Cassardim [Serie]

Cassardim 1 Jenseits der goldenen Brücke - Julia Dippel  Cassardim 2 Jenseits der schwarzen Treppe - Julia Dippel  Cassardim 3 Jenseits der tanzenden Nebel - Julia Dippel

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Julia Dippel

Teile der Serie:

  • Cassardim 1 – Jenseits der goldenen Brücke (528 Seiten)
  • Cassardim 2 – Jenseits der schwarzen Treppe (432 Seiten)
  • Cassardim 3 – Jenseits der tanzenden Nebel (465 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Zielsicher wählte ich meine Dance-The-Day-Away-Playlist aus und drehte die Lautstärke auf Anschlag.

Maia kann mit Worten andere beeinflussen. Diese Gabe nennt sich die Macht der Worte. Sie altert extrem langsam, Spricht alle sprachen und das Chaos ist hinter ihrer Familie her.

Meias Eltern verschweigen ihr mehr als Sie ihr sagen und Sie setzen die Macht der Worte sogar gegen Ihre Kinder ein.

Nachdem ich meiner Freundin allerdings schlecht schreiben konnte, dass meine Eltern einen rätselhaften Gefangenen im Keller folterten, blieb ich mit meinen Sorgen allein.

Ach und dann bricht das Chaos los.

Alles schon so in der Art gelesen. Selbst typische Klischees und sogar das Bad Boy Thema werden bedient. Ja, das waren auch meine ersten Gedanken aber Julia Dippel hat einfach eine schreibweise – nach 80 Seiten hatte sie mich, wo ich auf den ersten Seiten noch dachte, das hab ich doch schon 100x gelesen. Vergleichbar war es mir bei Izara auf den ersten Seiten auch gegangen.

Entweder er war eine Art übermächtiger Superheld oder er hatte gehörig einen an der Waffel. Im Moment tippte ich auf irgendwas dazwischen – mit Tendenz zur Waffel.

Die Menschenwelt wird ziemlich schnell verlassen. Die Geschichte dreht sich weitgehend um die Hölle, den Hades, wie auch immer man es nennt. Hier heißt es Cassardim aber die Darstellung ist anders als in allen Büchern, die ich bisher darüber gelesen habe (und das waren schon ein paar, offenbar ist das Thema beliebter oder unproblematischer als das Gegenstück, weil man dann vermutlich mit den ganzen Fanatikern Probleme bekommt).

»Dann trage ich eben keines der beiden!« »Das wäre dann wohl eine Sensation. Nackt ist noch keine Prinzessin zu einem derart wichtigen Ereignis erschienen.«

Wie bei Izara kann ich hier nicht viel verraten, weil genau das den Reiz ausmacht. Die Welt ist einfallsreich, der Humor klasse, die Sprache modern trotz des Fantasysettings. Ich musste bisher bei keinem Buch dieser Art so oft lachen. Die Sprüche, der Sarkasmus und die Art wie sich die Charaktere angiften sind klasse.

Ich kann mich nur wiederholen. Die Autorin hat ein unglaubliches Händchen dafür bekannte Elemente gut zu mischen und etwas Neues daraus zu machen.

Frau in Not + starker Beschützer = Hormon-Party. Theoretisch völlig legitim, nur ging das Leben auch nach der Notsituation weiter und dann wurden die starken Beschützer oft zu geltungssüchtigen Psychos oder hilfsbedürftigen Wracks.

Wer denkt irgendwelche höfischen “Spielchen” wären langweilig, wird in dieser Serie definitiv eines besseren belehrt. Bei dem Bad Boy wird auch nicht wirklich klar, ob er nicht eigentlich das Gegenteil ist. Es ist kompliziert.

Ich habe übrigens selten so viele gute Zitate in einem Buch gefunden. Es ist echt schwierig so wenige für die Rezension auszusuchen!

Band 2:

Der Kaiser ist besiegt und sein Sohn nach hundertjähriger Haft mindestens verwirrt oder sogar verrückt geworden. Er verleugnet seine eigene Tochter.

Es war eine ziemlich vertrackte Zwickmühle, an deren Ende ich entweder als Flittchen, Marionette oder als Spatzenhirn dastehen würde. Nicht einmal die Wahrheit würde man mir glauben.

Ist er wirklich ein besserer Kaiser als sein Vater oder wird er Cassardim vollständig ins Chaos stürzen?

Amaia ist als Goldene Erbin weiterhin den Intrigen und Ränkespielen ausgesetzt. Jedes Fettnäpfchen kann einen Krieg auslösen und sie kennt die meisten Regeln nicht.

Auch im zweiten Teil hat sie keine Ruhe, ganz im Gegenteil.

Der zweite Teil hat mir genauso gut gefallen wie der erste. Es geht sofort schwungvoll weiter und es gibt auch keine Pausen. Anders als bei anderen Serien fühlt sich der zweite Band keineswegs wie ein Füllband an.

Weniger passives Leiden und mehr Arschtritte! Wo ist dein Biss hin? Vergiss nicht, dass du eine Show abzuliefern hast!

Intrigen, Ränkespiele, Kämpfe. Wem kann man vertrauen und wem nicht? Derartige Machtpoker sind selten so unterhaltsam. Der Schreibstil ist locker und modern. Der Humor kommt auch nicht zu kurz.

Die Welt ist neu und fantasievoll – ich habe selten eine Fantasywelt erlebt, die mir so gut gefallen hat.

Am Ende von Band 2 gibt es einen ordentlichen Cliffhanger.

Band 3:

Yay, es machte so richtig Spaß, die Verantwortung zu tragen. Ich konnte zwischen Pest und Cholera wählen, und nichts Geringeres als das Schicksal der Welt hing von dieser Entscheidung ab.

Amaia und Noár haben geheiratet und das Chaos breitet sich immer mehr in Cassardim aus. Amaia hat sogar den Eindruck, dass Noár vielleicht vom Chaos besessen ist. Aber wie können die Akteure das sich ausbreitende Chaos aufhalten, nachdem das Juwel zerstört wurde?

Abseits der oben genannten Rahmenbedingungen passiert im ersten Teil des dritten Bandes nicht sehr viel, dass die Geschichte voran bringt. Die vorhandenen Elemente (Befreiungsaktion, etwas Säbelrasseln und einige weitere Aktionen) nehmen viel Zeit ein – im Nachgang betrachtet soll das ggf. der Ausgleich für den Schluss sein, der recht kurz ausfällt.

Noch irgendwas, das ich wissen sollte? Also außer, dass du meine Kindheit ruiniert hast, um einem Wahnsinnigen zur Rückkehr auf den Kaiserthron zu verhelfen. Hast du vielleicht eine geheime Zweitidentität als Serienkiller? Einen verborgenen Harem? Oder ein paar Kinder, die du vergessen hast zu erwähnen?«

Allerdings hat die Autorin genügend neue Ideen und man lernt in diesem Band wieder deutlich mehr von Cassardim und auch einzelne Charaktere etwas besser kennen.

Im zweiten Teil des Buches überschlägt sich die Handlung aber drängt sich für meinen Geschmack etwas zu sehr das Gefühl auf, dass die Autorin auf ein vorbestimmtes Ende zuarbeitet. Wie mich wirkt das Ende zu sehr konstruiert. Die Charaktere stehen sich oft selbst im Weg, verplempern Zeit und somit entsteht oft mehr Drama als nötig wäre.

Der Schreibstil ist Julia Dippel typisch gelungen.

Fazit:

»Mach dir keinen Kopf, es war nur eine Blume.« Zwar die Schönste, die ich je zu Gesicht bekommen hatte, aber trotzdem kein Grund für eine Panikattacke. Ganz besonders weil der Mann, der sie mir geschenkt hatte, schon sehr bald mausetot sein würde.

Der erste Band kann auch einzeln sehr gut gelesen werden und hat am Ende keine bösen Cliffhanger.

Auch wenn man sich wie bei Izara die ersten Seiten denkt “Boah, das hab ich doch schon alles zig mal gelesen, ernsthaft?” schlägt das nach einer Weile komplett ins Gegenteil um. Insofern wiederholt die Autorin bei mir 1:1 das war ihr bei Izara bereits gelungen ist.

In Band zwei kommt die Autorin dann aber nicht mehr ohne ordentlichen Cliffhanger aus.

Band drei ist für meinen Geschmack der schwächste der Serie und mir hat das Ende leider überhaupt nicht zugesagt. Da war ich offenbar auch nicht der einzige, wenn ich mir andere Rezensionen anschaue. Somit einen halben Punkt Abwertung. Ich kann mir aber vorstellen, dass einige sich wegen dem Ende ärgern werden, dass sie die Serie überhaupt gelesen haben.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

    • Wie ist der Schwindel mit den Eltern und angeblichen Geschwistern gelaufen? Wenn die kleine Schwester von Maia schon über 100 Jahre alt ist, dann ist ihr großer Bruder sehr viel älter, da sie mit zunehmendem Alter langsamer altern. Moe ist aber deutlich jünger, kann also zum Zeitpunkt der “Entführung” noch nicht existiert haben, oder doch?
    • Wow, wie schnell die Wahl der Kleiderfarbe lebensbedrohlich werden kann…
    • Es ist etwas naiv, dass Maia so leicht auf das Theater um die angebliche Beziehung von Noár zu seiner Stiefmutter reinfällt, da sich doch weiß wie sehr intrigiert wird ist doch klar, dass mehr dahinter steckt
    • Als die Formulierung deine Geschwister werden nicht durch meine oder die Hand meiner Leute sterben kam war doch sofort klar was Sache ist nach allem was vorher passiert ist. Nur halt nicht wer sie umbringt. Allerdings würde ich das Aufzwingen des Willens genauso auslegen, als wenn man selbst Hand anlegt.
    • Ganz logisch ist das nicht, oder? Erst ist das Juwel unglaublich wichtig und dann wo es übergeben werden soll ist es doch egal?!
    • “Du lässt ihn weiteratmen” ist aber bewusst so schlampig formuliert, dass eine Menge möglich ist.
    • Es ist so schlimm sich mit dem Chaos einzulassen und Kaltair präsentiert seine Ex die dem Chaos verfallen ist als Beweis für was? Das ergibt keinen Sinn. Davon abgesehen ist es natürlich eine Geniale Idee vor “Millionen” – was wohl kaum möglich sein dürfte bei einem Stadion – Zeugen von einer vom Chaos befallenen die Wahrheit zu erfahren.
    • An einer Billigabsteige in Florida tauscht man mal eben so mehrere hundert Dollarscheine in Kleingeld? Ich Anbetracht der Tatsache, dass man in den USA fast alles per Kreditkarte bezahlt, ist das wohl eher unwahrscheinlich, wenn der Laden nicht als Geldwäschestation dient.
    • Wie soll man schwimmen, wenn man sich gegenseitig festhalten muss?
    • Bei dem großen Kampf der zwei Heere hat man den Eindruck, dass man von einem Ende des Landes zum anderen 5 Minuten braucht, kaum hat der Krieg begonnen, treffen die Armeen zusammen. Auch beim Kampf mit dem Chaos ist jedes Volk sofort an der Stelle, wo es sein soll und man kann quasi alles von einem einzelnen Ort überblicken, während vorher in der Geschichte weite Reisestrecken zurückgelegt wurden.
    • Das Ende hätte auch anders ausgehen können, wenn die Gruppe der Juwelenträger etwas schneller gewesen wäre, hätte sie die Barrieren auch einfach verschließen können. Die Autorin hat sich zumindest alle Optionen für Folgebände offen behalten.
    • Wofür sind am Ende eigentlich die Juwelenträger bzw. die aufgeteilten Juwelen gut? Faktisch sind die Juwelen doch ohne Barriere nutzlos, oder?
    • Also ehrlich: Amaia und Noár werden zu Bäumen, während Nox für den Rest des Lebens Baumwächter spielt und die Juwelenträger hocken am Baum, obwohl man keine Juewelenträger mehr braucht. So richtig Sinn macht das nicht.
    • Nachdem sich die letzte Kaiserin geopfert hat, brauchen wir keine mehr? So ganz sehe ich da nicht den Zusammenhang, wenn man sich das Chaos der Einzelherrscher vorher angesehen hat, wäre die Situation ohne einen gemeinsamen Herrscher wohl kaum Friede, Freude, Eierkuchen. Auf eine Art ist das Ende sogar kitschiger als die “wir haben so gerade überlebt Variante”, die man normalerweise präsentiert bekommt. Warum sollten sich die Akteure in Cassardim so weit geändert haben? Das ist sehr unrealistisch.
    • Julia Dippel wird schon wissen, warum sie im Nachwort schreibt “Dennoch weiß ich, dass meine Geschichte genau so enden musste, wie sie endet.” Offenbar ist ihr wohl bewusst, dass das Ende eben nicht bei allen auf Gegenliebe stoßen wird.

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Starship [Serie]

Starship 1 Dunkelglühen - Sarah Scheumer  Starship 2 Finsterglanz - Sarah Scheumer  Starship 3 Planetenleuchten - Sarah Scheumer

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Sarah Scheumer

Teile der Serie:

  • Starship 1 – Dunkelglühen (530 Seiten)
  • Starship 2 – Finsterglanz (393 Seiten)
  • Starship 3 – Planetenleuchten (478 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Band 1:

Die Menschen finden immer einen Weg, ’ne Zwei-Klassen-Gesellschaft zu erschaffen. Hier gibt es eben keine andere Möglichkeit, als die Leute nach ihren Klamotten oder ihrer Ankunftszeit zu beurteilen, da solltest du drüber stehen.«

Maja und ihre kleine Schwester wurden von Ihren Eltern verlassen und schlagen sich durch. Die Erde wird von in einigen Wochen von großen Asteroiden getroffen dabei wird das Leben weitgehend ausgelöscht werden.

Da die Menschen das schon seit einigen Jahren Wissen wurde ein großes Raumschiff für 300.000 Passagiere im Weltraum gebaut. Maja versucht zumindest Ihrer Schwester den Zugang zu ermöglichen.

Im All gibt es dann später noch ein mysteriöses zweites Schiff angeblich mit Menschen aber niemand hat etwas vom Bau mitbekommen und die Technik ist auch sehr fremd.

»Wie kommst du jetzt auf deine Freundin?«, ärgerte Raga ihn. »Wegen des kleinen Schadens oder wegen des Gefängnisses?«

Man erkennt also schnell, dass die Basis für eine sehr spannende Story vorhanden ist.

Die Geschichte geht direkt in die Vollen es gibt keine lange Vorbereitung, sondern es geht direkt zu Sache.

Ich habe zwar schon Bücher gelesen, die in Weltraumszenarien spielen aber dieses ist definitiv anders. Der Autorin gelingt es immer wieder interessante Szenen zu schaffen und sie nutzt dafür den “Spielplatz” Weltraum / Raumschiff hervorragend aus.

Ich wollte versuchen, aufzustehen, aber Jordan hielt mich zurück. »Sie bleibt sitzen«, sagte er zu dem Uniformierten. Ich hörte Raga schnauben, und war mir sicher, dass sie den Mann mit Blicken zu töten versuchte.

Es ist nicht immer jede Kleinigkeit stimmig was die Technik angeht aber darüber konnte ich ganz gut hinwegsehen. Allerdings bin  ich auch eher Informatiker als Weltraumspezialist.

An Charakteren bekommt man so einiges geboten. Von stumpfsinnigen Regelbefolgern, Konservativen Ratsmitgliedern, Kumpeltypen und Personen mit hartem Kern mit weicher Schale ist alles vertreten.

Ich will in der Rezension nicht zu viel verraten aber während die erste Hälfte des Buches schon unterhaltsam ist und eine recht hohe Schlagzahl hat, ist der zweite Teil wirklich spannend.

Das Buch ist so geschrieben, das man es problemlos einzeln lesen kann. Mir ist das Ende etwas abrupt aber das ist eine Geschmacksfrage. Es gibt zumindest keine bösen Cliffhanger.

Band 2:

»Besucht ist ein sehr nettes Wort.« Er klang sanft, ganz anders als Raga, die mir für meine Wortwahl vielleicht nur nicht die Nase gebrochen hätte, weil sie mich ganz tief in sich drin mochte.

Der zweite Teil beginnt deutlich geruhsamer als Teil 1. Die Probleme sind nicht verschwunden, obwohl es so gerade eben gelungen ist dem Asteroiden auszuweichen.

Es steht die Verurteilung der Marer an und es gibt noch immer genügend Leute, die nur darauf warten Maya Steine in den Weg zu legen. Nach dem Angriff der Marer ist die Starship teilweise irreparabel beschädigt.

»Überleben ist nicht das Gleiche wie Leben«, fügte Olli mit seltenem Ernst hinzu.

Dazu kommt, dass jeder Urteilsspruch über die Marer unzufriedene hinterlassen wird und durch den nun zunehmend beengten Raum entstehen neue Spannungen auf dem Schiff.

Eine Sabotage tut dann ihr Übriges um die Situation weiter zu eskalieren.

Die Flucht in den Weltraum, die kurzfristig die einzige Option war entpuppt sich sehr schnell als weit problematischer als ursprünglich angenommen und als neue Falle.

Was glaubst du, was passiert, wenn wir in zehn Jahren noch keine funktionierende Besiedlung haben? Man wird die Unterschicht als erste draußen aussetzen, zum Wohl der Allgemeinheit.«

Die Darstellung der Station, des Schiffes, dass nur für begrenzte Zeit ein zu Hause ist wirkt insgesamt sehr realistisch. Ein so komplexes System ohne Nachschub von der Erde ist irgendwann zum Scheitern verurteilt. Durch die externen Einflüsse wurde der Prozess sogar deutlich beschleunigt.

Im Gegensatz zu Armentrout Büchern geht in dieser Reihe alles sehr keusch zu. Mehr als Küsschen und Andeutungen gibt es nicht. Das macht die Serie aber keineswegs schlechter.

Maya erlangt eine zunehmend wichtigere Stellung – sie hat ja bereits am Ende des ersten Bandes das Schicksal der Starship in ihren Händen – und muss Entscheidungen treffen. Oft sind das Entscheidungen, die sich auf viele Menschen auswirken und es ist oft nicht ersichtlich wie die Konsequenzen sein werden. Das macht Maya zunehmend zu schaffen.

Unsere Geschichte, unsere Vergangenheit und der heutige Tag werden nie ihren Stellenwert verlieren, ganz gleich, was uns die Zukunft bringt.
»Er will sagen, dass wir an unsere tolle Vergangenheit denken sollen, falls unsere Zukunft Müll ist«, redete Raga ihm rein.

Der Fokus im zweiten Band verschiebt sich aber, wenn von dem eher actionorientierten Vorgänger, bei dem alles neu war mehr zu Beziehungen, Verhandlungen, Diplomatie. Es gibt auch einige spannende Momente und im letzten Teil nimmt die Handlung deutlich an fahrt auf aber direkt vergleichbar mit dem ersten Teil ist Teil 2 nicht.

Ich bin mir übrigens nicht so sicher, ob man den zweiten Teil gut einzeln lesen kann. Die wichtigsten Dinge aus Teil 1 werden erwähnt aber es ist nicht so wie bei anderen Büchern, die quasi noch mal 50 Seiten mehr oder weniger Gut der Zusammenfassung des Vorgängers widmen und somit für Leser, die sich gut an den Vorgänger erinnern können eher langweilig sind.

Das Ende vom zweiten Teil ist übrigens deutlich offener als der erste Teil. Die Serie ist nicht abgeschlossen und die Probleme auch nicht gerade weniger geworden.

Band 3:

»Sie kann hier rumlaufen, dann kann sie auch einen Gleiter fliegen.« »So verzweifelt sind wir noch nicht, dass wir Kolonieschaum in unsere Gleiter setzen müssen«, sagte Dazar.

Nachdem die Erde von einem Volk zerstört wurde, dass zwar menschlichen Ursprungs ist aber nicht vorn der Erde kommt haben Maja und die Starship Truppe es geschafft zu dem Ursprungsplanet zu reisen. Dort wurden sie und ihre Leute aber alles andere als positiv aufgenommen. Eine Militärregierung ist an der macht und muss keine Rechenschaft für ihre Aktionen ablegen. Da Maja und ihre Leute in dieser Welt vor dem Gesetz mangels entsprechendem Status keinerlei Rechte haben und in der Militärregierung Kämpfer eh ein höheres Gewicht haben, ist ihre Lage fast aussichtslos.

Wenn das so weiterging, würde ich mir eine Liste mit den Dingen anlegen müssen, über die man beim Militär nicht redete.

Maja musste sich somit selbst als Soldaten in einem Krieg von Quanticanern gegen Skittler zur Verfügung stellen, um ihre eigenen Leute zu schützen. Da sie nun einige mächtige Feinde hat, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie und ihre Leute als Kanonenfutter verheizt wird.

Die Bevölkerung des fremden Planeten (oder zumindest einige davon) sind für die Lage des Starship und die Zerstörung der Erde verantwortlich und trotzdem sind die Menschen der Mildtätigkeit der Militärregierung ausgesetzt und die ist äußerst überschaubar.

»Ist das ein Arc-Steuersystem?«, fragte ich. »Dann kann ich es selbst landen, und ihr holt es euch zurück, wenn alles vorbei ist.« »So charmant hat noch nie jemand versucht, mir ein Beischiff zu stehlen.«

Der dritte Teil spielt im Gegensatz zu den ersten beiden Teilen ausschließlich auf der Planetenoberfläche. Somit erfährt man immer mehr Details zur Lebensweise, den Handlungen der Militärregierung und den Hintergründen des Krieges.

Im Vergleich zu den ersten beiden Teilen finde ich den dritten nicht so gelungen. In den ersten 70% gibt es zwar sehr viel World Building aber es passiert kaum etwas. Dann wird in den restlichen 30% eine ziemlich unglaubwürdige Geschichte erzählt. Die diversen Handlungen in Summe hätten meiner Einschätzung nach weniger als 1% Erfolgsaussicht gehabt. Da wird selbst James Bond total neidisch. Die Akteure stürmen ohne Plan irgendwie voran und per Zufall kommt dabei der erwünschte Ergebnis raus – so liest sich die Geschichte zumindest aus meiner Perspektive.

Die Tendenz gab es auch in den Vorgängern aber dort war noch eine gewisse Glaubwürdigkeit vorhanden.

Trotzdem wusste ich, dass wir alle nie wieder so zusammen finden würden, wie wir auf dem Starship zusammen gewesen waren.

Das Ende ist ganz gelungen, wenn auch ziemlich rosig, wenn man die extrem negativen Vorzeichen betrachtet.

Fazit:

Die Serie ist aus meiner Sicht ein Geheimtip und eine der besten Serien in dem Kontext (wirklich viele vergleichbare Serien fallen mir auch nicht ein – am ehesten Sublevel). Wer also Weltraumabenteuer mag, die einen dystopischen Einschlag haben, liegt genau richtig. Unbedingt kaufen!

Bis auf Details finde ich die Technikseite gut umgesetzt, da habe ich schon ganz anderes gelesen und in dieser Serie geht es recht viel um Technik, das ist also für einen Autor alles andere als einfach.

Ich fand die Charaktere sehr sympatisch und einnehmend. Klar, auch hier gibt es einige Stereotypen – der Sicherheitsmann, der auf Vorschriften pocht und einen persönlichen Hass gegen die Hauptakteurin hat, der reiche Schnösel, der Sie ständig mobbt usw. – netterweise gibt es hier aber mal nicht die Bad Boy Geschichte.

Der Schreibstil ist toll und der Fokus liegt besonders im ersten Teil auf dem Abenteuer. Es geht direkt voll los – keine große Einleitung und lange Enden sind auch nicht so das Ding der Autorin.

Den letzten Teil finde ich nicht so gelungen, weil er zweck Spannungssteigerung leider ziemlich unrealistisch wird. Trotzdem bleibt die Serie gut.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Den Identitätschip müsste man wohl nicht tauschen, weil derartige Chips bei einem zentralen System nur eine ID benötigen und an die ID kann man auch einen anderen Namen und andere Daten hängen. Abseits der ID müsste der Chip nichts speichern.
  • Wieso kann man noch Nachrichten mit dem Tablet senden, wenn der Strom ausgefallen ist?
  • Glühbirnen in einem Hightechschiff?
  • Das Schiff hat kein ausgereiftes Datennetzwerk?! Wieso funktionieren dann die Tablets überall? Die Begründung warum ein Programmierer irgendwo im Maschinenbereich sitzt ist arg dünn, wenn auch aus Storysicht nachvollziehbar.
  • Im Weltraum kann nichts in der Luft stehen, wie es erwähnt wird. In Anbetracht der sonstigen Sorgfalt der Autorin ist die Formulierung wohl durchgerutscht.
  • Dass die Marer genau wie Menschen aussehen aber aus einer ganz anderen Region des Weltraums kommen ist nicht sonderlich glaubwürdig – ok, es gibt die Aussage Star Trek, dass der Ursprung der Kolonien identisch ist aber das hebelt wiederum die komplette Evolutionstheorie aus.
  • Das die Außerirdischen mindestens so schlecht sind wie die Menschen ist nicht sehr optimistisch 😉
  • Woher sollen die Marer wissen, dass Maya eine Katze hat? Genauso müssen sie von Ihrer Beziehung zu ihrem Klassenkameraden wissen. Für beides wäre eine Vollüberwachung notwendig.
  • Es gibt nur einen einzigen Frachter? Von mehr ist nie die Rede
  • Bei einem derart technisierten Schiff wären die Tablets ortbar für die Sicherheit. D.h. Maya wäre jederzeit leicht aufzuspüren.
  • Es ist unwahrscheinlich, dass Menschen von einem anderen Planeten dieselbe Sprache Sprechen. Generell wird eh von verschiedenen Nationalitäten gesprochen und offenbar verstehen sich alle. Ich gehe einfach davon aus, dass die benutzte Sprache englisch ist. Dass die aber jeder beherrscht, auch Leute, die kaum in der Schule waren ist unwahrscheinlich. Die Marer würden aber sicher eine andere Sprache sprechen.
  • Wenn die Planeten im Aliensystem (Trapist) so nah aneinander wären würden durch die Beeinflussung untereinander sehr starke Schwerkraft- / Masseeffekte und Bewegungen entstehen. Ob man darauf wirklich leben könnte? Nach unseren Maßstäben müssten Erdbeben, vulkanische Aktivität die Folge sein.
  • Die harten Verhandlungen um 16 Marer auf dem Starship sind nicht nachvollziehbar. Gegen einen derart übermächtigen Gegner lohnt sich für 16 Personen nicht mal das Gespräch, wenn auf einem Schiff der Marer bereits 350 Stationiert sind.
  • Nach einer derartigen Fesselung, Hängend an Metallfesseln für anderthalb Tage und ohne Essen und Wasser wäre Maya wohl kaum die Flucht gelungen. Die Frage wäre eher, ob sie Ihre Hände überhaupt jemals wieder benutzen könnte.
  • Kyro hat sich bereits als nicht vertrauenswürdig und kaltblütiger Killer erwiesen und das sogar ohne Grund. Folter bevorzugt er einem gegenüber einem Gespräch. Somit ist nichts was man mit ihm aushandelt das geringste wert. Davon abgesehen was wurde verhandelt? Das jeder der anwesenden eine ID bekommt. Das bedeutet überhaupt nichts. Trotzdem können zumindest die 20, die sich für das Militär verpflichten einfach als Himmelfahrtskommando an die vorderste Front geschickt werden. Auch die 50.000 Leute, die an die Oberfläche dürfen sind überhaupt nichts Wert, weil es sich nach der “Verhandlung” auch nur um einen 5 Minuten Besuch handeln kann. Zumal das Starship sie eh nicht zur Oberfläche transportieren kann und auch der Transport nicht verhandelt wurde. Selbst wenn sie auf der Oberfläche bleiben dürfen wurde nicht von Essen / Wasser und sonstigen Bedingungen oder Gesetzen gesprochen.
  • Warum sollte der Skittler sich die Mühe machen einzelne Menschen zu verfolgen oder zu töten? Die sind doch nicht mal Ameisen für ihn.
  • Die Idee, dass Maja sich mit irgendwem in der Bar verabredet hat ergibt keinen Sinn. sie wusste ja nicht mal was von der Bar. Wie sollte sie da eine Verabredung treffen?
  • Mal langsam zum Mitschreiben: Die Wanzen sind vermeintlich DAS Mittel, um den Gegner zu besiegen. Maja und ihre Freunde wollen somit die wichtigste (und somit gut beschütze) Waffe ohne Plan mal eben klauen und bei jedem Schritt riskieren sie alle ihr Leben (da die Strafe vermutlich immer tödlich sein wird). Alle erforderlichen Schritte müssen in wenigen Stunden (3?) passieren und Olli muss dann noch die Software der Wanze ändern. Das macht er natürlich ohne Equipment (er ist ja auf der Flucht), ohne die Software zu kennen einfach aus der Ferne per Holostab. Nachdem sie dann unfreiwillig auf den Gefängnisplaneten geschickt werden (ich sage nur Transportzeiten zum Raumhafen, zum Gefängnisplaneten, Aufnahme dort) nur um dort Koordinaten zu ermitteln, die genau eine Person kennt, die sie natürlich sofort finden. Randnotiz: Wie sollen die Skittler zurück geschickt werden, wenn niemand vom Militär die Koordinaten des Ziels kennt? Anschließend fliegen sie dann ganz gemütlich aus dem Hochsicherheitsgefängnis wieder zurück und nebenbei klauen sie im Kampf eine Wanze (bzw. wie sich später zeigt sogar 2) und Olli ändert mal eben die Software. So den kleine Details, wie den Angriff der eigenen Leute lasse ich mal außenvor. Ein praktischer Zufall ist auch, dass erst all Fighter Xabi folgen und dann alle Maya. Und selbst wenn die Regierung am Ende wieder die Macht erlangen würden, wären Maja und Freunde bis dahin längst exekutiert worden.
  • Ihr Team kämpft schon ewig mit dem Skittler und just als Maja auftaucht wird einer aus dem Team vom Skittler getroffen.
  • Maya drückt mal eben im vollem Vorbeiflug und offenem Cockpit die Wanze lässig an den Skittler.
  • Plötzlich ist Maya besser als alle andere Piloten, nachdem sie im Training nicht geglänzt hat?
  • Wie soll Zenon denn wissen worauf die Skittler zielen, wenn sie keine Positionen der Gegner haben?
  • Was wäre das Ergebnis, wenn eine Kolonie sich erfolgreich auflehnt und nach 5 Jahren Krieg nicht mal bestraft wird? Alle Kolonien würden sich auflehnen und der Krieg würde noch viel länger dauern oder alternativ machen alle Kolonien was sie wollen und die Versorgung bricht zusammen. Ein Happy End wie im Buch wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht das Ergebnis der Handlungen.
  • Man wird 5 Jahre regelmäßig angegriffen. Wer würde beim Militär schon zurückschlagen wollen? Das kommt ja quasi nie vor, wenn man angegriffen wird, oder? Man zeige mir bitte einen Militärapparat der darauf zurückhalten reagieren würde. Dann wäre es kein Militär, sondern Pazifisten.
  • Wieso sollte eine Militärdiktatur die Macht abgeben? Im Buch wird kein sinnvoller Grund genannt, warum ein Wechsel stattfindet.
  • Die Regierungsleute trauen sich schon nicht frei zu reden wegen der Vollüberwachung aber Maja hat nach ein paar tagen Raus wie sie sich im System unsichtbar macht …
  • Wirklich schlau finde ich den Ansatz nicht: Die Kolonie kämpft gegen die Militärregierung. Dass eine Kolonie derart hohen Schaden anrichten kann aber selbst offenbar keinerlei Verteidigung hat ist dumm. Da kann man doch davon ausgehen, dass man ausgelöscht wird.
  • Wie soll eine Kolonie, die in das selbe Netz integriert ist und in dem sogar alle Gespräche überwacht werden technologisch so viel fortschrittlicher sein als die Hauptwelt und so riesige Kampfmaschinen bauen?
  • Davon auszugehen, dass man nicht zurückschlagen darf ist mehr als naiv. Bei einem System, bei dem die Kolonien ewig unterdrückt wurden und mit Mayas wirken ein Systems bei der Gegenwehr Erfolg hat, ist der Krieg noch viel wahrscheinlicher, als wenn das alte System bestehen bleibt. Dazu kommt noch die unmittelbare Gefahr für die eigenen Leute, wenn irgendwas schief läuft. Nachdem man vorher bereits gesehen hat was ein Skittler anrichtet, sind 15 ggf. der Untergang des Planeten mit seiner Bevölkerung.

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Leselaunen Snow White oder auch nicht

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten ggf. einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Aktuelles Buch:

Da ich erst Samstag wieder so richtig mit Leden begonnen habe und heute bei uns eine Geburtstagsfeier stattfindet (nein, nicht meine), muss ich mir noch was aussuchen.

Aktuelle Lesestimmung:

Die Tribute von Panem X Das Lied von Vogel und Schlange - Sozanne Collins

Samstag ganz gut, den Rest der Woche nicht so aber immerhin habe ich mal wieder ein Buch beendet. Die Rezension zu Die Tribute von Panem X Das Lied von Vogel und Schlange ist auch bereits online.

Zitat der Woche:

Es gab ein Problem, wenn man sich aufmachte, die Welt zu verändern: Man war niemals der Einzige. Bei einem endlosen Tauziehen mit mächtigen Gegnern – die nicht nur in die entgegengesetzte, sondern einfach in alle Richtungen zogen – konnte man sich vielleicht ab und zu vorwärtsbewegen, manchmal musste man aber auch ein paar Schritte zur Seite machen. Neal Shusterman, Scythe

Und sonst so:

Bei uns im Unternehmen spürt man die Folgen von dem Corona Shutdown immer mehr. Mittlerweile sind wir bei 10 Tagen Kurzarbeit pro Monat angekommen. Eigentlich soll der Urlaub weg und auch die Überstunden. Somit würde man nur noch ca. 5 Tage im Monat arbeiten. Gleichzeitig sollen aber die Projekte nicht leiden. Einige haben jetzt 0 Tage Kurzarbeit (einige sind ja immer wichtiger) und andere müssen das volle Programm fahren. Das ich die Planung auch ständig ändert (6 Tage, 8 Tage 10 Tage Kurzarbeit pro Monat plant man auch Ständig alles um und kommt real fast nicht mehr zu effektiven Fortschritten).

Etwas schräg finde ich die weltweiten Demonstrationen zum Thema Black Lives Matters vor dem Corona Hintergrund und den Einschränkungen, die man im öffentlichen Leben hat. Auf den Demos werden zwar von vielen die Stofffetzen (die Bezeichnung Schutzmaske ist wohl reichlich übertrieben) getragen, aber der Abstand interessiert dort niemanden.

Als wenn Trump irgendwie interessieren würde, ob im Ausland (Frankreich, Deutschland) irgendjemand auf die Straße geht. Den interessieren doch nicht mal US-Amerikaner, wenn sie nicht zu seiner Wählerschaft gehören.

Nicht das wir uns falsch verstehen, ich finde schon gut, dass es Gegenwind gibt aus der Bevölkerung aber Trump juckt das eh nicht und ich glaube auch kaum das dadurch der latente Rassismus verschwinden wird, den es in den USA schon seit Jahrhunderten gibt. Zumal wir Deutschen aufgrund der Geschichte auch nicht gerade gut geeignet sind um diesbezüglich Kritik an anderen zu üben.

Meine Serverbasteleien unter anderem im Kontext Blog sind nun erledigt. Evtl. fällt noch die eine oder andere Nacharbeit an. Nun ist Plesk als Verwaltungssoftware gekündigt (-6,5€ pro Monat Kosten und einer von meinen beiden VPS ist so verkleinert, dass ich in Zukunft die halbe Größe Buchen kann, sobald der Jahresvertrag ausläuft -4€ pro Monat), dafür verrichtet nun der Raspberry Pi 4b seinen Dienst als lokaler Backupserver.

Bis sich das finanziell rechnet müssen 2-3 Jahre ins Land gehen. Ich würde mittlerweile  weniger Geld für die Speicherlösung am Pi ausgeben (Statt NVMe 1TB SSD eine Standard SSD und ein günstigeres Gehäuse und schon liegt man mindestens 80€ günstiger (-40€ SSD und -40€ Gehäuse) – die Anfangsüberlegung war, dass ich die SSD auch sinnvoll verwenden kann, wenn das Pi Projekt nicht so läuft wie geplant und dann sind NVMe SSDs unterdessen einfach die sinnvollere Variante).

Alle drei Server laufen nun mit Ubuntu 20.04 und ich zwei sind nahezu identisch (was den Administrationsaufwand in Zukunft senken sollte).

Weitere Leselaunen:

* Das erste Mal am Klavier bei Andersleser Shoppen – verrgert – trotzdem tolle Woche bei Taya’s crazy World Snow White oder auch nicht bei Torstens Bücherecke *

Die Tribute von Panem X – Das Lied von Vogel und Schlange [Buch]

Die Tribute von Panem X Das Lied von Vogel und Schlange [Buch]

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Suzanne Collins

Teile der Serie:

  • Die Tribute von Panem X – Das Lied von Vogel und Schlange (608 Seiten)
  • Die Tribute von Panem 1 – Tödliche Spiele (416 Seiten)
  • Die Tribute von Panem 2 – Gefährliche Liebe  (432 Seiten
  • Die Tribute von Panem 3 – Flammender Zorn (432 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Sie haben kein Recht, Menschen hungern zu lassen, sie grundlos zu bestrafen. Sie haben kein Recht, ihnen ihr Leben und ihre Freiheit zu nehmen. All das gehört uns Menschen von Geburt an, und Sie dürfen damit nicht einfach machen, was Sie wollen. Dass Sie aus dem Kapitol kommen, gibt Ihnen noch lange nicht das Recht dazu.

Das Prequel der Panem Serie dreht sich um die 10 Hungerspiele. Coriolanus Snow ist Student und zum ersten Mal gibt es Mentoren für die Tribute. Er bekommt Lucy Gray zugeteilt, die er für schwach und ziemlich hoffnungslos hält.

Seine Eltern starben während der Rebellenangriffe, die seiner Familie auch den Reichtum gekostet haben. Er versucht so gut wie möglich die Fassade aufrecht zu erhalten, dass der alte Glanz noch vorhanden ist, weil es in seiner Welt auf solche Dinge ankommt.

Ich hatte es schon vorher befürchtet die Hauptfigur ist eine als Leser der Panem Trilogie sehr gut bekannt und die meisten Leser werden wohl wenig Sympathien für Coriolanus haben.

Als die Bomben in der Arena hochgingen, hat er sich über mich geworfen. Instinktiv. Es war ein Reflex. So war er im Grunde. Ein Beschützer. Er hätte die Spiele nie gewonnen, weil er bei dem Versuch, Lucy Gray zu beschützen, gestorben wäre.« »Ach, wie ein Hund oder so.« Lepidus nickte. »Ein richtig guter.«

Selbst wenn man als Leser Ansätze von Empathie für den Charakter von Snow empfindet, löscht die Hauptfigur diese innerhalb kürzester Zeit wieder durch ihre berechnende kalte Art wieder aus. Im Mittelteil des Buches ist er sogar recht einnehmend aber jedem Leser der Hauptserie ist klar wo die Reise hingeht.

In der Welt von Snow geht es nur um Schein und äußere Darstellung. Die Menschen werden eingeteilt in welche, die ihm nützen oder die ihm schaden, abseits davon gibt es wenig Platz. Wenn kann man um einen Gefallen bitten erpressen oder sich sonst nutzbar machen? Wen muss man aus dem Weg räumen, weil er einem gefährlich werden kann?

Snow sammelt erste Erfahrungen im Morden un während zuerst noch als Notwehr durchgeht, geht es ihm später leichter von der Hand. Die Geschichte hat mich an Anakin Skywalker erinnert. Der Weg zur dunklen Seite …

»Sie haben den Krieg verloren. Einen Krieg, den sie angefangen haben. Das war ihr Risiko, und jetzt müssen sie den Preis dafür zahlen.«

Die Autorin stellt dar, dass es für Krieg oder Auseinandersetzungen immer zwei Zweiten und verschiedene Meinungen braucht und beide Seiten müssen entsprechend festgefahren oder fanatisch in Ihren Ansichten sein. Das ist aber keine neue Erkenntnis.

Besonders am Ende finde ich die Entwicklung von Snow aber etwas krass. Klar, die Tendenzen waren schon immer vorhanden aber er wirft seine bisherigen Handlungsgrundlagen recht schnell über bord.

Fazit:

»Ich seh das so. Wenn das Kapitol nicht die Macht hätte, würden wir dieses Gespräch gar nicht führen, weil wir uns dann schon gegenseitig zerstört hätten.« »Die Menschen sind schon ewig auf der Welt, lange bevor es das Kapitol gab. Und sie werden auch danach noch hier sein«, sagte sie.

Aus meiner Sicht ist das Prequel aus Sicht der Hauptserie eher entbehrlich. Für ist nicht nachvollziehbar warum Snow sich so entwickelt hat, wie wir ihn in der Hauptserie erleben.

Wer nicht genug von Panem bekommen kann wird auch dieses Buch mögen. Ich finde die Hauptserie ist interessanter.

Etwas wird zwar auf die Hintergründe des Krieges und die verschiedenen Ansichten eingegangen aber viele neue Erkenntnisse ergeben sich dadurch nicht.

Ich hatte an mehreren Stellen den Eindruck, dass es um den Geisteszustand von Snow nicht sonderlich gut bestellt ist. Er ist narzisstisch und leidet unter Verfolgungswahn. Für seine Karriere ist er bereit zu morden.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

  • Die Attribute von Panem (Teil 1-3)
Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Eine Spielmacherin ist so mächtig, dass sie ein Kind von reichen Eltern vor einem Zeugen ungestraft fast tötet wegen einer Lapalie? Zumal Snows Vater mit einer fast identischen Aktion davon kommt.
  • Welchen Sinn macht es die Tribute schon vorher so auszuhungern, dass sie kaum noch in der Lage sind zu stehen, wenn sie doch eigentlich eine gute “Show” abliefern sollen.
  • Wieso ist Marcus Leiche am Boden, nachdem er vorher an seinen Handschellen an einem Stahlträger hing? Es wurde nicht beschrieben, dass ihm eine Hand abgehackt wurde.
  • Was hilft es die Aufzeichnung der Spiele zu löschen? Gesendet wurden sie bereits.
  • Die Aktion mit der Aufnahme des Gespräches mit Sojanus ohne die Konsequenzen zu bedenken passt nicht zu Snow, zumal er selbst am besten weiß wie Dr. Gaul reagiert. Weiterhin entlarvt er sich selbst primär als Mitwisser – welchen Sinn soll das haben? Aus meiner Sicht will die Autorin seine Entwicklung zwanghaft in eine Richtung lenken und die Handlung passt nicht zu ihm. Wenn er wüsste, dass er Vorteile dadurch hat, wäre der Verrat glaubwürdiger aber das ist in dem Fall nicht klar.
  • Die Wandlung von Snow gegen Ende ist nicht nachvollziehbar. Erst empfindet er etwas wie Liebe oder nennen wir es starke Zuneigung zu Lucy und dann will er sie plötzlich umbringen? Ihm ist klar, dass Sie ihn nicht verrät, warum also der plötzliche Wandel?
  • Die Waffen abwischen und um See versenken dürfte kaum reichen, um seine DNA Spuren zu tilgen. Wenn er Lucy nicht getroffen hat, wäre es nachvollziehbar, wenn nach seinem Mordversuch an ihr die Waffen plötzlich wieder auftauchen, um ihn zu belasten und die Gefahr für Sie zu verringern.
  • Von Spruce war nie die Rede in dem Monolog von Sejanus – wie sollen die Friedenswächter Spruce vor Sejanus gefunden haben? Dafür wäre zuerst die Befragung von Sejanus erforderlich gewesen.

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Montagsfrage: Sollten weibliche Autoren mehr aus Sicht von weiblichen Protagonisten schreiben?

Bei der Montagsfrage wird von lauter-und-leise jeden Montag eine Frage gestellt, die auf dem eigenen Blog zu beantworten ist. Diese Frage muss innerhalb einer Woche beantwortet werden.  An dieser Aktion nehmen diverse Blogs teil.

Die Montagsfrage ist umgezogen und hat nun endlich ein neues zu Hause. Bisher war die Montagsfrage bei Buchfresserchen angesiedelt und nun bei lauter-und-leise.

Da im Kino nichts neues läuft habe ich mal wieder was im Fernsehen geschaut und war über Lovesong for Bobby Long recht überrascht. Das ist einer von den typischen Filmen mit Stars, die wohl die wenigsten kennen. Ich fand ihn ziemlich gut, auch wenn er sich viel Zeit nimmt.

Einige werden erfreut zur Kenntnis genommen haben, dass es keine Linux / IT Posts gab. 😉 Ich glaube ich bin vorerst durch mit neuen Themen in dem Bereich.

Aktuell senke ich nach dem Umbau (Blog auf neuem Server mit Snapshotfunktion und SSD) und Raspberry Pi als Backup wieder die Kosten. Plesk als Adminpanel (hatte ich auf einem Server) ist gekündigt und den zweiten Server werde ich auf Minimalgröße runterfahren. Somit kostest die Monatsmiete in näherer Zukunft 5€ weniger im Monat, trotz minimal höherem Preis für den SSD Server.

Für die Probleme mit T-Online (oder besser gesagt mit den vermeintlich fehlplatzierten kleinen Göttern, die sich Administratoren nennen). Der neue Server hat jetzt die Alte Adresse und die war und ist nicht gesperrt. Somit klappt der Mailversand aktuell wieder – auch nach T-Online.

Die ganze Aktion hat nun vollkommen nutzlos Zeit und Geld verschwendet, weil irgendwelche Kleingeister ihre Macht demonstrieren wollten. Warum Adresse A dauerhaft gesperrt ist und B nicht, weiß wissen wohl nur die entsprechenden Postmaster.

zur Frage:

Das sollte meiner Meinung nach der Autor entscheiden. Der Markt wirkt natürlich auch steuernd – was die Leser mögen kaufen Sie.

Zumindest bei den Büchern, die ich in den letzten Jahren gelesen habe war die Anzahl der weiblichen Autoren deutlich in der Überzahl und die Hauptcharaktere waren auch zu locker 75% weiblich. In meiner Buchwelt ist es also genau so: Weibliche Autoren schreiben überwiegend aus weiblicher Perspektive.

Somit würde die Frage fast andersrum mehr Sinn ergeben. Sollten weibliche Autoren mehr aus Sicht von männlichen Protagonisten schreiben?

Aus meiner Sicht gibt es gewisse Tendenzen, die Autorinnen / Autoren je nach Geschlecht eher aufweisen.

Mir ist bewusst, dass ich mich im Folgenden auf dünnen Eis und nahe an Klischees und Vorurteilen Bewege.

Beispiele gefällig? Ein Beispiel für eine typisch männliche Welt mit entsprechendem Hauptcharakter ist für mich die Red Rising Serie von Pierce Brown (Hoher Gewalt-, Testosteronanteil und Liebesbeziehung sind maximal nebensächlich) oder Abenteuerbücher wie z.B. Krosann Saga von Sam Feuerbach, Die Wächter von Astaria, Die Chroniken der Nebelkriege Thomas Finn.

Typisch weiblich ist für mich sowas wie Jennifer L. Armentrout und die diversen Serien (zum Beispiel Lux). Fast immer wenn es um Sex und Gefühle geht, dann kommt es überwiegend von Frauen. Wobei gerade Armentrout mit ihren Actionszenen (z.B. Lux oder Dämonentochter) aus dem Klischeedanken ausbricht.

Vielleicht liegt es aber auch nicht an individuellen Stärken / Schwächen der Geschlechter beim schreiben, sondern auch an einer Erwartungshaltung durch die Gesellschaft / Buchverlage wie denn ein Buch auszusehen hat (so etwas klang einigen Gesprächen mit Autoren öfter mal durch).

Nehmen wir mal ein Beispiel: Ein Junge MUSS Backstreet Boys, Take That und Justin Bieber und die Biss Serie und Vom Winde verweht schlecht finden. Warum? Ich glaube das hat was mit Revierdenken oder Machogehabe zu tun. Ah, die Mädels stehen drauf, dann darf man es als Mann nicht cool finden.

Andersrum gibt es auch klassische Bespiele was vermeintlich typische Männersachen sind. Actionfilme ohne Sinn und Verstand im Kino? Man schaue sich mal das typische Publikum an. Filme bei denen sich Frauen aus Motorhauben rekeln (Fast & Furious Reihe)? Die wurden zumindest in der Vergangenheit überwiegend von Männern besucht (und manchmal von Welchen, die uns Männer eher nicht repräsentieren sollten). Bei den letzten Teilen hat sich das geändert (warum eigentlich?).

Mir fallen aber auch zig Beispiele ein, die sehr erfolgreich aus den o.g. Tendenzen ausbrechen. Nehmen wir mal das bekannteste (was gefühlt jede zweite Woche in der Montagsfrage vorkommt) – Harry Potter – das wäre nach obiger Einstufung ein Buch von einem männlichen Autor und wie wir alle wissen ist es das nicht und nebenbei noch eines der erfolgreichsten Bücher überhaupt. Und das ist absolut nicht das einzige Beispiel.

Somit lautet die kurze Antwort: Ich finde die ganze Denkweise nach Geschlechterrollen ziemlich überholt. Jeder soll machen was er / sie mag und das ist natürlich auch davon abhängig was die Leute mögen (das ist ok) oder von dem was die Verlage meinen, dass die Leute mögen (das ist möglicherweise Innovationshemmend).

Wie steht ihr dazu? Die Frage wird vermutlich sehr unterschiedlich ausgelegt und beantwortet.

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