2. Lesequartal 2018

Nachdem ist beim 1. Quartalsbericht sehr spät dran war, bin ich bei diesem deutlich zeitiger. 🙂 Im zweiten Quartal waren einige tolle Serien dabei. Ich hoffe für euch auch?

Kurz zu meinen Wertungen:

>= 4 Sterne – sehr gute Bücher und auch mehrfach lesenswert

3 oder 3,5 Interessant zu lesen aber mir reicht es die Bücher einmal gelesen zu haben.

Meine Highlights in absteigender Reihenfolge:

Nebelsphäre Kiel – Johanna Benden

Nebelsphäre Kiel 1 Haltlos - Johanna Benden  Nebelsphäre Kiel 2 Machtlos - Johanna Benden  Nebelsphäre Kiel 3 Rastlos - Johanna Benden

Tolle Serie um Drachen die eine menschliche Gestalt annehmen können und unter uns Leben. Victoria ist Studentin und wird Hals über Kopf in die Welt der Drachen hineingezogen. Doch relativ schnell kommen sowohl für Victoria, als auch für die Drachen mit denen Sie Kontakt hat, Gefahren auf.

In der Serie werden große Gefühle und große Emotionen aufgefahren und sie verlässt gewohnte Pfade.

4.5 out of 5 stars 4.5/5

Azur – Sabine Schulter

Azur Wenn eine Diebin Liebt - Sabine Schulter  Azur Eine Diebin Bricht aus - Sabine Schulter  Azur Die Behüterin der Träume - Sabine Schulter
Abwechslungsreiche Serie um eine Meisterdiebin wieder Willen mit tollen Charakteren, interessanten Dialogen und einer leicht schwächelnden Hauptgeschichte. Der Plot der Hauptgeschichte ist ungefähr auf dem Niveau von Bondfilmen (Größenwahnsinniger Anführer will die Welt zwecks Machtsteigerung ins Chaos stürzen).

Für mich macht das aber Charme und die Sympathie, die ich für die Charaktere empfunden habe wieder wett. Im letzten Teil wird die die Hauptgeschichte etwas abwechslungsreicher.

Die ersten beiden Bücher hängen Thematisch eng zusammen und dann beginnt quasi eine neue Geschichte mit bekannten und neuen Charakteren.

4.5 out of 5 stars 4.5/5

Sublevel – Sandra Hörger

Sublevel 1 Zwischen Liebe & Leid - Sandra Hörger  Sublevel 2 Zwischen Reue & Revolte - Sandra Hörger  Sublevel 3 - Zwischen Ehre & Exil

Diese Serie erinnert anfangs ganz Klar an Aschenputtel. Die Menschheit hat dafür gesorgt, dass die Erde unbewohnbar wurde und nun mit knappen Ressourcen und einem strengen Kastensystem auf einer Raumstation lebt. Rise gehört per Geburt den untersten Level des Kastensystems an. Da sie aber intelligent ist wird ihr ermöglicht auf den oberen Leveln eine Schule zu besuchen. Das macht sie aber nicht wirklich zu einer Privilegierten, weil sie später als Gegenleistung ca. 10 Leute mit ihrer Arbeit ernähren muss, während die oben Level per Geburt im Luxus leben. Sie schwärmt für den Jungen Kommandanten einer Mission, die zur Erde zurückkehren soll und der unerreichbar für sie ich. Sie wird in einen Strudel von Ereignissen gezogen, die zur Rebellion führen.

4 out of 5 stars 4/5

Götterfunke – Marah Woolf

Götterfunke 1 Liebe mich nicht - Marah Woolf  Götterfunke 2 Hasse mich nicht - Marah Woolf  Götterfunke 3 Verlasse mich nicht - Marah Woolf

Falls ihr vom Cover abgeschreckt seid. Das Mädel auf den Covern passt abseits der Haarfarbe überhaupt nicht zum Buch, weil Jessica alles andere als aufgebrezelt durch die Gegend läuft.

In der Serie geht es um eine Liebesgeschichte oder sollte man eher Sagen eine Hassgeschichte mit äußerst rücksichtslosen Götter, die einerseits über Leichen gehen, anderseits aber menschlicher sind als man es erwarten könnte. Bei der Serie muss ich aufpassen was ich schreibe, um nicht nicht zu viel zu verraten. Der Start ist auf jeden Fall fulminant. Wo sonst stirbt die Hauptakteurin auf den ersten Seiten? Anschließend geht es in einem Sommercamp weiter. Ein Sommercamp mit Göttern und Menschen?! Ja!

Der Schreibstil ist locker und der Start in die Serie nimmt einen sofort gefangen.

4 out of 5 stars 4/5

Nebelring – I. Reen Bow

Nebelring 1 Das Lied vom Oxean - I. Reen Bow  Nebelring 2 Die Magie der Silberakademie - I. Reen Bow  Nebelring 3 Die Erinnerungen der Unsterblichen  Nebelring 4 Die Unendlichkeit der Magie - I. Reen Bow  Nebelring 5 Das Erbe der Ewigkeit - I. Reen Bow

Sehr fantasievolle Geschichte um ein Mädchen das in die Wirren einer Rebellion gezogen wird und dann zuerst um ihr eigenes Leben kämpfen muss und später um das ihrer Freunde.

Zoe ist 15 und lebt in einem Sanatorium, weil sich dort ihr Vater befindet, der mit einer Substanz vergiftet wurde, die moderne Zauberer zum Zaubern einsetzen. Die Organisation nennt sich Nebelring und geht über Leichen, um ihre Ziele zu erreichen. Der Vater von Zoe wurde mit Absicht vergiftet und befindet sich seitdem in einer Art Wachkoma.

Zoe wird zu ihrem Geburtstag von angeblichen alten Freunden ihres Vaters besucht und von ihnen aufgrund ihres Namens als Aushängeschild für die Rebellion missbraucht, was dafür sorgt, dass der Nebelring sie verfolgt. Zoe wird in einen Studel von Ereignissen gezogen.

Die Mischung von Fantasy und Dystopie ist einzigartig.

4 out of 5 stars 4/5

Ready Player One – Ernest Cline

Ready Player One - Ernest Cline

Es geht um eine dystopische Welt. Die Ressourcen der Welt sind aufgebraucht. Die Menschen leben in Ghettos und der Alltag ist sehr trostlos. Da kommt eine virtuelle Welt gerade recht, die es einem erlaubt mit VR Helmen, Anzügen und Laufbändern vergleichbar einem Holodeck in die Welt einzutauchen. In dieser Welt ist alles schicker, spannender und besser als in der Realität.

Der Erfinder dieser Welt hat Unsummen verdient. Vor seinem Tod hat er eine Reihe von Aufgaben in der Welt integriert, bei deren Lösung der Gewinner sein komplettes Imperium erbt. Sowohl die Jäger / Gamer (nerds) als auch ein kommerzielles Unternehmen wollen den Seig und das Erbe davontragen. Allerdings ist das Unternehmen bereit mit absolut allen Mitteln zu kämpfen…

Das Buch ist wirklich sehr nerdig und ein Fest für Gamer, die schon etwas älter sind (ich sag mal 30+) damit man die Massen von Anspielungen versteht oder sich alternativ für die Retro Games oder die Geschichte von Computerspielen interessieren. Ansonsten ist das Buch zwar mit Sicherheit auch unterhaltsam aber viele Kleinigkeiten bleiben einem dann verborgen.

4 out of 5 stars 4/5

 

 

Aus der Kategorie “war ok, aber muss man nicht gelesen haben, wenn nach meinem Geschmack geht” (das sind die Bücher bei denen einmaliges Lesen ok war, aber die werde ich wohl nicht irgendwann wieder lesen):

MondSilber – Marah Woolf

MondSilberLicht - Marah Woolf  MondSilberZauber - Marah Woolf  MondSilberTraum - Marah Woolf    MondSilberNacht - Marah Woolf

Serie um Feen, Elfen, Wassergeschöpfe, Faune, Zauberer und Vampire, die von eine Fremden Macht herausgefordert werden kann, die offenbar nur ein Mensch aufhalten kann, sehr zu Leidwesen der vorgenannten.

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Melody of Eden – Sabine Schulter

Melody of Eden Blutgefährten - Sabine Schulter  Melody of Eden Blutwächter - Sabine Schulter  Melody of Eden Blutrache - Sabine Schulter    Melody of Eden Bluterwachen - Sabine Schulter

Vampirgeschichte, die dort anfängt wo Biss aufhört. Etwas weniger Liebe und etwas mehr Abenteuer.

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Essenz der Götter – Martina Riemer

Essenz der Götter 1 - Martina Riemer  Essenz der Götter 2 - Martina Riemer

Serie um die Nachkommen von Göttern. Im ersten Band sind die Charaktere und deren Handlungen schwer nachvollziehbar. Im zweiten wird es etwas besser. Die Reihe hat mich nicht abgeholt.

3 out of 5 stars 3/5

MondSilber [Serie]

MondSilberLicht - Marah Woolf  MondSilberZauber - Marah Woolf  MondSilberTraum - Marah WoolfMondSilberNacht - Marah Woolf

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Marah Woolf

Teile der Serie:

  • MondSilberLicht (300 Seiten)
  • MondSilberZauber (288 Seiten)
  • MondSilberTraum (300 Seiten)
  • MondSilberNacht (328 Seiten)

Bzgl. der Seitenzahlen gibt es offenbar unterschiedliche Ausgaben.

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

»Tolkien kannte unser Volk gut«, lächelte Raven mich an, »er war ein Eingeweihter.«

Emmas Mutter ist gestorben. Sie lebte bisher alleine mit ihr in USA, Washington. Emmas Mutter war aus Schottland ausgewandert, wo auch die einzige Verwandtschaft – ein Onkel lebt, zu dem sie nun gehen soll. Zum Ende der Welt, wie sie es selbst einschätzt.

Dort lernt sie Calum kennen, der sich abwechselnd abweisend und nett verhält und sehr geheimnisvoll ist. Welches Geheimnis hat er und warum benimmt er sich so seltsam? Und warum soll sie sich von ihm fernhalten? Was war der Grund warum ihre Mutter damals überstürzt Schottland verlassen hat und wer ist ihr Vater?

»Dad, das kann nicht dein Ernst sein. Du kannst Emma nicht in die Staaten zurückschicken. Wir sind die einzige Familie, die sie hat. Dass du sie bei wildfremden Menschen leben lassen möchtest … Ich kann das nicht glauben. Würdest du das auch mit einem von uns tun?«

Der Anfang ist mir etwas zu emotionslos. Emmas Mutter ist gerade gestorben und Emma schildert das so sachlich als wenn sie Jahrelang Abstand dazu hätte.

Das Verhältnis zu Calum fühlt sich anfangs nach Standardkost an. Mysteriöser Junge mal nett, mal weniger nett ist jetzt nicht so richtig neu. Dann zeigt sich, dass er anders ist (im wahrsten Sinne des Wortes). In der ersten Hälfte des Büches geht es um eine Standardgeschichte wie sich Teenager kennenlernen. Das liest sich aber gut, nur das Calum eben nicht Standard ist.

Emma ist einem von Anfang an sympathisch, Culum ist von Anfang an Mysteriös und Geheimnisvoll. Wer jetzt an Twilight, Lux und vergleichbare Geschichten denkt, liegt ziemlich richtig.

»Ich möchte nicht, dass du mir hilfst. Ich habe schon genug in eurer Familie angerichtet.« Empört sah sie mich an. »Was redest du da? Das ist nicht unsere Familie. Das ist deine Familie, und ob du es glaubst oder nicht, das sehen alle so.«

Die Schreibweise ist gut und man fühlt sich gleich zu Hause (da das die zweite Serie von Mara Woolf ist, die ich lese scheint das bei ihr normal zu sein).

Wirklich tiefe Emotionen kommen aber nicht auf. Als Einstiegsband ist das Buch ok. Allerdings kommt einem die ganze Geschichte sehr vertraut vor, wie schon x mal gelesen (Stichpunkte: Liebe, können nicht zusammen kommen, bereits versprochen, kämpfen dagegen an). Hier ist es irgendwie auch nicht sonderlich kreativ verpackt für meinen Geschmack.

Amelie neben mir sah mich an und bemerkte dann in ihrer gewohnt mitfühlenden Art: »Du wirst nie über ihn hinwegkommen, Emma.« »Ich weiß.« »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie du damit leben willst.« Ich zuckte mit den Schultern und sah aus dem Fenster. »Du weißt doch, ich werde aufstehen, ich werde essen, ich werde lernen und im Übrigen alles tun, was nötig ist. Ich habe Übung darin, das darfst du nicht vergessen.«

Auch die Randbedingungen die danach folgen sind alle vorhersehbar. Erst am Ende des Buches gelingt es die altbekannten Muster etwas aufzubrechen.

Buch 2:

Um von Buch 2 nicht zu viel zu verraten fasse ich im Folgenden eher die Ausgangssituation vom ersten Buch zusammen, die dann die Basis für Buch 2 ist. Wer also nicht zum 1. Buch gespoilert werden möchte, hört hier auf zu lesen.

Calum ist ein Shellycoat ein Wassermann, er lebt eine Zeit lang unter Menschen, die Erfahrung zu machen wie es ist als Mensch zu leben. Nach dieser Zeit soll er sich wieder ins Wasser zurückkehren und sein Volk anführen. Er verliebt sich aber in Emma, was nach den Regeln seines Volkes streng verboten ist.

»Ich wollte nur, dass er sich mehr um mich kümmert«, versuchte Jamie zu erklären. »Er war nach einer Weile nicht mehr gerade liebevoll. Da dachte ich, wenn ich ihm sage, dass ich mich von ihm trenne, wird er wieder so wie am Anfang.« Verständnislos sah ich sie an. »Tolle Taktik«, bemerkte Amelie und betrachtete Jamie durch den Rückspiegel wie ein seltenes Objekt.

Als die beiden sich unbeobachtet wähnen werden sie von seinem größten Widersacher Elin entdeckt, der ihnen mit dem Tod droht und die Stellung als Nachfolger des Königs anstrebt. Elin sieht die Chance Calum aus dem Weg zu räumen. Um das zu verhindern muss Calum sich mit Amia verbinden.

Elin bringt sein Anliegen vor den großen Rat der Völker, hat dort allerdings keinen Erfolg. Im Gegenteil wird er für den Mord an Emmas Mutter und anderen Menschen zur Verantwortung gezogen und flieht daraufhin mit seinen Anhängern.

Aber der Rat der Shellycoats muss darüber entscheiden wie mit der Liebesbeziehung zwischen Emma und Calum umgegangen werden muss. Bevor es dazu kommt tötet Elin den König der Shellycoats und schwingt sich selbst zum Herrscher auf.

Das Objekt von Amelies Begierde erwies sich genau als das Sahneschnittchen, das ich befürchtet hatte. Er hieß Jake, war blond und äußerst attraktiv, wenn man auf groß gewachsene Muskelprotze stand, deren Gehirnkapazität nach drei Sätzen erschöpft war. Das war ungerecht, aber momentan war ich auf Männer im Allgemeinen nicht gut zu sprechen, das würde im Laufe der Zeit wieder besser werden, hoffte ich.

Emma ist am Boden zerstört. Ist Colum beim Angriff von Elin getötet worden oder wurde er gefangen genommen? Welche Chancen hat sie ihm zu helfen und sollte sie wegen dem Hass von Elin sogar um ihr eigenes Leben bangen? Was wäre das für ein Leben, wenn sie nicht mehr in die Nähe von größeren Gewässern kommen darf und ständig vor ihrem Tod Angst haben muss?

Emma erhält eine Nachricht von Calum, dass er noch lebt und sie auf sich achtgeben soll. Es zeigt sich aber sehr schnell, dass ihre menschliche Familie sie nicht beschützen kann. Daher bekommt sie das Angebot vom Rat, dass sie Avallach (Avalon) besucht. Wobei Emma nicht wirklich eine Wahl hat, nachdem Elin sie töten will. Emma verliert wieder ihre Familie.

Emma verhält sich am Anfang des Buches maximal naiv. Dass ist eine Eigenschaft von Charakteren in Büchern, die ich nicht besonders mag, weil sie wenig glaubwürdig ist. Sie hätte sich auch gleich hinstellen können und schreien: Hey hier bin, ich fangt und tötet mich bitte.

Ich verstand nur Bahnhof, außer das mit den zwanzig Bahnen. Der See maß schätzungsweise 100 Meter, wenn nicht mehr, in der Breite. Da würde ich eine Weile brauchen, ungefähr bis übermorgen.

Danach bekommt sie mal wieder eine Neue Umgebung, nachdem zuerst ihre Mutter ermordet wurde, sie dann in eine neue Familie bekommen hat und dann ihr Vater ermordet wurde ist sie wieder Fremd. Wie auch im ersten Buch hat man aber nicht den Eindruck, dass sie das sonderlich stört.

Die verschiedenen Wesen wie Faune, Werwölfe, Vampire, Elfen, Feen machen die Geschichte etwas interessanter. Sie sind aber alle relativ menschlich dargestellt.

»Ich werde für Lila da sein«, flüsterte ich. Meine Stimme versagte. »Das verspreche ich. Ich werde ihr von dir erzählen. Ich weiß, dass ich dich nicht ersetzen kann. Aber es wird für sie sein, als wärst du immer an unserer Seite, egal wo du ab heute sein wirst. Ich hoffe, dass du sie sehen kannst und sie beschützen wirst.«

Achtung Spoiler aber das geht nicht ohne:

Calums Verhalten kann ich in diesem Buch kein bisschen nachvollziehen. Das Emma unter ihm leiden würde, war mir zwar schon im ersten Buch klar, aber so dämlich wie er sich hier anstellt ist wirklich unglaubwürdig. Er will nun doch die nach den Regeln seines Volkes leben und verstößt Emma, um die ihm bereits als Kind versprochene (Miro) zu heiraten. Offenbar geht er grundlos davon aus, dass sie ihn liebt, obwohl sie immer nur wie Geschwister waren. Amia liebt aber einen anderen, sagt es Calum aber nicht (wobei er da durchaus selberr hätte drauf kommen können). Dann eröffnet Amia ihm, dass sie jemand anderen liebt und er „gibt sie frei“.

Ich sollte mit einem Baum reden und dann auch noch von Herzen. Klang doch ganz einfach, dachte ich sarkastisch. Amelie würde sich kaputtlachen, falls ich jemals dazu kommen sollte, ihr davon zu erzählen.

Wieso ging das vorher nicht? Er liebt sie ja offenbar auch nicht. Das alles nachdem er Emma verstoßen hat, um den Regeln seines Volkes zu folgen. Auch Amia kommt erst auf die Idee mit Calum zu sprechen, nachdem Emma auf sie einredet. Am Ende hat er das alles angeblich zum Schutz von Emma gemacht. Klar, ist total plausibel, spätestens als sie abhaut ist sie total geschützt. Für Emma ist dann natürlich sofort wieder alles in Ordnung, als Calum wieder auf sie zugeht und alles ist vergeben oder vergessen.

Buch 3:

»Ja, ja.« Sie winkte ab. »Das klärt mal schön beide allein. Wir haben unsere eigenen Sorgen.« Sie zwinkerte uns zu und verließ die Küche. Ihre Eltern sahen ihr hinterher. »Weshalb haben wir nicht vier Jungs bekommen?«, fragte Ethan Bree, woraufhin diese zu lachen begann und ihn umarmte.

Calum wurde befreit und befindet sich nicht mehr in der Gewalt von Elin, doch danach hat Culum  Emma zu ihrem eigenen Schutz verstoßen und will die Bedingungen seines Volkes erfüllen und sich mit Amia verbinden. Emma kehrt in die Menschenwelt zurück und versucht ihn zu vergessen, was ihr aber nicht gelingt.

Erst im letzten Moment siegt die Vernunft und Amia bitte ihn darum die Verbindung aufzuheben.

Elin hat nicht aufgegeben und mit dem Dreizack, der eigentlich für Emma gedacht war verletzt er Sophie schwer. Da der Dreizack vergiftet war befindet sich Sophie in einem komaartigen Zustand.

»Es ist beinahe immer so, dass während der ersten Vereinigung ein Kind entsteht.« Ich verschluckte mich und fing an zu husten. Calum reichte mir ein Glas Wasser und klopfte mir sanft auf den Rücken. Alle sahen mich an und ich spürte, dass ich puterrot wurde. »Da hast du wohl noch mal Glück gehabt«, hörte ich Amelies sarkastische Stimme von der Seite. Das Rot vertiefte sich, während Amber zu kichern anfing. Ich würde den Rest meines Lebens nicht mehr mit Amelie sprechen, nahm ich mir vor.

Calum geht auf Emma zu und sie verzeiht ihm sofort und verbindet sich auch gleich mit ihm.

Elin lässt die beiden nicht zur Ruhe kommen und greift sogar Avallach an. Wie sollen Calum und Emma je wieder sorgenfrei leben? Und wie sollen sie den Kampf gegen den übermächtigen Elin gewinnen?

Calum gibt auch hier mal wieder den Idioten – dieses Mal ist das Kapitel Eifersucht auf dem Plan.

Emma gibt sich in diesem Buch an einigen Stellen recht begriffsstutzig. Es ist irgendwie oft so in den Heldenbüchern. Die Helden erkennen zusammenhänge oft nicht, die sich dem Leser sofort erschließen. Ist das Absicht der Autoren, damit sich der Leser besser fühlt?

Das dritte Buch stellt den eigentlichen Abschluss der Serie dar und hat ein stimmiges ende. Teil 4 ist somit optional.

Buch 4:

»Der Arm ist gebrochen, das verheilt nicht in einer Nacht.« »Ach, weißt du, Emma, es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde … man sollte meinen, dass du das mittlerweile gelernt hättest.«

Nachdem Emma bereits ihre Mutter und ihren Vater verloren hat, die beide ermordet wurden ist in der großen Schlacht mit den Undinen auch ihre Halbschwester und ihr Halbbruder getötet worden. Calum wird nicht König werden und die Vereinigung von Calum und Emma liegt nun bereits 6 Monate zurück.

Emma wird seit kurzem von einem Traum heimgesucht in dem sie stirbt und sie will in diesem Traum sterben.  Direkt zu Beginn der Geschichte gibt es einen zerstörerischen Sturm aber ist es wirklich nur ein Sturm oder steckt mehr dahinter? Hat Emma nicht schon genug durchgemacht? Und warum verhält Calum sich so seltsam?

»Was wäre passiert, wenn du unrecht gehabt hättest?« »Dann wärt ihr verbrannt.« Ich glaubte, mich verhört zu haben, und Merlin besaß wenigstens den Anstand, zerknirscht auszusehen. Entschuldigend hob er die Hände. »Aber wenigstens zusammen.«

Bei den Charakteren gibt es hier keine großen Überraschungen außer was Emma sich von Calum so alles gefallen lässt. Calum behandelt sie teilweise wirklich schlecht (ok, ist jetzt auch nicht neu, gab es alles schon in den vorherigen Büchern). Später ist ihr die Situation dann vollständig entglitten.

Die Shellycoats verhalten sich mal wieder primitv – man sollte meinen, dass sie dazu gelernt haben aber man fühlt sich auch hier an den wütenden Mob mit Mistgabeln erinnert.

Die Geschichte ist vergleichbar in den ersten drei Büchern – nur halt komprimiert auf ein Buch. Die Anschuldigungen, die sowohl von den Shellycoats als auch von den Elfen vorgebracht werden sind vom Niveau her tiefstes Mittelalter.

Du musst mich nur loslassen. Du musst mich gehen lassen. Ich wäre so gern bei dir geblieben«, flüsterte er mit letzter Kraft. »Aber das Schicksal hat etwas anderes für uns vorgesehen.« Ich schüttelte den Kopf. »Das Schicksal kann mich mal«

Teilweise wird die Geschichte im vierten Buch ziemlich konstruiert. Wenn man jemanden erst auf einen Sockel stellt (wir stehen Tief in deiner Schuld), dann beschuldigt, dann freispricht, dann wieder ohne Beweise beschuldigt und einsperren will ist das sehr wankelmütig. Das geht im zweiten Teil vom vierten Buch durch und durch so. Die Charaktere (egal ob Elfen oder Shellycoats) handeln  unüberlegt und dumm und verhalten sich alle wie vollkommen ungebildete.

Das Ende hat mich dann allerdings wieder etwas versöhnt.

Das Buch kann man auch eigenständig lesen. Wenn einen nicht stört, dass man etwas gespoilert wird, kann man also auch mit diesem Buch in die Serie einsteigen, da es für sich abgeschlossen ist.

Fazit:

»Hast du mit Calum darüber gesprochen?« Ich schüttelte den Kopf. »Es war nie die richtige Gelegenheit dafür, und dann begann er sich zu verändern.« »Wenn er wieder gesund ist, musst du das mit ihm besprechen. Liebe allein reicht nicht.« »Bisher nahm ich das irgendwie an.« »Tja, dann willkommen bei den Eingeweihten.« Sie grinste.

Ich mag die Schreibweise von Marah Woolf. Die Schreibweise wirkt natürlich und ich fühlt sich sofort direkt zu Hause. Das ist beileibe nicht bei allen Autoren der Fall. Die Welt ist interessant aber nicht Herausragend. Die bekannten Fabelwesen dürfen hier alle brillieren.

Marah geht auch auf Rückfragen ein und ist nahe beim Leser. Das finde ich toll!

Tiefe Emotionen sind bei mir in dieser Serie nicht aufgekommen. Das mag auch an dem hin und her zwischen Emma und Calum liegen, der mal supereinfühlsam ist und mal der größte Idiot. Das zieht sich durch alle vier Bücher und war mir über die ganze Serie dann doch zu lang.

Zum einmaligen Lesen war die Serie ganz nett aber zu mehr hat es bei mir nicht gereicht. Die Götterfunke Serie hat mir besser gefallen.

Teil 1-3 sind direkt zusammenhängend. Der vierte Teil ist später dazu gekommen und optional.

Bewertung:

3.5 out of 5 stars 3,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):
  • Es heißt zwar Unwissenheit schützt vor Strafe nicht aber welchen Sinn macht es Emma zu bestrafen für den Kontakt mit einem Volk, das sich vor ihr nie zeigen dürfte? (S. 190 v. 298 Buch 1)
  • Bei dem Tamtam was die Shellycoats bei Vollmond veranstalten, würden sie dauern von Menschen gesehen, die sie anschließend töten müssten (nach ihren Regeln) – da müsste es reichlich Todesfälle an Seen geben
  • „Ich würde dir nie“ wehtun und wer soll nach dem Tod ihrer Mutter schon wieder weggeschickt werden, nachdem sie sich gerade in ihrer neuen Familie eingelebt hat? Richtig Emma, nicht Calum. Es kommt zwar nicht soweit aber zu dem Zeitpunkt wird schon klar, dass sie den Preis für die Beziehung zu ihm zahlen wird. Dann später schleift er sie zum See, weil er mit ihr schwimmen will und er gefährdet ihr Leben und sie ist der Meinung, dass er nicht selbstsüchtig ist? Als er dann die Frage gestellt bekommt, ob er für Emma einen Leben als Mensch verbringen möchte, ist die Antwort auch nein (wobei eh ungeklärt ist wie das gehen soll – offenbar muss er ja mit den anderen regelmäßig schwimmen, um das leben an Land auszuhalten)
  • Spätestens nach dem klärenden Gespräch mit Calum und Dr. Erickson liegt der Verdacht nahe, dass ihre Mutter ermordet wurde. Somit stellt sich die Frage warum Emma verschont wurde. Weder der eine, noch der andere Gedanke kommt ihr zu dem Zeitpunkt.
  • Nachdem Ethan erst so ein Theater gemacht hat und Emma quasi schon fast im Flieger saß, lenkt er etwas sehr plötzlich ein und erlaubt Emma, dass sie bleiben kann. Weiterhin kann ich nicht nachvollziehen, dass er seine Familie mit dem Wissen um die Shellycoats gefährdet. Bevor alle informiert waren, war nur Emma in Gefahr. Durch das Einweihen seiner Familie gefährdet er alle.
  • Nach der Schwimmaktion mit Calum hätte ich an Ethans stelle Emma zum Schutz der eigenen Familie ausquartiert und zu Dr. Erickson verfrachtet.
  • Es ist ziemlich naiv anzunehmen, der der Preis für einmal Sex nicht zu hoch sein kann (O-Ton Emma), wenn man ihn den Rest des lebens bezahlen muss
  • Elin scheint total logisch zu sein. Er hasst die Menschen dafür, dass Ares sich in eine Menschenfrau verliebt hat und dann mit einer erzwungenen Gefährtin ihn zur Welt gebracht hat und ihn nicht geliebt hat. Vielleicht sollte er die Regeln des eigenen Volkes hinterfragen. Wenn Ares keine Partnerin – statt seiner eigentlichen Liebe – aufgezwungen worden wäre, dann hätte es Elin nie gegeben. Und natürlich will Elin Krieg mit den Menschen (das war auch schon klar, bevor es im Buch stand, sonst wäre er ja kein hinreichender Bösewicht)
  • Wieso sollte sich ein Shellycoat darüber aufregen, dass er nicht geliebt wird? Das ist nun mal nicht garantiert, wenn man bereits im Kindesalter versprochen wird (Beziehung zwischen Ares uns siener Frau).
  • Warum sollte die Rückkehr von Calum Emma irgendeinen Schutz bieten? Elin wäre jeder Zeit in der Lage sie zu töten, was er ja bei ihrer Mutter bereits getan hat
  • Es ist unglaublich naiv von Emma vor den großen Rat zu treten – zuerst sogar ohne irgendwelche Regeln und die Lebensweise der Shellycoats zu kennen – und das nachdem ihre Mutter bereits von ihnen ermordet wurde. Allein das sollte reichen, um sie davon abzuhalten. In Anbetracht des vorherigen Punktes macht es aber eh keinen Unterschied, so lange Elin lebt, weil sie eh immer in Lebensgefahr schwebt
  • Buch 1: Warum greift Elin Calum nicht an, wenn er zurück zu den Shellycoats kommt. Nachdem Elin Ares getötet hat ist ein Mord mehr oder weniger auch egal. Das der Mord dann später bei den Shellycoats als Unfall verkauft wird, ist ziemlich unglaubwürdig, wo der Rat doch die Wahrheit kennt.
  • Die Situation am Anfang von Buch 2 ist nicht plausibel: Calum ist angeblich sehr beliebt bei seinem Volk, wird aber von Elin eingesperrt, der den König ermorder hat und nicht beliebt ist. Elin lässt Calum nur am leben, weil er so viel Rückhalt hat. Das sollte so wohl kaum funktionieren unter der gegebenen Ausgangslage und wenn er den Großteil des Klans gegen sich hat.
  • In Buch 2 sagt Emma, dass ihr nicht bewusst war, dass Elfen Gedanken lesen können. Das weiß sie aber schon seit Buch 1
  • Wieso sollten die Shellycoats allein nicht überleben können, wenn sie aus dem Rat ausgeeschlossen werden (Buch 2)? Ich kann nicht erkennen das der Rat irgendetwas macht was das überleben von irgendwem gewährleistet.
  • Die Werwölfe und Faune wollen die Shellycoats aus dem Rat verbannen aber dann einvernehmlich mit ihnen gegen die Menschen vorgehen? Das ergibt keinen Sinn (Buch 2)
  • „Ich nickte und war bereit jede seiner Bedingungen zu erfüllen, wenn er mich bloß nie wieder verließ.“ – Wenn das nicht echte Liebe ist oder halt, seit wann stellt man da Bedingungen?
  • Buch 3: Wieso kann Elin Emma nicht aufspüren, als er in das Schloss eindringt. Bei ihrer Mutter ging das um die ganze Welt und bei ihr auf ein paar Meter Entfernung nicht? Calum kann sie ja auch spüren.
  • Warum Emma Miss Wallace nicht als Elfe erkannt hat ist mir nicht klar. Die Frage wird zwar im Buch gestellt aber nicht vollständig beantwortet, sondern nur in Bezug auf anderen Menschen und nicht auf Emma. Davon mal abgesehen kann offenbar jeder Feen sehen aber keine Vampire, Elfen usw. in ihrer wahren Gestalt?
  • Wieso werden die Autos versteckt (wobei ich mir das auch nicht ganz so einfach vorstelle „zwischen Büschen“)? Ein verstecktes Auto ist wohl deutlich auffälliger als ein ganz normal geparktes, wenn es jemand auftöbert.
  • Emmas Aussage, dass es das Schicksal „mal wieder“ gut mit ihr und Culum gemeint hat kann ich nicht so ganz nachvollziehen nach allem was passiert ist.
  • Emma sagt zweimal zu Peter, dass sie niemandem etwas von den Informationen aus dem Buch erzählen dürfen aber dann erklärt er ihr warum?!
  • Wieso sollten Feen eine Brücke benötigen, wo sie doch fliegen können?
  • Irgendwie praktisch, das vor der Eifersuchtsthematik mit Colum plötzlich Raven nicht mehr erwähnt wird und auch die Beziehung zwischen ihr und Peter plötzlich kein Thema mehr ist. Ansonsten wäre das Geheimnis keins geworden, weil Raven eh in Peters und Emmas Gedanken schauen kann.
  • Spätestens bei dem Gespräch mit Morgaine und Raven hätte Raven in den Gedanken vom Emma gesehen was der Plan ist (wenn man fast was ausposaunt, was man nicht verraten wollte, denkt man auch daran)
  • Im ersten Buch ist der Tanz für Calum lebenswichtig, damit er unter Menschen existieren kann und bei den Elfen verzichten diverse Shellycoats freiwillig auf den Tanz? Nicht ganz nachvollziehbar.
  • Erst ist Calum supereifersüchtig und dann ist wieder als wenn nichts gewesen wer. Er redet nicht mal mit Emma darüber?
  • Das man mit dem Spiegel jeden Beobachten kann ist ja gut und schön. Trotzdem ist für die im Buch dargestellte Detailplanung Massenüberwachung möglich. Es dürfte also sehr schwer sein viele Personen flächendeckend zu überwachen und auf kurzfristige Ereignisse zu reagieren, da man zur gleichen Zeit eben nicht sehr viele Personen im Auge behalten kann.
  • Erst macht sich Emma sorgen über eine Narbe mitten im Gesicht, nachdem ihr der Ast ins Gesicht gepeitscht ist und dann später beim Baum ist keine Rede mehr davon
  • Der Zugang zum Udinenversteck ist lt. Buch schmal. Wie soll denn da der große Spiegel durchgepasst haben?
  • Der Teil kurz vor der Vernichtung des Spiegels liest sich als wenn Emmae in aller Ruhe dem Kampf zuschaut, während ihre Schwester stirbt.
  • Buch 4: Erst ist Emma mit Calum im Pub und dann in derselben Szene plötzlich zu Hause?!
  • Die ganze Unterwasserwelt ist irgendwie ziemlich unlogisch – Drachenfeuer unter Wasser, die Grotten tief unterwasser sind aber nicht voll Wasser, sondern voll mit Atemluft. Ausgehend von der Beschreibung müssten an jedem Gebäude Schleusen oder magische Felder sein, die das Wasser zurückhalten. Tief unter der Oberfläche wäre es auch Stockdunkel und Früchte wachsen dann dort auch keine. Auch das „normal“ atmen unter Wasser ist nicht nachvollziehbar unter dem Aspekt, dass man sich offenbar auch dort verschluckt, wenn man Wasser in die Luftröhre bekommt. Wie soll das normale Atmen denn bitte sonst gehen, wenn nicht über die Lunge? Flüssigatmung gibt es ja durchaus. Verschlucken kann man sich dann aber wohl nicht an der Flüssigkeit und ein ständiges Wechseln zischen unter Wasser / Sauerstoff wäre auch so nicht möglich.
  • Die Logik der Beschuldigungen gegen Emma ist schlagend: Sie ist so mächtig, dass sie die Udinen besiegen konnte. Sie hat eine Schule zerstört, zig Heie heraufbeschworen und die ganze Ernte vernichtet, lässt sich aber von einer Wache in ihrem Zimmer einsperren und versucht auch nicht zu flüchten. Alle haben Angst vor ihr aber dann wird sie mal eben von irgendwelchen alten Erntehelferinnen festgehalten und kann sich nicht dagegen wehren. Das erinnert alles sehr an die Hexenverbrennungen aus dem Mittelalter. Die Hohepriesterin bei den Elfen nimmt dann gleich dieselbe Rolle ein. Auch die Story, dass die Hohepriesterinnen sich um das Volk der Elfen sorgen aber nicht in den für das ganze Volk existenzbedrohenden Kampf gegen die Udinen eingegriffen haben ist mehr als dünn. In diesem Buch mischt sich die Hohe Priesterin ständig ein und befehligt offenbar sogar Wachen
  • So machtversessen wie die Shellycoats offenbar sind ist denen eh nicht zu helfen. Man stürzt einen verrückten Diktator und schon nimmt der nächste seinen Platz ein.
  • Die Geschichte mit den Udinen kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich mich recht erinnere hieß es in den vorherigen Teilen, dass die Udinen von der Königin bestraft wurden. Hier heißt es wiederum, dass die Udinen die Königin in den Spiegel gesperrt haben?
  • Erst stehen die Elfen lt. Königin tief in Emmas Schuld. Als Emma dann von den Vorkommnissen mit Calum erzählt glaubt ihr niemand. Dann wird sie untersucht und „irgendwas“ wird in ihren Erinnerungen gefunden. Das wird nicht mal näher spezifiziert. Daraufhin werden die Vermutungen als haltlos abgetan und dann wird sie wieder beschuldigt und soll auch sofort eingesperrt werden. Alles von derselben Königin. Man kann hier nicht mal von Indizien sprechen, weil die Zusammenhänge viel zu schwach sind. Das alles wirft kein gutes Licht auf die Elfen. Von angeblichen Freunden sollte man schon etwas mehr erwarten können. Am besten ist dann, dass Elisien erst sagt, dass sie Emma glaubt, wenn sie ihr versichern kann, dass sie unschuldig ist und dann kommt „»Es ist alles gesagt«, unterbrach Elisien ihn. »Wir haben gesehen, wozu Emma fähig ist. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie beim nächsten Mal noch größeren Schaden anrichtet. Heute hatten wir Glück. Du kannst gern morgen mit ihr sprechen. Heute Nacht muss ich darüber nachdenken, was weiter geschehen soll.«“ – Na dann ist ja alles klar. Warum sollte man auch nachfragen, bevor man jemanden einspett, der das eigene Volk gerettet hat. Und danach setzt sie sogar noch nach und beschuldigt Emma weiter. Zur Krönung des ganzen sollen Calum und Emma dan quasi ausgewiesen werden ohne Hilfe. Da kann man sich ja richtig was drauf einbilden, wenn die Elfen meinen, dass die einem was schuldig sind. Am besten ist dann noch, dass Elisien das nicht mal direkt kommuniziert, sondern über die Hohepriesterin.

Götterfunke [Serie]

Götterfunke 1 Liebe mich nicht - Marah Woolf  Götterfunke 2 Hasse mich nicht - Marah Woolf  Götterfunke 3 Verlasse mich nicht - Marah Woolf 

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Marah Woolf

Teile der Serie:

  • Götterfunke 1 – Liebe mich nicht (464 Seiten)
  • Götterfunke 2 – Hasse mich nicht (464 Seiten)
  • Götterfunke 3 – Verlasse mich nicht (464 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

»Es tut mir leid«, flüsterte er, bevor er meinen Körper sanft auf seinen Schoß hob. Selbst der körperlose Teil von mir fühlte den Schmerz, der meine Glieder erfasste. Er raste durch jede einzelne Zelle. Mein Kopf kippte nach hinten und vorsichtig bettete er ihn an seine Schulter. So verrückt das klang, aber ich war neidisch auf meinen Körper.

Das nenne ich mal einen interessanten Serieneinstieg. Die Hauptakteurin wird direkt mit ihrem eigenen Tod konfrontiert. Zack! So schnell kann es zu Ende sein. Vielleicht sollte ich sollte besser sagen ihren fast Tod aber viel hat nicht gefehlt! Aber das war nur ein Traum, oder doch nicht? Und wer war der heiße Typ, der sich so für sie eingesetzt hat?

Jessica ist zum letzten gemeinsamen Sommercamp mit ihren Freunden gefahren. Im nächsten Jahr machen sie ihren Abschluss und dann geht’s zum Studium. Jessica kümmert sich um ihre kleine Schwester, seitdem ihr Vater vor 2 Jahren abgehauen ist und ihre Mutter kaum noch was auf die Reihe bekommt. Dementsprechend wird sie in Kalifornien bleiben, während ihre Freunde an andere Unis gehen werden.

»Du hast dich mit den hübschesten Mädchen der Weltgeschichte amüsiert. Ich war tatsächlich ab und zu neidisch auf dich.« Warum hatte man nie einen Baseballschläger zur Hand, wenn man ihn brauchte? Diese Kerle waren unmöglich.

Neben den Schülern sind offenbar auch Götter im Sommercamp anwesend. Was für ein perfides Spiel treiben die Götter? Offenbar will Prometheus menschlich werden und muss es dafür schaffen, dass eine Frau die er mit allen mitteln umwirbt ihn ablehnt. Scheinbar gibt es zusätzlich eine Intrige, die zum Ziel hat Zeus zu stürzen.

Zwischen Cayden (Prometheus) und Jess gibt es direkt eine gewisse Vertrautheit und Spannung. Jess ist sich sicher, dass er der Typ ist, der im Traum dafür gesorgt hat, dass sie überlebt hat aber wie kann er in ihren Träumen auftauchen, wenn sie ihn noch nie zuvor gesehen hat? Jess verstrickt sich bei diesem Spiel unfreiwillig zunehmend in die Intrigen und Machenschaften der Götter.

Außerdem schien Väter vom Thron zu stürzen ein beliebtes Hobby unter den Göttern zu sein. Sie sollten sich mal lieber eine anständige Beschäftigung suchen.

Die Kapitel wechseln durchgängig zwischen der Göttersicht (genauer gesagt aus der Sicht von Hermes – der ist so etwas wie der rasende Reporter der Götterwelt) und der Menschensicht. Wobei die Sicht von Hermes immer sehr kurz gehalten ist. Das sorgt dafür, dass die Götter etwas geheimnisvoller wirken. Cayden ist anfangs schwer einzuschätzen. Als Leser weiß man zwar mehr als Jess, weil man den Hintergrund seiner Anwesenheit kennt aber richtig einschätzen kann man ihn trotzdem nicht. Er will Jess beschützen, fühlt sich aber auch zu ihr hingezogen und kann nicht von ihr lassen. Aber ist auch ein Gott und verhält sich somit immer etwas arrogant und bestimmend.

»Schicksal ist das, was wir aus unserem Leben machen.«

Der Schreibstil ist toll, locker und fühlt sich natürlich an. Die Dialoge sind witzig und da Cayden immer recht geheimnisvoll wirkt, liest sich die Geschichte sehr gut.

Das Buch einerseits klassisch das was man bei einem Sommercamp von jungen Erwachsenen erwartet. Andererseits ist es gut vermischt mit der Göttergeschichte und liest sich sehr interessant, obwohl anfangs nichts Bahnbrechendes passiert.

»Geh zum Teufel«, wies ich ihn ab. Es fühlte sich gut an, ihm einen Korb zu geben und ihm dabei ins Gesicht zu sehen. »Oder zu July.«

Ich mag die neckischen Sprüche und Gedanken von Jess und ihren leicht trockenen Humor. Die Götter sind in dieser Serie recht menschlich dargestellt, obwohl man aufgrund der diversen Geschichten aus der Vergangenheit merkt, dass sie nicht ungefährlich sind. Die ganze Situation ist irgendwie bizarr aber interessant. Desto mehr Geschichten über die Götter man im laufe der Handlung erfährt, desto mehr drängt sich der Eindruck auf, dass die Götter alle nicht ganz „dicht“ sind.

Ich sollte mir von Josh eine Scheibe abschneiden. Er amüsierte sich einfach nur, ohne sich zu viel von einer Beziehung zu versprechen. Sein Herz brach in einer Million Jahren nicht und genauso sollte ich das auch handhaben. Sich verlieben war doch Mist. Wie das ganze Konzept der Liebe Mist war. Einer zog immer den Kürzeren. Ein Partner liebte immer mehr als der andere.

Die Gedanken von Jess „was übersetzt hieß“ sind oft auch witzig. Liebe Mädels – schenkt uns Jungs doch bitte ein Wörterbuch, sonst verstehen wir Aussagen wie – »Ich sehe ja meine Hand vor Augen kaum«, jammerte ich, was übersetzt hieß: Lass uns ein Bett suchen und da weitermachen, wo wir gerade aufgehört haben. – nicht.

Ich finde auch die Art von Jess toll – sie ist nicht der typisch naive Hauptcharakter, sondern sie fragt den Göttern Löcher in den Bauch und ihre Fragen sind gut. Lediglich ihrer „Freundin“ (Robyn) gegenüber ist sie zu loyal und gutmütig, da Robyn Jess nicht gleichwertig behandelt, sondern eher wie eine Angestellte oder sogar fast wie eine Dienerin (in Kalchas Worten: „eifersüchtiges blondes Biest“ und das ist schon eine Untertreibung).

Kalchas ist ein toller Charakter, der die Geschichte erdet, obwohl er auch zu der Götterwelt gehört.

Buch 2:

Das vertraute Neonlicht über uns flackerte an der hohen Decke, und aufgeregtes Summen lag in der Luft, wie jedes Jahr am ersten Schultag. In wenigen Wochen würde die Euphorie in Lethargie umschlagen, die meist bis zum Ende des Schuljahres anhielt.

Das Sommercamp ist zu Ende und Cayden hat Jess abgewiesen. Sie weiß nichts von der Aufgabe, die Cayden bzw. Prometheus von Zeus gestellt wurde, bei der es das Ziel ist ein Mädchen 60 Tage zu umwerben und falls sie ihn trotz seines ehrlichen Versuches abweist, bekommt er als Belohnung die Sterblichkeit, die er anstrebt. Mit Robyn, ihrer „besten“ Freundin, ist Jess nun zerstritten, weil Robyn mit Cayden geschlafen hat. Robyn hat ihn also nicht abgewiesen. Robyn präsentiert sich als das Biest, dass sie immer war. In der Vergangenheit hat Jess das ignoriert, ohne dass es ihr wirklich bewusst war. Da sie Robyn nun aber zum ersten mal widersetzt hat, zieht diese nun alle Register um Jess zu schaden. Prometheus bekommt seinen zweiten Versuch und die Aufgabe Jess zu erobern, nachdem er ihr bereits das Herz gebrochen hat.

Er versuchte sich zweimal selbst daran, ein Marshmallow zu rösten, aber nachdem der erste ins Feuer gefallen und der zweite verbrannt war, gab er es auf. Ich kicherte. »Das können nur echte amerikanische Mädchen«, klärte ich ihn auf. »Die Fähigkeit ist angeboren.«

Ihre Mutter war einige Tage trocken und nun ist sie wieder der Alkoholsucht verfallen. Jess sollte eigentlich einfach Teenager sein dürfen und stattdessen muss sie sich um ihre kleine Schwester und ihre Mutter kümmern. Ihr Vater hat ihre Mutter vor Jahren verlassen, was ihre Mutter nie verwunden hat.

Was sich anhört wie eine typische Teenagergeschichte (wenn man das Alkoholsuchtthema mal ignoriert) ist insofern besonders, als dass Götter in der Menschenwelt auftauchen und ihre perfiden Spielchen treiben. Jess ist besonders, weil sie im Gegensatz zu anderen Menschen die Welt der Götter sieht und sich an die Begegnungen mit ihnen erinnern kann. Andere Menschen haben diese Fähigkeit nicht.

»Ich hasse ihn«, erklärte ich dem wildfremden Mann, der daraufhin gutmütig lachte. »Das sagt meine Frau auch immer, gehört irgendwie dazu, Kleine. Er beruhigt sich schon wieder. Das ist nur die Angst, die bringt uns Männer manchmal um den Verstand. Sei ein bisschen nachsichtig mit ihm.«

Wie sich zeigt sind die Götter genau so idiotisch, wie man sie aus früheren Geschichten kennt, nachdem Cayden Jess bereits das Herz gebrochen hat, wird sie nun als Ziel seines Eroberungsversuches auserkoren. Das zum Thema „wir beschützen dich oder wie hatte Zeus das noch formuliert? Auch wenn man im ersten Buch teilweise den Eindruck gewinnen könnte, als würden die Götter sich Jess gegenüber freundschaftlich verhalten, ziehen sie ihr perfides Spiel weiter durch und ist „Schutz“ den sie Jess gewähren vielleicht blanker Eigennutz? Der Schutz vor Liebeskummer ist auf jeden Fall nicht inbegriffen. Jess kommt der Sache aber auf die Schliche.

Aber ich wollte den alten Zeiten nicht nachtrauern. Wenn ich eins gelernt hatte, dann, dass jedes Zeitalter seine Vorzüge besaß. In diesem war es nicht die Getränkeauswahl, aber ich würde schon noch dahinterkommen, welche es waren.

Auch in diesem Buch mag ich Jess wieder. Zumindest im ersten Buch war sie nicht naiv wie die Akteure in anderen Büchern, aber hier hat sie mehrere Aussetzer. Aber was ihre Gefühle angeht ist es menschlich darüber nicht immer die Kontrolle zu haben auch wenn ihr die Vernunft etwas anderes rät. Das ist nachvollziehbar. Sie hat das Herz am rechten Fleck und wahrscheinlich ist das genau das Problem. Bei den Göttern stimmt diesbezüglich so einiges nicht. Lediglich, dass sie bei Mateo nicht misstrauisch wird, spricht nicht unbedingt für sie. Aber da den anderen Götter an ihm auch nichts auffällt, sollte man meinen, dass er „normal“ ist.

Mit gerade mal einem Meter fünfundsechzig kam man eben nur durchs Leben, wenn man drängelte und boxte.

Cayden wirkt im zweiten Buch allerdings nicht mehr stimmig. Nachdem er Jess mehrfach das Leben gerettet hat und ständig versucht Jess zu beschützen, geht er ein lebensbedrohliches Risiko für sie ein. Das passt absolut nicht zusammen und es wird in der ganzen Buchserie nicht erklärt warum er das gemacht hat.

Leider geht das zweite Buch etwas in typisches Teenagergezicke unter. Das fand ich weniger unterhaltsam als den ersten Teil. Auch die Geschichte ist hier deutlich löchriger und nicht so stimmig wie im ersten Teil.

Buch 3:

Hatte er gerade auch über mein Schicksal bestimmt? Ein Wörtchen wollte ich da schon noch mitreden. Sobald ich wieder in meinem Körper war, konnte er was erleben. Diese Männer machten mich wahnsinnig.

Jess hat im zweiten Band von der „Wette“ der Götter erfahren, bei der es darum geht, dass Cayden menschlich wird, wenn im eine Frau trotz seines ehrlichen Versuches sie zu gewinnen, widerstehen kann. Dafür hat er alle 100 Jahre drei Versuche und dabei hat er schon sehr vielen Frauen das Herz gebrochen. Jess ist im aktuellen Jahrhundert der 2. Versuch und da sie ihn aufgrund ihrer Wut ablehnt, wird er wirklich menschlich und somit sterblich. Zusätzlich hat Jess durch das Tattoo das sie fast getötet hätte (zu dem Sie die Götter um Zeus mehr oder weniger genötigt haben) nun die Fähigkeit erlangt Sichtbares von anderen Göttern zu verbergen. Aufgrund dieser Fähigkeit wurde sie in Band 2 von Agrios dazu gezwungen ihn und seine Kumpanen in den Olymp zu führen um Zeus zu stürzen. Da Cayden nun menschlich ist, wird er bei dem darauffolgenden Kampf der Götter schwer verletzt.

Für die Götter war ich nicht mehr als ein blödes Sandkorn. Und davon gab es Milliarden. Aber ich hatte mir ja einbilden müssen, dass ihnen etwas an mir lag. Wieso fiel ich immer wieder auf sie herein? Die Antwort war denkbar einfach. Weil sie scheißbeschissene Götter waren und höchstwahrscheinlich meine Gefühle manipulieren konnten. Cayden brauchte mich ja bloß mit seinen funkelnden Augen anzuschauen und schon schmolz ich dahin. Ich war ein hoffnungsloser Fall. Am besten, ich ließ ihn im Krankenhaus versauern.

Da es Jess gelingt eine Insignie der Macht zu verstecken, kommt es zu einer Pattsituation. Wie üblich ist sie der Spielball der Götter. Jess vertraut Cayden nicht mehr und da er nun menschlich ist, meint sie, dass er ihr eh keine Hilfe mehr ist. Obwohl sie noch Gefühle für ihn hat, weigert sie sich hartnäckig ihn nach den Gründen für sein Handeln zu fragen und auch er verhält sich ziemlich bockig.

Zu allem Überfluss scheint es in Zeus Reihen auch noch einen Verräter zu geben. Wie soll sie aus sie sich verhalten? Welchen Göttern kann sie noch vertrauen (sofern sie das überhaupt jemals konnte)?

Die Putschisten bedrohen nicht nur Jess, sondern die gesamte Menschheit. Die Götter um Zeus waren zwar nicht gerade zimperlich aber dagegen noch relativ harmlos.

Die Verweigerungshaltung von Jess wirkt in diesem Teil schon etwas arg übertrieben. Im ersten Buch verzeiht sie quasi alles und versucht dies selbst im zweiten Buch bei Robyn noch ständig, obwohl Robyn schon lange ihre wahres Gesicht gezeigt hat und längst klar ist, dass sie die Freundschaft von Jess verdient.

»Ich sehe ja meine Hand vor Augen kaum«, jammerte ich, was übersetzt hieß: Lass uns ein Bett suchen und da weitermachen, wo wir gerade aufgehört haben.

Es ist offensichtlich, dass Jess noch etwas für Cayden empfindet aber ein vernünftiges Gespräch bekommen die beiden nicht zusammen. Jess hat ständig Angst davor ihm wieder zu verfallen und versucht sich ständig einzureden, dass sie nicht mehr für ihn empfindet. Sie flüchtet quasi die meiste Zeit vor ihm.

Weiterhin hat sie Angst um ihre Familie, das hindert sie aber nicht daran, dass sie die Götter noch wütender macht, die sie bedrohen. Um es mal vorsichtig zu formulieren finde ich es relativ unvernünftig, wenn die Familie Morddrohungen bekommt genau das zu machen was man eigentlich lassen soll und dann auch noch so, dass die Spur leicht zurück verfolgen lässt.

»Ich kann dir nicht geben, was du brauchst«, erklärte er langsam. Sein Blick ruhte auf mir. »Ich würde dir nur wehtun.« »Würdest du nicht«, widersprach ich, obwohl ich wusste, dass er recht hatte. Liebe tat meistens weh.

Die Liebesgeschichte kommt im dritten Band zu großen Teilen kaum noch zum tragen. Das war zwar im zweiten Buch schon deutlich weniger der Fall als im ersten Buch aber hier herrscht quasi totale Funkstille in der ersten Buchhälfte. Dafür ist der Abenteueranteil deutlich höher, wenn auch nicht alle Aktionen Sinn ergeben und teilweise schon äußerst Lebensmüde wirken, vor allem wenn man bedenkt, dass teilweise durch diese Aktionen nicht nur das eigene Leben in Gefahr gebracht wird.

Die vorhandenen Charaktere sind hier relativ festgefahren in ihren Haltungen und ihrem Verhalten. Es kommen allerdings noch ein paar neue dazu, die ganz interessant sind. Die Erklärungsansätze für Caydens Verhalten finde ich vollkommen unzureichend. Warum Cayden das Tattoo was Jess fast umgebracht hätte für eine „gute Idee“ gehalten hat wird überhaupt nicht erklärt.

»Eine Coke.« »Light?« »Sehe ich aus, als wollte ich mich vergiften?«

Die Götter führen sich bis zum Ende wie Idioten auf und bestimmen über das Leben von anderen Menschen und Göttern ohne diese in ihre Entscheidungen einzubeziehen. Ich hätte keinem von denen verziehen, wenn ich an Jess Stelle gewesen wäre.

Fazit:

Warum gab es eigentlich kein Medikament gegen Liebeskummer? War schließlich eine Volkskrankheit.

Die Serie macht es mir echt nicht einfach. Das erste Buch fand ich toll. Das lag unter anderem am ungewöhnlichen Einstieg und auch an dem Szenario. Die Götter werden hier nicht so unnahbar dargestellt wie in anderen Buchserien. Im Prinzip sind sie auch nicht so viel anders als Menschen mit zusätzlichen Eigenschaften und da sie unsterblich sind, haben ihre Handlungen auch immer nur recht begrenzte Auswirkungen und sie denken zu wenig darüber nach was sie tun. Sie wirken oft wie überaus mächtige Kinder.

Ein Teil der Faszination des ersten Teils ist, dass vieles unklar und geheimnisvoll bleibt. Vor allem die Gründe für das Handeln der Akteure sind oft nicht klar.

»Vielleicht bereut er wirklich, euch verlassen zu haben. Findest du nicht, er hätte eine zweite Chance verdient?« »Für manche Dinge gibt es keine zweite Chance«, erklärte ich heftiger als nötig. Wir wussten beide, dass wir nicht mehr über meinen Vater sprachen.

Im zweiten Teil wird relativ klar, dass die Götter größtenteils egoistische Idioten sind und man fast keinem von ihnen trauen kann. Alle nutzen Jess aus und bringen sie in Lebensgefahr. Um die Liebesbeziehung zwischen ihr und Cayden geht es nur noch bedingt und teilweise werden die Randbedingungen (die Wette und das Handeln der Götter) weiter erläutert auch wenn die Motivationen unklar bleiben. Die Charaktere handeln an diversen Stellen nicht nachvollziehbar und nicht konform zu ihren vorherigen Handlungen (vor allem Cayden – erst Beschützer, dann Bedrohung).

Cayden stöhnte und vergrub das Gesicht in den Händen. »Agrios hat schon recht. Vor hundert Jahren haben die Mädchen noch gemacht, was man ihnen gesagt hat.«

In Teil drei werden die Motivationen der Handlungen erklärt bzw. besser gesagt es werden teilweise Erklärungsansätze gegeben, die überhaupt nicht nachvollziehbar sind. Wie kann man jemand verzeihen, der einen verletzt hat und die Erklärung warum er das gemacht hat ist vollkommen sinnlos?

Trotzdem ist die Buchserie interessant. Den ersten Teil fand ich am besten und den mittleren am schwächsten. Das Ende geht für mich dann wieder in Ordnung. Bei der Serie wäre meiner Meinung nach aber noch deutlich mehr drin gewesen. Nach dem ersten Buch hatte ich noch die Hoffnung, dass am Ende 4,5 oder 5 Sterne rauskommen, weil das Buch ziemlich stimmig fand. Danach treten allerdings so viele Unstimmigkeiten auf, dass man sich wünscht, dass die letzten beiden Bücher sorgfältiger Lektoriert worden wären.

Der Schreibstil ist toll und die Ich Perspektive ermöglicht es sich voll in die Charaktere zu versetzen.

Bewertung:

4 out of 5 stars 4/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Dämomentochter

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Ich finde es nicht sehr realistisch, dass die so eine große Göttertruppe für so eine „Spaßaktion“ in der Menschenwelt auftaucht. Aber gut, wer bin ich, dass ich das Handeln von Göttern einschätzen kann? Die haben ja schon immer verrückte Sachen gemacht.
  • Ist schon lustig wie leicht sich die Götter belauschen lassen. Sich nachts in Wohnzimmer der Lodge zu stellen und zu reden ist jetzt nicht gerade diskret. Aber zugegeben. Die haben eh nichts zu verlieren und Arrogant sind sie auch,
  • Warum sollten sich die Götter dafür interessieren ob und welche Überlieferungen es über sie gibt? Um die Frage weiter zu treiben: Warum sollten sie sich dafür interessieren, dass es den Menschen (Diafani), die in der Lage sind die Götter zu sehen gut geht? Das restliche Handeln der meisten Götter, legt nicht gerade nahe, dass sie sich für das Wohlergehen von einzelnen Menschen interessieren. Gut zugegeben – sie handeln nicht nach der Aussage, dass sie Jess beschützen wollen.
  • Wieso schließt Jess die Augen, bevor sie dann versehentlich den falschen mit einem Stein KO schlägt? Klassischer Fall von praktisch für den Storyverlauf, ergibt aber überhaupt keinen Sinn
  • Das Jess bei Mateo nicht argwöhnisch wird, ist nicht wirklich glaubwürdig. Er ist rein zufällig hergezogen und rein zufällig wird sie zweimal vor seinem Haus attackiert. Dazu kommt noch, dass er auffällig nett ist und sich in der heutigen Welt auch ein wenig verloren wirkt, wie die anderen Götter auch. Und das zeigt er auch immer wieder. Als Mateo auf Iapetos reagiert, ist es ziemlich offensichtlich, dass er kein normaler Junge ist. Spätestens als ihr Tattoo kribbelt als sie zu Mateo an den Tisch tritt, ist es dann offensichtlich. Gut, da ist es natürlich eh schon zu spät.
  • Das Jess darüber nachdenkt Robyn wieder zu vergeben kann ich absolut nicht nachvollziehen. Nachdem sie ihr wahres Gesicht offenbart hat, gibt es definitiv nichts was einer Freundschaft würdig ist (was Robyn ihr dann im Nachgang dann ja auch mehrfach beweist). Witzigerweise haut sie Später Robyn eine Runter „wegen der vielen Aktionen aus den letzten Jahren“. Wenn sie das doch immer gestört hat – vorher macht es nicht den Eindruck – hätte sie doch wohl schon eher reagiert
  • In Buch 2 ist eine nette Anspielung auf die Biss Serie. Schon interessant wie eine Buchreihe die Denkweise beeinflusst. Hier wird es gleich als gegeben hingenommen, dass Vampire in die Zukunft sehen können oder Gedanken lesen. Das gehört eigentlich nicht zu den Fähigkeiten von Vampiren, wenn man andere Geschichten liest.
  • Das Cayden bei dem Tattoo für Jess zustimmt finde ich vollkommen unglaubwürdig. Entweder will er Jess beschützen, wie das in der ganzen Buchserie zigmal passiert oder nicht (er rettet ihr mehrfach das Leben). Wenn die Götter keine Ahnung haben wie sich die giftige „Tinte“ auf Jess aufwirkt, hätte Cayden das niemals zugelassen. Aber er sagt ihr sogar, dass es nicht schmerzt und vollkommen harmlos ist, obwohl er weiß, dass sie daran sterben kann Den anderen Göttern wäre es natürlich egal was ihr passiert und das Jess die Gefahren nicht weiter hinterfragt, obwohl sie merkt, dass ihr alle etwas verschweigen ist auch nicht realistisch. Selbst Kalchas verrät Jess in dieser Sache, weil er ihr nichts von der Gefahr sagt. Das ist die erste Tat von Cayden die wirklich unverzeihlich ist.
  • Das es Frauen gibt die über Jahrhunderte versuchen die Götter bei ihrem Verführungsspiel zu stoppen (alle 100 Jahre einen Versuch), halte ich für nicht sehr wahrscheinlich. D.h. jede dieser Frauen lässt einmal im Leben alles stehen und liegen um die Götter aufzuspüren (also evtl. quer um die Welt zu reisen bzw. bei 100 Jahren wird sogar immer eine Generation übersprungen) und dann drei Mädchen zu warnen wegen der Gefahr von Liebeskummer? Nicht sehr realistisch. Ist ja nicht so als wenn die Götter irgendwen umbringen. Cayden verführt 3 Mädchen in einer vorgegeben Zeitspanne und das war’s. Das ist zwar nicht nett aber i.d.R. auch nicht gerade tödlich. Da wird sich wohl kaum jemand zur Lebensaufgabe machen jemand anderen – den man nicht kennt – vor Liebeskummer zu bewahren. Früher wäre es schon schwierig gewesen die Reise zu finanzieren und rechtzeitig vor Ort zu sein. Heute ist es ja kein großes Drama mehr, wenn eine Beziehung in die Brüche geht (es zerstört einem nicht das ganze Leben, wie das früher vielleicht der Fall war). Die persönliche Motivation von Ariadne wird später sehr deutlich. Die ihrer Vorgängerinnen erschließt sich mir nicht.
  • In Buch 2 hat Jess auf Seite 370 zerzaustes Haar und sandige Klamotten und Angst, dass sie ihre Mutter so sieht, weil sie es nicht erklären kann. Auf Seite 372 geht sie schnurstracks in die Küche ohne sich umzuziehen und redet mir ihrer Mutter?!
  • Das Jess allein nach Hause geht, obwohl Mateo sie erkannt hat, ist einfach nur dumm.
  • Es ist ein ziemlich kurzsichtiger Ansatz von Jess Agrios zu helfen, weil der dann angeblich Jess Mutter und Schwester nicht tötet. Aber da er danach eh die Menschheit vernichten will, wird er vor den beiden kaum halt machen
  • Wenn Zeus die „Wette“ jederzeit aufheben kann, warum dann nicht in diesem Fall. Zusätzlich hat er – wie man später erfährt – auch die Fähigkeit jemandem Zum Gott zu machen. Die Story im 2. Teil ist also ziemlich löchrig. Das einzige Argument ist, dass er in dem Moment seinen Stab nicht hat. Das wäre aber noch keine Erklärung warum er Prometheus nicht später wieder unsterblich macht.
  • Warum kann Leah und Phoebe in die Götterwelt gelangen ohne dort zu einzuschlafen? Bei Robyn war die Argumentation im ersten Buch, dass sie erst aufwacht, wenn sie die Götterwelt verlassen hat
  • Auf Seite 23 in Buch 3 ist angegeben, dass Cayden noch unsterblich wäre, wenn Jess Agrios nicht auf den Olymp gebracht hätte. Offensichtlich sind aber doch die 60 Tage rum (Zeus sagt ja „die Zeit ist abgelaufen“ – wobei es sehr seltsam finde, dass das genau in dem Moment passiert, die Götter alle beieinander sind). Erst nach den 60 Tagen ist doch relevant, dass sie ihn abgelehnt hat. Somit wäre das gleiche mit Cayden passiert, wenn sie nicht da gewesen wäre, nur ohne Verletzung
  • Der Grund warum Cayden menschlich werden wollte ich lächerlich schwach bzw. eigentlich gibt es keinen echten Grund. Eine gute Entschuldigung sieht anders aus.
  • Athene und Jess besprechen den Plan, dass Jess mal wieder in die Götterwelt reist um dort eine Kopie des Stabes zu besorgen (Buch 3 Seite 325). Das ist quasi ein Himmelfahrtskommando. Cayden sitzt während des Gespräches daneben und sagt dazu nichts. Jess denkt sogar daran, dass es keine gute Idee ist das Gespräch in seiner Gegenwart zu führen. Später wird dann erwähnt, dass er auf keinem Fall von dem Plan erfahren darf, weil er ihn sonst vielleicht verhindert um Jess zu schützen (S. 366). Wenn dem so wäre, hätte er wohl schon viel eher dagegen protestiert. Die Aktion Cayden mal eifersüchtig zu machen, damit er nichts vom Plan erfährt, nachdem sie 2 Bücher gebraucht haben um wieder zusammen zu finden ist total daneben.
  • Wieso kann Jess alleine zwar in die Götterwelt gelangen aber nicht wieder hinaus und wieso kommt nicht mal die Göttin der Weisheit auf die Idee das in ihrem Plan zu berücksichtigen?
  • Das Ziel ist es Agrios zu Zeus zu locken mit der zweiten Insignie. Um das zu erreichen wird die Kopie des Stabes benötigt. Direkt bevor Jess die Kopie erschaffen hat greift Agrios aber Zeus und die anderen Götter an. Der Plan ist also schon hinfällig bevor er ausgeführt wird. Hephaistos schafft es also mit einem Gerücht Agrios anzulocken. Das mit der Kopie mehr erreicht werden kann, ist relativ unwahrscheinlich. Zumal die Gefahr groß ist, dass der Stab einfach vom Verräter entwendet wird. Wieso sollten die Götter auf den Stab aufpassen können, wenn sie es bei Jess auch nie hinbekommen? Wie sich dann später zeigt hat die Kopie des Stabes überhaupt keinen Nutzen gehabt.
  • Apoll soll nichts davon wissen, dass Jess den echten Stab hat aber von der Kopie darf er wissen. Das macht keinen Sinn. Wenn er ein Verräter wäre, sind beide Informationen gleich gefährlich
  • Nach welchem Prinzip können sich einzelne Anhänger Götter (Anhänger von Agrios) frei von und nach Mystikas bewegen und andere nicht? Offenbar können sie das auch alleine also ohne Agrios (Buch 3 Seite 390)
  • Die Motivation von Hermes ist nicht nachvollziehbar. Es mag Jess (das sagt er drei Bücher lang) und dann hat er keine Probleme die Familie (von denen er einige sehr mag) zu verraten und zusätzlich Jess. Da er auch nicht dumm ist kann er kaum annehmen, dass er einen Platz neben Agrios erhält. Zusätzlich hab man in seiner Sicht der Dinge immer den Eindruck, als wenn er lieber seine Ruhe hat und keine Verantwortung. Aber gut, die Götter verhalten sich alle wie Kinder und sind egoistisch und naiv. Insofern braucht es wohl nicht viel Motivation für irgendwelchen sinnlosen Handlungen.
  • Wie kommen Agrios und Hermes auf die Idee, dass Jess den Stab beschaffen kann? Die Kopie ist bei den Göttern und wenn Hermes vom echten Stab wüsste (was eigentlich wahrscheinlich ist, da es genügend Gelegenheiten gab Jess bei Gesprächen über den Stab zu belauschen), dann wäre er viel eher gekommen. Dass die Götter den Stab einfach an Jess übergeben, kann Agrios wohl kaum annehmen. Warum sollten sich die Götter dafür interessieren, ob die Schwester von Jess entführt wurde?

[Einklappen]