Mehrfach gelesen:
Nein
Autor(in):
Mona Kasten
Teile der Serie:
- Maxton Hall 1 – Save Me (416 Seiten)
- Maxton Hall 2 – Save You (384 Seiten)
- Maxton Hall 3 – Save Us (384 Seiten)
Gelesenes Format:
eBook
Rezension und Inhalt:
Band 1:
Er sieht mir direkt in die Augen. »Weil sich auf dieser Welt niemand für dich interessiert, wenn du kein Geld hast.«
Ruby kommt aus normalbürgerlichen Verhältnissen, geht aber an eine Eliteschule.
Sie versucht an der Schule möglich wenig aufzufallen, weil sie mit den Reichen bzgl. der Statussymbole nicht mithalten kann und auch nicht in deren Schusslinie geraten will.
Vielleicht solltest du dich dran gewöhnen, Kontra zu bekommen, oder dich mit dem Gedanken anfreunden, abgelehnt zu werden. Wobei du selbst dann keine Probleme haben solltest, schließlich bist du ja immer noch reich, und die Welt interessiert sich für dich.«
Anfangs erlebt sie wie ein Lehrer mit einer Mitschülerin rummacht, die ausgerechnet zu einer der reichsten Familie des Landes gehört und sie versucht den Vorfall schnell zu vergessen. Der gutaussehende Bruder der reichen Familie kommt auf Ruby zu und versucht sie mit Geld und Drohungen mundtot zu machen.
Mir ist die Handlung am Beginn zu gewöhnlich. Der Hauptinhalt ist Highschoolalltag und eine Teenager Lovestory, die mit ungewöhnlichen Voraussetzungen beginnt.
Anfangs ist die größte Sorge von Ruby, dass sie einen Lehrer und eine Schülerin zusammen rummachen sieht. Wenn man sonst keine Probleme hat, geht’s doch. Der Einschüchterungs- und Bestechungsversuch ist vorhersehbar.
»Okay. Vielleicht reicht es für den Anfang, wenn du einfach nicht alle deine Mitmenschen so ansiehst, als würdest du dir vorstellen, wie sie in Flammen aufgehen.«
Es ist von Anfang an klar, dass Ruby sich in den unausstehlichen James verliebt und ihr schön durchgeplantes und unauffälliges Leben komplett durcheinander würfelt. Die beiden kommen aus komplett unterschiedlichen Welten. Da die Autorin die Perspektiven wechselt, kann man auch die Sicht von James viel besser verstehen. Das ist bei derartigen Büchern sehr hilfreich. Gerade bei den Biss Büchern oder auch der Lux Reihe wären einige Rezensionen wohl anders ausgefallen, wenn man beide Seiten liest (bei beiden Reihen geht das).
James ist verwöhnt, arrogant, kann sehr viele Tätigkeiten an Angestellte delegieren und sträubt sich gegen die Verpflichtungen, die ihm aus seinem Elternhaus auferlegt werden. In der Schule rebelliert er gern und benimmt sich als wenn ihm die Schule gehört. Seine Freunde sucht er sich allerdings sehr sorgfältig aus, weil die meisten nur wegen Reichtum und Macht Interesse an ihm haben.
Ich habe keine Ahnung, wie wir von »James zerstört beim Sex Betten« auf »Das sind Rubys Lieblingsmangas« gekommen sind. Wirklich keinen blassen Schimmer.
Ruby ist maximal durchorganisiert, pedantisch, sehr fleißig und hat sich selbst ein Stipendium für die Eliteschule erarbeitet. Sie versucht unter dem Radar zu bleiben.
Als sich dann etwas zwischen den beiden entwickelt, spricht natürlich alles gegen die Beziehung.
Den Reiz des Buches macht vor allem der lockere Schreibstil und die stellenweise guten und oft auch witzigen Dialoge aus.
Das Buch endet mit einen bösen Cliffhanger.
Der Titel des Buches passt aber nicht wirklich. Gerettet wird im ersten Band niemand – Weder Ruby noch James.
Band 2:
Deswegen versuche ich …« »… überhaupt nichts zu fühlen«, beendet Ember leise meinen Satz. Ich nicke. »Das klingt nicht besonders gesund, Ruby.«
James Mutter ist gestorben und als erste Kurzschlussreaktion hat er sich volllaufen lassen, Drogen genommen und mit einem anderen Mädchen rumgemacht. Ruby hasst ihn dafür, fühlt sich aber noch immer mit ihm verbunden.
Die erste Hälfte des zweiten Teils ist nach dem Tod von James Mutter und seinen anschließenden Aktionen Wunden lecken auf beiden Seiten.
Bei manchen Autoren staune ich wie gut Sie Zusammenfassungen des Vorbandes unterbringen. Bei einigen wirkt es wie eine Pflichtaufgabe und bei anderen fällt es kaum auf. Letzteres ist hier eindeutig der Fall. Ich finde im Gegenteil, dass der Autorin das meisterhaft gelungen ist.
»Ein netter Junge aus dem Veranstaltungskomitee.« Mum atmet erleichtert auf. »Gott sei Dank. Und ich dachte schon, bald hätten wir den nächsten Liebeskummerkäfer auf der Couch liegen.«
Weiterhin hat die Autorin eine erstaunliche Fähigkeit Alltagssituationen oder Dialoge so zu beschreiben, dass man Lust hätte selbst dabei zu sein.
Im zweiten Band wird ist die Geschichte zwar noch immer auf Ruby und James zentriert aber die anderen Charaktere wie Lydia, Ember und auch die Freunde von James spielen eine wichtigere Rolle.
Die Geschichte wird dementsprechend aus mehr Perspektiven beschrieben. Das bereichert das Buch.
Der Cliffhanger am Ende des zweiten Teils ist noch schlimmer als im ersten, wenn auch vorhersehbar. Man rechnet als Leser eigentlich schon viel früher mit dem Ergebnis. Nach zwei Bänden wähnt man die beiden aber in einer gewissen Sicherheit. Das ist von der Autorin klasse umgesetzt.
Band 3:
»Also hat dein Vater mich als Küchenhilfe eingestellt.« Stirnrunzelnd sehe ich zwischen Dad und James hin und her. »Ich bin auch gar nicht so schlecht wie befürchtet«, sagt James, und Dad nickt. »Definitiv. Mittlerweile haben wir schon mehr Kartoffel als Schale.«
Es kommt wie es kommen musste. Der Vater von James hat entschieden, dass Ruby nichts für James ist und ihr Leben zerstört in dem er gefakte Fotos von einem Lehrer und ihr dem Rektor übergeben hat. Ruby ist von der Schule geflogen und Ihre Zukunft in Oxford scheint unerreichbar.
Die Beziehung von James und Ruby ist äußerst gefährdet, weil James die Fotos, die als Basis verwendet wurden gemacht hat.
Den Rest dürft ihr selber lesen. Klar dürfte sein, dass auch im dritten Teil die Beziehung zwischen Ruby und James von außen bedroht wird.
Gut finde ich auch, dass die Autorin ohne kitschiges Ende auskommt, dass es bei derartigen Serien oft gibt. Das fühlt sich glaubwürdig an.
Fazit:
Wenn Ruby mir so nahe ist, fühlt es sich nicht mehr an, als würde die Last der Welt auf meinen Schultern ruhen. Vielmehr fühlt es sich so an, als würde sich die Welt in meinen Armen befinden.
Grundsätzlich ist die Geschichte nichts anderes als Biss oder vergleichbare Bücher ohne Vampire. Auch bei Biss kommen beide aus zwei verschiedenen Welten und alles spricht gegen die Beziehung und wie es zu erwarten ist, führen die beiden auch in der Maxton Hall Reihe eine on / off Beziehung mit diversen Hindernissen.
Anders würde man auch kaum auf 3 Bücher kommen nur das der on / off Faktor hier noch mal deutlich ausgeprägter ist als bei Biss (Drama!).
Zu Beginn meiner Schulzeit hätte ich nie gedacht, an der Maxton Hall einmal in eine solche Situation zu geraten. Ich habe gedacht, es wäre besser, mich unterhalb des Radars meiner Mitschüler zu bewegen, um mich nicht angreifbar zu machen. Alles, was ich vor Augen hatte, war mein Ziel, einen Abschluss zu machen – und sonst nichts. Jetzt gerade merke ich, wie falsch das war. Und dass ich möglicherweise eine ganze Menge schöner Momente verpasst habe.
Es geht nicht um viel mehr als junge Liebe, den Tod eines Elternteils und Intrigen auf dem Niveau von mächtigen Leuten aber die Autorin verpackt es genauso spannend wie das anderen Autoren nur gelingt, wenn sie lebensbedrohliche Situationen in Fantasy oder Alien Szenarios heraufbeschwören.
Die Autorin hat einen außergewöhnlich guten Schreibstil.
Ich bin auf jeden Fall Neugierig auf mehr von der Autorin und hoffe, dass Sie irgendwann noch etwas mehr als ein paar Standardlebenssituationen einbaut. Kombiniert mit dem Schreibstil und den Dialogen wird das hoffentlich grandios.
Bewertung:
4/5
Vergleichbare Bücher / Serien:
Verwandte Bücher / Serien:
Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):
- Die Aktionen von Beauforts Familie sind nicht so harmlos wie sie dargestellt werden und bei jemanden der nicht so viel Geld hat, würden sie schnell einen Schulverweis bedeuten (ein Streit der Eltern, der von der Presse aufgebauscht wird = harmlos, einen Streifen Koks ziehen – nicht so harmlos, mit dem Lehrer rummachen – auch eher problematisch, wie sich später auch zeigt).
- Wenn James eh Angst davor hat, dass Ruby etwas ausplaudert, dann ist es ziemlich dämlich sie mit der Aktion auf der Party auch noch zu provozieren. Dass sie wütend werden kann weiß er doch schon.
- Die Gruppe um James scheint ein Alkoholproblem zu haben, wenn zu jeder Tageszeit und ohne besonderen Grund Whiskey, Gin usw. getrunken wird
- Warum sollte James auf einmal in einen anderen Ort fahren um Kleider abzuholen, wo er es im Alltag nicht mal schafft sich Essen aus der Küche zu holen? Es sei denn er will einen halben Tag mit Ruby zusammen sein. Ich habe aber Zweifel, ob es ihm überhaupt in den Sinn kommen würde eine derartige Standardtätigkeit selbst zu übernehmen, statt einen Angestellten zu schicken.
- 150 Jahre alte Kostüme würden heute wohl kaum jungen Leuten passen, die deutlich größer sind (knapp 185cm bei James).
- Schön ist, dass die Geschichte nicht nur schwarz weiß ist. Die scheinbar arroganten reichen Schnösel sind zumindest nicht alle Arschlöcher, was Ruby aber erst auf den zweiten Blick rausfindet.
- Die Darstellungsweise bzw. die Sicht von James ist ziemlich verzerrt: Ruby steht die Welt offen und ihm nicht? Eine Runde Mitleid bitte. Er braucht nur sein Erbe in den Wind schießen und Ruby hat wahrlich nicht die besten Voraussetzungen für Ihre Ziele.
- Meiner Meinung nach ist es unrealistisch, dass jemand so selbstbewusst auftritt sich andererseits so von seinem Vater unterbuttern lässt. Selbstbewusstsein kommt nicht von Unterdrückung, sondern durch Förderung und Erfolg …
- Ruby hat noch nie Sex gehabt aber weiß genau was sie will und ist auch alles andere als schüchtern…
- Ich kann Jamens Verhalten nicht nachvollziehen. Er verhält sich immer wie ein Arsch um danach dann reumütig einzusehen, dass es falsch war. Also weiß er doch was er falsch macht. Das passiert einem intelligenten Menschen doch nicht immer wieder. Zumal Ruby ihm auch immer wieder vergibt.
- Wieso sollte jemand einen Monat frei bekommen “nur” weil jemand gestorben ist. Das wird zwar im Buch sehr dramatisch aufbereitet aber im allgemeinen interessiert sich das Umfeld eher wenig dafür, ob jemand gestorben ist. Nach ein bis zwei Wochen wird die Rückkehr zur Normalität erwartet. Besonders bei Erwachsenen.
- Was soll er Besuch von Ruby bei James an Sylvester? Es ist angeblich so viel zu klären zwischen den beiden und sie sagt ihm nichts neues außer, dass sie offiziell Schluss macht, obwohl das eigentlich klar ist, weil Sie keinen Kontakt mehr zu ihm hat.
- Die Idee sich von der Firma von James Vater ein Stipendium zu besorgen ist nicht sonderlich schlau, wo beide wissen wie er zu ihr steht …
- Schon witzig: James und Lydia denken Anfangs, dass Ruby den Beziehungsstatus von Lydia verrät und wer macht es? Einer aus James engstem Freundeskreis.
- Der Rausschmiss ist schon ziemlich gekünstelt. Fotos auf denen nichts konkretes zu sehen ist und die zufällig Monate später auftauchen und die dann zum unverzüglichen Rausschmiss aus der Schule führen? Dazu kommen Sie von James Vater, wo jeder weiß, dass der mit Ruby eine Beziehung hat. So dumm kann nicht mal ein Schulrektor sein, dass er nicht ein wenig ins grübeln kommt. Auch der betroffene Lehrer würde zu so einem Vorfall befragt werden und um eine Stellungnahme gebeten.
- Rubys Mum vollbringt nach dem Rausschmiss auch eine Glanzleistung. Ruby reagiert danach noch äußerst besonnen.
- Warum sollte Lydias Tante Sie aufnehmen, nachdem Lydias Vater die Tante immer wie ein Arschloch behandelt?
- James Handy ist weder mit Code noch anders gesperrt?
- So perfektionistisch wie der Vater von James veranlagt ist, hätte er wohl etwas mehr Aufwand betrieben um das Originaltestament aufzutreiben. Das Kästchen bietet auch nicht gerade viel Schutz. Das hätte man sicher auch ohne Schlüssel leicht öffnen können.
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