Wochenrückblick – PCT Woche 7 – Wüste

Leselaunen / Wochenrückblick

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.

Aktuelles Buch:

Aktuell lese ich das Buch Pro und Contra.

Momentane Lesestimmung:

Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit.

Zitat der Woche:

entfällt

Und sonst so:

Sonntag – Tag 41 – 458,5, 478,2 Casa de Luna – The Andersons – 26.05.2019

Der heutige Tag war ziemlich übel und definitiv zum abgewöhnen. Es sollte ein wenig regnen lt. Wetterbericht. Real hat es morgens um 5:00 angefangen zu regnen und dann bis Mittag durchgehend. Dann kam eine Pause und nachmittags ging es weiter.

Das Zelt ist mal wieder nass von außen und innen. Das einpacken ist kein Spaß. Das Zelt ist unterdessen so dreckig, dass es jeder Beschreibung spottet (wenn es trocknet, löst sich das weitgehend von selbst).

Später wird das Wetter immer schlimmer. Es hagelt und stürmt und zwischendurch ist meine Fingermotorik so eingeschränkt, dass ich nach dem Absetzen des Rucksacks locker 5 Minuten brauche, bis ich den Beckengurt wieder geschlossen habe. Beim Brustgurt geht es kaum schneller. Normal dauert das ein paar Sekunden.

Zu sehen war heute natürlich nichts. Die halbe Zeit bin ich durch Wolken gerannt.

So macht der PCT weder Sinn, noch Spaß.

An beiden möglichen Ausstiegspunkten (Straßen) Richtung Hotel habe ich kein Netz. Jetzt bin ich wirklich mitten im Nirgendwo. Mal sehen wann ich wieder Netz habe.

Ich übernachte aufgrund des Mistwetters in Casa de Luna. Zusätzlich fehlt mir Proviant, da die Croissants aus Agua Dulce nicht essbar waren. Der Laden in Green Valley ist erstaunlich gut (abseits davon, dass das WLAN nicht funktioniert). Allerdings fehlt ein Restaurant (das Café in dem es auch Pizza gab hat dauerhaft geschlossen). Somit bleibt es bei einem Warmen Kakao, einem Tiefgekühlten Burger, den man im Laden in der Mikrowelle erwärmen kann und ein paar Muffins als Ersatz für die Croissants.

Der Weg zum Casa de Luna sind knappe 5 Zusatzmeilen (jede Richtung grob 2,5), die ich normalerweise vermieden hätte.

Dafür habe ich jetzt den PCT 2019 Bandana, der allerdings mit der Farbe Grün nicht gerade meine bevorzugte Farbe hat. Aber Hey, die Farbe ist jedes Jahr eine andere. Man muss sich also nur das passende Hikingjahr aussuchen. 

Edit 28.08.2020 Wie lange es die Bandanas noch gibt ist die Frage, da die Andersons 2019 ihr letztes Hostingjahr hatten und die primär dort ausgegeben wurden. 2020 dann Corona. Vielleicht waren unsere die letzten.

Edit Ende

In Casa de Luna gibt es einige Verhaltensregeln. Jeder bekommt ein Hawaihemd (das galt für uns nicht wegen dem Wetter). Abends und morgens gibt es Essen (immer das gleiche). Morgens kleine Pfannkuchen und Abends Chips mit einigen Soßen und Belägen (teilweise frisch und diverses aus der Dose). Die Teller darf man nicht über die Schüssel halten (sonst greift die Gastgeberin zum Stock!) und es ist für jeden eine Umarmung mit Foto mit der Gastgeberin fällig.

Morgens gibt es einen Ride zurück zum Trail. Klasse.

Meiner Blase ist die Feuchtigkeit heute nicht gut bekommen. Dabei waren meine Füße nicht vom direkten Regen nass, sondern von dem ganzen Grünzeug am Trail, was die Wasserlandung jeweils dankend an meine Schuhe weitergeben hat.

Die alte Hautschicht hat sich nun großflächig abgelöst und die neue ist noch nicht so robust und dementsprechend empfindlich.

Montag – Tag 42 – 478,2 Casa de Luna – The Andersons, 498,2 – 27.05.2019

Morgens war mein Zelt so nass wie nie. Ich hatte eine Pfütze unter der Luftmatratze. Ich hoffe das Zelt ist noch dicht und das war Kondenswasser. Da es die ganze Nacht geregnet hat, kann es auch Kondenswasser sein.

Tagsüber haben wir top Hikingwetter. Es ist nicht zu warm und trocken.

Mittags erlebe ich tolle Trailmagic. Ein Vater mit Sohn stellt kalte Cola bereit und bereitet an der Straße frische Hamburger zu. Wirklich toll!

Ansonsten treffe ich heute noch ein paar Dayhiker mit denen ich mich gut unterhalte. Die Gespräche mit den Dayhikern sind oft deutlich ergiebiger als mit Thru-Hikern. In der Regel kommt man über „Wie geht‘s? Gut, und selbst. Alles ok.“ nicht hinaus.

Der Trail bietet heute wenig Neues.

Ich Campe (vermeintlich) mangels Alternative auf einem Campingplatz auf einer Bergspitze. Wer ist bitte so bescheuert einen Campingplatz derart exponiert zu platzieren? Es stürmt wie Hölle und mangels Steinen zum beschweren der Tent Stakes bin ich mal gespannt, ob das Zelt nachts zusammenbricht.

Warum schreibe ich vermeintlich? In Guthook (das ist das Navi für Hiker) sind Zeltplätze eingetragen aber bei weitem nicht alle. Das wiederum kann bedeuten, dass noch welche kommen, wenn man weiter läuft oder aber auch, dass wirklich die nächsten x Meilen keiner mehr kommt. Nach dem Berggipfel gab es diverse Plätze, die besser gewesen wären, wie ich am nächsten Tag feststelle.

In Guthook standen aber auch Geschichten von einem Bären in der Region. Von daher dachte ich mir, dass es sicherer ist mit mehreren Zelten auf einem Haufen zu campen, was vermutlich Quatsch ist, zumal auf dem Platz diverse Mülltonnen vorhanden waren (bärensicher) und die Zelte daneben Standen. Der Geruch dürfte die Bären locken, sofern sie nicht verstanden haben, dass sie an den Inhalt nicht dran kommen.

Neben mir campt einer der irgendwie auf Drogen ist, zumindest hört er sich so an. Jedes Mal wenn der Wind etwas stärker bläst jault er mit.

Interessant ist am PCT wie weit man teilweise vorausschauen kann. Den San Jacinto könnte man fast zwei Wochen eher sehen. Seit gestern kann man soweit ich das beurteilen kann die ersten Ausläufer der Sierras sehen. Die sind noch ordentlich weit weg. Aber 5500 Fuß Höhe sorgen ja auch schon für etwas Weitsicht und es ist verdammt viel Schnee zu sehen.

Dienstag – Tag 43 – 498,2, 511 – 28.05.2019

Die Nacht über habe ich fast nicht geschlafen, wegen dem Wind. Das ist tierisch laut und er hat auch immer wieder böhig ins Zelt geschlagen. Dafür war das Zelt morgens ziemlich trocken.

Die heutige Etappe ist eigentlich relativ anspruchslos für PCT Verhältnisse. Trotzdem bin ich irgendwie platt. Ob es am mangelnden Schlaf liegt, oder dem Körper so langsam die Energie ausgeht weiß ich nicht.

Wie üblich nach 3 Tagen auf dem Trail bin ich wieder Hotelreif. Ich nutze einen möglichen Ausstieg zu einem Motel am Highway. Dort buche ich vorerst zwei Nächte.

Als ich dann runterfahre merke ich erst wie im Eimer ich bin. Mir wird wieder kalt und die Füße schmerzen ordentlich. Seit dem Universal Besuch habe ich keine Ibus mehr genommen. Ich habe keine Lust einen Entzug zu starten nach dem PCT. Wenn sich der Körper jetzt noch nicht an das Hiken gewöhnt hat, wird er das wohl auch nicht mehr. Der Schmerzlevel beim Hiken gestern und Heute war aber ziemlich grenzwertig.

Bei meiner Blase weiß ich aktuell nicht was ich damit machen soll. Die obere Hautschicht ist weg. Es fühlt sich aber an, als wenn die untere Schicht auch schon Probleme verursacht (die fühlt sich schon ausgetrocknet und steif an).

So langsam stellt sich die Frage “Wie und ob weitermachen?”. Ungeachtet wie langsam ich hike ist Kennedy Meadows nicht mehr so weit weg. Normalerweise ist Mitte Juni eine Zeit in der man den Bereich passieren kann (dann ist der Schnee erträglich und die Flüsse sind ohne übermäßige Gefahr passierbar). Das wird dieses Jahr nicht so sein.

Dazu kommt, dass die Etappen in den Sierras extrem anstrengend sind und meine Reserven sind schon fort. Ausstiegsoptionen gibt es in den Sierras nur wenige bzw. keine. Meine Schneewanderfähigkeiten sind eher begrenzt (manche Leute sind bisher ohne Mikrospikes gelaufen – ohne die wäre ich längst verunglückt).

Ich bin auf dem San Jacinto und Baden Powell schon recht gut gerutscht und wie mir mein Felskontakt gezeigt hat kann man zwar wie die 20-Jährigen einfach ins Unbekannte rutschen aber man strapaziert seinen Schutzengel sehr über Gebühr.

Das spricht alles nicht dafür von Kennedy Meadows Richtung Norden zu wandern. Lustigerweise ist das eigentlich die Region für die ich den Trail primär wandern wollte. Die Wüste hatte ich eher als Training für die Berge eingestuft.

Mein Körper sagt scheinbar so langsam “mir reicht es”. Ich würde auf jeden Fall gerne Yosemite Valley erwandern. Dort müssen aber die Zufahrtsstraßen offen sein, wenn ich nicht über den PCT komme. Im Moment ist dort aber eher von Schneestürmen die Rede (die können auf dem PCT auch tödlich enden). Ich hatte in den Vergangenen Tagen ja bereits ein paar erste Eindrücke wie sowas aussehen kann.

Mittwoch – Tag 44 – Pause in Lebec – 29.05.2019

Die Tankstelle neben dem Hotel ist erstaunlich gut ausgestattet (viel besser als der Cajon Pass). Es gibt auf meiner Seite einen Wendy’s (vergleichbar McDonalds), einen “Frischeladen” mit Sandwiches, Pizza, Donuts, Salaten, Obst und den Tankstellenshop und auf der anderen Seite einen Subway und Jack in the Box (auch wie McDonalds).

Morgens checke ich Routinemäßig die Trackinginformation meiner Bounce Box. So wie es aussieht ist die verschollen. Neben dem Notebook, Bargeld, Speicherkarten, Schuhen, dem Kanadapermit sind diverse andere Sachen in der Box. Da hat die Post es immerhin 2x geschafft die Box korrekt zuzustellen und beim 3. Mal geht es in die Hose. Ich stelle einen Antrag zur Prüfung per Mail aber da sich seit 10 Tagen nichts mehr getan hat, bin ich nicht sehr optimistisch.

Die Schneesituation in den Sierras ist aktuell echt übel. In einigen Teilen des PCT wurde die Skisaison bis Ende August verkündet. Die Sierras sollen mindestens bis Ende August mit Schnee bedeckt sein.

So schlimm wie dieses Jahr war es selten. Zumal in dem letzten Tagen weitere Schneestürme Neuschnee gebracht haben.

Es gibt zwar einige Hiker die es trotzdem versuchen und auch wenige die es schaffen aber entsprechende Snowskills sind die Voraussetzung und es ist ein unglaublicher Kraftakt. Weiterhin benötigt man eine ordentliche Portion Glück (vor Schneestürmen / Lawinen schützen einen die Skills nicht). Es gab aber auch schon einige Rettungsaktionen.

Einige Hiker berichten von verfrorenen Zehen. Das ist es nicht Wert. Im Prinzip müsste man jetzt mindestens bis Anfang oder Mitte Juli Pause machen und dann wird noch immer viel Schnee in den Sierras liegen (dann werden je nach Taugeschwindigkeit die Flüsse zum Problem). Flippen (also nach Norden springen) ist auch keine Option, da dort nicht weniger Schnee liegt.

Edit 28.08.2020 Auch wenn in den Sierras wirklich viel Schnee lag, wäre Flippen wohl partiell möglich gewesen. Die Frage wäre wohin und was bringt es gewesen. Der Bereich um Old Station war aber wohl durchaus passierbar.

Edit Ende

Donnerstag – Tag 45 – Pause in Lebec – 30.05.2019

Da die Schneesituation keine Eile nahelegt und der Status meiner Bouncebox ungeklärt ist schiebe ich einen weiteren Ruhetag ein. Mein Körper kann den eh gebrauchen. Von USPS (US Post) habe ich bisher nur die Info bekommen, dass der Vorgang geprüft wird.

Ich spiele mit dem Gedanken welche Alternativen sich bieten. Eine Rundreise in den USA wäre denkbar. Dafür bin ich aber mit genau einem Klamottenset nicht wirklich gerüstet. Nach mehreren Wochen PCT Pause wage ich auch zu bezweifeln, ob die Sierras ein guter Einstieg in den PCT sind (das ist die schwierigste Etappe). Zumal eine Solorundreise so viel teurer als zu zweit ist, das man den USA Flug quasi wieder raus hat (Stichwort Zimmerbelegung). Trotzdem ist das eine Überlegung wert, weil ich jetzt Zeit dafür habe.

Eine weitere Möglichkeit wäre es mit Lyft / Uber nach Bakersfield zu fahren und von dort nach Fresno mit dem Greyhound Bus. Ein weiter Bus (Yarts) bringt einen dann nach Yosemite. Der ganze Spaß ist nicht ganz günstig (grob 150$ je Richtung + evtl. Übernachtungskosten aber die hat man eh jeden Tag). Eines meiner Ziele auf dem PCT war Yosemite Valley zu erwandern. Das sollte so funktionieren und somit spare ich auch die drei Tage Umweg vom PCT zum Valley, sofern ich weiter wandere (das hört sich für mich nach einer recht sinnvollen Variante an).

Eine andere Alternative wären 2 oder mehr Tage Vegas. Auch das ist nicht günstig und eine ziemlich lange Busfahrt. In Summe sind das also wohl eher 4 Tage mit Hin- / Rückfahrt. Für zwei Shows und einige Attraktionen kostet das dann aber auch wieder ein paar hundert Dollar. Allerdings stelle ich gerade fest, dass man in einigen Hotels ein Zimmer für knapp über 20$ die Nacht bekommt. Da kommt man also günstiger weg, als anderswo (vermutlich gibt es nirgendwo in den USA günstigere Zimmer). Die Hotels sind nicht mal schlecht.

Also ist der Grobplan ein paar Tage PCT bis Mojave, dann Yosemite und dann schauen. Entweder Abbruch oder nach Vegas. Wobei ein paar Tage Vegas sicher nicht schlecht sind aber dort einige Wochen oder einen ganzen Monat zu verbringen kann ich mir weniger vorstellen. Nach zwei oder drei Tagen ist man dort eigentlich durch.

Edit 28.08.2020 Die Vegas Idee war ganz Schlecht. Nach Vegas kommen ist kein Problem, zurück zu kommen ist ein Riesen Problem, weil die Amtrack Busse nur eine Richtung abdecken

Edit Ende

Der Support von ZPacks ist übrigens grauenhaft. Von denen ist ein Großteil meiner Ausrüstung und der Zeltbeutel hat schon Löcher bzw. es lösen sich Fasern. Die reagieren überhaupt nicht auf Mails zu dem Thema. Dixie (Homemade Wanderlust) haben sie gleich mal ein neues Zelt geschickt, nachdem sie Probleme hatte. Die hat aber einen sehr populären YouTube Kanal. Ich bin da offenbar kein Einzelfall was den miserablen Support bei Zpacks angeht …

Das Motel 6 in dem ich bin ist übrigens recht speziell. Auf dem Parkplatz vor dem Hotel steht ein großer Holzhäcksler. Jeden Tag kommt ein Riesen LKW und der komplette Inhalt wird gehäckselt (direkt vor dem Hotel). Heute steht zusätzlich schon seit gut 6 Stunden ein Tankwagen vor dem Motel der irgendwas abpumpt (vermutlich Abwasser). Beides ist tierisch laut. Dagegen ist der Freeway nebenan leise. Anschließend stinkt mein Zimmer und auf dem Motelflur.

Die Warnung vor krebserregenden Stoffen am Hintereingang wirkt auch nicht vertrauensfördernd.

Den Tag heute nutze ich weitgehend zum Lesen und regenerieren.

Freitag – Tag 46 – 511, 532,1 – 31.05.2019

Heute mache ich wieder die Erfahrung wir unzuverlässig geplante Rides bei Lyft und Uber sind. Ich hatte für 7:00 meine Abholung zum PCT geplant, die gestern auch bestätigt wurde. Heute morgen war der Ride dann einfach wieder offen.

Gegen 7:20 ergattere ich einen neuen Ride, der mich um 7:40 einsammelt und zum Trail bringt. Dort komme ich erst um kurz nach 8:00 an. Nicht so toll für die heutige warme Etappe.

Der Tag ist wieder ein typischer Meilentag ohne Attraktionen oder Sehenswertes. Ich steige an der Straße in den Trail ein, wo ich ihn verlassen habe.

Gegen Mittag bin ich in Hikertown, Fülle mein Wasser auf 5l auf und trinke eine kalte Dose Pepsi (die Cola ist mal wieder Dietcola – ernsthaft?!).

Anschließend geht es den Rest des Tages am Los Angeles Aquädukt entlang (Wasserversorgung von LA). Erst ist es offen, dann in einem Rohr und anschließend in Betonschächten. Oben hat man also brütende Hitze und unten hört man das kühle Nass plätschern, gluckern und fließen und kommt nicht dran.

Mein Zeltsack geht immer weiter kaputt. Dafür hätte ich vermutlich Ersatz in meiner Bouncebox. Die Witzbolde von USPS haben auf meine Anfrage reagiert und mir genau den Status mitgeteilt, den ich eh online sehe. Jetzt soll ich ein Suchrequest starten. Das hatte ich bereits gestern getan.

Ansonsten war meine Leistung für zweieinhalb Erholungstage heute bescheiden. Das war eine der anspruchslosesten Etappen und ich tue mich heute echt schwer. Gut zugegeben, es sind offenbar wenig so verrückt bei der Hitze über den Tag zu hiken.

In den zwei Tagen Pause habe ich zwei Burger mit großer Pommes, und großer Cola, mindestens 4l Gatorade, zwei Salate, 4 Stücke Kuchen, zwei Eis, zwei Bananen und 2x 16″ Pizzen verdrückt. Nur mal so als Randinfo. Ich war also nicht gerade unterernährt.

Ich habe schmerzen wo der Hüftgürtel aufliegt und auch im Schulterbereich wo der Schultergürtel aufliegt. Evtl. liegt es daran, dass ich immer dünner werde oder der Rucksack verstellt sich neuerdings von selbst. Evtl. auch beides.

Ich glaube so langsam leitet sich der Anfang vom Ende meines PCT ein. Aber jetzt heißt es erstmal zwei Tage durchbeißen. Zumindest habe ich für mich die optimale Diät gefunden. Ich darf essen was ich will und nehme trotzdem rapide ab.

Samstag – Tag 47 – 532,1 – 558,5 – 01.06.2019

Es ist interessant wie oft sich die Windbedingungen nach Sonnenuntergang ändern. Man sucht sich eine windstille Ecke, baut das Zelt auf und schwups ist alles anders, sobald die Sonne weg ist. So auch dieses Mal der erste Teil der Nacht war sturmartig. Die Windböen sind immer wieder ins Zelt geknallt und an Schlaf war nicht zu denken.

Heute bin ich aufgrund der zu erwartenden Temperaturen früh dran. Ich laufe um kurz nach 6 los und freue mich, dass mein Zelt mal trocken von außen und innen ist (wie ich später feststelle währt die Freude nur kurz). Den Zustand habe ich schon seit Wochen nicht mehr gehabt.

Meine Leistung heute ist ziemlich schwach. Ich muss mich die Berge hochkämpfen. Es sind zwar 1500 Höhenmeter Steigung aber man merkt schon, dass die Reserven alle sind.

Zu sehen gab es heute primär Windräder.

Das Wetter ist typisch für den diesjährigen PCT. Erst ist es heiß (um 7:00 morgens bin ich durchgeschwitzt), dann ab 4:00 gibt es Gewitter mit Hagelschauern. An diesem Wetterumschwung zeigt sich wieder wie Gefährlich die Sierras in diesem Jahr sind.

Abends versuche ich vom Highway in die Stadt zu kommen um nicht wider so eine Hagelhöllennacht im Zelt zu erleben. Es gibt keine Lyft und keine Uber Fahrer. Der Trailangelservice reagiert nicht und der Taxifahrer sagt mir allen Ernstes ich soll per Anhalter fahren! Also heißt es wieder Zelt aufbauen und kein vernünftiges Abendessen. Sonntags gibt es auch keinen Busservice. Mal sehen, wie ich morgen hier weg komme.

Heute treffe ich eine Deutsche wieder, die mit mir gestartet ist. Die hat auch schon 10kg abgenommen seit dem Beginn des PCT, im Gegensatz zu mir hat sie allerdings Reserven. Die will aufgrund der Situation in den Sierras vorerst nach Las Vegas reisen.

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung im nächsten Rückblick.

Weitere Leselaunen

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Izara [Serie]

Izara Das Ewige Feuer - Julia Dippel  Izara Stille Wasser - Julia Dippel  Izara Sturmluft - Julia Dippel  Izara Verbrannte Erde - Julia Dippel

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Julia Dippel

Teile der Serie:

  • Izara 1 – Das ewige Feuer –  (544 Seiten)
  • Izara 2 – Stille Wasser –  (528 Seiten)
  • Izara 3 – Sturmluft (448 Seiten)
  • Izara 4 – Verbrannte Erde (480 Seiten)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

Buch 1:

Ich kannte beide zwar noch nicht sehr lange, aber mir war klar, dass der kleine, lila Mann und der große, böse Dämon nicht sonderlich kompatibel waren.

Aris Leben wir kurz nach Beginn des Buches komplett auf den Kopf gestellt. Ein sehr attraktiver Dämon versucht sie wegen ihres vermeintlichen Vaters umzubringen, was ihm aber misslingt.

Danach geht es turbulent weiter. Mir hat der erste Teil sehr gut gefallen, auch wenn hier nur Zutaten wie in Harry Potter oder Matrix neu gemischt werden. Das allerdings auf sehr hohem Niveau.

Lucian ist einerseits Bad Boy, oft aber auch das Gegenteil davon. Evtl. passen in

seinem Fall menschliche Maßstäbe auch nicht.

Buch 2:

»Ich hab sowieso langsam das Gefühl, dass man dir auf den Fersen bleiben sollte, wenn man das wirklich spannende Zeugs nicht verpassen will.«

Nachdem Izara herausgefunden hat wer ihr Vater ist und was seine Ziele sind, konnte sie sich zumindest vorerst retten.

Trotz des Teilerfolges ist Izara Leben durch die nicht erlaubte Beziehung mit Lucian bedroht aber auch von anderen Seiten droht Gefahr.

Der zweite Teil geht genauso turbulent weiter wie der erste.

Bel (der Teufel) ist als Charakter wirklich sehr unterhaltsam. Auch der Chronist ist klasse.

Das Ende des zweiten Teils ist aber ein ganz böser Cliffhanger.

Buch 3:

„Wenn das nicht meine beiden Lieblings-Brachion sind! Wiedervereint in inniger Gewalttätigkeit.“

Nachdem es kurz vor Schluss von Teil 2 so aussieht als würde sich für Ari alles zum Guten wenden ist Lucian plötzlich verschwunden und auch sein Verbindungszeichen auf Ari.

Auch der Rat, Ramadan und Elias sind verschwunden.

Ari unterdrückt ihre Emotionen und will Rache für Lucians vermeintlichen Tod nehmen.

Die Geschichte entwickelt sich dann aber ganz anders, als der Anfang es suggeriert (ok, das hat man als Leser längst erwartet).

Wir stießen an – darauf, dass das ‚Wie‘ wichtiger war als das ‚Wie lang‘.

Der dritte Teil gefällt mir nicht ganz so gut wie die ersten zwei. Das Schema bei Liebesbeziehungen ist immer gleich. Entweder dauert es ewig bis das Paar zusammen findet, externe Mächte oder Umstände sprechen gegen die Beziehung, irgendwas treibt die Liebenden auseinander oder es kommen Holzhammermethoden wie Gedächtnisverlust zum Einsatz, um die Spannung hoch zu halten.

Die hier gewählte Variante finde ich nicht gut.

Davon abgesehen liest sich der dritte Teil genauso gut wie die ersten beiden und endet mit einem bösen Cliffhanger.

Buch 4:

„Deine Auferstehung ruft und ich kann sie kaum erwarten. Das letzte Mal, als ich eine miterleben durfte, haben wir anschließend eine Weltreligion daraus gemacht. Bin gespannt, was diesmal auf uns zukommt.“

Kurze Erinnerung an den Stand der Dinge: Die Hexenkönigin wurde erweckt. Ari ist tot und hat Lucian ihre Seele vermacht. So weit so typisch heldenhaft. Man opfert sich selbst um der Liebe willen für den anderen.

Klasse finde ich, dass die vermeintlich so heldenhafte Handlung das komplette Gegenteil bewirkt. Am Anfang von Band 4 geht alles den Bach runter. Das Heldenhafte Opfer führt die Welt nahe an den Untergang.

Entgeistert drehte ich mich zu Bel um. „Hey! Das war mein Auto!“ Der Primus verdrehte die Augen. „Weniger beschweren, mehr töten.“

Endlich mal wieder ein Buch das ich verschlungen habe – ich stand kurz vor der totalen Leseflaute – danke!

Der Einstieg ist mir etwas schwer gefallen. In den ersten Teilen ist eine ganze Menge passiert und es gab ziemlich viele Namen und Ereignisse an die man sich erinnern muss.

Die Autorin leistet aber grandiose Arbeit vor allem in Bezug auf Leser, die alle Teile hintereinander lesen. Oft finde ich die Zusammenfassungen aus den Vorteilen eher lästig, weil ich die direkt vorher lese. In diesem Buch fühlt sich die Zusammenfassung nicht wie eine an.

Ich kam mir fast vor wie im Märchen – abgesehen von den unbedeutenden Details, dass Cinderella schwer bewaffnet, ihr Prinz ein gedankenlesender Dämon und die Gute Fee der Teufel war.

Der Schreibstil ist klasse, oft witzig (ich mag den Humor der Autorin), emotional und die ganze Geschichte hat genau das richtige Tempo.

Die Mischung aus Handlungselementen und der Liebesbeziehung zwischen Lucian und Ari passt. Es gibt ihr und das Stellen die einem emotional berühren.

Fazit:

»Ich hätte nicht gedacht, dass das möglich ist, aber deine Gefährtin ist noch verrückter als du«, meinte er und klopfte seinem kleinen Bruder auf die Schulter. »Halt sie fest und lass sie nie wieder gehen.«

Die Serie ist herausragend. Es werden diverse bekannte Zutaten gut gemischt. Die Serie bietet somit nichts wirklich Neues, mischt aber bekannte Elemente sehr gut.

Ein bisschen Matrix, ein wenig Harry Potter usw.

Für mich ist das eine der besten Buchserien

Bewertung:

5 out of 5 stars 5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

  • Was verhindert, dass Ari Lucius gedanklich warnt?
  • Erst heißt es die Seele kann nur auf einen Primus gegen, wenn die Person es will und dann übernimmt Thanatos die Kontrolle über Ari und zwingt sie dazu
  • Wieso funktioniert die Verbindung (Thanatos erleidet Schaden, den auch Ari erleidet) nur einseitig
  • War es nicht naheliegend, dass die Gezeichneten angegriffen werden?
  • Der Hacker, der das gesamte Internet in ein paar Minuten / Stunden manipulieren kann, muss noch erfunden werden. Das ist unmöglich, selbst die NSA würde das nicht hinbekommen und denen traue ich einiges zu.
  • Lucian zertört das Nex was man hätte nutzen können und Tristan überreicht eine neue Dosis, die nun verwendet werden soll?
  • Wo sind denn die Köder geblieben, die Lucian auslegen wollte? Die Informationen auf der Versammlung waren der finale Plan.
  • Warum versuchen nicht alle sofort Mara zu töten, als sie am Ende auf dem Leichenberg auftaucht?! Aber ok das sei der Dramatik zugestanden
  • Wenn das Boot von Ari und Lucian so weit abseits von allem ist, funktioniert dort kein Handy, bestenfalls ein Satellitentelefon.

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Wochenrückblick – PCT Woche 6 – Themenparks und 444 Meilen

Leselaunen / Wochenrückblick

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.

Aktuelles Buch:

Aktuell lese ich die Izara Serie, wenn ich vor lauter wandern dazu komme.

Momentane Lesestimmung:

Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit.

Zitat der Woche:

entfällt

Und sonst so:

Sonntag – Tag 34 – 389,1 Baden Powell , 407,2 – 19.05.2019

Der Tag heute hat extrem bescheiden begonnen. Ich hatte ja am Sonntag bereits geschrieben, dass es abends angefangen hat zu hageln. Das ging die ganze Nacht durch. Ich habe somit fast nicht geschlafen.

Morgens war dann eine dicke und schwere Schicht Hagelmatsch auf dem Zelt und die ganze Landschaft war partiell damit überzogen.

Da das Wasser bei Regen an den Innenwänden des Zeltes kondensiert, hat jedes Hagelkorn für Minisprühregen im Zelt gesorgt. Wenn ihr das mitten in der Nacht realisiert und nichts dagegen tun könnt ist das ein Highlight.

Morgens war ich zwar früh wach aber aufgrund der Temperaturen und des Dauerhagels hatte ich arge Bedenken um meine Finger und Füße. Auf Erfrierungen bin ich wirklich nicht scharf.

Ab 11 habe ich mich dann rausgegrault und bis abends war das Wetter dann erträglich. Abends würde es dann wieder ziemlich übel.

Leider hatte ich heute nirgends Netz, sonst wäre ich per Lyft nach LA geflüchtet.

Ansonsten habe ich heute einen ehemaligen Thru-Hiker kennengelernt und einen Cop dabei beobachtet wie er eine Hikerin am Trail festgenommen hat. Was die angeblich verbrochen hat weiß ich nicht. Evtl. wollte sie per Anhalter fahren? Das ist am Highway wohl nicht erlaubt. Aber gibt es dafür Handschellen oder gehört das zum Standardprogramm? Keine Ahnung. Mich hat er in Ruhe gelassen.

Als ich die Straßenseite gewechselt habe war der Typ auch gleich alarmiert und hat die Hand am Halfter gehabt. Ob ich Gefahr gelaufen bin erschossen, verstromt oder mit Pfefferspray bearbeitet zu werden weiß ich nicht.

Ich musste heute ein paar Meilen am Highway entlang laufen wegen einer Sperrung des PCT aus Naturschutzgründen. Da ist auch ein Law Enforcement Auto an mir vorbeigefahren aber keine Highwaypatrol. Wobei es mir morgens evtl. ganz recht gewesen wäre in wärmere Gefilde zu kommen. Aber ich vermute, dass da zu viel Bürokratie dran hängt, wenn man auf die Wache muss.

Die Meilenleistung war dementsprechend mau. Ich will mich ja nicht beschweren, sonst gibt es ruck zuck wieder 30°C aber dafür, dass wir in der Wüste sind finde ich Temperaturen um bzw. unter 0° C und Hagel / Schnee schon etwas frisch. Heute bin ich zum ersten Mal mit kurzem unter langen Sweatshirt, Daunenjacke und Regenjacke unterwegs gewesen. Wenn man wandert und einem unter dem ganzen Zeug nicht warm wird, soll das schon was heißen.

Wenn ich da so an das Gelaber in einigen Blogs denke (eine Regenjacke braucht man nicht vor Washington), dann kann ich nur lachen. Jedes PCT Jahr ist anders. Somit gibt es keinen ultimativen Rat für die Ausrüstung, nur weil einige in Ihrem PCT Jahr bestimmte Sachen gebraucht oder nicht gebraucht haben.

Montag – Tag 35 – 407,2 – 436,1 – 20.05.2019

Ich hatte mir am Vortag schon bewusst einen möglichst tiefen Campspot gesucht um mir das Hageltheater zu ersparen. Genützt hat es wenig. Morgens habe ich eine Eisschicht auf dem Zelt, die sich nur schwer entfernen lässt. Wie schon am Vortag ist das Zelteinpacken sauunangenehm. Immerhin war es nach 21:00 relativ ruhig, sodass ich schlafen konnte.

Edit 28.08.2020 Merke – nie wieder einen PCT Hike ohne Handschuhe und sei es in der Wüste.

Edit Ende

Anschließend muss ich die Finger erst mal wieder auf Temperatur bekommen.

Ansonsten ist der Tag heute schön. Es sind zwar auch über 1200 Höhenmeter aber mit ca. 29 Meilen in grob 12 Stunden stelle ich einem neuen Rekord auf (was auch an den niedrigen Temperaturen liegt). Was eine gute Motivation (Disney, Universal Besuch) bewirken kann.

Edit 28.08.2020 Ja, nur bei 3 Zeros beim Disney Aufenthalt sind 29 Meilen wieder sehr relativ

Edit Ende

Zusätzlich wollte ich mal wieder in einer Höhenlage schlafen, wo man nicht festfriert.

Ich riskiere heute mal wieder ohne Mütze zu schlafen.

Heute habe ich 3 Leute getroffen, die mit mir gestartet sind. Zwei davon habe ich seit dem Starttag nicht mehr mehr gesehen. So kann man auf dem PCT umeinander kreiseln.

Panorama

Abends schlafe ich auf einem Haufen mit gut 20 anderen Hiker bei der Rangerstation. Dementsprechend unruhig ist die Nacht.

Dienstag – Tag 36 – 436,1 – 444,3 – 21.05.2019

Heute bin ich maximal unmotiviert zum Hiken. Das ist das übliche Bild. Nach drei Tagen habe ich die Nase voll und brauche eine Stadt.

Bei Acton ordere ich für knapp 50$ einen Lyft Ride zu einem Motel bei den Universal Studios. Die anderen Hiker (so um die 10) beglückwünschen mich zu meinem Universal / Disney Plan und finden es wieder erwarten offenbar alle cool.

Edit 28.08.2020 Tja, nur halt nicht förderlich um jemals in Kanda anzukommen.

Edit Ende

Als ich gegen Mittag in LA bin esse ich wie üblich nach dem Hiken einen Burger, trinke zwei Cola und noch einen Milchshake – 32$. So geht das, wenn man die Fritten separat berechnet (die gehören normalerweise zum Burger in den USA).

Anschließend erkunde ich die Gegend (das hatte ich vorher schon grob auf Google Maps erledigt) und da ich noch zu früh zum Checkin bin, laufe ich zum Shopping und Entertainment Berreich der Universal Studios. Als Hiker bin ich ja andere Strecken gewöhnt. Für ganze 500m und etwas Steigung fährt einen ein Shuttlebus zum Park (da es keinen Bürgersteig gibt, geht das wohl nur so). Die Strecke bis zum Shuttle ist mit rund 2km länger.

Der Harry Potter Laden ist echt gefährlich für Fans. Aber zum Glück habe ich keinen Platz für die Sachen.

Anschließend suche ich einen Laundry Laden – so wie man es aus Filmen kennt mit Waschmaschinen zum Warten. Ich finde aber nur chemische Reinigungen wie bei uns. Der gute Wille war da. Dann muss die Dusche + Deo reichen, dass ich mir im Supermarkt besorge (da kaufe ich auch schon wieder ein paar Dinge für den Trail). Da die Axe Deosorten anders sind kaufe ich auf gut Glück und bin vom Geruch nur bedingt begeistert. Aber vermutlich besser als der Alternativnaturgeruch vom Trail.

Das Motel ist eine der wenigen Unterkünfte ohne Kühlschrank. Da merkt man gleich den Unterschied zwischen Stadt und Land. Auf dem Land gibt es quasi überall Vollausstattung was Kühlschrank und Mikrowelle angeht.

Abends gehe ich zum Pizzaladen nebenan.

Das Chaos in der Stadt, Riesensupermärkte, Shopping+++ und ein absolutes Überangebot an Essen fühlt sich nach der totalen Ruhe und den Kleinstädten am Trail sehr seltsam an.

Wie ich heute feststelle überspringen manche Hiker einfach Teile vom Trail. Das hatte ich bereits vermutet erklärt aber einiges.

Mittwoch – Tag 37 – Universal Studios Hollywood mit Unlimited Fastpass – 22.05.2019

Indem Studios in LA war ich vor über 15 Jahren. Damals ohne Universal Express (das ist eine extra Warteschlange für Leute die mehr zahlen und bei der man schneller drankommen sollte – so ist zumindest der Plan).

Das lohnt sich aber in der Regel, da man viel schneller die Attraktionen abarbeiten kann.

Mittlerweile ist der normale Universal Express auf einen Ride pro Attraktion limitiert. Unlimited kostet noch mal 30$ extra.

Allein das Parken kostet 25-50 € je nach Entfernung. Das Ticket für einen Tag über 200$.

Beim letzten Besuch haben wir nicht den ganzen Park geschafft. Mal sehen, ob das mit Universal Express besser läuft.

Morgens schaue ich mir den Wetterbericht an. Seit gestern hat er sich dramatisch verschlechtert. Ab mittags soll es durchgehend regnen und Universal macht erst ab 9:30 auf. Toll.

Ich stehe schon deutlich zu früh vor der Tür aber da bin ich nicht der einzige.

Der Einlassprozess wird noch mal künstlich gebremst und die Attraktionen eröffnen der Reihe nach über den Tag (d.h. man muss sich bzgl. der Shows – feste Startzeiten – und Rides eine Strategie überlegen. Darin habe ich aber unterdessen nach diversen Freizeitparkbesuchen einiges an Übung).

Der Harry Potter Teil besteht in Hollywood aus gerade mal 2 Attraktionen. Die unscheinbare (Flight of the Hippogreif) ist die bessere. Die Forbidden Journey Attraktion soll das eigentliche Highlight sein. Ich fand sie ganz ok aber ein Highlight war sie für mich nicht.

Das eigentlich tolle sind die Wartebereiche und Details mit denen der ganze Parkteil gestaltet ist. Die Toiletten sollte man übrigens auch mal besuchen. Ihr könnt euch denken was einen dort erwartet.

Ein Butterbier für 8,20$ probiere ich auch. Mein Geschmack ist es nicht. Das Zeug ist extrem süß. Da ist mir eine Cola 3x lieber.

Ich finde den Hype um den Harry Potter Parkteil übertrieben.

Eine erschreckende Tendenz scheint zu sein, dass neue Rides immer kürzer werden (teilweise gerade mal 30 Sekunden – zumindest bei Universal, bei Disney kann ich die Tendenz nicht erkennen). Dafür würde ich mich nicht länger als ein paar Minuten anstellen wollen. Durch den Universal Express stehe ich aber bei keinem Ride mehr als 5 Minuten. So mag ich das!

Die besten Rides im Park sind Hippogreif und die Mumie. Ich fahre dank Universal Express beide mehrfach.

Bei meinem letzten Mumienride begegnet mit allen Ernstes ein Helikoptervater, der zweifelt, ob der Ride für seine Tochter im Teenageralter zu scary ist. Die Mutter muss erst probefahren und das bei 30 Minuten Wartezeit und nachdem Sie andere Parkbesucher wie mich gefragt haben, ob der Ride für die Tochter zu Scary ist (ich habe natürlich im Interesse der Tochter gesagt nein, das ist immerhin ein Familienpark!). So kann man den Tag auch verschwenden, statt den besten Ride im Park einfach zu fahren. Die arme Tochter, ist ja peinlich solche Eltern zu haben.

Ich war um 15:30 mit allen Attraktionen durch und habe dann noch einige mehrfach gefahren. Um 17:00 war ich komplett durch.

Ich hatte meinen Spaß aber für das Gebotene ist der Preis locker 50% zu hoch. Da ist man in Universal Florida besser aufgehoben. Da gibt es mehr für das Geld (zumindest beim letzten Besuch).

Beim Austausch bzw. Redesign von Attraktionen hätte man nicht das glücklichste Händchen. Die Attraktionen gleichen sich in der Art sehr stark (Simpsons, Transformers, Forbidden Journey, Despicable me) sind quasi alle vergleichbar. Das ist mir zu einfallslos.

Da war die Backdraft Attraktion inhaltlich was ganz anderes. Schade drum. Einige Attraktionen wurden an aktuelle Filme angepasst, damit sie aktuell bleiben.

Die Studio Tour hat sich seit dem letzten Besuch auch verändert, ist aber nach wie vor sehr gut und einzigartig, weil in den Studios wirklich Filme gedreht werden.

Die Jurassic Park Attraktion war leider noch nicht fertig (der Merchandisingladen natürlich schon).

Was sich seit meinem letzten Parkbesuch deutlich geändert hat, ist dass heute primär Handyapps statt Papierkarten genutzt werden. Man kann so jederzeit live die Wartezeiten bei jeder Attraktion sehen.

Ein paar mal hat es heute heftig geschüttet aber insgesamt hat das meinen Parkbesuch kaum beeinflusst (die Animal Actors Show ist 2x ausgefallen aber die kannte ich eh schon). Viele Leute waren trotz des Wetterberichtes nicht auf den Regen vorbereitet.

Abends gehe ich ins Hardrock und esse erst einen Burger und dann einen Nachtisch mit dem Kalorienwert einer Hauptmahlzeit. Es ist schon bizarr, dass ich mein Essen mittlerweile primär nach extrem hohen Kalorienwerten aussuche.

Apropos Essen – zwei Mahlzeiten + Nachtisch und Butterbier schlagen heute mit ca. 80$ zu Buche. Heftig, oder?

Ich habe seit Beginn des PCT deutlich abgenommen (mindestens 5kg, man sieht es optisch sehr leicht, mir fehlt aber aktuell eine Wage – ich vermute es sind mehr als 5kg). Wenn das so weiter geht, ist das nicht gut.

Abends plane ich noch ein wenig für Disney. Da dort (leider) ein faireres Ticketsystem  zum Einsatz kommt ist die Planung und Optimierung deutlich schwieriger.

Bei Disney gibt es den sogenannten Fastpass. Man kann sich zu einer Attraktion eine zufällige Zeit reservieren lassen, bei der man dann eine kürzere Wartezeit hat. Da es aber bei Disney auch viele Shows mit festen Anfangszeiten gibt und man auch die Laufwege optimieren sollte (Stichwort Zeitverschwendung), ist das nicht so einfach.

Zusätzlich darf man den Fastpass nur 1x pro Ride und anschließend gibt es eine Wartezeit für die eingesparte Zeit bis zum nächsten Fastpass (d.h. am Anfang sollte man versuchen die Rides mit dem Fastpass zu besuchen, die 20+ Wartezeit haben und keine Singlerider erlauben).

Früher musste man zum Erhalt des Fastpass zur Attraktion laufen. Das geht heute gegen Aufpreis per Handyapp. Disney ist aber bei der Preisleistung besser als Universal.

Abends stelle ich übrigens fest wie weit Anaheim (Disney) von Hollywood (Universal) entfernt ist und wie groß LA ist.

Donnerstag – Tag 38 – Disneyland Park – 23.05.2019

Meine Erwartungen für heute sind etwas gedämpft. Der Disneyland Park ist von der Grundausrichtung primär für Kinder ausgelegt. Somit gibt es eine Reihe Attraktionen, die nicht relevant sind. Ich werde mich auf die restlichen stürzen.

Morgens um 8:00 ist der Park noch relativ leer. Ich nutze die Zeit für die begehrtesten Rides (Hyperspace Mountain, Indiana Jones und Star Tours). Hyperspace Mountain fahre ich gleich 3x ohne Wartezeit. Im Ausgangsbereich ist ein Single Raiders Eingang, den kaum jemand gefunden hat.

Das ist bei jeder Attraktion anders gelöst. Mal gibt es Single Rider, mal nicht, mal Fastpass, mal nicht. Mal kommen die single Rider durch einen separaten Eingang rein, mal durch den Ausgang.

Die neue Funktion des Fastpass über die Handyapp ist super und erspart mir auch heute die meisten Wartezeiten. Der Nachteil ist, dass ich zog mal quer durch den Park laufe. Die Größe des Parks ist überschaubar aber ab einer bestimmten Anzahl von Leuten im Park wird das zur Geduldsprobe. In Kombination mit Fastpass habe ich alle Attraktionen besichtigt, die mich interessiert haben. Die beiden besten jeweils 3x.

Über die App kann man nun auch erkennen  wie oft Attraktionen temporär geschlossen werden. Das passiert erstaunlich oft. Bei der zweiten Runde Indiana Jones erwischt es uns mitten im Ride (trotz meiner diversen Themenparkbesuche ist mir das noch nie passiert). Die Kommunikation ist bescheiden. Wir sitzen 20 Minuten ohne Info im Fahrgeschäft, dürfen aber anschließend noch mal fahren.

Ein Effekt der Attraktion geht danach nicht mehr. Ob der schon vorher ausgefallen ist oder das der Grund für den Ausfall des Rides war, kann ich nicht sagen. Danach hätte sicher jemand eine Nachtschicht. 😉

Insgesamt setzt Disney sehr viel auf Animatronik (damit ist Disney als Themenpärke groß geworden) und hat somit eine ganz andere Ausrichtung als Universal.

Ab 10:00 wird der Park aber unglaublich voll, obwohl es ein normaler Wochentag und nur durchschnittliches Wetter ist. Es sind locker 5x so viel Leute im Vergleich zu Universal. Mir sind es eindeutig zu viele.

Die Zugangswege zum neuen Star Wars Bereich, der Ende des Monats öffnet, bewachen den ganzen Tag 8 Mitarbeiter. Scheinbar hat Disney Angst vor der vorzeitigen Eröffnung (obwohl ich mir recht sicher bin das dahinter auch kein Durchkommen wäre).

Das Feuerwerk am Ende ist ein Gesamtkunstwerk aus Lichteffekten im gesamten Park und moderner, tanzbarer Musik. Das ist sogar besser als im Magic Kingdom in Florida und macht Epcot ernsthaft Konkurrenz.

Edit: 28.08.2020 Wie ich später erfahren habe war das nur ein temporäres Feuerwerk und wurde später im Jahr wieder durch die – meiner Meinung nach schlechtere – Standardversion von vorher ersetzt. Der Hauptunterschied war, dass die neue Variante deutlich flottere Musik hatte.

Edit Ende

Freitag – Tag 39 – Disney California Adventure Park – 24.05.2019

Wie erwartet ist der Park mehr auf Erwachsene ausgelegt. Was passiert, wenn ein Konzern mit der Erfahrung von Disney eine Milliarde in die Hand nimmt und die modernste Technik in einen Themenpark packt?

So war mein Tag. Wow! Ich bin sicher nicht mehr leicht zu beeindrucken was Themenparks angeht aber dieser ist klasse.

Da der Park nicht so extrem voll ist wie das Disneyland macht es auch etwas mehr Spaß. Die guten Attraktionen fahre ich dank Fastpass und single Rider Line 2-5x. Der einzige Kritikpunkt ist also evtl, dass es noch ein paar Attraktionen mehr sein dürften.

Zu den gute Attraktionen, bei denen sich mehrere Fahrten lohnen zählen Soarin, Guardians of the Galaxy (die Attraktion ist extrem gut), Incredicoaster und der Radiator Springs Racer.

Bei Den Guardians gibt es sogar bei jedem Ride noch Variationen (Musik, Vorbereitungsräume, ..,). Da zeigt sich was passiert, wenn man kreative Leute nicht einschränkt! Die Attraktion spielt unglaublich gut mit dem Effekt der Schwerelosigkeit und der Anziehungskraft der Guardians of the Galaxy (allein wenn der Soundtrack startet feiern die Leute schon).

Die Musicalvorstellung von Frozen ist ein Meisterwerk aus Spezialeffekten, Zaubertricks wie von David Copperfield oder den Ehrlich Brothers und moderner Projektionstechnik.

Bei jeder Attraktion abseits der simplen Fahrgeschäfte (wie Karussells) entsteht der Eindruck, dass man so viele Details und Besonderheiten wie möglich eingebaut hat.

Die halbe Truppe der Avengers begegnet mir heute auch: Captain America, Groot, Thor, Gamora, usw.

Heute konnte ich auch erleben wie schwierig der Mix von Singleridern, Fastpass und Standard für die Mitarbeiter an den Fahrgeschäften ist.

Singlerider sollten schneller als nach Standardwartezeit dran kommen und die Fastpass Nutzer fast ohne Wartezeit. Immer klappt das nicht.

Die 30 minütige Schlussshow ist eine Kombination von Feuer-, Wassereffekten, moderner Projektionstechnik (auf dem Wasser auf locker 50m Breite oder auch mehr), Lasereffekten und Licht in allen Farben. Mir hat die Show im Disneyland aber besser gefallen.

Samstag – Tag 40 – 444,3 , 458,5 Agua Dulce – 25.05.2019

Der Start in den heutigen Tag fühlt sich an wie ein Kater. An den beiden Vortagen bin ich weit nach Hikermidnight (21:00) ins Bett gekommen. Somit fehlt einiges an Schlaf. Da das Hotel an der Hauptstraße liegt ist es aber ab 6 sehr laut.

Die letzten drei Tage waren das 100% Kontrastprogramm zum Hiken. Essen an jeder Ecke, Toiletten alle paar Meter. Gelaufen bin ich zwar auch nicht wenig aber ich habe auch viel gestanden.

Geplant habe ich den heutigen Tag mangels Zeit nicht. Hikingmotiviert bin ich gerade auch nicht. Es fühlt sich gerade an, als wenn man nach den Ferien wieder in die Schule geht.

Die Muskelschmerzen im Fuß- / Schienbeinbereich sind nach wie vor vorhanden. Aktuell sind sie recht gleichbleibend.

An den Hüftknochen bekomme ich zunehmend Probleme mit der Auflage des Hüftgürtels, was wohl mit der deutlichen Gewichtsabnahme zu tun hat (die Knochen stehen nun mehr hervor).

Die große Blase am linken Fuß ist aktuell gleichbleibend und wird aktuell scheinbar nicht schlimmer.

Als ich wieder in den Trail einsteige bietet sich mir ein seltsames Bild. Es gibt Trailmagic, dass ausschließlich aus Bier besteht. Die Mülltonnen sind alle total überfüllt, da diese Art von Traimagic offenbar schon seit mehreren Tagen angeboten wird und alles in die Mülltonnen gestopft wird.

Wie ich später erfahre beschwert sich derjenige, der die Art von Trailmagic anbietet später darüber, dass er Minus macht und die Hiker nicht genug spenden. Um das mal zu sagen: Bier verteilen ist für mich keine Trailmagic, wenn man das nur macht um mit Hikern abzuhängen und selbst zu bechern bzw. Gesellschaft beim Biertrinken sucht. Zweitens sollte man das Bier verkaufen, wenn man Gewinn machen will und nicht darauf hoffen, dass mehr Geld reinkommt als man ausgibt. Das ist auch ok, aber eben keine Trailmagic. Dann darf man aber den Müll auch mitnehmen und muss nicht den Trailhead Mülleimer überfüllen und die Umwelt verschmutzen.

Ich mache mir mit meinem Einsatz – per Ride zum Trailhead. Subway Sandwich vertilgen und ab auf den Trail offenbar keine Freunde, wenn ich mir die Blicke so ansehe aber weder mag ich diese Art von Trailmagic, noch verdiene ich Trailmagic, wenn ich gerade aus der Stadt komme (wobei das o.g. für mich eh kein Trailmagic ist). Ich kenne von den Hikern eh niemanden mehr. Offenbar gehöre ich aufgrund meiner diversen Zeros nun endgültig zur Nachhut von der 2019er Klasse.

Heute gibt es nicht viel zu berichten, abseits davon, dass ich fast auf eine Schlange getreten wäre. 10cm haben gefehlt. Das passiert recht leicht, bei den teilweise engen Biegungen des PCT und wenn die Schlangen auf dem Trail vor sich hindösen.

In Agua Dulce esse ich einen Burger und trinke zwei Cola. Anschließend gehe ich in den Supermarkt. Der ist allerdings nicht gut bestückt. Das was da ist, ist teilweise alt. Ich kaufe 4 abgepackte Muffins ohne Haltbarkeitsdatum. Die sind so stabil wie Steine und ich tausche sie um gegen die Üblichen aus Tankstellen (ich weiß nicht mal, ob die schlecht werden können, die Konsistenz ist immer gleich, ist ggf. die McDonals variante von Muffins).

Die abgepackten Croissants schmecken ekelig (ob die auch alt sind oder generell so schmecken weiß ich nicht), wie  ich leider erst auf dem Trail feststelle. Das ist mal wieder nicht essbares Zusatzgewicht.

Anschließend wandere ich noch etwas weiter. In Hikerheaven bleibe ich nicht, sondern hole nur die Post ab. Neue Socken und eine neue Hose mit 30” statt 32”. Selbst die sitzt nun schon ziemlich locker.

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung im nächsten Rückblick.

Weitere Leselaunen

Rage Modus & Junkfood bei Trallafittibooks ∗ Wahlen & Freundinnen bei Lieschen liest Von Entscheidungsunfreude, … bei Lucinda im Wunderland ∗ Zwischen Game of Thrones und Downtown Abbey bei Lieblingsleseplatz ∗ Mein Wochenrückblickbei angeltearz liest ∗ Gemütlichkeit ist das halbe Leben bei SchwarzbuntgestreiftBook-Preview-Party bei Letterheart

Wochenrückblick – PCT Woche 5 – Wrightwood

Leselaunen / Wochenrückblick

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.

Aktuelles Buch:

Aktuell lese ich die Izara Serie, wenn ich vor lauter wandern dazu komme.

Momentane Lesestimmung:

Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit.

Zitat der Woche:

entfällt

Und sonst so:

Sonntag – Tag 27 – 310 – 328,1 – 12.05.2019

Heute ist es wieder deutlich heißer und morgens steht eine ziemlich feuchte Flussquerung an. Ich ziehe mir mal zur Abwechslung die Socken und Gaiters aus.

Anschließend sind die Schuhe und Füße herrlich voll Sand. Ob das mit Socken und Gaitern auch passiert wäre weiß ich nicht. Auf jeden Fall hat die Variante deutlich länger gedauert als einfach durch laufen. Dafür sind die Füße nicht ganz so nass.

Gestern und heute war der Trail nicht so abgelegen wie sonst. Das hat den Vorteil, dass es mehrere Brücken gab (das war bisher nicht der Fall) aber es gab auch viel Müll und hässliches Geschmiere an den Felsen. Zusätzlich ist dieser Trailabschnitt oft mit Beton befestigt. Das war bisher nicht so. Die bisherigen Befestigungen waren überwiegend natürlicher Art (große Steine, Felsblöcke usw.).

Meine Blase am Fuß ist heute wieder deutlich schlimmer. Die Erholungstage in Big Bear haben offenbar wenig gebracht. Es findet sich immer eine Stelle am Rand wo sich Wasser oder Blut sammelt und nach 20 Meilen massiert man das beim Laufen immer in irgend eine Richtung und die Blase wächst weiter.

Das Muskelproblem im Schienbeinbereich ist auch nach wie vor vorhanden und nicht auskuriert. Heute war es wieder etwas schmerzhafter, obwohl wir heute nur +/- 600 Höhenmeter hatten.

Da ich seit Anfang des PCT nicht einen schmerzfreien Tag hatte kommen langsam Zweifel auf. Ich schlucke seit fast einem Monat Ibu – manche machen das den ganzen Trail, viele kommen aber sehr gut ohne aus – aber ist es das wirklich wert dauerhaft Schmerzmittel zu schlucken?

Klar sieht man (fast) jeden Tag einige tolle Sachen. Dafür läuft man aber auch jeden Tag 11 Stunden, und nimmt im meinem Fall entzündungshemmende Mittel mit Nebenwirkungen (und das jetzt schon fast einen Monat mit Dosierungen zwischen 1200-2000mg). Gesund ist anders.

Dazu kommt, dass ich nach wie vor Probleme mit dem Trailfood habe und die Etappen jetzt im Schnitt länger werden.

Die Frage ist nun wie weitermachen? Heute übernachte ich in Cajon Pass. Das ist aber nicht so wie ich es erwartet hatte. Im Prinzip ist das wie eine Autobahnraststätte bei uns. Theoretisch kann man von einer Seite auf die andere gelangen, weil es eine Brücke gibt zur anderen Seite gibt. Die ist aber mehrspurig und die Abfahrten vom Freeway landen direkt davor bzw. dahinter. In den Beschreibungen (PCT Handbook / Guthook) wird das aber nicht erwähnt.

Der Cajon Pass ist also mal wieder nicht für Fußgänger ausgelegt. Als ich gesehen habe wie in dem Bereich gefahren wird habe ich mich abends nicht getraut zu Fuß auf die Verbindungsstraße zu gehen. Hier kann man also nicht mehrere Tage bleiben allein schon wegen der mangelnden Essensauswahl nicht.

Ansonsten ist es am Cajon Pass tierisch laut. Es fahren Tag und Nacht Güterzüge mit 100 Waggons am Pass vorbei und die benutzen ihre Hupen exzessiv, weil der PCT über die Schienen geht. Zusätzlich sind auf dem Freeway teilweise recht laut Autos und Motorräder unterwegs oder es wird gehupt.

Das Einzige was man auf der Hotelseite hat ist ein Del Taco und ein Tankstellenshop. Es sind nichtmal Sitzgelegenheiten im Laden vorhanden.

Wrightwood (also die nächste Station des Trails) liegt mal wieder rund 5000 Fuß höher (+ diverses hoch und runter auf dem Weg dorthin). Ob das meine Muskeln / Sehnen aktuell und dem gereizten Zustand aushalten ist zweifelhaft. Auch Wrightwood ist sehr klein und nur bedingt für einen längeren Aufenthalt geeignet.

Ich hatte eigentlich gehofft, das mein Körper sich anpasst aber aktuell sieht es nicht danach aus. Bzw. aktuell ist der Schaden halt schon da und müsste auskuriert werden und nicht nur 4 Tage an denen man teilweise noch weite Wege läuft, wie in Big Bear. D.h. obwohl ich schon hinter dem Zeitplan hänge riskiere ich so langsam Folgeschäden oder zumindest Folgeeffekte.

Heute ist mir jemand begegnet, der am 24.04 gestartet ist (also 8 Tage nach mir). Der hat bisher einen einzigen Zero (Tag ohne Meilen) gemacht. Wenn ich meine Auszeittage abziehe entspricht das also meinem Hikefortschritt. Nur das mein Körper das nicht durchgängig mitmacht. So hätte es also laufen können.

Edit 28.08.2020 Wenn man das mit anderen Thru Hikes vergleicht war mein Hikefortschritt abseits der diversen Zeros ok. Die kann man sich schlicht nicht leisten.

Edit Ende

Montag – Tag 28 – 328,1 – 341,9 Cajon Pass – 13.05.2019

Heute habe ich den Teil gemacht den ich gestern per Lyft übersprungen habe. Also ging es heute Morgen per Lyft Ride zurück zum Picknickplatz.

Die knapp 14 Meilen waren heute schnell erledigt. Ich hatte weniger Gewicht dabei (kein Zelt, kein Schlafsack, keine Mikrospikes und weniger Essen). Zusätzlich hatte ich, keine ein passables Frühstück im Hotel. In ca. 5 Stunden war ich durch. Da merkt man mal wieder welchen Unterschied gutes Essen und weniger Gewicht macht. Mein normaler Schnitt ist ca. 2 Meilen pro Stunde. Heute waren es 3. Der McDonalds als Motivation hat gereicht (und auf McDonalds stehe ich normalerweise nicht besonders – aber alleine 2l kalte Cola können in der Wüste extrem verlockend sein).

Auf dem Weg begegnet mir heute eine verrückte Truppe. Die sind mit vollem Gepäck so schnell wie ich mit leichtem und gutem Frühstück, machen regelmäßig Pause um sich einen Joint zu ziehen, sind stoned und einer raucht noch nebenher was anderes. Die Rennen die Berge mit vollem Gepäck runter und ich sehe sie die ganze Zeit nichts essen. Keine Ahnung wo die ihre Energie hernehmen.

Mittags ging es dann in den McDonalds. Auf dem Trail sieht man immer nur ein paar Hiker aber in an Stellen wie dem McDonalds gleich mal 30.

Ich habe mir mit einem Milchshake, einem Double Quarter Pounder, großen Pommes und 2,5 großen Cola vermutlich locker 3000 Kalorien oder mehr eingeworfen. So was könnte ich jeden Tag brauchen.

Im McDonalds treffe ich auf Dirk (Berliner) und einen Schweizer mit denen ich zwei Stunden quatsche. Es ist schon was anderes in der Muttersprache zu reden.

Um 3 begebe ich mich langsam zurück zum Hotel (ich traue mich über die Vierspurige Interstate mit 4 Freewayzufahrten) und hole meine neuen Hikingstöcke im Hotel ab. Da die wieder aus Carbon sind (ich hatte auf dem Trail keine Zeit um Alternativen zu suchen), suche ich mir nun zwei Alternativen aus Aluminium und lege sie auf der Amazon Wunschliste ab. Wahnsinn wie dreckig der Kork nach rund 450 Meilen ist.

Zusätzlich muss ich den Rucksack packen und die nächste Etappe planen. Anschließen lese ich ein wenig und schöne die Füße. Viel Freizeit bleibt also auch heute nicht.

Dienstag – Tag 29 – 341,9 Cajon Pass – 361,7 – 14.05.2019

Viel zu berichten gibt es heute nicht. Die 1700 Höhenmeter waren wir erwartet anstrengend.

Wenig motivierend, das ein gute Teil parallel zu der Straße verlief (wenn auch deutlich höher), die einen in ein paar Minuten zum Ziel gebracht hätte.

Viel verpasst hätte man zumindest nicht, wenn man den heutigen Abschnitt nicht gelaufen wäre.

Heute ist mir während eines Gesprächs mit einer anderen Hikerin klarer geworden, warum ich aktuell mit dem PCT so hadere (mal ganz abgesehen von den Gesundheits- und Essensproblemen).

Panorama

Für mich ist es kein Spaß 11 Stunden am Tag mit schlechtem Essen zu wandern, das ist für mich Arbeit. Zu viel mehr als schlafen, essen, wandern kommt man auf dem Trail nicht, wenn man >=20 Meilen laufen möchte. Wenn man weniger läuft, schleppt man mehr Essen und Wasser und muss sich noch mehr mit dem Trailfood rumschlagen.

Ich genieße die schönen An- und Ausblicke entlang des PCT. Diese gibt es mal häufiger, mal weniger häufig. Das Wandern ist nur notwendiges Mittel dazu. D.h. man hat auch Tage, wo die Belohnung = 0 ist aber voller Einsatz gefordert ist.

Für manche ist das Wandern selbst der Spaß. Ich glaube das macht einen Wesentlichen Motivationsunterschied, der vermutlich auch darüber entscheidet, ob man den PCT beendet oder nicht.

Edit 28.08.2020 Das war einer der weisen Sätze im Blog. Was hier nicht steht aber vermutlich auch einen Unterschied macht – über weite Strecken alleine zu hiken ist zwar die maximale Freiheit aber man hat eben auch niemanden der einem gut zuredet. Bei meinen diversen Zeros wäre es aber anders eh nicht gegangen. Das mit den Langen Socken hätte ich vorher wissen müssen. Den PCT als ersten Langstreckentrail zu wandern war nicht die Ausnahme aber schon etwas naiv, auch wenn viele andere das auch so angehen.

Edit Ende

Mittwoch – Tag 30 – 361,7 – 369,3 Wrightwood – 15.05.2019

Da ich auf rund 8100 Fuß gecampt habe, war es nachts echt kalt. Der Wind hat nachts zugenommen.

Auch heute gab es nicht viel zu sehen. Ich laufe an diversen Skiliften vorbei und sehe was der Natur angetan wird (nicht die Skilifte an sich aber es sind große Flächen mit Raupen platt gefahren – es ist nicht mal mehr eine Grasnarbe vorhanden).

Der Abstieg ist leider kein Abstieg, sondern es geht immer wieder hoch und runter, bevor es dann in die Stadt geht. Das nervt teilweise wirklich dieses sinnlose hoch und runter. Heute lag stellenweise wieder Schnee auf dem Trail und es war ziemlich rutschig.

Meine Wasserplanung kam ziemlich genau hin. Für die etwas über 25 Meilen habe ich 5,5l benötigt und 6l hatte ich dabei.

Beim Ride in die Stadt habe ich richtig Glück. Ich sehe aus grob 150m Entfernung wie eine andere Hikerin ein Auto anhält. Offenbar hat der Fahrer mich auch gesehen und nimmt mich noch mit. Top! Er gibt uns sogar noch seine Karte, falls wir Hilfe benötigen. Ich komme darauf zurück, wenn ich wieder auf den Trail möchte!

Edit 28.08.2020 Wie ich später gelernt habe war das nicht ernst gemeint – das ist ok, er hat uns ja bereits geholfen aber für Europäer ungewohnt

Edit Ende

Da meine Probleme mit den Sehnen und Muskeln im Schienbein und Fußgelenkbereich + Riesenblase nach wie vor vorhanden sind und man in Wrightwood ein ganz gutes Essensangebot hat, beschließe ich 2,5 Tage zu bleiben – Preis per Airbnb 290€. Nett, oder? Im Hotel wäre es mindestens 100€ teurer und wir reden nicht über herausragende Unterkünfte. Da ist noch keinerlei Essen dabei. Das schlägt mit 60$ oder mehr pro Tag extra zu Buche.

Was mir heute übrigens aufgefallen ist: Eine Pizza kann man teilweise im Dorfladen online (6 Randvarianten, verschiedene Soßen, extra Käse, Extra Soße, 20 Beläge, Sonderwünsche) so konfigurieren, wie bei uns Autos. Autos wiederum kann man bei den Amerikanern nicht konfigurieren. Verkehrte Welt!

Heute bin ich übrigens seit einen Monat unterwegs und habe ca. 370 Meilen geschafft. Die Höhenmeter kann ich nicht genau benennen aber es waren schon deutlich über 20.000m. Das ist keine umwerfende Leistung aber immerhin. Anders funktioniert es für mich auch nicht, ich brauche die Auszeittage sowohl zur Regeneration als auch um mal andere Dinge in den Kopf zu bekommen als nur 11 Stunden wandern, essen, schlafen und von vorn.

Als ich zuletzt auf der Wage Stand (in Big Bear beim Arzt habe ich mit Schuhen und Kleidung noch 72kg gewogen. Der Gewichtstrend geht also eindeutig nach unten.

Donnerstag – Tag 31 – 16.05.2019

Heute regnet es (den ganzen Morgen). Es ist immer schön, wenn man an solchen Tagen nicht auf dem Trail ist. Der Regen beim Wandern ist das eine (nicht schön aber erträglich). Abends das Zelt im Regen aufstellen ist schon deutlich schlimmer. Dann hat man noch den Nassen Rucksack und die Regenklamotten, die man nicht trocken bekommt. Im Zelt sammelt sich Kondenswasser an den Wänden und am nächsten Morgen bzw. Abend wird es dann noch besser. Die Regenklamotten fühlen sich am  nächsten Tag  nass von innen und außen an. Die Schuhe sind eh noch Nass. Das Zelt ist sowohl innen und außen klatschnass.

Ich mache mir heute ein paar Gedanken über die Wasserversorgung in den nächsten Tagen, das benötigte Essen und kaufe einiges im Supermarkt. Das sind die Dinge die man normalerweise an den sogenannten Zero Days macht. Zero hört sich immer nach Freizeit an. Die Tage sind aber im allgemeinen recht vollgestopft mit solchen Dingen. Man muss sich im Ort orientieren, schauen was man wo kaufen kann usw.

Da ich bei der nächsten Station (Agua Dulce) die maximale Nähe zu LA erreiche, spiele ich mit dem Gedanken ein drei oder vier Tage die Universal Studios Hollywood und Disneyland zu besuchen. So richtig fußschonend ist das vermutlich nicht (ok, das ist überhaupt nicht fußschonend aber vermutlich trotzdem besser als Hiken). Aber näher werde ich so schnell an LA nicht wieder dran kommen. Für den Trailfortschritt ist es auch nicht zuträglich aber ich sehe eh noch nicht, dass ich den ganzen Trail laufe. Mein Ziel ist Yosemite. Danach kann ich mir auch gut vorstellen Rosinen zu picken. Das geht natürlich nur begrenzt. Manchmal gibt es wirklich tolle Ausblicke entlang des Trails, die nirgends erwähnt werden (das ist sogar öfter mal der Fall). Es gibt aber auch eben extrem anstrengende Tage, die optisch überhaupt nicht belohnt werden.

Edit: 28.08.2020 Hier war wohl der Anfang vom Ende des Trails. Der Ausflug nach LA hat mir zwar neue Energie gegeben aber wenn man mal mit sowas anfängt, dann werden die Verlockungen links und rechts immer größer.

Edit Ende

Ich ärgere mich gerade ein wenig, dass ich mal wieder dem Wetterbricht getraut habe. Ich habe für die folgende Nacht auch noch das Zimmer gebucht, weil Regen vorhergesagt war. Jetzt ist der Regen auf Sonntag verschoben. Hoffentlich bleibt wenigstens das so, ich bin nicht wirklich scharf drauf auf 9000 Fuß von Schneeschauern überrascht zu werden zumal es da oben gewaltig windig war vor Wrightwood.

Kaum bin ich heute zum Supermarkt und zurück gelaufen macht sich die Blase wieder unangenehm bemerkbar. Die geht nun sogar bis in die Zwischenräume zu den Zehen, weil dort die Flüssigkeit leichter entweichen konnte als in dem Bereich wo Hornhaut ist.

Freitag – Tag 32 – Wrightwood – 17.05.2019

Meiner ursprünglichen Planung hänge ich durch die diversen Zero Days ca. 7 Tage hinterher. Das es nicht mehr ist, liegt daran, dass ich mehr Meilen pro Tag mache als ich vorgesehen habe. Dafür mache ich zum Ausgleich deutlich mehr Tage ohne Meilen, als ursprünglich geplant.

Mit Blick auf den aktuellen Schneestand ist das aber nicht schlimm. Ich bin mir nicht mal sicher, ob Mitte oder Ende Juni gut zum Passieren von dem Bereich nördlich von Kennedy Meadows ist. Irgendwann setzt der Hauptteil der Schneeschmelze ein und dann werden die Flüsse zu reißenden Strömen, die nicht passierbar sind oder wo dies schnell lebensgefährlich ist.

Meine bisherige Erfahrung vom Trail ist, dass ich weder auf feuchte Flussquerungen stehe (davon hatte ich bestimmt schon 25 oder mehr), noch auf Schnee auf dem Trail (auch davon hatte ich bereits genug). Heute wäre aber abseits meiner nach wie vor vorhandenen Probleme (Blasen und Schmerzen im Bereich Fußgelenk und Schienbein Sehnen bzw. Muskeln) ein toller Tag zum hiken.

Edit 28.08.2020 Tja Mimimi man kann es sich halt nicht aussuchen auf dem Trail. Dummerweise war es halt ein High Snow Year.

Edit Ende

Samstag – Tag 33 – 369,3 – 389,1 Baden Powell – 18.05.2019

Heute geht es weiter. Ich habe die Wahl zwischen 3000 Fuß auf 4 Meilen einen Berg hochklettern und anschließend wieder runter oder die Straße nehmen und auf einem Höhenlevel bleiben. Was man wo zu sehen bekommt ist die Frage. Unattraktiver als die Straße wird der Berg aber wohl kaum sein, dafür aber ungleich anstrengender.

Ich entscheide mich für den Berg.

Zu allem Überfluss soll es morgen auch noch regnen bzw. auf dem Berg evtl. sogar noch Schneien. Wobei der Regen heute nach dem Zeltaufbau begonnen hat. D.h morgen ist das Zelt nass von innen und außen + nasse Klamotten. Das ist echt zum abgewöhnen.

Heute waren es wieder über 1600m Steigung. Auf dem Mount Baden Powell lag in der kompletten Gipfelregion Schnee und man konnte wieder such den Trail spielen.

Interessant ist, dass es über den Jacinto eine eigene Schneeseite gibt. Für den Baden Powell habe ich nichts gefunden.

Weiterhin steht der aktuell einzige gesperrte Teil des PCT an. Weil ein Frosch gefährdet ist, wurde eine Teilsektion für unbestimmte Zeit gesperrt.

Panorama

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung im nächsten Rückblick.

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Wochenrückblick – PCT Woche 4 – Stillstand und kleine Fortschritte

Leselaunen / Wochenrückblick

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Da ich unten einige Markennamen erwähne, kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung.

Da ich ab Mitte April den Pacific Crest Trail (PCT) wandere (so lange nicht noch irgendwas dazwischen kommt – auf Holz klopf), habe ich mich entschlossen Wöchentlichen Post temporär anzupassen. Es geht hier also in näherer Zukunft kaum oder wenig um Bücher, sondern um Wandern und Reisen. Zudem werde ich mich aufgrund der Zeitverschiebung zu den USA und dem unregelmäßig verfügbaren Internet wohl auch nicht so genau an die Postzeiten halten.

Aktuelles Buch:

Auf dem Weg nach San Diego habe ich die H.O.M.E. Serie begonnen. Dank meiner ungeplanten Auszeit bin ich nun bei Teil 2 angelangt und habe diesen beendet.

Weiterhin habe ich die Izara Serie begonnen.

Momentane Lesestimmung:

Die Reise geht vor, somit richte ich mich nach zeitlicher Verfügbarkeit. Diese Woche hatte ich Zeit.

Zitat der Woche:

entfällt

Und sonst so:

Sonntag – Tag 20 – 05.05.2019

Stillstand. Meine Füße sind morgens mindestens genauso geschwollen, wie am Vorabend. Auch die Schmerzen Muskelbereich sind heftig. Ich recherchiere im Netz.

Wie üblich findet man im Internet viel aber oft auch Gegensätzliches. Einige empfehlen Ibuprofen zur Entzündungslinderung, andere schreiben, dass das Problem (geschwollene Extremitäten) durch Ibu erst verursacht werden kann. Ich entschließe mich heute kein Ibu zu nehmen, etwas den schmerzenden Muskelbereich zu kühlen und die Füße hoch zu lagern.

Bisher sind aber fast alle Schmerzen am nächsten Tag deutlich geringer gewesen. Das es jetzt nicht so ist, deutet auf ein langwierigeres Problem hin und macht mir Sorgen.

Für einen potentiellen Thru Hiker ist das somit der schlimmste Zustand. Man müsste Einkaufen und Dinge erledigen an ein Zero und dann schnellstmöglich auf den Trail zurück.

Momentan kann ich aber kaum laufen. Der Trail ist also gerade in weite Ferne gerückt.

Ich bewege mich heute so wenig wie möglich. Lediglich zum Frühstück, Mittag-, Abendessen laufe ich ein paar Meter und zur Reinigung.

Beim Frühstück treffe ich Hiker, die mit mir gestartet sind und die ich immer wieder entlang des Weges getroffen habe. Die sind nun auf und davon.

Heute lerne ich die amerikanische Laundry Variante kennen. Gut, dass ich Waschmittel dabei hatte. Es gab dort keins. Die Waschmaschinen haben vier Temperaturoptionen in Textform. Was die Einstellungen bedeuten kann man nur raten.

Weitere Optionen gibt es nicht (geschleudert wird irgendwie). Ich wähle die kalt Option und stehe ca. 25 Minuten vor der Maschine.

Im Gegensatz zu der seltsamen Wäsche in Idyllwild sieht mein Merino/Funktionsshirt nach der Wäsche normal aus und riecht auch gut. Sauber ist es sogar auch noch. Es hilft also deutlich Color Waschmittel zu nutzen (was auch immer für ein Zeug im Idyllwild in verwendet wurde, selbst Vollwaschmittel sollte keine so verheerenden Schäden anrichten).

Warum so viele Amerikaner keine eigene Waschmaschine haben verstehe ich aber nicht.

Man muss übrigens aufpassen was in der Maschine noch an Restmittelchen drin ist. In einigen waren Weichspülerreste, die auch hervorragend geeignet sind Sportbekleidung zu vernichten.

Den Rest des Tages hänge ich auf dem Hotelzimmer rum, surfe etwas auf dem Handy im Internet und lese ein wenig.

Soll mein Hike hier schon zu Ende sein? Nach gerade mal knappen 10% der Strecke und nachdem es bisher verhältnismäßig gut gelaufen ist?

Edit 28.08.2020 Wenn man das so im nachhinein liest ist verhältnismäßig gut aber arg geschönt. Ich habe pro Echtem Hiketag verhältnismäß viel Strecke gemacht und bin noch auf dem Trail. Das war es aber auch schon. Es waren viel zu viele Zeros und viel zu viele Gesundheitsprobleme.

Edit Ende

Da fällt mir übrigens ein, dass meine Fitnesswatch mir nach den ersten Etappen 20h, dann 30 Stunden, dann 3 Tage und anschließend 5 Tage Ruhe verordnet hat. Jetzt bekommt sie ihren Willen.

Ansonsten sagt die Uhr ihr Sportalter entspricht einer ausgezeichneten 20 jährigen Person. Tja, mehr oder weniger. Ich fühle mich gerade nicht so. ^^

Montag – Tag 21 – 06.05.2019

Meine Füße sind nach wie vor ziemlich stark geschwollen. Ich beschließe zum Arzt zu gehen. Zum Glück weiß ich morgens noch nicht was mich erwartet.

Ich rufe im Rural Health Center an, um mir einen Termin geben zu lassen bzw. zu fragen, ob ich ohne Anmeldung vorbeikommen kann. Zuerst nimmt den Anruf jemand an und dann hänge ich in einer Endloswarteschlange.

Ich beschließe zum Krankenhaus zu fahren, stelle dann aber fest, dass in der Stadt keine Uber Fahrer verfügbar sind. D.h. also laufen (ca. 1 Meile). Am Krankenhaus stelle ich fest, dass das nur aus einer Notaufnahme und einigen Betten besteht, nebenan aber eine Niederlassung des Rural Health Center angesiedelt ist.

Die Dame am Anfang stellt mich vor die Wahl entweder eine unbestimmte Zeit warten oder um 1:00 einen Termin in der zweiten Niederlassung wahrnehmen. Ich nutze die zweite Option.

Da ich nun nur noch eine halbe Meile vom Supermarkt entfernt bin, kaufe ich gleich noch Trailfood für die nächste Etappe und gehe zurück zum Hotel. Jetzt habe ich schon mindestens 3 Meilen hinter mir.

Am Supermarkt treffe ich auf eine Gruppe, die mit mir zusammen begonnen hat und die wieder Richtung Trail loszieht.

Im Hotel lese ich ein wenig und obwohl ich den Arzttermin erst um 1:00 habe, versuche ich es um 12:00 mit Uber. Fehlanzeige. Ich stelle fest, dass ich bei der Fahrt nach Big Bear richtig Glück hatte. Das war wohl der einzige Uber Fahrer in Big Bear und der fährt nur am Wochenende.

Dann versuche ich es bei einem Trailangel, der aber abarbeiten muss und mich daher abwimmelt.

Anschließend rufe ich beim Taxiunternehmen an, bei dem ein Band läuft, dass mir mitteilt, dass niemand verfügbar ist.

Also bleibt mir nur die 2,5 Meilen in jede Richtung zu laufen. Genau das was meine Füße brauchen.

Die Ärztin hört sich meine Geschichte an und verschreibt mir vier Entwässerungspillen. Die Daten werden direkt elektronisch an die Pharmacy übertragen. Die 4 Pillen kosten 12$, der Arztbesuch pauschal 50$. Ansonsten ist der Rat Beine hoch legen und als Ausgleich zu den Entwässerungspillen eine Banane am Tag.

Ich bin gespannt. Wenn wirklich zu viel Wasser das Problem ist, kommt das Problem auf dem Trail vermutlich wieder. Was ich jetzt aber mal testen werde ist die Matratze bei Schräglage so auszurichten, dass die Beine oben sind.

Bach dem ganzen Laufen heute Schmerzen meine Muskeln wieder. Ich beschließe also bis einschließlich Donnerstag Pause zu machen. Der Thru Hike rückt in weite Ferne.

Auf dem Rückweg zum Hotel (im Burgerladen) treffe ich noch einen Hiker, der mit mir den Hike begonnen hat.

Ich war heute den ganzen Tag unterwegs ohne viel erreicht zuhaben. Aber zumindest habe ich etwas Einblick in das amerikanische Gesundheitssystem bekommen.

Dienstag – Tag 22 – 07.05.2019

Die Schwellung hat wieder etwas abgenommen aber es geht leider recht langsam.

Die Schmerzen sind leider immer noch vorhanden. Vermutlich gehen die nicht so schnell weg.

Ich bereits heute die Ausrüstung auf die nächste Etappe vor, schone mich, kühle, lege die Füße hoch und lese.

Da ich heute sonst nichts zu schreiben habe, möchte ich ein paar Gedanken zu der Beziehung unter den Hikern loswerden.

Als Hiker erkennt man sich auch abseits des Trails recht einfach, man grüßt sich, wechselt ein paar Worte und oft wird man gefragt wie es einem geht (das ist aber eine reine Höflichkeitsfloskel, eine ehrliche Antwort erwartet niemand).

Es gibt auch Gruppen die zusammen laufen. Da muss dann die Geschwindigkeit von allen zueinander passen. In den Gruppen entwickelt sich natürlich eine andere Beziehung, wenn sie über längere Zeit bestehen bleiben (oft ist das nicht der Fall).

Oft sind auch Pärchen zusammen unterwegs.

Die vielbeschworenen tiefen Freundschaften, die teilweise in Büchern über den PCT beschrieben werden, konnte ich bisher nicht ausmachen. Aber es sind ja auch erst knappe 10% der Strecke geschafft.

Für fast alle hat der Trail bzw. das Weiterkommen oberste Priorität.

Auch die Trailmagic (Essen / Getränke) am Trail scheint mir etwas weniger geworden zu sein, als ich den Eindruck in Büchern hatte. Aber das ist auch immer eine Frage vom richtigen Timing. In Julien hatte ich ja wirklich Glück.

Vermutlich hat beides etwas mit der stark erhöhten Zahl der Hiker zu tun.

Heute habe ich ein ganzes Buch gelesen. Ganz unerwartet kam die Situation ja nicht. Man liest schließlich in genügend PCT Blogs von Verletzungsgedingten Ausfällen und Problemen. Trotzdem hofft man natürlich, dass einem das erspart bleibt. Ich hoffe auf jeden Fall das es danach wieder besser läuft. 5 Tage Auszeit sind potentiell 100 fehlende Meilen.

Mittwoch – Tag 23 – 08.05.2019

Die Schwellung ist jetzt fast weg . Die Schmerzen im Sehnen / Muskelbereich noch vorhanden aber nicht mehr so schlimm wie vorher. Der Körper benötigt halt einige Zeit zur Regeneration. Ich hoffe das war nun genug.

Neben Uber habe ich jetzt noch Lyft entdeckt. Dort kann man Fahrten vorausplanen. Das hilft aber auch nur, wenn in der Region Fahrer sind und die Fahrten akzeptieren. Hier in Big Bear scheint das echt schwer zu sein. Ergo kein Bus, kein Taxi, meist keine privaten Alternativen. Hitchhikern von der Stadt aus kann man quasi vergessen, weil eine vierspurige Straße mitten durch die Stadt geht. Da hält niemand an.

Heute war ich im Hostel in Big Bear, weil ich dahin neue Schuhe und Socken geschickt habe. So richtig sympathisch es mir der Laden nicht. Alle Türen sind zu und überall sind Codeschlösser.

Links nach 250 Meilen, rechts neu

Hinweisschilder auf Cameraüberwachung gab es auch und die Post gab es nur per Ausweis. So richtig un-hiker-mäßig. Der Besitzer hat mich auch erstmal auflaufen lassen. Er saß in der Raucherecke und hat mich schön vor die verschlossenen Türen laufen lassen. Erst auf meinen Anruf kam er dann mit Verzögerung: Die Botschaft – du schläfst nicht bei uns, also wirst du entsprechend behandelt. Für den Service habe ich dann 5$ bezahlt.

Man könnte die Pakete auch kostenlos zum Postamt schicken. Das Problem ist nur, dass man normalerweise schnell weiter möchte. Da können einem die Öffnungszeiten einen ordentlichen Strich durch die Rechnung machen.

Manchmal wird mit den Hikern einfach nur Geld gemacht.

Donnerstag – Tag 24 – 252,1 – 266,1 – 09.05.2019

Die Gesamtschwellung an beiden Füßen ist weg. Die Schmerzen im Bereich über den Fußgelenken nicht.

Zu allem Überfluss löst sich die Haut an der großen Blase unter dem linken Fuß nun ab. Die neue darunter ist rosa und nicht widerstandsfähig. Ich habe über die gesamte Blase ein Blasenpflaster geklebt. Nach bisheriger Erfahrung ist das aber bei ganztägigem Hiken auch keine gute Idee allein schon wegen dem Schweiß.

Ich beschließe mich das fehlende Teilstück zum regulären Townausstieg zu laufen, da ich einen Lyft Ride ergattert habe. Abends geht es dann ins Hotel und morgen hoffentlich weiter. Besonders optimistisch bin ich aktuell nicht. Damit habe ich zumindest wieder Trailfortschritt ohne das volle Hikegewicht auf dem Rücken.

Nachdem ich das Teilstück heute gelaufen bin ist das Ergebnis wie erwartet. Die Schmerzen an den Schienbeinen sind nach wie vor vorhanden. Offiziell heißt das wohl “Shin Splints” und benötigt mehrere Wochen zur Heilung und kann bei Ignorieren schlimmer werden.

Helfen soll Eis, Füße hochlegen, Kompression, Ibu. Also das Übliche (ich bin nun auf höhere Socken gewechselt). Das Stück heute war kein Highlight aber nun habe ich zumindest 10% des Trails geschafft. Wenn man ein ordentliches Frühstück hat läuft es sich auch gleich besser.

Edit 28.08.2020 Yes, das war die Lösung. Das hätte ich mal vorher machen sollen aber wer kommt schon darauf, dass es so einfach ist

Edit Ende

Heute hatte ich zum ersten Mal relativ leichtes Gepäck, da ich ja abends ins Hotel zurück gekehrt bin. Das macht das Laufen viel angenehmer.

Heute ist mir jemand begegnet, der schneller wandert als ich und am 04.04 los gelaufen ist. Das sind 12 Tage eher als bei mir. Der hat 8 Tage Zeros in Idyllwild gemacht. Nicht weil er musste, sondern weil es ihm dort gefiel. So geht’s auch.

Edit 28.08.2020 Ja, da habe ich mich schon ein Strohhalme geklammert. Der ist möglicherweise trotzdem angekommen.

Edit Ende

Freitag – Tag 25 – 266,1 – 289,9 – 10.05.2019

Ich werde heute vorsichtig die nächste Sektion angehen. Um 7:00 werde ich vom Lyft Fahrer abgeholt. Ich hoffe ich komme bis zum Cajon Pass ohne größere Probleme. Das sind aber immerhin 80 Meilen.

Der Tag fängt ziemlich mystisch an. Es ist nebelig und aufgrund der Höhe laufe ich auch teilweise durch Wolken. Später fängt es an zu hageln und dann zu regnen.

Abends wird es immer schlimmer. Ich baue das Zelt zum ersten Mal im Regen auf. Das wird morgen eine Riesensauerei.

Der Wetterbericht lautete eigentlich bedeckt. Nun soll es morgen auch schütten.

Meine Beine wollen nach 14 Meilen nicht mehr bzw. ich habe wieder recht starke Schmerzen in den Muskeln im Schienbeinbereich. Später geht es wieder besser. Die hohen Socken bringen scheinbar etwas aber ich fürchte das muss ich richtig auskurieren.

Heute musste ich auch die neuen Schuhe einlaufen. Interessanterweise hat der rechte Schuh am rechten Fußknöchel gedrückt, der Vorgänger nicht (identisches Model).

Heute gab es Trailmagic – kalte Getränke in der Kühlbox, Kekse und Wasser (neben einem Fluss). Die Position von Trailmagic ist manchmal so eine Sache. Mir hat es den Tag gerettet auch wenn es nur Cola loggt gab (light, echt jetzt für Hiker? Aber der gute Wille zählt!)

Samstag – Tag 26 – 289,9 – 310 – 11.05.2019

Die Nacht war Ereignisreich. Es gab nicht nur massig Regen, sondern auch Sturm. Um kurz nach 12 ist mir Wasser ins Gesicht gespritzt und ich bin Wach geworden. Ein Zeltvordach hatte sich gelöst, was daran lag, dass ich das Zelt im Regen nicht optimal aufgebaut hatte.

Ich habe das Problem nachts bei strömenden Regen von innen lösen können, bin aber trotzdem etwas nass geworden.

Regen ist auf dem Zelt übrigens ziemlich laut. Wobei ich nachts teilweise der Meinung war, dass es eher Hagel war.

Der temporäre Fix hat bis zum Morgen gehalten. Um kurz vor 7 gab es die letzte Dusche. Das Zelt war klatschnass – sowohl von außen als auch von Innen. So schwer wie Heute war es noch nie in die Gänge zu kommen.

Alle Flussquerungen heute ließen sich mit Klettergeschick und Glück trocken erledigen.

Ich fürchte morgen kommt wieder eine feuchte Querung von einem ziemlich großen Fluss.

Heute stimmte der Wetterbericht zum Glück auch nicht. Abseits von ein paar Tropfen Regen um 10:00 und um 16:00 war es trocken und es gab auch nicht das angekündigte Gewitter.

Heute habe ich übrigens meinen zweiten Hikingstock vernichtet. Dieses Mal ist nicht nur die Spitze, sondern das ganze untere Element gebrochen. Bei seitlichen Belastungen ist Carbon wirklich sehr instabil. Ich habe jetzt mangels Recherchezeit die gleichen vom Trail bestellt. Evtl. Sollte ich mir doch mal welche aus Alu anschauen.

Mein Zelt steht nun windschief, da die Höhe des abgebrochenen Hikingstocks nicht mehr passt.

Den Sonntag findet ihr aufgrund der Zeitverschiebung in der Folgewoche.

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