Aorora Rising [Serie]

Aurora Rising 1 Aurora Erwacht - Amie Kaufman, Jay Kristoff  Aurora Rising 2 Aurora entflammt - Amie Kaufman, Jay Kristoff  Aurora Rising 3 Aurora's End - Amie Kaufman, Jay Kristoff

Autor(in):

Amie Kaufman, Jay Kristoff

Teile der Serie:

  • Aurora Rising 1 – Aurora erwacht (472 Seiten)
  • Aurora Rising 2 – Aurora entflammt (502 Seiten)
  • Aurora Rising 3 – Aurora’s End (502 Seiten) – Ich habe die englische Version gelesen, da die Deutsche stand Heute noch nicht erschienen ist

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Ich weiß, eine Geschichte braucht einen spannenden Einstieg, aber ihr solltet schon wissen, was hier eigentlich abgeht, damit es euch nicht ganz egal ist, ob ich vaporisiert werde.

Tyler hat in den vergangen Jahren seines Lebens auf viel verzichtet um die Ausbildung zum Squad Leader als der beste des Jahrgangs abzuschließen. Eine Nacht vor der Auslese, bei der die Besten Squad Leader sich ihr Team frei zusammen stellen können, kann er nicht schlafen.

Er verlässt sein Zimmer und dreht noch eine Runde mit seinem Raumschiff in die Weltraumfalte (eine Art Wurmloch zu verschiedenen Orten, die sehr weit entfernt voneinander sind). Dort erhält er einen Notruf und rettet ein Mädchen, dass über 200 Jahre in einem Raumschiff im Kälteschlaf unterwegs war. Als Folge verpasst er die Auslese und erhält zumindest zum Teil die Leute, die keiner haben wollte.

Meine Handgelenke haben ihren Vibrationsalarmprotest eingestellt, denn zur Zufriedenheit meines Anzugs bin ich endlich in gleichbleibender Schwerkraft. Eine Schwerkraft des Typs »von unkontrolliertem Sturzflug in den Sitz gepresst«. Also womöglich die letzte Form, die mein Anzug noch kompensieren muss.

Die Geschichte erinnert ein wenig an Guardians of the Galaxy. Das Team ist auch sehr zusammengewürfelt und muss das Universum retten. Das trifft in der Auroraserie auch den Kern. Bei Aurora Rising sind es zwar keine Verbrecher, aber die Squad setzt sich aus diversen Mitgliedern zusammen, die zwar gut sind in dem was sie machen aber zum Teil schon einen ziemlichen Knacks haben.

Die Hintergrundgeschichte baut sich langsam auf und trotz der hohen Schlagzahl und der teilweise ordentlichen Handlungswendungen bleibt die Stimmigkeit nicht komplett auf der Strecke.

Interessant finde ich, dass die Geschichte aus der Sicht von allen Mitgliedern des Squads abwechselnd geschrieben wird. Obwohl die Squadmitglieder von außen betrachtet durchaus sehr unterschiedlich sind, hätte ich mir gewünscht, dass man das bei Erzählerrolle auch mehr merkt.

Unser Mädchen aus einer anderen Zeit trauert nicht nur um ihre Familie, sondern auch um sich selbst – niemand von uns weiß mehr, was sie eigentlich ist, auch wenn wir dem Pfad folgen, den sie uns vorzeichnet.

Wer vom Gendern genervt ist, muss bekommt in dieser Serie übrigens Nachschub zum darüber aufregen, denn zumindest die Uniglasseinträge (so eine Art Wikipedia im Buch) sind alle auf Gendern ausgelegt. Die Idee mit den Einträgen finde ich ganz gut, aber die Einträge wirken sehr zufällig gestreut, da sie oft an unpassenden Stellen sind, nicht etwa wenn sich ein Charakter gerade zu einem Thema informiert.

Band 2:

Das Squad hat erfahren, dass einen alten Kampf gibt, bei dem ein kollektives Bewusstsein – das Ra’haam – alles Leben assimilieren will. Da das Ra’haam bereits den turanischen Geheimdienst übernommen hat und das Squad sich gegen Agenten wehren musste, haben diese Lügen über das Squad verbreitet und nun wird die Gruppe um Tyler von so ziemlich jedem gesucht.

Sie hatten schon drei Menschen erschossen. Sie wollten mich. Sie würden meinen Vater erschießen und gehen, sobald sie mich gefunden hatten. Das entsprach den Regeln der Logik.

Die Squad Mitglieder sind aber scheinbar die einzigen, die um die Bedrohung durch das Ra’haam wissen. Zu Beginn des zweiten Bandes ist die Lage ziemlich hoffnungslos. Der Gruppe gehen die finanziellen und materiellen Mittel aus und sie können sich kaum noch verstecken.

Die Geschichte um Kal ist mir deutlich zu dramatisch. Aurora behauptet erst, dass die Vergangenheit egal ist und dann ist sie supermelodramatisch.

Das Ende dieses Band ist auf maximaler Cliffhanger ausgelegt. Die Einzelerlebnisse der Charaktere sind immer nur ein paar Sätze lang und man hat den Eindruck, dass die Autoren möglichst jeden Charakter in eine Nahtodsituation bringen wollen, um maximale Spannung zu erzeugen. Das finde ich sehr dürftig uns ist meiner Meinung nach kein gutes Konzept um Interesse am Folgeband zu wecken.

Band 3:

“I don’t want to get all judgy, but this girl has murdered us nine times today.” “Eight times,” Zila corrects. “Oh, well, that’s okay then.”

Band 2 ist ziemlich chaotisch mitten in einer Schlacht zu Ende gegangen. Man hatte den Eindruck, dass alle handelnden Akteure kurz vor unterschiedlichen Todeserfahrungen sind. Simit geht die Geschichte in Band 3 mitten in der Handlung weiter? Aber was ist überhaupt passiert?

Der Sternentöter vermutet, dass seine Tochter von den Terranern festgehalten wird und setzt den Terranern ein Ultimatum zur Auslieferung. Da die Terraner seine Tochter aber nicht haben kann sie auch nicht ausgeliefert werden. Daraufhin greift eine riesige Armada die Erde an. Das ist genau das Szenario, dass vom Ra’haam angestrebt wurde. Band zwei hört genau in der Schlacht auf.

“A book captures a story within its pages. Not like a specimen pinned out lifelessly for display, but vivid and alive. A whole world lies within the cover, a life waiting to be lived by each new reader.”

In Band 3 spielen drei verschiedene Geschichten. Ein Teil des Squad ist in der Gegenwart geblieben, ein Teil ist in der Zukunft und der Rest in der Vergangenheit. Diese Zeitreisegeschichte kommt nicht überraschend, da in Teil zwei schon alles darauf hingedeutet hat, dass eine Zeitreise stattgefunden hat.

Teilweiße fühlt man sich als Leser im dritten Band an “täglich grüßt das Murmeltier” erinnert, denn zumindest einer der drei Zeitstränge läuft in einer Schleife.

I’m sitting in a briefing room with thirteen Unbroken warriors, and the only thing I’m certain of is at least twelve want to kill me. Honestly, I’m still not sure about Saedii.

Gerade am Anfang von Teil 3 fehlte mir etwas Tempo. Das ständige widerholen mit eher mäßigen Abweichungen fand ich nicht so spannend. Gegen Ende kommt dann aber wieder Fahrt auf.

Wie bei Zeitreisegeschichten oft üblich, bleibt die Logik stellenweise auf der Strecke, aber in Summe finde ich das geht noch in Ordnung. Für mich sind die Autoren haarscharf dran vorbeigeschrammt, dass es in vollkommen unglaubwürdig übergeht. Die Grenze haben sie aber nie zu weit überschritten.

Fazit:

Fin covers his open mouth with one hand, offers me a cheeky fist bump behind Scar’s back with the other. Scar catches him, looks back and forth between us. “What are you, twelve?” “Out of ten?” I shrug. “Yeah, sounds about right.” “Oh Maker…,” she groans.

Die ganze Serie erinnert mich eher an ein Drehbuch als an ein klassisches Buch. Die Schlagzahl ist oft hoch, es passiert viel und es gibt viel Action. Bei derartigen Buchvorlagen haben die Hollywoodautoren nicht mehr viel zu tun. Und wie in Hollywood muss man schon eine gewisse Toleranz haben was Realismus angeht. Der bleibt öfter (etwas) auf der Strecke. Hauptsache es knallt und rumst.

Die Geschichte ist unterhaltsam, auch wenn einige der Grundinhalte natürlich schon oft gelesen hat (Vater / Tochter / Sohn Konflikte, die in dem Fall gleich die ganze Galaxis einbeziehen) + Zeitreisende und außerirdische Spezies und übergriffige Aliens.

Das ist ein wenig Guardians of the Galaxy, James Bond, Star Trek (Borg). Die Mischung ist aber ziemlich gelungen.

Die Charaktere wachsen einem Durchaus an Herz, sind aber bei weitem nicht so chaotisch, wie man anfangs den Eindruck hat.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Umkreise die Station und bleib außer Sichtweite? Wie soll das denn gehen. Das Schiff ist doch an / in der Station und Cat muss erst starten. Zumal die Gegner wohl auch Sensoren haben und nicht nur aus dem Fenster schauen, oder?
  • Über das Uniglass könnte man Auri vermutlich orten
  • Wäre es nicht sinnvoller die Gegner hinter dem Fahrstuhl zu erwarten, weil dann deren Anzahl auf die Fahrstuhlgröße limitiert ist, statt direkt im Hangar zu warten?
  • Die Positionen der Erklärungseinträge aus dem Uniglass im Text sind ziemlich wahllos. Wenn sie zu dem Zeitpunkt auftauchen würden, wenn jemand was nachschlägt ok aber mitten in einem Kampf?!
  • Ich finde es etwas seltsam, dass die Charaktere in einer Kampfsituation erst die Gefährlichkeit betonen und wie viel Angst sie haben und dann in Kindheitserinnerungen schwelgen, während sie mitten im Kampf sind.
  • Ziemlich unglaubwürdig, dass einige die besten des Jahrgangs sind und Zila die einzige ist, die nachdenkt. Die Schlussfolgerungen von ihr sind so naheliegend, dass mehrere darauf kommen müssten. Cat wirkt oft dumm.
  • Hätte man Aurora wirklich mitgenommen, nachdem was mit dem Raum und den Leuten passiert ist? Andererseits – nachdem die Truppe gerade Leute ihres eigenen Militärs getötet hat (mal so eben), kann höchstens der Admiral oder die Flucht sie noch retten.
  • Wieso braucht die Truppe eine Unterkunft auf der Station? Sie hat doch ein Raumschiff oder ist das nicht zum übernachten ausgelegt? Zumal das Geld eh knapp ist.
  • Wie geht Scarlett Klamotten kaufen, wenn sie nur eine Uniform hat und damit nicht gesehen werden darf? Zumal dann scheinbar alle gleichzeitig mit Uniform losziehen und dann direkt in eine Bar?! Danach ist die neue Kleidung dann auch überflüssig, denn es hat sie eh jeder gesehen.
  • Es ist wohl sehr unrealistisch, dass Piraten an das Währungskontensystem angeschlossen sind, dass in öffentlichen Zonen genutzt wird, sonst wären es keine Piraten.
  • Ein Syldrathi war gegen die Friedensverhandlungen seines Volkes mit Terra und vernichtet dann weitgehend sein eigenes Volk und führt Krieg gegen den Rest, um die Menschen in Ruhe zu lassen? Das ist komplett sinnlos und für jemand der halbwegs normal denkt überhaupt nicht nachvollziehbar.
  • Sicherheitsdienst auf einer Piratenstation? Gibt es da auch Steuern und Wahlen?
  • Die Piraten schalten direkt die Nachrichten vom Terraner Militär durch? Das passt eher zu Söldnern. Davon abgesehen, wenn man Auri zur Fahndung ausschreibt, dann auch das Schiff und das wäre sehr leicht zu finden im Dock.
  • Dariel zu vertrauen ist gelinde gesagt mutig.
  • Nachdem wir nun lange Zeit nur die männliche Form in der Sprache hatten, wird nun alles auf weiblich ausgelegt, denn Archäolog*innen ist genauso quatsch wie das was man vorher gemacht hat und auch nicht besser.
  • Total überraschend, dass betrunkene mal in das Badezimmer müssen. Wer konnte damit rechnen?
  • Klar, jeder der Pilot wird muss gut aussehen. Der Zusammenhang drängt sich geradezu auf, wie könnte man sonst Pilot werden?
  • Die Diskussion um einen möglichen Rausschmiss aus der Legion, bevor man bei einem Verbrecher einbricht, ist total lächerlich, wenn man vorher schon Soldaten getötet hat. Prioritäten?!
  • “die vielen Nullen vor und hinter dem Komma” bei einer Chance? Vor dem Komma macht mehr als eine 0 keinen Sinn, wenn’s mehr werden, wirkt sich das auf die Chance nicht aus.
  • Cat weiß nichts von der geplanten Sabotageaktion mit dem Reaktor, somit können die Feinde das auch nicht wissen. Sie wissen es aber angeblich von Cat
  • Wieso sollte Cat auch nur den kleinsten Unterschied machen, wenn die Affen, die Kolonisten und die ganze Flora des Planeten gegen das Squad kämpfen? Der Endkampf ist somit unglaubwürdig. Entweder hätte Aurora ihn gewonnen mit der Unterstützung der Anderen Squadmitglieder oder nicht aber Cat hätte dabei keinen wesentlichen Unterschied gemacht. Gerade wenn man Cat zum Vergleich im dritten Band alleine gegen eine ganze Gruppe von Soldanten kämpfen sieht, hätte das Squad diesen Kampf eh verloren.
  • Wie soll die Crew mit ihren vollkommen kontaminierten Anzügen + Raumschiff zurück an Bord ihrer Longbow gekommen sein, ohne auch nur ein Partikel von der Seuche mitzunehmen?
  • Das man als Leser verkauft bekommen soll, dass in ferner Zukunft Videobeweise noch Relevanz haben sollen ist schon ziemlich unglaubwürdig. Heute sind deep fake Videos schon schlecht zu unterscheiden. Ein angreifendes Raumschiff zu faken, wäre heute schon eine Kleinigkeit. Gut zugegeben, heute wird Wahlkampf ja oft auch nicht mehr mit Fakten, sondern mit Unwahrheiten gewonnen. Insofern wird das in der Zukunft vielleicht auch nicht anders sein.
  • Die Sicherheitsdroiden sind auf dem Weg zum Schiff und schon in Sichtweite und die Crew sammelt erst noch schnell Habseligkeiten ein und löst sich dann in Luft auf. Wenigstens geht der “Plan” nicht auf aber es wäre auch sehr unglaubwürdig gewesen. Selbst die Flucht aus dem Dock dürfte so ziemlich unmöglich sein, weil jeder hinter dem Squad her ist und sie selbst keine Zahlungsmittel haben..
  • Eine Leuchtrakete zerstört ein futuristisches Raumschiff? Ich hatte bisher den Eindruck, dass die Schiffe in der Buchserie ziemlich stabil sind.
  • Durch Auris Angriff wurden Schiffe sind zerstört aber die Ungebrochenen nur zur Seite gefegt. Wieso sind Humanoide viel stabiler als Raumschiffe?
  • Wieso wusste der Admiral, dass die Squad im Emarald City landet oder war das auch alles in der Botschaft versteckt, dass sie dort hin müssen?
  • Wie soll die Zero locker 20 Sekunden für den Anflug benötigen mit 1500 Stundenkilometern, wenn sie vorher neben dem Schiff stand und dann ein Squadmitglied an einer anderen Stelle am Schiff abgeholt hat?
  • Wieso haben sie die Blackbox nicht einfach mitgenommen, statt zeitaufwendig die Daten runter zu laden?
  • Der Name Jones wird bei den Syldrathi nicht nur für den Veteranen stehen, sondern auch für den Mann, der den Friedensvertrag ausgehandelt hat. Ob das ein Vorteil ist?
  • Wieso zerlegt Auri das Syldrathi Schiff nicht direkt. Schlechter hätte es dann wohl auch nicht laufen können.
  • Die Befreiung von Saedii ist potenziell ein Himmelfahrtskommando und ergibt keinen Sinn.
  • Wieso fliegt die Zero aus der Andarael bevor sie die Triebwerke hochgefahren hat?
  • Wie auch immer die Armee der Syldrathi ohne Heimatwelt so lange überlebt haben soll. Kriege führen braucht sehr viele Ressourcen und nur dafür leben diese Syldrathi. Wo nehmen sie die Ressourcen her?
  • Die Folter von Tyler ist überflüssig und ineffizient. Das Ra’haam hätte ihn einfach infizieren können und schon hätten sie gewusst was er weiß.
  • Es ist doch ziemlich eindeutig, dass die Nachricht aus einer anderen Zeit stammt. Kal ignoriert sie. Die Frage ist nur warum wurde sie geschrieben? Denn wenn Kal sie befolgen würde, wäre der Zeitverlauf offenbar ein anderer. Somit stellt sich die Frage zu welchen Aktionen das Wissen bei Kal führt, dass er sie hätte befolgen können.
  • Caersan ist für mich im letzten Teil vollkommen unglaubwürdig. Er hat seine Kinder quasi indoktriniert mit seinem Gerede über Kämpfer und Feigling, verhält sich selber aber genau wie der Feigling, den er in allen anderen sieht. Nach seiner Pfeife zu tanzen ist dumm. Auch das Verhalten von Aurora ist ziemlich inkonsequent, erst schickt sie Kal weg (Drama maximieren), dann ist er so toll, weil er es alleine mit seinem Vater aufnehmen will (was er natürlich nicht kann, er wäre dabei schlicht gestorben).
  • Tyler Jones fliegt seit 27 Jahre mehr oder weniger ohne Nachschub durch die Gegend und kämpft gegen Battleships des Ra’haam, die das beste sind was alle Rassen zu bieten haben und ist sogar stärker als sie. Das wirkt auf mich völlig unglaubwürdig. Dazu kommt, dass man alle zwei bis drei Wochen die ganze Station bewegen muss mit den Fähigkeiten von ein paar Verbliebenen (das sind tausende Sprünge in 27 Jahren durch wenige Leute ausgeführt)
  • Warum sollte jemand in der Zukunft Interesse daran haben die Zeit so zu ändern, dass seine Zeitlinie nie existiert?
  • Die Menschen sind aus dem Rat verbannt, weil sie angeblich Schuld an der Verbreitung von Ra’haam sind? Das ist Quatsch, jeder hätte es merken können, die anderen Völker haben es auch nicht gemerkt. Zumal das keine Basis für eine Zusammenarbeit wäre, wenn eine der bevölkerungsmäßig größeren Rassen kein Mitspracherecht hat. D.h. man hätte massive interne Reibereien und einen externen Gegner – das würde nicht funktionieren.
  •  Tyler war mehrere Jahre auf der Station (bester seiner Klasse) und er wird nun als Schwerverbrecher und Terrorist gesucht. Man kann davon ausgehen, dass jeder seine Geschichte kennt und weiß wie er aussieht. Trotzdem wird er nicht sofort erkannt? Und noch besser – er tritt einen Reporter, der ihn nicht erkennt?
  • Die Logik warum Cat in der Akademie anwesend ist, ergibt keinerlei Sinn, denn alles was sie weiß, weiß das Ra’haam. Die Autoren ziehen sich hier Fadenscheinige Begründungen aus der Nase um einen Konflikt mit Cat und Tyler zu erzeugen.
  • Zila schreibt eine Software 150 Jahre bevor der Rest der Truppe geboren wird und platziert sie auf einer art Webshop, bei dem die Software danach 150 Jahre unverändert bleibt? Finde den Fehler…
  • Wie sind Tyler und seine Truppe so schnell bei Kal angekommen, wenn es dem Ra’haam offenbar nicht gelungen ist?
  • So wie Cat am Ende kämpft, hätte das Squad die erst Begegnung mit Ra’haam schon nicht überlebt
  • Tylers Geschichte passt nicht zum Rest, wenn er stirbt kann er nicht mehr in der Zukunft sein und da er Cat geküsst hat, wäre er infiziert.
  • Die anderen Ra’haam Agenten haben nichts dagegen getan, dass der Admiral bei dem Treffen alle über das Ra’haam informiert hat? Wenn sie dort einfach alle infiziert hätten, wären sie auch erfolgreich gewesen.
  • Sinn macht die Geschichte aus meiner Sicht nicht, wenn es dem Admiral gelungen ist Teams zum ausspionieren in die verbotenen Zonen zu schicken und Agenten einzusetzen, dann wäre die Energie möglicherweise besser eingesetzt worden, um die GIA Agenten zu beseitigen und das Erstarken des Ra’haam zu vermeiden. Zila hätte damit sogar 200 Jahre eher beginnen können als der Admiral.
  • Wenn Sporen vom Ra’haam in den Weltraum fliegen könnten und in Schiffe eindringen können, dann ist die ganze Geschichte wenig sinnvoll, denn das Ra’haam hätte beliebig andere Welten infizieren können und die Waffe würde dagegen auch nicht helfen, davon mal abgesehen, dass die Sporen scheinbar auch noch Atombomben überlebt.
  • Wie kommt man auf die Idee, dass man mitten in das am besten gesicherte Feindesgebiet fliegt, dort durch das Tor zu dem Planeten der Eshvaren und dann in der jahrmillionen alten Werft etwas repariert, von dem man nicht mal weiß wie es funktioniert und das alles während man von einer absoluten Übermacht angegriffen wird?
  • Wieso das Ra’haam und Caerson bei der Reise durch die Zeit zurück verschwunden sind, wissen wohl nur die Autoren. Einen Sinn ergibt das nicht.

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Angels of Sin [Serie]

Angels of Sin 1 Blutmond - Lara Steel  Angels of Sin 2 Herz aus Eis - Lara Steel  Angels of Sin 3 Dunkle Begierde - Lara Steel

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Lara Steel

Teile der Serie:

  • Angels of Sin 1 – Blutmond (204 Seiten)
  • Angels of Sin 2 – Herz aus Eis (197 Seiten)
  • Angels of Sin 3 – Dunkle Begierde (197 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

„Ein Dämon ist an sich nichts Schlechtes. Das denken nur immer alle, weil wir keine Seele haben.“ „Es geht mir weniger um die Charakteristika als vielmehr um die schiere Existenz.“

Ava beobachtet wie jemand aus einem Auto geschmissen wird und reglos liegen bleibt. Sie beschließt ihm zu helfen und stellt relativ schnell fest, dass er nicht ist was sie dachte und auch, dass er weniger hilfsbedürftig ist. Er ist ein Engel und nachdem sie ihm geholfen hat, ist plötzlich sie diejenige, die dringend Hilfe benötigt.

Zwischen der Helferin und dem Engel entsteht recht schnell eine Beziehung. Die Schreibweise ist gelungen, die Geschichte ist aber recht kurz. Somit ist das World Building um das Thema Hölle auf das nötigste beschränkt.

„Hast du denn vor, Häftlinge anzurufen?“ „Nein. Eher meine Mutter und meine Freundin.“ „Die beiden sind seit du sie kennst durchgängig am Leben?“

Die Teile der Serie hängen zwar lose zusammen aber das Wissen aus den Vorgängern ist mehr als hilfreich. D.h. anders als die Serie beworben wird, sollte man die Teile in der richtigen Reihenfolge lesen, auch wenn sie ohne große Spoiler lesen kann (gewisse Spoiler gibt es schon) und die Teile inhaltlich abschließen bauen sie aufeinander auf.

Bei dieser Serie muss man sich vorher bewusst machen, dass bei anderen Autoren Einzelbände länger sind als hier die ganze Serie (alle 3 Teile zusammen weniger als 600 Seiten).

Himmel und Hölle werden in einer Art vermischt, die ich bisher noch noch erlebt habe. Das ist etwas erfrischend anderes als man es gewöhnt ist.

Band 2:

Sie hasste die Hitze, denn Dämonen mochten es kalt. Sie hasste die Enge ihres Zimmers, denn zu Hause hatte ihr ein eigener Flügel zur Verfügung gestanden. Und vor allem hasste sie ihre Arbeit.

Elizah ist Dämonin und durchläuft gerade die Ausbildung zum Folterknecht in der Hölle, die sich nicht mag. Gegen das Foltern sich hat sie zwar nichts (die Personen, die bei ihr Landen haben es vermeintlich alle verdient) aber die Arbeitsbedingungen sind echt übel.

Plötzlich landet auf den Wunsch ihres Vaters ein Engel in Ihrer Folterkammer. Aber hat der sein Schicksal wirklich verdient? Elizah hegt Zweifel.

„Wir könnten ein paar Leichen davor stapeln“, schlug Damian vor. „Es sind aber keine Leichen.“ „Wenn sie lang genug nur CO2 kriegen, sind sie es.“

Witzig ist, dass sich hier nicht direkt über die klassischen Klitsches beschweren kann aber in dieser Geschichte sind die klassischen Klischees einfach alle umgedreht. Bad Boy = Bad Girl, Weiblich = Männlich, Gut = Böse usw. – das berücksichtigend landet man wieder sehr schnell bei der klassischen New Adult Geschichte.

Die Geschichte geht aber sehr schnell in andere Richtungen, als man aus dem umgedrehten Klischee ableiten könnte. Für die relativ kurze Seitenzahl passiert erstaunlich viel, dafür fallen aber viele Details und Erklärungen unter den Tisch. Das World Building ist sehr rudimentär und beschränkt sich eher auf Konzepte.

Das gleiche gilt für die Liebesbeziehung – in ein paar Tagen von unbekannten zum Heiratsantrag wirkt nicht sehr glaubwürdig.

Band 3:

Damian wurde einem Fluch unterworfen, der ihn nun keine Emotionen mehr fühlen lässt. Er hat sich nach Kanada zurückgezogen. Aber dort läuft ihm eine Frau direkt in die Arme, die seine Zurückhaltung schwer auf die Probe stellt.

Wer Band zwei gelesen hat, kann sich ganz gut vorstellen was in Band 3 passiert. Xeilon ist offenbar nicht gestorben und somit ist er nach wie vor ein Problem.

Ansonsten ist die Machart vergleichbar mit den ersten beiden Büchern. Der Antagonist ist nach wie vor der gleiche und der dritte Band behandelt primär den dritten Engel. Elizah und Ada kommen nur am Rande vor.

Fazit:

Die drei Geschichten hängen lose zusammen. Die Protagonisten kommen in allen 3 Büchern vor (zumindest die Engel, die Teufelin, Azrael), jedes Buch handelt schwerpunktmäßig von einem Engel und dessen Erlebnissen.

Die Autorin schreibt zwar selbst, dass die Bände einzeln gelesen werden können, aber aufgrund der eher dünnen Bände erfolgt das World Building über alle 3 Bände. D.h. man muss quasi alle 3 Bände lesen um alles zu verstehen. Das kann in Band 1 und 2 hier und da durchaus irritierend sein.

Jedes Buch handelt von der Geschichte eines Engels + Liebesgeschichte. Somit ist der Fokus in jedem Buch anders, die Charaktere sind aber weitgehend die gleichen. Die Bücher sind so kurz, dass man jedes in einem Tag ganz gut lesen kann.

Somit ist die Hauptkritik wohl das etwas dünne World Building aber in mit 600 Seiten war einfach mehr nicht drin. Trotzdem ist die Geschichte gut gelungen.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Wieso denkt Ava eigentlich erst so spät darüber nach wie es in Zukunft mit ihrer Arbeit laufen soll? Sie kann schlecht ständig bei den Engeln im Haus bleiben. Auch ihre Freundin kann sie nicht ewig hinhalten. Zugegeben vor dem Hintergrund des mögliches Todes mag das irrelevant sein aber so leicht dürfte einem das zurücklassen seines alten Lebens nicht fallen.
  • Da – wie wir in Teil 2 erfahren – nur die Seelen in die Hölle kommen, kann man denen schlecht, Zähne, Fingernägel, Zehennägel entfernen, oder?
  • Genau, wenn Ava den Anweisungen folgt, wird Trish garantiert freigelassen uns sie selbst nicht gefoltert. Wie naiv kann man sein?
  • Die Annahme, dass seine Brüder die Heftlinge versehentlich zu ihnen führen macht keinen Sinn, denn im Haus ist nur er und Ava und der Dämon hat sie hingezaubert. Seine Brüder wussten davon nichts.
  • Es ergibt keinen Sinn, dass Dorians Körper in Teil 1 von einem Feuerball getroffen und verbrannt wird, um in die Hölle zu kommen er in der Hölle aber genau diesen Körper weiterhin besitzt und damit wieder an die Oberfläche gehen kann.
  • Wieso hört und riecht man im Foltertrakt so viel, wenn die alle keinen Körper haben, weil es nur Seelen sind? Die werden sich doch nicht freiwillig einen Körper denken (wie es bei Ava passiert ist)
  • Für was ist Ad’har eigentlich Botschafter? Wen repräsentiert er vor wem? Später hört es sich eher an wie ein Gruppensprecher. Die Teufelin kann ihn nicht ausstehen. Die Dämonen sind ihr zu Gehorsam verpflichtet. D.h. eigentlich ist sein Job überflüssig. Von dem was man später erfährt hört sich das eher wie der Leiter der Dämomengewerkschaft an.
  • Wenn die Häftlinge Ava hätten töten sollen, hätten sie das direkt erledigen können. Außerdem sind die weiter gefahren und hätten sie somit nicht gesehen.
  • Ava geht ziemlich schnell über den Tod ihrer Freundin weg – so nach dem Motto who cares.
  • Emanzipation gut und schön, aber wenn die daraus besteht, dass nun in jedem Buch alle klassischen Männerpositionen durch Frauen besetzt werden, ist das ziemlich einfallslos (ja, der Teufel ist weiblich Gott auch und das lese ich jetzt häufiger). Vieles wird hier einfach verdreht. Das allein macht es nicht kreativ. Die Darstellung der Hölle ohne Himmel ist schon interessanter.
  • Wie kann Elizah zwischendurch einfach verschwinden, ohne ihren Vater skeptisch zu machen? Dorian pflegt sie ja offenbar eine Weile. Selbst wenn ihr Vater zwischendurch nichts erfährt – wie soll sie aus seinen Gemächern entführt worden sein, ohne das jemand das bemerkt hat?
  • Etwas dünn finde ich, dass die Dämonen in der Hölle Walzer tanzen, Standardnahrung zu sich nehmen und Alkohol trinken.
  • Irgendwie geht mir die Himmel / Hölle Vermischung etwas weit. Offenbar treibt es jeder mit jedem. Wenn die Teufelin so eine Art Mutter des Vaters von einem Engel ist, wie unterscheiden sich Himmel und Hölle oder Engel und Dämonen überhaupt? Ergänzung: Ich hatte die falsche Reihenfolge, in Band 1 erfährt man es gibt keinen Himmel, das erklärt zumindest einen Teil. Aber warum es keine neuen Engel gibt, erfährt man trotzdem nicht.
  • Wieso taucht Damian plötzlich in der Hölle auf in einem Gespräch?
  • Xeilons Motivation ist dünn. Er ist einsam und alleine und nun will er alles zerstören um an Ende einsam und alleine zu sein. Macht ohne jemanden den man beeinflussen kann ist sinnlos.
  • So am Rande: Seit wann gehören die Engel zum Teufel bzw. schwächen diesen, wenn sie nicht mehr existieren? Obwohl man die Bände einzeln lesen kann, wird das in Band 2 überhaupt nicht erklärt. Also doch schön der Reihe nach lesen.
  • Erst kann Elizah nicht atmen und kaum ist die Beschwörung gegen das Eisherz gesprochen kann sie wieder Atmen? Das ergibt keinen Sinn. Das Gegenteil müsste der Fall sein, denn die Ursache für ihre Atemprobleme ist weiterhin vorhanden.
  • Nichts kann sterben, wenn es etwas von der Chefin (Teufel) in sich trägt, sie stirbt aber wenn die Engel sterben? Das ergibt keinen Sinn. Wie sollen nach dem Konzept neue Engel entstehen?
  • Die Handlungswendung in Teil 3 ist nicht so ganz glaubwürdig. Die Chefin wusste zumindest in Teil 2 und vor dem Köpfen, dass sie das Leben von Xeilon hätte beenden können. Faktisch gibt es zu diesem Zeitpunkt keinen Grund mehr an Besserung zu glauben oder Hoffnung darauf zu haben. Sonst ist sie immer hart und konsequent aber bei Ihrem Sohn, der sich als Massenmörder erwiesen hat nicht? Wenig plausibel. Das zieht sich sogar bis in den finalen Kampf, bei dem Sie und ihre Leute fast sterben.
  • Wenn Damian seine Zähne nicht einsetzen will, wäre eine Waffe evtl. eine gute Idee gewesen

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Knights [Serie]

Knights 1 Ein gefährliches Vermächtnis - Lena Kiefer  Knights 2 Ein gnadenloses Schicksal - Lena Kiefer  Knights 3 Eine erbarmungslose Macht Lena Kiefer

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Lena Kiefer

Teile der Serie:

  • Knights 1 – Ein gefährliches Vermächtnis (448 Seiten)
  • Knights 2 – Ein gnadenloses Schicksal (432 Seiten)
  • Knights 3 – Eine erbarmungslose Macht (416 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

WILLKOMMEN IN STANHAM – HEIMAT DES STEINS Heimat des Steins? War das deren Ernst? Wahrscheinlich war das Nachbarkaff Heimat des Gänseblümchens und das dahinter Heimat des Grashalmes.

Charlotte ist 18 und hat vor ihrem Studium ein Jahr eingelegt, in dem sie etwas Geld verdienen will und sich klarer über ihr Studienfach werden will.

Sie kennt ihre Eltern und Herkunft nicht. Sie ist ursprünglich in einem Waisenhaus aufgewachsen. Nun lebt sie mit ihrem Bruder Dex zusammen, der sie dort mit 9 Jahren abgeholt hat. Doch plötzlich taucht Dex nicht zu einem Treffen auf und direkt danach sind sogenannte Knights hinter ihr her.

»Wenn du dir ansiehst, was für furchtbare Dinge auf der Welt passieren, dann weißt du, dass wir immer mehr in Schieflage geraten. Dafür können die Menschen nichts, es ist die schlichte Evolution ihrer Eigenschaften. Machthunger, Gewalt, Gier, Dominanz, so etwas setzt sich durch, während Freundlichkeit, Liebe und Großzügigkeit nach und nach aussterben. Es geht immer nur ums Gewinnen, um Leistung, ums Vorankommen – auch wenn man dabei über Leichen gehen muss.«

Sie gerät zwischen die Fronten von verfeindeten Gruppen.

Die Knights beeinflussen wichtige Menschen auf der Welt um das Gleichgewicht zu halten – zumindest behaupten sie das. Denn die Vorgaben, die sie umsetzen und die Richtlinien dafür sind mehr als intransparent. Es wird auf das Wissen von sogenannten Sehern zurückgegriffen, die das was sie sehen interpretieren müssen.

Bei der Geschichte fühlt man sich an eine Mischung von Minority Report, Mission Impossible und Ritterfilmen erinnert. Die Autorin hat das alles durchgemixt.

Genauso wie bei der Ophelia Reihe ist die Schlagzahl hoch, die Geschichte durchweg spannend, der Schreibstil toll, die Emotionen groß und die Hauptcharaktere machen teilweise unglaublich dämliche Sachen.

Wie auch bei der Ophelia Reihe kann ich viele Entscheidungen nicht nachvollziehen und viele Dinge sind nicht stimmig, dafür bekommt man als Leser viele Handlungswendungen geboten. Das ist wohl der Preis für eine derart hohe Anzahl von Handlungswendungen.

Ich habe immer arge Probleme damit, wenn die große Liebe zwischen Charakteren beschrieben wird, die Charaktere aber zwecks maximalen Drama sofort auf ihre Liebe verzichten, wenn Probleme auftreten (natürlich scheinbar vollkommen unlösbare Probleme, die sonst den Untergang der Menschheit herbeiführen, was diese Charaktere natürlich nicht verantworten können).

Dabei wird in der Regel von den Charakteren eine absolute schwarz weiß Brille genutzt. Die Randumstände werden als absolute Fakten wahrgenommen. Mit anderen worten es werden auf fanatische Weise Entscheidungen getroffen. Das war bei der Ophelia Reihe auch so. Hier werden die vorgaben von den Sehern über alles gestellt und es darf durchaus bezweifelt werden, dass diese ihre Entscheidungen unabhängig treffen.

Band 2:

Aber am Ende brauchte es die Liebe zweier Menschen, um Morgana und die Darks zu besiegen. Einer dieser Menschen war ich. Der andere war nicht Noel. Und deswegen war dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt.

Die Welt der Knights ist kompliziert. Charlotte gehört erst seit kurzem dazu. Die ist ein Nachkomme aus der Merlin Linie. Das allein setzt sie großer Gefahr aus, weil die Gilde (eine Art Leitung der Knights) Nachkommen aus dieser Linie für sehr gefährlich hält.

Ihr Freund Noel ist ein Nachkomme, der teilweise aus der Linie von Morgana abstammt. Diese Linie ist noch gefährlicher als die von Merlin. Die Tätigkeiten der Knights werden von zwei Sehern gesteuert. Die Aufgabe der Knights ist die Welt im Gleichgewicht zu halten.

Noel und Charlotte haben das Gefühl, dass sie füreinander bestimmt sind. Laut der Vorhersage der Seher muss sie aber eine Beziehung mit einem anderen Ritter eingehen, um das Gleichgewicht zu erhalten.

»Tut mir leid«, sagte ich, weil ich das Gefühl hatte, es wäre angemessen. Eigentlich war diese Floskel nichts weiter als ein Ausdruck von Hilflosigkeit, weil man nicht wusste, was man sagen sollte, um es tatsächlich besser zu machen.

Wenn ihr nun denkt: Das hört sich ja an wie die Intrigen und Verflechtungen an Königshöfen an – ja es ist genau das in die Moderne Zeit übertragen mit Mission Impossible oder James Bond gemischt.

Mir hat der zweite Teil deutlich weniger gefallen als der erste. Eine Bedrohung wird beseitigt, die nächste steht direkt parat. Warum das so ist wird nicht erklärt. So wirkt der zweite Band nur wie ein klassischer Füllband. Das Highlight an dem Band ist, dass die Geschichte am Ende quasi komplett egalisiert wird. Mehr Füllband geht schon nicht mehr.

Die Magie der Seher wird nicht erklärt, alle folgen blind irgendwelchen Prophezeiungen und Alternativen werden nicht wirklich hinterfragt (wie sich am Ende zeigt wäre das sehr sinnvoll gewesen). Für mich sind die Knights ziemlich nahe an einem Haufen Fanatiker, die ihren Führern blind folgen.

Die Liebesthematik hat die Autorin aus meiner Sicht selbst getötet. Somit lässt mich in Teil zwei nun aufgrund des mehr als künstlichen Charakters die Beziehung leider kalt. Diese Art der Bücher funktioniert für mich nur dann, wenn man die Liebesgeschichte nachvollziehen kann. Wenn das einfach austauschbar ist, funktioniert es für mich nicht. Und genau das hat die Autorin hier leider geschafft.

Mit Teil zwei stimmt so viel mehr nicht, die Details findet ihr im Spoilerbereich.

Band 3:

»Vielleicht sind Charlottes Visionen auch einfach klarer als deine, weil sie klarer im Kopf ist als du?« Er hob eine Augenbraue und Killian schnalzte mit der Zunge.

Morgana ist besiegt aber damit hat Noel wahrscheinlich seinen Untergang besiegelt, weil er die Kräfte von Morgana übernommen hat. Charlotte versucht herauszufinden, ob Noel schon verloren ist oder sie ihm noch helfen kann. Aber wie soll sie das machen, denn es ist kein Weg bekannt die Kräfte los zu werden?

Der dritte Teil bringt mit Guinevere gleich den nächsten größenwahnsinnigen Charakter aus der Vergangenheit und das ist aus meiner Sicht auch die größte Schwäche der Serie. In der Serie werden die bekannten Charaktere der Artus Sage sehr unkonventionell eingeführt.

So weit so gut aber die Charaktere streben ganz klassische Klischees von Weltherrschaft um der Weltherrschaft willen an. Ziele haben die Charaktere keine (mal abgesehen von ein paar Rachegelüsten). Insofern wirkt die Geschichte leider recht farblos und trotz der neuen Ansätze dann doch wieder recht schnell altbacken, den größenwahnsinnige Antagonisten sind leider auch in Hollywood ohne sinnvolle Motivation kommen leider auch in Hollywoodfilmen oft vor.

Noel hat als einer der Hauptprotagonisten anfangs nur noch Zuschauerstatus und wird nach belieben manipuliert. Später gewinnt der letzte Teil aber an Fahrt und die Charakter kommen auch dazu zu agieren. In Summe gefällt mir der Teil besser als der zweite Teil.

Fazit:

Wem die Ophelia Reihe gefallen hat, der wird in dieser Reihe einige Parallelen finden, denn die Reihe hat partiell die gleichen Stärken und Schwächen. Es gibt starke Handlungswendungen aber die Charaktere wirken aufgrund ihrer Entscheidungen oft wie Fanatiker, die sich nur auf einen Aspekt konzentrieren, statt alle Aspekte zu berücksichtigen.

Das erzeugt viel Drama und viele Emotionen, aber oft denkt man sich als Leser eben auch – das wäre auch ganz anders gegangen.

Den zweiten Teil fand ich im Verhältnis zum ersten deutlich schwächer, der dritte war wieder etwas Besser. In summe wäre mehr drin gewesen.

Der Schreibstil von Lena Kiefer ist toll. Man kann all ihre Bücher sehr gut lesen.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Gerade nach der Drohung ist es besonders dumm ohne Widerstand mitzugehen
  • Nicht besonders schlau Dex Details zu den eigenen Plänen zu nennen, wenn man nicht weiß, ob er selbst gefangen ist
  • Wie soll man in London mit dem Auto genauso schnell fahren wie mit der U-Bahn?
  • Wieso müssen die Knights in andere Länder? Wenn in jedem Land mehrere Gruppen vorhanden sind, sollte das doch eher die Ausnahme sein?
  • Wieso sind die Abtrünnigen nicht lange gefangen? Wenn die diversen Knight Stützpunkte koordiniert zusammenarbeiten würden, sollte das Problem schnell lösbar sein (zugegeben, die scheinen nicht besonders gut zusammen zu arbeiten)
  • Gut finde ich das Vorgehen der Knights nicht: Menschen werden zu anderen Entscheidungen beeinflusst, die jemand als besser für das Allgemeinwohl einschätzt. Wie diese übergeordnete Entscheidungsfindung aussieht, bleibt unklar. Wie auch bei Minority Report funktioniert das auch hier nicht.
  • Ich finde es sehr seltsam, dass Charlotte die Beeinflussungen durch die Knights nicht sehr viel stärker in Frage stellt oder verurteilt. Für sie scheint es selbstverständlich zu sein, dass man Leben von anderen Menschen bestimmt, wenn eine Ominöse Karte und irgendwelche Seher das vorgeben. Das fällt ihr dann – Karma – später selber auf die Füße.
  • Die Knight Demokratie ist seltsam: Die Teams stimmen immer für oder gegen etwas (bei 6 Leuten geht das rein rechnerisch nicht auf)
  • Erst will Lloyd, dass Charlotte in London stationiert wird, dann argumentiert er aber, dass sie nicht bei der anderen Gruppe in Stanham sein sollte, weil man ihr nicht trauen kann? Das ergibt keinen Sinn.
  • Die Aussage mit dann mache ich eben eine Initiation ist sogar noch dämlicher als die Aktionen der Knights nicht zu hinterfragen. Sie lässt sich darauf ein nach den Regeln der Knights zu leben, obwohl sie nicht ansatzweise weiß was das bedeutet. Wie sich anschließend zeigt muss sie nur “ihr Leben und ihren Tod opfern”, also keine große Sache, kann man mal so spontan raus hauen.
  • Warum unterschreibt Charlotte den Quatsch? Sie gehört in Zukunft zu irgend einem KORT Team. Da kann sie genauso gut den Schutz irgendeines KORT Teams in Anspruch nehmen. Somit ist die Initiierung doch überflüssig – ein halbwegs stichhaltiger Grund wäre glaubwürdiger gewesen.
  • Die Knights haben ihre Macht von Merlin bekommen aber der Rat verbietet Nachkommen von Merlin? Ziemlich schräg.
  • Den Cave Zugang gab es vor der Initiation?
  • Militärflughafen, CIA die Knights sind also International anerkannt und trotzdem so geheim, dass keiner sie kennt und alle Regierungen sind mit ihren Handlungen einverstanden? Wer es glaubt.
  • Wie groß ist das Flugzeug, wenn die Sitzplätze doppelt so breit sind wie normal und davon jeweils zwei an den Fenstern sind, dass entspricht 8 reihen + Gang? Das ist schon riesig – bei einer Linienmaschine sind 6 Reihen schon teilweise für eine Größe von knapp 200 Leuten ausreichend. 8 – 10 Reihen sind schon die größten Flugzeuge und da bewegen wir uns dann schon bis zum A380.
  • Nach dem ganzen Schutzbrimborium und bei der Gefahr ist es wohl ziemlich Unklug Charlotte Nacht in einem fremden Land in einem Hotel auf den Flur gehen zu lassen.
  • Wow, Charlotte ist ja ein ganz toller Fang, wenn sie so leicht bereit ist Noel auszulöschen. Da würde ich doch eher den anderen das Blut an den Händen überlassen, denn das wollen sie ja offenbar nicht, sonst hätten sie den Aufwand nicht betreiben müssen.
  • Wenn die Nachfahren von Merlin von KORT quasi ausgerottet wurden und regelmäßig noch welche beim Versuch gestorben sind Merlin zu befreien, dürfte es längst keine mehr geben, so Merlin keine neuen mehr erzeugt. Das wundert aber offenbar niemand.
  • Vielleicht sollte man in Erwägung ziehen, dass Noels Vater mit Morgana gemeinsame Sache machen könnte, bevor man ihm einen Besuch abstattet. Es ist doch zumindest möglich, dass er die Abstammung um die Abstammung von Morgana weiß. Später zeigt sich dann das er Kontakt mit Dex hatte.
  • “Deswegen habe ich zugelassen, dass KORT dich beschützt” – Das macht keinen Sinn. Die Wahrscheinlichkeit, dass Charlotte bei den Darks landet war größer.
  • Wow, wieder so schlau: Charlotte weiß nicht, ob Merlin zu befreien helfen wird, sie weiß nicht, ob sie überhaupt Merlin oder etwas andere befreit und spontan entscheidet sie sich auf alle Ewigkeit den Platz einzunehmen für einen vollkommen ungewisses Ergebnis. Immerhin kommt sie ja wenigstens noch auf die Idee, dass es nicht Merlin ist, den sie befreit.
  • Es ist doch doch naheliegend, dass die Map dazu benutzt wird Zwietracht zwischen Noel und Charlotte zu sähen und das wird überhaupt nicht hinterfragt? Es wird nie hinterfragt, ob die Vorhersagen nicht von irgendwem beeinflusst werden oder die Seher sogar selbst beeinflusst werden. Später zeigt sich, dass diese Vermutung richtig war.
  • Nette Handlungswendung aber es passt nicht zur bisherigen Geschichte: Merlin ist die ganze Zeit da, hat aber nie was gegen die Darks oder Morgana unternommen. Weiterhin können Morgana und Merlin überhaupt nicht voneinander lassen und haben deswegen zusammen fast den Weltuntergang herbeigeführt, aber er ignoriert sie seit hunderten von Jahren? Da kann der Fluch doch nicht wirklich problematisch sein.
  • Dex ist Merlin? Ok, das ist eine interessante Wendung aber Weise ist Merlin  wirklich nicht geworden und Charlotte hat er in der Zeit offenbar auch nicht kennengelernt, da er ihre Handlungen offenbar nicht einschätzen kann.
  • KORT oder die Gilde macht grundsätzlich eine Menge falsch, wenn Morgana Nachfahren nicht bekannt sind oder ignoriert, Merlin Nachfahren aber ausgerottet werden.
  • Es ist ironisch, dass Charlotte und Noel nun genau das trifft, was sie bei dem ersten Fall nicht hinterfragt hat. Eigentlich müsste die Vorgehensweise auch bei ihr angewandt werden. Irgend ein Lancelot Knight müsste ihr und Noel die Liebe absaugen – Problem gelöst. Das wäre zumindest bei anderen Personen die normale Vorgehensweise. Nur der Schutz durch die Seher bewahrt sie davor.
  • Spielen wir Theorie durch: Geschichten wie diese leben vom großen Drama, von der großen Liebe. Wenn aber die Liebe – wie hier – einfach abgesaugt und durch die nächste Person ersetzt werden könnte, wären derartige Geschichten ziemlich sinnlos, denn im Umkehrschluss ist Liebe dann nur ein Prozess, der immer wieder eintritt. Die Personen sind also schlicht ersetzbar.
  • Wieso wundert es eigentlich niemanden wie Oscar wieder aufgetaucht ist? Das sieht sehr geplant aus. Genauso könnte er weiterhin unter dem Einfluss von Morgana stehen und sie nur auf den richtigen Moment warten. Das er sagt, dass er nicht unter ihrem Einfluss steht ist überhaupt nichts wert, denn Morgana kann ihn das auch sagen lassen.
  • Nach den bisherigen Erfahrungen ist es sehr naheliegend, dass Merlin Oscar gerettet hat. Wieso kommt Charlotte nicht darauf? Warum Merlin erst jetzt eingreift ist nach wie vor ein Rätsel.
  • Wenn die Seher nur einen Teil sehen, dann sind die Aktionen der Knights umso fragwürdiger, weil sie gravierende Auswirkungen haben.
  • Wenn die Knights sich so viel schneller regenerieren, könnten sie wohl nicht in ein “normales” Krankenhaus gehen.
  • Vielleicht sollte man vor der Weiterfahrt mal darüber nachdenken wie die Darks in der Lage waren die Autos zu verfolgen, denn wenn sie das können ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie auch den neuen Stützpunkt finden können. Stattdessen gehen alle schlafen, ohne darüber nachzudenken.
  • Die Entscheidung von Noel das Team zu verlassen ist zwar einerseits nachvollziehbar aber andererseits hinterlässt das Charlotte mit viel weniger Schutz.
  • Von einem Presslufthammer unter dem Schloss würden die Parkbesucher so einiges mitbekommen.
  • Wenn man mit dem Bodenradar die Kette nicht sieht, wäre ich nicht sehr optimistisch, dass man den Gral sieht. Faktisch ist die Aussage der Gral ist nicht da und direkt danach wird die Kette gefunden, die auch nicht sichtbar war.
  • Ich finde es sehr seltsam, dass Merlin, der unsterblich geworden ist und auch nie gebannt wurde trotzdem nicht einmal eine Option oder Lösung für den vermeintlichen Fluch anbietet. Wer soll denn diesen Fluch ausgesprochen haben und warum kann man ihn nicht aufheben?
  • Was hat es denn mit Freiwilligkeit zu tun, wenn einem jemand die Liebe absaugen muss. Freiwillig wäre, wenn man die Liebe nicht mehr empfindet. Das war hier passiert ist eher schummeln.
  • Warum hat Charlotte so lange den Ring nicht berührt? Ich sehe absolut keinen Grund dafür außer die Handlung zu strecken (ok, das trifft auf den kompletten zweiten Band zu).
  • Wenn die Knights in der Vergangenheit den Gral gesucht haben, würde ich mich nicht wohl damit fühlen, dass sie wissen, dass das Team auf der Suche nach dem Gral ist. Seit wann ist das den anderen Team eigentlich bekannt? Vorher wurde doch immer ein Geheimnis daraus gemacht?
  • Wieso denkt eigentlich nie jemand darüber nach, dass genau die Aktionen (Liebe absaugen) ggf. zu dem Ende führen, dass man vermeiden will?
  • Wenn die Prototyp abschirmt, dann sicher nicht 4 Leute, die sich so stark verteilen wie beim Brunnen.
  • Die super geheime verstecke Lichtung scheint ja eine ganz normale Lichtung zu sein, wenn die anderen nicht durch den Brunnen gekommen sind. D.h. der Zugang durch den Brunnen war überflüssig.
  • Wenn der heilige Gral eine Person ist, dann ist das reichlich unpraktisch. Wenn er / sie keine Kinder hat, gibt es auch keinen Gral mehr. Davon ab ist das ja nicht mal sinnbildlich, wenn man in der Vision einen Kelch sieht, im realen Leben der Kelch aber eine Person ist. Somit bleibt nur Merlin selbst als Gral übrig. Allerdings macht der als Katalysator für einen Zauber wenig Sinn. Das dann später die Kinder von Merlin selbst die Grale sind, ist total sinnfrei, wenn man bedenkt was die Vision gezeigt hat.
  • Wenn Noel seinen Leuten mitgeteilt hätte, das Merlin Dex ist, wäre einiges viel schneller klar gewesen. Warum Noel einerseits hofft, dass der Gral gefunden wird, andererseits aber Merlins Existenz verschweigt ergibt keinen Sinn wie so vieles im zweiten Band.
  • Das Treffen mit Killian ist schon deshalb eine dumme Idee, weil es bei der Paranoia der Gilde mit Sicherheit aufgezeichnet würde und es ist sehr wahrscheinlich, dass Killian verrät, dass Charlotte eine Merlin Erbin ist.
  • Dumme Frage: “Was wirst du tun, wenn ich Noel tatsächlich nicht mehr liebe?” Warum stellt man diese Frage wohl, wenn die Situation überhaupt nicht relevant ist? Da hilft es auch nicht irgendwelche Barrieren aufzubauen, wenn man so verräterische Fragen stellt.
  • Wieso kann Morgana nicht ein paar Jahre warten, wenn sie ewig lebt?
  • Charlotte hat die Liebe aufgegeben um Noel zu retten? Wohl eher nicht. Sie hat die Liebe aufgegeben um die Welt, sich selbst und vielleicht Noel zu retten und zwar in genau dieser Reihenfolge.
  • Wenn Merlin das Gespräch mit Charlotte wichtig wäre und wenn er nicht nur manipulativ wäre, dann hätte er wohl einen weg gefunden mit Charlotte zu sprechen. Insofern würde ich seine Motive und Ratschläge sehr in Zweifel ziehen. Mir scheint, dass er keine altruistischen Absichten hat was sich später auch zeigt.
  • Das ganze Timing (Noel gibt die Information nicht weiter, dass Dex Merlin ist) ist nur auf das angestrebte Ende des Buches ausgelegt.
  • Wie einfallsreich: Die Vision ist vollkommen unbrauchbar, wenn Charlotte den Gral in Form eines Kelches bekommt und sie in der realen Welt selbst der Gral ist. Was soll man mit so einer sinnlosen Vision anfangen? Somit war das ganze Buch und die komplette Suche vollkommen sinnfrei. Es ist am Ende überhaupt nichts relevantes passiert außer, dass nun noch ein Gegner mehr vorhanden ist.
  • Ich verstehe ja, dass das für Handlungswendungen toll ist aber es ist maximal unglaubwürdig, dass niemand die Visionen in Frage stellt oder Merlin hinterfragt, nur um dann nach zwei Bänden festzustellen, dass die Visionen von ihm beeinflusst werden (wie erstaunlich, wo er die Ritter mit Magie ausgestattet hat). Warum er dann nur einige der Visionen kennt, ist auch wieder nicht nachvollziehbar.
  • Wenn Morgana den Hass einfach in Charlotte erzeugen kann, dann ist der Fluch irrelevant. Warum also die zwei Bücher vorher? Das wäre doch viel schneller gegangen.
  • Wieso hat man am Ende direkt das Gefühl, dass Morgana nicht gestorben ist? Davon abgesehen bringt es doch nichts ihr die magischen Fähigkeiten zu nehmen, wenn sie die eh wieder eigene Nachkommen aufladen kann. Die Aktion war also überflüssig und kontraproduktiv.
  • Das Ende ergibt überhaupt keinen Sinn. Bisher wurde es so beschrieben, dass das dunkle Feld durch Handlungen entsteht. Am Ende übernimmt Noel aber die Magie und das schwarze Feld. Im Umkehrschluss hätte Morgana gut werden müssen, weil er ja ihr schwarzes Feld übernommen hat. Faktisch hat man also nur die Hülle getauscht (Morgana gegen Joel). Die Probleme sind exakt die gleichen. Um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen wird jemand aus der Anderwelt befreit, der eigentlich von Merlin gebannt war. Somit müsste Merlin von dem Effekt wissen. Faktisch hat man also ein Problem beseitigt und sich zwei neue geschaffen, die mindestens genauso groß sind.
  • Witzigerweise hat man die selbsterfüllende Prophezeiung geschaffen: Bisher war der Fluch unwahrscheinlich. Mit dem neuen Noel wird sich der hass von Morgana auf Ihn übertragen haben und somit hasst Charlotte nu auch Noel. Also gute Leistung, mit dem blinden befolgen der Visionen hat man die Erfüllung des Fluches erst erreicht – mit tatkräftiger Unterstützung von Merlin.
  • Ich fasse den zweiten Teil in Kurzform zusammen: Charlotte lässt ihre Liebe zu Noel Löschen und die Liebe zu Oscar maximieren (beides Sinnlos und kontraproduktiv – wie sich später zeigt), weil Merlin die Visionen manipuliert hat. Die Gralssuche benötigt den Hauptteil des Bandes und war überflüssig, weil Merlin, Joel und Charlotte nur hätten kommunizieren müssen um das festzustellen. Die Aktion von Joel mit dem Artefakt, dass die Magie auf ihn überträgt war kontraproduktiv, denn anschließend haben Charlotte und Oscar Morgana vermeintlich getötet und nebenbei wurde ein weiterer Gegner befreit (warum auch immer) – oder in Kurzform das ganze Buch war leider Überflüssig bzw. die Lage hat sich in jeder Hinsicht nur verschlimmert.
  • Die Interpretation der Liebesbeziehung zwischen Guinevere und Lancelot ist reichlich schräg. Basierend auf dem Buch ist Liebe, wenn eine Person willenlos einer anderen ausgeliefert ist, anders erklären sich die Beziehungen in der Geschichte nicht.

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The Expanse 9 – Leviathan fällt [Buch]

The Expanse 9 Leviathan fällt - Jamey Corey

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

James Corey

Teile der Serie:

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 9:

»Komisch. Du sagtest vorhin, die Sache mit dem menschlichen Schutzschild sei dir unbehaglich.« »Inzwischen bin ich von unbehaglich zu zornig übergegangen.«

Der letzte Band von The Expanse liegt schon eine Weile zurück. Zur Erinnerung: Das laconische Reich hat mit Duarte seinen Führer verloren. Die Erde und der Mars haben sich ergeben. Es gibt wieder einen Untergrund. Im Prinzip ist die Ausgangslage was das angeht nicht viel anders als beim Start der Serie.

Trotzdem ist das laconische Reich noch stark genug die Kontrolle auszuüben. Doch Duarte löst sich auf und existiert weiter aber was ist er und zu was ist er fähig?

»Wir sollten zuerst die existenzielle Bedrohung ausschalten. Dann können wir unter zivilisierten Umständen damit fortfahren, uns gegenseitig zu töten.«

Der erste Teil des letzten Bandes schwächelt an diversen Stellen, weil die Autoren (James Corey ist ein Pseudonym für zwei Autoren) relativ unkreativ konstruierte Situationen schaffen, die wenig glaubwürdig sind. Nach einer Weile bekommen sie aber die Kurve und verpassen der Serie einen würdigen Abschluss.

Den Autoren ist es gelungen einen spannenden Band zu schreiben. Im Detail ist die Geschichte dabei oft nicht stimmig aber das war auch in den Vorgängern schon so. Trotzdem ist der Band aus meiner Sicht genau das was man von der Expanse Serie erwartet und es geht auch wieder mehr um die Aliens und die Alientechnologie. Das ist zwischendurch leider arg untergegangen.

»Wir sind bereit«, sagte Elvi. »Das ist übertrieben«, widersprach Fayez. »Wir haben einen willkürlich bestimmten Zustand von ›Leck mich doch, wir versuchen es jetzt einfach mal‹ erreicht und tun so, als wären wir bereit.«

Eine Meisterleistung ist, dass sich der letzte Band wie eine Hommage an die ganze Serie anfühlt und trotzdem eine spannende Geschichte beinhaltet. Das gelingt in dieser Form sehr selten. Der ganze Band fühlt sich nostalgisch an und trotzdem wird die Story voran getrieben.

Das Ende der Serie ist für die Charaktere durchwachsen aber ganz ein positives Ende für die Hauptcharaktere wäre auch überraschend gewesen bei der Bedrohungslage. Etwas willkürlich erscheint mir am Ende wer im Finale stirbt, denn es gab vorher genügend vergleichbare Situationen, bei denen der Kern der ursprünglichen Truppe intakt geblieben ist.

Wer ein Ende erwartet, bei dem man noch erfährt wie es den verbliebenen Charakteren weiterhin geht, liegt falsch. Auch wenn sich die Autoren einen halbwegs langen Abgang gönnen, ist im diesem Band per Gongschlag mit dem Abschluss der Haupthandlung Ende.

Fazit:

»Wenn die Leute nichts wissen, halten sie eine Konferenz ab und reden darüber«, meinte Amos.

Der Band ist ein würdiges Ende für eine epische Scice Fiction Serie, die durchaus nicht immer auf Top Niveau (damit meine ich speziell den Terroristenteil, der wenig zur Alien Hintergrundgeschichte gepasst hat und den ich teilweise sehr langatmig fand) aber stellenweise herausragend gut war.

Die Serie besinnt sich im letzten Teil auf ihre Wurzeln rund um die Aliens bzw. eigentlich ihre Artefakte. Dabei erfährt man über die Zusammenhänge mehr als in allen Teilen zuvor und die Spannung ist über weite Teile des Buches hoch.

Das Ende ist nicht durchweg positiv. Ich finde es aber trotzdem passend.

Die medizinischen Systeme taten mit Amos, was sie konnten, was darauf hinauslief, dass das Expertensystem mit den Achseln zuckte und sagte: Sieht komisch aus, aber genauso komisch wie vorher.

Es kommt zwar noch ein 10. Band aber der gehört offenbar sehr lose zur Serie. Die Geschichte um James Holden und seine Crew ist zu Ende erzählt.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars  4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Ich würde unterstellen, dass Jim nicht so blöd ist, dass er Teresa dort unterbringt, wo der Feind zuerst nach ihr suchen würde. Das ist also wenig glaubwürdig.
  • Wieso kommt keiner auf die Idee, dass es auch für Teresa ein Problem sein könnte, wenn es sich wirklich um ein Laconisches Schiff handelt, weil sie dann direkt wieder Gefangene, Geisel oder Mittel zum Zweck ist?
  • Es brachte Nachteile mit sich das Kind zu töten? Ja z.B. den, dass die ganze Mission dann vollkommen sinnlos war?
  • Wenn Teresa so wertvoll ist, macht es weder Sinn ihr Leben zu riskieren, noch mit Torpedos auf die Rosinante zu schießen. Das passiert aber mehrfach.
  • In dem Fall rächt es sich, dass Jim nicht noch mal mit der Handfeuerwaffe oder auf das Schiff geschossen hat. Aber beides war nie seine Art.
  • Wie glaubwürdig kann eine Allianz mit Trejo oder den Laconiern sein? Es ist doch quasi garantiert, dass es eine Falle ist.
  • Dass Tanaka sich damit tröstet, dass ihr Einsatz fehlgeschlagen ist, weil sie das Mädchen beschützen wollte ist totaler Quatsch. Sie hat das viel weniger Versucht als Holden. Genauso Quatsch ist es, dass sie den Kampf überhaupt gesucht hat. Sie hätte Teresa einfach einsammeln können, nachdem die Rosinante abgeflogen ist. Das wäre schlau gewesen.
  • Mit einer Motorrüstungen sind die Zerstörungen immer verehrend gewesen. Da fängt man sich nicht “einen Schuss” ein, wie Tanaka das darstellt und das weiß sie ganz genau.
  • Angeblich wurde doch alles wichtige bereits auf die Storm gebracht. Wieso gibt es auf der Station trotzdem einen Riesen Lagerraum der gefüllt ist?
  • Wie hat sich die Rosinante Crew aus dem gesperrten Raum befreit, wenn Jillian sie nicht freigelassen hat? (und das konnte sie nicht, da sie ja nur eine Sprechfunkverbindung hatte)
  • Wer soll den auf der Storm sein? Es ist unglaubwürdig, dass die Crew auf der Storm ist. Die Crew wäre wohl mit allen anderen im Stützpunkt gewesen und hätten wohl kaum in aller Ruhe zur Storm gehen können während des Angriffs und mit etwas taktischem Wissen hätte die Tanaka das auch verhindert.
  • Wie kann man so bescheuert sein? Jillian hat 3 Leibwächter, während die Besucherin eine Motorrüstung hat (die drei Leibwächter haben sie ja keine Sekunde gehalten). Gleichzeitig hätte Jullian lt. eigener Aussagen selbst Motorrüstungen gehabt (was man aus den Vorbänden auch weiß). Ergo wäre es wohl als erfahrene Kämpferin das absolut mindeste gewesen selber ein paar Leute in eine Motorrüstung zu stecken. Die ganze Aktion schreit nach einem billigen Versuch des Autors Spannung zu schaffen. In der Realität wäre das so nie passiert mit den Akteuren.
  • Es wäre doch so einfach für Laconia immer ein Schiff in dem Ringraum zu haben. Somit kann ihnen niemand entkommen und sie wissen immer wer in welches System fliegt. Warum haben sie das also nicht längst so gemacht (vor allem war es in der Vergangenheit auch so? Das wirkt nach einem ziemlich simplen Trick der Autoren, um die Handlung im letzten Band überhaupt möglich zu machen ohne sich eine Begründung dafür zu überlegen.
  • Die Ausgangslage ist interessant: Was macht man, wenn ein Größenwahnsinniger mit Alientechnologie modifizierter Mensch – der nun was auch immer ist – potenziell die einzige Rettung der Menschheit ist, die Menschheit aber nicht mehr das sein wird was sie ist, wenn er seine Ideen umsetzt.
  • Stimmig sind die Gedankengänge von den Laconiern nicht: Duarte ist geflüchtet und kein Mensch weiß, was er ist und ob er noch klar denken kann. Dazu kommt die Führungshörigkeit der Laconier, denn Duarte ist der oberste Anführer der Laconier – somit dürften sie gegen seinen Willen nicht vorgehen. Einerseits respektieren sie seine Entscheidung nicht, belegen ihn mit Begriffen wie Hundesohn und wollen seine Tochter nutzen, um ihn zu erpressen, andererseits haben sie gesehen was Personen passiert, die seine Tochter bedrohen und das war noch vor seiner letzten Verwandlung. Es ist relativ naheliegend, dass Duarte weder erpresst werden kann, noch seine physische Position (so es die überhaupt noch gibt), eine Rolle spielt. Somit ergeben die Handlungen wenig Sinn.
  • Wenn Laconia Kit mit seinem Vater in Verbindung gebracht hätte, währe das ggf. schon bei der ersten Befragung passiert. Zu dem Zeitpunkt hätte ich mir an seiner Stelle deutlich mehr Sorgen gemacht.
  • Duarte “zurück zu holen” macht für Laconia keinen Sinn. Es kann funktionieren was Duarte macht, dann hält er die Außerirdischen Fern. Auf den eigentlich gefährlichen Teil (die Menschen existieren nicht mehr als Individuen) geht Trejo nicht ein, weil er dessen Wichtigkeit ggf. nicht verstanden hat.
  • Trotz der Vereinbarung wäre es für den Untergrund schlau nach wie vor im Untergrund zu bleiben, sonst haben sie keinerlei Optionen, wenn Trejo es sich plötzlich anders überlegt
  • Mehrere hundert km Leitungen? Wie viel Gewicht und Volumen soll das sein? Und das verteilt man in ein paar Stunden?
  • Das man zwei Schiffe, die nur durch eine Brücke verbunden sind im Kampf bei extremen G Kräften und mit Steuerungslatenzen + Toleranzen aller Systeme so steuern kann, dass Verbindung bestehen bleibt, ist vollkommen unrealistisch. Da hilft auch Science Ficton nicht weiter. Das ist eher Magie oder reine Fantasie.
  • Wenn die Wesen eigentlich die Ringstation hassen, dann haben sie mit ihren Handlungen reichlich wenig erreicht, denn die Anlage ist trotzt offenbar all ihren Versuchen sie zu zerstören.
  • Wenn man sich das recht überlegt sind Naomi und Amos vermutlich mittellos, denn die Rosinante besitzt nun Alex. Ob Geld noch vorhanden ist und noch einen Wert hat ist offen, wenn alle Systeme getrennt sind. Insofern hat Naomi ihm ein großes Geschenk gemacht.
  • Wieso sollte Alex in der Lage sein das Schiff zu reparieren, das hat er noch nie gemacht.
  • Das Amos am Ende der einzig verbleibende ist, hätte ich auch nicht erwartet und ich wage zu bezweifeln, dass er abseits von Kampfeisätzen einen guten Führer abgibt.
  • Was unbeantwortet bleibt ist die Frage warum die außerirdischen Wesen überhaupt Probleme hatten den Bereich der Ringe anzugreifen und zu infiltrieren. Sie haben das doch schon mal gemacht bei den Erbauern. Bis Duarte sich in die zentrale Station begeben hat, gab es niemanden der das Eindringen der Außerirdischen Macht verhindert hat. Es kann natürlich sein, dass der Angriff auf die Erbauer simpler war, da sie mit einem kollektiven Bewusstsein verbunden waren. Wenn ich mich recht erinnere wurde in den Vorbänden auch eher von einem schlafenden Wesen berichtet, dass sich regt und nicht von einer ganzen Zivilisation. Da habe ich sehr den Eindruck, dass die Autoren vor dem letzten Band auch nicht so genau wussten wie es zu Ende gehen soll bzw. was die außerirdische Macht überhaupt sein soll.
  • Theoretisch könnte Jim nun unendlich lange existieren, nur ist er nicht mehr so richtig Jim Holden, da er zum Teil zur Station werden wird. Sterben wird er vermutlich nicht können und die Station wird unendlich lange weiter bestehen.
  • Das das Ringtor seine Position verlässt ergibt keinen Sinn, denn bei der ersten Abschaltung ist das auch nicht passiert. Die Tore sind alle an Ort und Stelle geblieben. Sie waren nur inaktiv.
  • Am Ende wird es so dargestellt, als wenn es quasi sicher ist, dass das Deaktivieren der Ringtore auch die Angriffe der Alien stoppt. Das ist es  aber keineswegs. Jim kann die Menschen nicht mehr schützen mangels der  Tore und das vollständige Verschwinden der Alien deutet nicht unbedingt darauf hin, dass die Angriffe direkt gestoppt haben, nachdem die Tore inkativ waren. Zumal die Aliens ja die Tore offenbar selbst ausgeschaltet haben.
  • Wo wie haben diese Wasserwesen gelebt? Keine ihrer Einrichtungen deutet auf einen entsprechenden Lebensraum hin oder wurde dieser Teil der Evolution bei den Träumen übersprungen?

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Schottland 2022 [Reisebericht]

Allgemeines:

Schottland steht zwar schon länger auf meiner Reise to do Liste aber so ganz weit oben war es nie. Aufgrund der Unsicherheiten bzgl. Corona und auch wegen der (theoretisch) optimalen Reisezeit ist Schottland dieses Jahr deutlich nach oben gerutscht.

Es hat sich um eine geführte Rundreise mit 24 Personen gehandelt. Früher habe ich auch Rundreisen mit deutlich mehr Leuten im Bus gemacht aber darauf habe ich mittlerweile keine Lust mehr. 24 sind aus meiner Sicht schon das Maximum. Der Bus war deutlich größer, das heißt wir haben ca. die hälfte der Plätze belegt. Das ist auf jeden Fall schon mal ganz entspannend.

Abseits von Edinburgh waren die meisten Städte eher klein. Man bekommt in Schottland also viel Natur geboten. Selbst Edinburgh ist für eine große Stadt sehr Naturnah und schön, wenn auch ziemlich schief (diesbezüglich fühlt man sich an San Francisco erinnert).

Das Essen auf der Tour (Veranstalter Wolters / Ikarus bzw. Abbey Tours) war analog zur Irland Tour durchgängig Touristenessen. Das heißt bei den Vorspeisen / Dessert gab es teilweise lokale Angebote. Die Hauptspeisen waren aber fast immer gleich – Fisch, Hühnchen und etwas vegetarisches. Ab und an Gulasch (das ist in den Teigtaschen ja durchaus landestypisch), selten Schwein aber nie Schaf / Lamm.

Wie üblich bei derartigen Touren waren die Stops nicht immer optimal. In Odan hatten wir z.B. viel zu viel Zeit (da kann man außer Essen wirklich nicht viel machen und im Crarae Garden zu wenig, das gleiche galt für das Dunrobin Castle bzw. Inverness (zu wenig Zeit im Castle, da konnten wir die Vorführung des Falkners nicht komplett sehen und zu viel Zeit in Inverness).

In Summe bin ich aber nach wie vor der Meinung, dass eine Gruppenreise auch viel Zeit und Stress spart. Desto kleiner die Gruppe, desto eher sind aber Anpassungen möglich. Das habe ich bei Touren mit weniger als 10 Personen schon öfter erlebt.

Lt. Reiseleiterin waren wir nach Corona ihre erste Gruppe nach 2,5 Jahren Pause. Im nördlichen Bereich 2 weitere Reisebusse getroffen (einer von Dehn, der direkt aus Deutschland gekommen ist, die Reise war deutlich günstiger als unsere – ohne Flug aber dafür länger – Anfahrt / Abfahrt + Fähre). Man hat aber ganz gut gesehen, dass Corona nach wie vor Auswirkungen hat. Es sind diverse Hotels und Sehenswürdigkeiten geschlossen.

Obwohl an vielen stellen in Schriftform noch Maskenpflicht vorgesehen war, hat fast niemand mehr Masken getragen. Wenn doch, primär alte Leute oder Asiaten. Bei einigen Attraktionen hatten die Mitarbeiter noch Masken auf.

Die Hotels sind gerade im Norden relativ einfach aber durchaus ok. Ich hatte ehrlich gesagt mit schlimmerem gerechnet. Das Frühstück war überall sehr gut und international ausgerichtet mit ein paar landestypischen Besonderheiten (wie z.B. Haggis, Porridge). Da wir auf der Tour immer ein Abendessen dabei hatten, habe ich mir mittags meist Sandwiches im Supermarkt gekauft (selbst die kleinen Supermärkte haben in Touristenregionen belegte Sandwiches – das ist auch abseits von Keksen, Chips die mit abstand günstigste Variante).

Für Edinburgh muss man bei gutem Wetter allein ca. 2 Tage einplanen (Stadtrundgang + Arthur’s Seat ca. 7-9h mit botanischem Garten noch mal 2-2,5h extra). Museum 2-3 Stunden, Camera Oscura und World of Illusions 1-1,5h) und für die Burg genötigt man auch 2-3h, Holyroodhouse 1 Stunde). Bei allen anderen Städten reicht in der Regel eine Stunde locker aus.

In den Städten gibt es erstaunlich viele Backupackerunterkünfte und Hostels. Wobei mir im Norden nicht so ganz klar war wie das funktioniert aber ggf. gibt es separate Busse für Backpacker, die auch den Norden befahren. Dort fahren sonst fast nur Autos und Wohnmobile zu sehen. Zumindest direkt nach Corona waren Busse die Ausnahme. Die Infrastruktur ist dort aber auch nicht für viele Busse ausgelegt.

Bezahlen kann man fast überall mit Karte (außer Kleinbeträge in Kiosks). Die Gesamtstrecke lt. GPS betrug ca. 2600km in zwei Wochen (Laufen + Fahren).

Mein privates iPhone 8 hat ja nun schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Da ich nun dienstlich ein iPhone 12 bekommen habe, wurden die Fotos damit angefertigt. Ich war erstaunt, dass ich die Weitwinkelkamera so oft benutzt habe. Bisher habe ich die immer für verzichtbar gehalten aber die Option ist nicht schlecht.

Tag 1:

Heute haben wir einen Stadtrundgang in Edinburgh gemacht. Dabei stand zuerst Dean Village und Newtown auf dem Programm, anschließend Calton Hill, das Parlament und Arthur’s Seat und dann noch das Elephant House (HP Fans sollten das kennen – ist leider geschlossen, da es dort gebrannt hat) und ein paar Viewspots zum Castle. Das Wetter war super. Das wird wohl gemäß Wetterbericht die Ausnahme bleiben.

Arthur’s Seat Panorama 1

Arthur’s Seat Panorama 2

Tag 2:

Wir gehen um Kurz nach 8:00 Richtung Holyroodhouse House los. Zu der Zeit ist Edinburgh noch angenehm leer, was sich gegen Mittag massiv ändert (so ab 10:00 bis 11 nimmt die Anzahl der Touristen massiv zu).

Das Holyroodhouse können wir erst 9:30 besichtigen. Es ist durchaus sehenswert.

Die The Real Mary Close Führung haben wir um 11:45. Das muss man nicht unbedingt gesehen haben, wenn es nach meinem Geschmack geht.

Um 13:45 treffen wir uns zum ersten mal mit der Reisegruppe und fahren zum Blackness Castle (ganz Interessant, die Burg deckt meiner Meinung nach den Bedarf an Burgen ohne Inneneinrichtung bereits ab). Um 14:00 setzt auch leichter Regen ein und wir beenden den Tag beim Italiener.

Bis auf eine Person sind alle Teilnehmer älter als wir.

Tag 3:

Heute stand eine Stadtrundfahrt in Edinburgh auf dem Plan. Allerdings hatten wir das meiste schon gesehen. Anschließend ging es kurz nach Eröffnung ins Edinburgh Castle. Das ist durchaus sehenswert und eine Empfehlung. Wegen des Besucherandrangs würde ich den Besuch auch eher früh empfehlen. Die lange Schlange verteilt sich in der Burg aber erstaunlich gut.

Von dort ging es zum Sterling Castle (auch sehenswert) und anschließend nach Perth. Das Wetter war mal wolkig, mal sonnig aber in Summe ok.

Tag 4:

Heute steht ein Besuch auf einer Schaffarm und eine Bootsfahrt auf einem Loch auf dem Programm. Der Besuch auf der Schaffarm ist eher was für Leute, die aus der Stadt kommen oder noch nie einen Bauernhof gesehen haben. Die beste Erkenntnis heute: Shortbread ist ziemlich lecker. Das Wetter ist aber ziemlich durchwachsen.

Tag 5:

Heute fahren wir zuerst zum Loch Loman, anschließend geht es zu dem Crarae Garden (sehenswert) und zur Hafenstadt Odan.

Tag 6:

Heute standen 4 Fährtouren und die Inseln Mull und Iona auf dem Programm.

Tag 7:

Heute haben wir neben mehreren durchwachsenen Tagen einen vollständigen Regentag. Zuerst geht es durch Fort William, wo wir den Dampfzug sehen, der auf der Strecke fährt, die der Hogwarts Express in den Harry Potter filmen nimmt. Anschließend  ging es zu Harry Potter Brücke (Glenfinnan).

Als Nächstes ging es mit der Fähre zur Isle of Skye wo wir Portree besucht haben (das kann man sich sparen).

Tag 8:

Morgens besuchen wir das Eilean Donan Castle. Anschließend geht die Reise zum Inverewe Garden (Super) und zu Corrieshalloch Schlucht.

Tag 9:

Heute geht es bei Traumwetter entlang der Küstenstraße nach Norden. Sehenswürdigkeiten entlang der Route war: Knockan Crag Geopark, Balnakeil Beach und Smoo Cave. Eigentlich ist die Strecke aber das eigentliche Highlight.

Panorama Balnakeil Beach

Tag 10:

Heute haben wir ziemlich gutes Wetter und es geht mach Orkney, um die diversen Sehenswürdigkeiten zu Besichtigen. Skara Brae, die Klippen mit den Papageientauchern und Robben, Ring of Borgar. Standing Stones of Stenness und die Kathedrale in Kirkwall.

Tag 11:

Heute habe wir morgens das Dunrobin Castle besucht. Das ist sehr sehenswert und hat eine schöne Gartenanlage und ein kleines Museum zu bieten. Anschließend ging es nach Inverness (langweilig). Abschließend gab es einen Kurzfotostop an Lochness.

Tag 12:

Morgens haben wir eine Destillerie besichtigt. Danach eine Fassreparaturwerkststatt (Küferei) und Nachmittags haben einen kleinen Spaziergang im Cairngorm Nationalpark unternommen (Schnee + Strand und Leute im See Mitte Mai).

Tag 13:

Heute gab es keine lohnenswerten Sehenswürdigkeiten mehr. Wir haben zuerst in dem kleinen Ort Pitlochri halt gemacht. Anschließend haben wir die Dunkheld Kathedrale nur von außen besichtigen können (aktuell gesperrt). Zuletzt haben wird das Huntingtower Castle besichtigt (das lohnt nicht). Als Bonus gab es noch einen Fotostop für die drei Brücken. Wir sind schon ca. Um 15:30 in Edinburgh und besuchen noch die Victoria Street mit den Harry Potter Geschäften. Am Abend gab es noch ein Abschlussessen im The Angels Share. Das  war sehr gut.

Tag 14:

Heute steht nur noch die Camera Obscura bzw. World of Illusions, das Nationalmuseum und ein Mittagessen auf dem Programm. Wir sind relativ zügig durch uns schon um 13:30 im Hotel, obwohl wir dort erst um 15:00 abgeholt werden. Für einen Besuch im botanischen Garten wäre die Zeit aber ziemlich knapp gewesen (ca. 45 Minuten Wegstrecke je Richtung) und wir hätten uns sehr hetzen müssen.

Fazit:

Schottland ist definitiv eine Reise wert. Beim Wetter hat sich das Land vergleichbar unberechenbar bezeigt, wie z.B. auch Irland. D.h. man muss jederzeit mit allem rechnen. Da Wetter war etwas feuchter und Kühler als üblich, aber insgesamt hätte es uns auch schlimmer treffen können.

Insgesamt hat alles ganz gut funktioniert.

Die Preise sind übrigens ziemlich hoch. Ich war erstaunt wie hoch die Preise für Essen sind und das zieht sich durch von einem Restaurant bis zum Burger King.

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