren eigenen Wunsch in die Hölle zurückkehren. Es zeigt sich aber, dass sie das nur zum Schutz von Piper wollte, denn der Gefährte von Bree will den amtierenden Teufel und somit den Gefährten von Piper herausfordern.

Die deutsche Übersetzung ist schnell zusammengeschludert worden. Es gibt viele inhaltlich sinnlose oder unvollständige Sätze. Das stört den Lesefluss erheblich, das war aber leider in den Vorgängerbänden auch so. Das Korrekturlesen hat man sich offenbar komplett gespart.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen Ronan, Piper, Bree und Nathalie. Das macht die Geschichte etwas abwechslungsreicher als die ersten Teile. Glücklicherweise ist dieser Teil auch weniger depressiv veranlagt und liest sich somit besser.

Früher sagte man, dass Gott einem nur das gab, von dem er wusste, dass man es bewältigen könne. Aber es gab keinen Gott, und das Universum scherte sich einen Dreck darum, was wir aushalten konnten. Es lag an uns, dies zu entscheiden und gegebenenfalls durchzusetzen.

Carpenter, Kel. Aus Zorn geschmiedet: Magische Kriege (Dämonen von New Chicago 4) (German Edition) (S.96). Kindle-Version.

Gegen Ende wird Lorcan als Antagonist ziemlich entwertet (viel mehr kann ich nicht verraten ohne deutlich zu spoilern) aber die Darstellung macht weder Sinn, noch ist sie glaubwürdig.

Das ist mehr als Dünn. Das ist ein typisches Beispiel für Handlungswendungen ohne Sinn. Da wäre die Autorin besser bei Lorcan als Antagonist geblieben, dass wäre viel Glaubwürdiger gewesen. Auch der Kampf ist sehr einfach.
Das Ende finde ich (abseits der vorherigen Handlungswendungen siehe Spoiler) recht gelungen (mehr kann ich leider nicht schreiben, ohne zu spoilern). Andersrum lässt das Ende aber so viel offen, dass man mindestens eine weitere Buchserie daraus machen könnte.
Ein paar Beispiele für sinnlose oder fehlerhafte Sätze vermutlich durch die Übersetzung entstanden:
Als sie erkannte, wer ich war, und annahm, dass ich sie töten würde, sagte sie mir, für wen sie arbeitete, und dass ich sie mir sonst wohin stecken sollte.
“Ich hatte nur mitgemacht, um Piper eine große Szene zu machen, damit sie das Portal bekam und nach Hause gehen konnte.” – Hier wurden die Personen verwechselt
Ihr wissen nicht, in welcher Armut über siebzig Prozent der Bevölkerung leben«, begann Nat.
Ihre glühenden Hände ballten sich zu Fäusten und Meteoriten regneten auf die Anderswelt herab und bedrohten ihre Auslöschung.
Fazit:

Meiner Meinung ist ist der letzte Teil der beste der Serie. Auch in diesem Teil gibt es für meinen Schmack gegen Ende einige Schwächen.

Die Übersetzung ist an vielen Stellen leider schlecht und ein Korrekturlesen hat offenbar nicht stattgefunden. Das ist aber in den Vorgängern ähnlich und wenn man es vorher akzeptiert hat, dann kommt man auch in diesem Teil damit klar.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Der Handel von Bree macht keinen Sinn. Wieso verlangt sie nicht sofort die Herausgabe von Piper, sondern erst in drei Tagen?
  • Erst wird einem verdeutlicht wie unglaublich energieverzehrend die Schwangerschaft von einem Dämonen ist und selbst ohne weitere schwächende Einflüsse die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass Piper vor der Geburt stirbt. Dann wird sie unter Drogen gesetzt, betäubt, ihres Blutes beraubt und ihrer Magie. Anschließend wurde wurde sie noch kurz ermordet und hat die Energie der Urquelle nicht nur der Hölle, sondern des Universums in sich aufgenommen. Kann man ja mal machen so zwischendurch. Mit ihren Kindern ist danach natürlich alles super. Das ist vollkommen unglaubwürdig. Handlungswendungen waren an der Stelle wichtiger als ein halbwegs glaubwürdiger Inhalt.
  • Warum wird beschrieben wie viel Willen Piper aufbringt um freiwillig aufzustehen, wenn sie offenbar eh von jedem beliebig kontrolliert wird? Erst von Lorcan, dann von irgend einem Hexer. Sie hat doch eh keine Kontrolle über ihre Handlungen. Und danach hat sie plötzlich die Kontrolle, obwohl sie vorher keine hatte? Warum? An der fehlenden Magie kann es nicht liegen, denn direkt davor hat er noch Kontrolle über sie.
  • Warum haben die Kinder plötzlich die Fähigkeit die Zeit oder die Realität zu verändern. Nichts davon hat mit den aus der Reihe bekannten dämonischen Fähigkeiten zu tun und sowohl Ronan als auch Piper haben diese Fähigkeiten (oder andere neue Fähigkeiten), obwohl sie jeweils zur Hälfte die Magie der Quelle aufgenommen haben.
  • Es bleiben so viele Fragen: Woher wissen mehrere Leute was Conduite sind? Offenbar sind sie extrem selten. Wieso wissen mehrere Leute was sie können? Davon abgesehen, sollten sie fast unbezwingbar sein, wenn sie sich genügend Macht abgezweigt haben? Warum ist kein Conduit schon vorher der Herrscher?
  • Nachdem in der Hölle sowohl der Teufel als auch die Quelle weg ist, dürfte dort das totale Chaos ausbrechen und das könnte sich sehr schnell auf die reale Welt auswirken.
  • Gegen Ende wird Lorcan als Antagonist ziemlich entwertet. Vermeintlich ist Lorcan von der Quelle ausgewählt worden, um der Nachfolger des Teufels zu sein. Das sollte bedeuten, dass er sehr mächtig ist. Dann kommt ein Hexenmeister daher, der nicht mal Teil des Rates von Menschen sein darf (warum auch immer das sein Ziel sein sollte, das ergibt auch keinen Sinn) und obwohl vorher Morgan als die vermeintlich stärkste und mächtigste Hexe galt und ist offenbar ganz schnell die größere Bedrohung. Das ist mehr als dünn. Das ist ein typisches Beispiel für Handlungswendungen ohne Sinn. Da wäre die Autorin besser bei Lorcan als Antagonist geblieben, dass wäre viel glaubwürdiger gewesen. Auch der Kampf gegen Lorcan ist sehr einfach.

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A Light in the Flame – A Flesh and Fire Novel [Buch]

Flesh and Fire 2 A Light in the Flame - Jennifer L. Armentrout

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Jennifer L. Armentrout

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 2:

“Nor will I be forced to remain in my bedchamber to read or knit or whatever.” “No one said you needed to stay in your bedchamber at all times.” Nyktos stalked toward me, sword raised as he stopped. “Wait. You knit?” “What do you think?” “I don’t know.” He dragged his fangs over his lower lip. “But I have a feeling you’d do terrible things with a knitting needle.” “Give me a pair and you’ll find out.” I swung on him.

Der Vater von Ash hat den Orb of Life in der Blutlinie von Sera versteckt, um seinen Bruder, der den Orb of Death verkörpert davon abzuhalten beide zu bekommen. Der besagte Bruder, der quasi für den Tod steht, hat den Bruder, der für das Leben stand getötet und will sich als alleiniger Herrscher aufschwingen.

Sera ist aber scheinbar nur ein Mensch und das Erwachen der Kräfte in ihrem Innern wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit töten, wenn nicht vorher jemand von den anderen Primals (so eine Art Urgott) herausfindet, dass sie die Kräfte in sich hat.

Die Geschichte um die Götter und Urwesen geht weiter und Jennifer L. Armentrout gelingt es in diesem Fall ganz gut, dass Band zwei sich nicht nach einem Füllband anfühlt, sondern insgesamt sehr interessant liest.

Bei dem Band hat sich mal wieder gezeigt warum ich Mehrteiler normalerweise lieber am Stück lese. Jennifer Armentrout baut eine ganze Menge Handlungswendungen ein und ich kann aktuell nicht mehr 100% bewerten, ob die alle stimmig sind, da das Lesen des ersten Bandes doch eine ganze Weile zurück liegt.

I started to lift the glass to my lips but saw that it was empty. I thought about refilling it but decided there came a point between the first and second glasses where liquid courage turned into liquid ridiculousness.

Was mir an der Serie gefällt ist, dass zwar mit klassischen Stereotypen gearbeitet wird, es zeigt sich dann aber schnell, dass die vermeintlich guten offenbar nicht gut sind oder die Wahrheit verkünden. Genauso wie die vermeintlich Bösen offenbar auch ganz andere Intentionen haben, als ihnen unterstellt wird. D.h. oft sind die Dinge nicht so, wie sie anfangs scheinen.

Somit muss sich der Leser – genauso wie die Protagonistin – ihr Bild von der Fantasywelt neu erstellen und sortieren. Die etwas naive Grundstory, die ich im ersten Band noch erwähnt habe, wird in Band 2 deutlich komplexer und glaubwürdiger. Die Motivation des Antagonisten ist – wie so häufig die gleiche – in der Regel geht es den Meisten Antagonisten um Macht, Reichtum oder Themen wie Rachegelüste. Das ist hier nicht anders.

Fazit:

Ich finde den zweiten Teil etwas gelungener als den ersten, weil das “wir bringen irgendwen um, dann sind unsere Probleme gelöst” mir doch etwas einfach schien, da die Charaktere nicht dumm sind. Andersrum muss man natürlich sagen, dass das Motto andere sind an allem Schuld leider selbst heute noch viel zu oft bemüht wird (siehe Trump und Co).

Für einen Zwischenband ist die Geschichte erstaunlich unterhaltsam. Ich bin mir aktuell noch nicht sicher, ob der dritte Band der letzte ist. Mal sehen wie Armentrout die Geschichte entwickelt. Da es sich um ein Prequel handelt, ist der grobe Fahrplan vorgezeichnet.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Es ist relativ naheliegend, welchen Nachteil der Zauber hat. Niemand kann Sera gegen ihren Willen von dem Ort entfernen, an dem sie ist. Das mag sein, aber das verhindert nicht, dass man zumindest Nyktos oder allen anderen schaden zufügt und somit dafür sorgen kann, dass sie gefügig wird (genau das passiert dann auch).
  • Ich hatte es zwar schon fast vermutet aber diese “ich opfere mich” Aktionen um den Rest zu retten, ergeben keinerlei Sinn, wenn man weiß, dass wahrscheinlich eher das Gegenteil die Folge ist. Denn soweit ich es verstehe scheint es so zu sein, dass der Ember of Life nicht zerstört werden darf. Aber gut, ich kann nachvollziehen warum sich das in der Geschichte gut macht, da sich später diverse Gespräche um das Thema drehen.
  • Das ist doch schon eine Einladung, wenn man weiß dass Sera und Nyktos sich einen Tag nicht begegnen, dann könnte man das für eine Entführung nutzen … das passiert in dem Fall nicht aber trotzdem wäre die Wahrscheinlichkeit dafür hoch.
  • Ausgehend von dem was man weiß sind die Chancen, dass Sera den “Besuch” bei Kolis überlebt äußert gering. Kolis hat über 100 Personen getötet um Ash zu testen. Somit liegt es sehr nahe, dass er Sera tötet oder sie behält als Druckmittel. Das passiert zwar nicht, aber auch nur weil er sogar will, dass die beiden sich verbinden zwecks Erfüllung der Prophezeiung.
  • Nach allem was man weiß kann ein Primal nicht ersetzt werden – das ist die Drohung von Kolis – er kann ihn maximal einsperren.
  • Erst wird behauptet Drachen können nicht herbeigerufen werden, dann soll Kyn aber einen Drachen mitgenommen haben. Klar, das wäre technisch auch anders denkbar aber die Wahrscheinkichkeit, dass der Drache freiweillig in seinen eigenen Tod fliegt ist auch eher gering. Und soweit man den König kennt ist es doch sehr wahrscheinlich, dass das Ergebnis genau das ist.
  • Der Plan ergibt keinerlei Sinn: Kyn soll zum Feind werden, weil Sera gezwungen wird einen seiner Drachen zu töten. Dabei wird völlig außer acht gelassen wer sie dazu zwingt. Davon ab hätte es auch so laufen können, dass Kolis den Drachen selbst hätte töten müssen.
  • Ich glaube kaum, dass man derartig viele Experimente in einem derart auf Hass und Verrat basierenden System geheim halten könnten, denn zu wissen, dass der vermeintliche Gott des Lebens keiner ist, hätte seine Position wohl deutlich geschwächt.
  • Wie Sera mit Veses umgeht ist ziemlich dumm, zumal Veses eine Sympathisantin von Kolis ist.
  • Die Aktion mit Reaver führt dazu, dass alle vorherige Vorsicht und Umsicht ausgehebelt wird. Die Aktion ist also nicht “das Risiko Wert”, sondern eher mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Todesurteil für alle in den Shadowlands. Wie sich später zeigt, wusste Kolis eh alles aber das war zu dem Zeitpunkt nicht klar.
  • Es wird thematisiert, dass die Ember of Life and Death niemals in einer Person bzw. einem Primal vereint sein sollen, dass strebt Ash aber an. Wieso wird das nie hinterfragt?

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