Pacific Crest Trail – Teil 2 – Die Ausrüstung

Fire Creek Pass on the Pacific Crest Trail. Photo by Ed Pabor.

Ich hatte bereits angekündigt oder angedroht, dass es noch mindestens einen weiteren Beitrag zum Thema Thru-hike bzw. Pacific Crest Trail PCT gibt (aktuell sieht es aber aus, als wenn es noch mehr werden). Ich habe mir angesehen welche Ausrüstung man  mitnimmt auf einen derartigen Trail. Als Quelle dafür haben mir diverse Ausrüstungslisten von Leuten gedient, die den PCT gewandert sind und es gibt auch Zusammenfassungen, die im Rahmen von Umfragen von PCT Wanderern erhoben werden, welche Ausrüstungsgegenstände am beliebtesten waren und wie zufrieden die Leute damit waren.

Obwohl man nach einigen Tagen aussieht wie ein Obdachloser und auch so riecht (das nennt sich dann Hiker Trash), hat man durchaus Hightech Ausrüstung dabei.

Da ich im Beitrag diverse Markennamen verwende kennzeichne ich den Beitrag hiermit als Werbung, auch wenn das faktisch nicht zutrifft.

Was ist das Ziel?

Die besagten 30kg, die Cheryl Strayed in Der große Trip am Anfang auf dem Rücken hatte, sind totaler Overkill. Aber auch heute ist das Gewicht noch hoch genug. Das sogenannte Basisgewicht (also das Gewicht ohne getragene Kleidung und Verbrauchsgüter wie Wasser, Essen, Brennstoff, usw.) soll dabei möglichst minimiert werden. Die meisten Leute wandern heute mit einem Basisgewicht irgendwo im Bereich zwischen 5 und 9kg. Die Mehrzahl der erfolgreichen Thru-Hiker liegt bei einem Gewicht von <=7kg. Meine Aufstellung unten ist auf ca. 6,5kg ausgelegt. Wenn man noch sparsamer ist, kommt man auf ca. 5kg.

Im Selbstversuch?

Da ich mir durchaus vorstellen kann, einen derartigen Trip selber zu machen habe ich mir die Frage konkreter gestellt und mich gefragt was ich mitnehmen würde und wie schwer mein Rucksack mit der Ausrüstung ist.

Vielleicht interessiert ihr euch nicht die Bohne dafür selbst mal zu über längere Strecken ohne Hotel zu Hiken aber evtl. ist es trotzdem einfach mal ganz interessant sprichwörtlich am Wegesrand zu stehen und zu beobachten was ein Thru-Hiker heute so dabei hat.

Alle unten aufgeführten Produkte lassen sich natürlich durch Produkte anderer Hersteller ersetzen. Teilweise baut die Ausrüstung aber aufeinander auf. Ein Zelt, dass mit Hiking Stöcken aufgebaut wird, lässt sich nicht ohne errichten usw.

Update: 10.02.2023 (Ich habe die Ausrüstung auf den aktuellen Stand gebracht, es bringt wenig für aktuelle PCT Hiker, wenn hier nur Sachen in der Auflistung enthalten sind, die es nicht mehr gibt bzw. die ich vor mehreren Jahren benutzt habe. Durchgestrichene Gegenstände habe ich vor dem Hike als notwendig eingestuft und dann während des Hikes als überflüssig, zu schwer oder unpraktikabel erachtet)

Die großen vierBezeichnungGewichtPreis €Optional
ZeltZpacks Duplex (0,74)590700
6 HeringeZpacks  7 inch Super Sonic Stakes10017
2 HeringeZpacks 6.5 inch Red Tough Titanium Tent Stakes165
Sack für HeringeTent Stake Sack2,56,9
SchlafsackCumulus X-LITE 400 M + hydrophobic down + Pertex Quantum Pro + 5mm Reißverschluss 1:1 (Custom)672470
Drybag für SchlafsackCumulus Bag + Exped Pumpsack für Matratze als Drybag20
RucksackZpacks Arc Haul Backpack (62L) M680325
Rucksack AddonV-Top Strap1410
Rucksack Addon2x Belt Pouche4245
Rucksack Addon4x Ice Axe Loops310
Rucksack Addon8x Treckking Pole Holders (auch für Schirm nutzbar)2420
LuftmatratzeExped Synmat HL Winter LW (Gewicht mit Pack- und Pumpsack)675202
Schutz für Matratze ZeltZpacks Duplex Groundsheet88100
KopfkissenPillow Dry Bag (siehe unten)
Pack LinerZpacks Pack Liner Drybag5151,75
Halter für Licht an ZeltdeckeMini Carabiner37
Halter für Licht an Zeltdecke2.5″ Stick on Loop12
Hygiene
Zip Bag (Hygieneartikel)Noaks Bag S8
Zip Bag (benutztes Toilettenpapier)Noaks Bag L20
Optische Verpackung benutzes ToilettenpapierBig Stuff Sack10
ZahnpastaMeridol 20ml25
MinizahnspiegelFür Augentropfen / Salbe5
ZahnbürsteCuraprox 546014
Nagelklipser21
Handdesinfektion (Handsanitizer)GermFree Hand Sanitizer / Purrel Hand Snitizing Whipes75
ToilettenpapierCooleman Campers Toilet Paper50
Sonnencreme40ml Neutrogena SPF 7070
Schaufel für ToilettengangTheTentLab The Deuce® Original1725,5
KammJäneke Carbon-Kamm228,5
ZahnseideOral B 50 M ungewachst12
Gesundheit
Anti Zecken KarteRNK Zeckenkarte Safecard53,75
Erste Hilfe Miniseteigenbau im Noaks Bag M (Minischere, 50cm Pflaster zum zuschneiden, 2 Kompressen, Sicherheitsnadeln, 2 Verbandsrollen, Moleskin)6012
Blasenpflaster / GelpadsCompeed / Go-tac diverse Sorten26
BonbonsBalneo282,5
MagentablettenRennie5
MagentablettenOmeprazol in Noaks Zip Loc XS17
MagnesiumTetesept Magnesium 500+B12 (7)5
Anti DurchfallPerenterol3
NasentropfenOtriven Spray15
LippenschutzLabello15
Creme Gereizte HautPenaten Creme44
Wunddesinfektioneine Tube Neosporin17
Poison Oak abwascheneine Tube Zanfel44X
AugensalbeBephanten7
AugentropfenLac-Ophtal17
IbutablettenIbuflam 400 oder vergleichbar20
Elektronik
Zip Bag ElektroartikelNoaks Bag M13
USB Netzteil2 Port USB Charger49
SmartphoneiPhone 12162vorhanden
Schutz HandyHartschalenhülle19vorhanden
Ladekabel iPhoneStandard Apple Kabel15vorhanden
PowerbankAnker PowerCore 13000mAh Powerbank Externer Akku 2-Port 3A Tragbares Ladegerät mit PowerIQ und Voltage Boost Technologie24029,99
Tasche für HandyPhone Zip Pouch1511,4
GPS + SatellitenmessaginginReach Mini 2100355
Backup GPS und UhrFenix 6 Pro + PCT Mapset72750
Stirnlampe mit BandNitecore® NU25 USB5140
OhrhörerOriginal Apple Eearpods12vorhanden
KameraCanon G9X Mark 2206300X
StativPedco Ultrapod Lightweight Camera Tripod5315X
Micro USB KabelAnker236
USB-CAnker102,53
USB Kabel Garmin FenixAnker1530
Essen + Kochen
KocherSoto Windmaster6780
Gas2005
TopfEvernew Ultra Light Pot 0.9 L ECA252R11555
LöffelEsbit Löffel Titan Lang1813,95
MesserKA-BAR Neckknife 1118BP + Schnur4215
Bandana (Losen Dreck aus Wasser filtern)Unbekannt Bandana Kopftuch Halstuch Nickituch Biker Tuch Motorad Tuch verschied. Farben Paisley Muster233
Aufbewahrung EssenLarge Food Bag4340
Zip Bag Aufbewahrung MüllNoaks Bag L20
Pot CozzyAntigravity Gear Pot Cozzy3010
Wasseraufbereitung
2 Wasserflaschen je 1,5 Liter2 Smart Water bottles 1,5l75
Faltbare Flaschen2x Platypus Platy Bottle 2L Gray7515
FilterSAWYER PRODUCTS Sawyer PointONE Squeeze SP129 Wasserfilter7055
Durchspüladapter5
Chemische Filterung (Notfall)Micropur Trinkzubehör1020
AufbewahrungsbeutelGehört zum Filter14
Kleidung
Sonnenbrille / ErsatzbrilleMit Sichtkorrektur16200
Aufbewahrung KleidungPillow Dry Bag4035
DaunenjackeMountain Hardwear Ghost Whisperer Hooded Down Jacket – Men’s222225
1 Paar SockenInjinji Trail Xtralife Midweight Crew Socken9020
1 Paar SockenInjinji Trail Xtralife Midweight Crew Socken9020
1 Paar SockenInjinji Trail Xtralife Midweight Crew Socken9020
Bandana Multi Use23
Handschuhe (Wärme + Wasserschutz)Roeckl Kodiak14570
Anti Ungeziefer Hose langExofficio BUGSAWAY SANDFLY PANT20080
Kurze HoseIcebreaker COOL-LITE STRIKE LITE SHORTS HERREN12349
T ShirtIcebreaker COOL-LITE STRIKE LITE SHORT SLEEVE CREWE HERREN12560
LangarmshirtOutdoor Research Active Ice Sun Sleeves4020
LangarmshirtIcebreaker MEN’S COOL-LITE SPHERE LONG SLEEVE CREWE16090
UnterhoseFALKE Herren Sport-Unterwäsche Running Comfort Fit Briefs, black2825
Hut (Sonnenschutz)Outdoor Research Transit Sun Hat™9940
Gaiter (Schutz vor Steinen + Dreck in den Schuhen)Dirty Girl Gaiters3825
MützeZpacks Micro-Fleece Hat2720
Handschuhe (Wärme)Zpacks PossumDown Gloves4020
Für CampShamma Sandals Warriors Ultra Grip245120X
Hose (Schlafen / Base Layer)Icebreaker Oasis Leggins17575
Schuhe (Trail Runner)Altra Timp 1.5 oder Lone Peak 4.0744160
Hiking StöckeBlack Diamond Alpine Carbon Cork490148,3
Regenkleidung
RegenjackeMontbell Vertice Jacket186249
RegenhoseZpacks Vertice Rain Pants105150
Visor (sonst sieht man bei Wind mit der Jacke nichts mehr, weil die Kaputze nicht steif ist)Spiderweb Ultralight Visor3425
Handschuhe (Wasserschutz+Wärme) oben enthaltenRoeckl Kodiaksiehe o.siehe o.
Handschuhe (Wasserschutz)Zpacks  Vertice Rain Mitts2850
Diverses
Tasche für Geld Kreditkarte usw.Wallet Zip Pouch611,4
Kreditkarte, Geld37
Permits, Ausweiskopie26,5
Kugelschreiber10
Edding Permanent13
Reisepass40
KopfinsektennetzEven Naturals Moskitonetz259
Repair KitZpacks Sewing Repair Kit w/ Kevlar Thread105
Repair KitZpacks 3″ Circular Adhesive Reinforcement24
Repair KitDiverses13
zum Sitzen / knien usw.Foldable Foam Sit Pad Zpacks2810
SchirmLiteflex Silver Backpacking Umbrella22543
Gorilla Tape / Duct Tape10
BrillenschutzbehälterBrille 24 Plastikbox42
59965227,52
lbs13,21
Wüsten Equipment (oben enthalten):
SchirmLiteflex Silver Backpacking Umbrella22543
Sierra Equipment:
MikropspikesSnowline Light Chainsen Crampon26745
Baskets für Trekkingpolessiehe oben?Ohne Baskets sind die Poles nutzlos bei höherem Schnee
Anti Ungeziefer HemdExofficio BUGSAWAY CORFU L/S18080Wenig Atmungsaktiv und stinkt schnell – Alternativ: Merino Langarmshirt mit Insektenschutz (z.B. Permethrin) behandeln
EisaxtCamp Corsa Ice Axe205120
BärenschutzbehälterBearikade Expedition1021350
Gaiters gegen SchneeCAMP DUO GAITERS23060X
DaunenhoseCumulus Basic Down Pants S166139X
Einsparungspotenzial für Minimalisten (Baseweight um 5kg)
Kleidungkeine Unterwäsche, 2 paar Socken, keine Schlafhose, kurze Hose statt langer-370-151
Gesundheitalle Medikamente weg, nur minimales erste Hilfe Set-250-20
Die großen 4kleinerer Rucksack und Zelt-250-100
-870-371

Blau = nicht im Basisgewicht enthalten

Orange = Optional

Wenn ihr nachrechnet, werdet ihr oben in der Summe nicht genau auf die 6,1kg kommen. Das liegt daran, dass man getragene Kleidung rausrechnet aus dem Basisgewicht. Das sind also die blauen Einträge. Ich war aber relativ zurückhaltend. Einige Hiker rechnen auch die Kamera und die halbe Kleidung als am Körper getragen. Fakt ist: Tragen muss man es am Ende so oder so. Ob man sich das Basisgewicht schön rechnet oder nicht ist egal. Daher gibt es noch ein alternatives Gewicht mit dem man rechnen kann, das sogenannte Skin out Gewicht. Das ist alles was man dabei hat, egal ob am Körper getragen oder nicht.

Update 30.06.2019 – Praxiserfahrungen und Änderungen

Nachdem ich nun bereits ca. 600 Meilen mit dem Material hinter mir habe, möchte ich einige Anmerkungen zu den obigen Ausrüstungsgegenständen machen.

  • Die Mikrospikes hatte ich ab dem San Jacinto quasi durchgehend dabei. Dieses Jahr wurden sie im Bereich des San Jacinto und im Bereich von Baden Powell benötigt. Einige Hiker sind auch ohne zurecht gekommen. Ich wäre es nicht.
  • Den Sonnen(Schirm) habe ich kaum benutzt. Allerdings war dieses Jahr kein normales Jahr. In der Wüste war es kühler als normalerweise. Wenn man mit Hiking Poles läuft, muss man den Schirm am Rucksack befestigen. Die Befestigung hat sich als nicht besonders Windfest erwiesen. Somit war der Nutzen des Schirms sehr eingeschränkt. Da ich immer mit Vierradantrieb (also mit Hikingstöcken) unterwegs war, da meine Füße eh ständig überlastet waren, konnte ich den Schirm auf dem Trail auch nicht bei Regen benutzen. Meist hat man zu dem Regen eben auch Wind und wenn man den Schirm dann nicht festhalten kann, stört er mehr als er hilft. Ich würde ihn nicht noch mal mitnehmen.
  • Mit dem Zelt bin ich grundsätzlich zufrieden. Allerdings ist das Zelt kein Regenzelt, sondern auf “normale” PCT Bedingungen ausgelegt. Wenn es viel regnet oder hagelt, kann das Zelt relativ unangenehm werden, weil sich viel Kondenswasser an den Wänden bildet (das läuft im Optimalfall an den Innenseiten ab und nach draußen über das Fliegennetz). Bei Hagel bildet sich durch das Aufschlagen der Hagelkörner an den Zeltwänden eine Art Sprühregen im Zelt. Das ist ein Highlight, wenn man mitten in der Nacht realisiert, dass es im Zelt regnet und man absolut nichts dagegen tun kann. Bei mehreren Tagen Regen hat man weiterhin das Problem, dass das Kondenswasser nach dem Einpacken des Zeltes auch am Boden ist und man das Zelt nicht mehr wirklich trocken bekommt. Man muss das Zelt also mittags trocknen und verliert Zeit (ich hab mich dann abends eher wieder ins Nasse Zelt gehauen, weil ich Mittags keine Lust auf 90 Minuten Zelttrocknen hatte). Der Packsack vom Zelt ist ungeeignet das Zelt außen am Rucksack zu befestigen, weil er dann sehr schnell kaputt geht. Dafür benötigt man eine stabilere Variante als den Standardpacksack des Zeltes. Das hat auch Dixie von Homemade Wanderlust in den Videos angemerkt. Da sie aber einen sehr bekannten Videoblog hat, wurde das Zelt bei ihr von Zpacks ersetzt, nachdem sie erste Löcher darin hatte allerdings vermutlich aus einem anderen Grund. Bei mir hat Zpacks auf 3 Mails überhaupt nicht reagiert. Der Kundenservice nach dem Kauf ist also meiner Meinung nach sehr dürftig oder schlicht nicht vorhanden.
  • Der Schlafsack ist super. Dieses Jahr ist es aber stellenweise etwas kalt für den unteren Grenzwert. Ich hatte manchmal etwas Feuchtigkeit im Zelt bzw. es lässt sich kaum vermeiden, dass man mit dem Schlafsack im Fuß- oder Kopfbereich gegen die Zeltwand kommt, an der sich gerade bei Regen viel Kondenswasser bildet. Der Schlafsack ist aber immer nur außen feucht geworden, wenn er die Zeltwände berührt hat. Angeblich ist das Außenmaterial wasserdicht. Zusätzlich nehmen die Daunen aufgrund einer speziellen Imprägnierung Wasser anfangs nicht auf. Die Kombination scheint zu wirken. Ich würde nicht darauf verzichten wollen. Der 5mm Zip statt dem 3mm Zip war auch eine sehr gute Entscheidung. der 3mm Zip ist nicht wirklich stabil und hat keinen Klemmschutz. Für den PCT ist die 3mm Variante eher ungeeignet. Der Reißverschluss über die gesamte Länge war auch sehr angenehm, da man den Schlafsack somit auch als Decke nutzen kann. Gerade in heißen Nächten oder auch einfach um mal etwas mehr Platz zu haben sehr angenehm.
  • Die Regenjacke war anfangs dicht, hat aber ziemlich schnell nachgelassen (Materialbeschädigungen sind keine vorhanden). Das Wasser kommt sowohl im Brustbereich als auch im Bereich der Schultergurte durch. Insofern ist die ihr Geld nicht wirklich wert. Als Windstopper und sofern man keinen Dauerregen hat und der Trail nicht durch Sträucher führt und man dadurch große Wassermengen abbekommt, hält sie aber ganz gut. Auch die Temperaturregelung über die Zipper unter den Armen ist top. Die dazugehörige Regenhose hat nach 600 Meilen bereits Materialschäden im Bereich des Hinterns. Das war aber bei dem dünnen Material zu erwarten. Man muss öfter über Bäume klettern und manchmal geht das nicht kontaktlos. Das kann man der Hose also nicht wirklich vorwerfen und ist einfach dem dünnen Material geschuldet. Schwerer ist in dem Kontext logischerweise stabiler. Für die zweite Runde PCT habe ich beide Teile erneut imprägniert. Das hat bei der Jacke aber auch nichts geholfen. Die kann ich also definitiv nur als Windjacke und nicht als Regenjacke empfehlen. Dafür ist sie aber viel zu teuer.
  • Der after sales support von ZPacks ist nach meiner Erfahrung nicht vorhanden. Gemessen an den Preisen ist das ziemlich armselig.
  • Bei den Microspikes sollte man nicht die kleinere Größe nehmen, wenn man  zwischen den Stufen ist (das kann sehr schmerzhaft werden, wenn man die länger trägt, weil sie dann drücken). Dazu kommt dann noch, dass man in der Regel auch nasse Schuhe / Füße hat, wenn man Mikrospikes trägt (zumindest bei Trailrunnern). Das macht es nicht besser, wenn zusätzlich Druck ausgeübt wird.
  • Ein separater Windstopper ist überflüssig, wenn die Regenjacke nicht zu dick ist erfüllt diese den Zweck.
  • Ich habe meine Campschuhe sehr schnell zurück gelassen um Gewicht zu sparen aber für Wasserquerungen hätte ich sie teilweise ganz gerne dabei gehabt und meine Blasenprobleme wären dann evtl. geringer gewesen.
  • Die Wollhandschuhe + Wasserschutzhandschuhe (beides Zpacks) würde ich nicht noch mal mitnehmen. Stattdessen würde ich wasserdichte Fingerhandschuhe mitnehmen, die z.B. auch zum Bergsteigen genutzt werden. Ihr denkt das ist übertrieben? Dieses Jahr definitiv nicht und wenn es nicht kalt ist, dann stören nasse Hände eh nicht. Ich hatte aber Tage, da hatte ich starke motorische Probleme weil die Hände so kalt waren bzw. bei einem Hageltag habe ich mein Zelt erst um 11 abgebaut, weil es vorher einfach zu kalt und feucht war ohne geeignete Handschuhe. Allerdings ist zu beachten, dass es dieses Jahr manchmal besonders kalt war und das nicht normal ist. Selbst im August habe ich in den Sierras die Winterhandschuhe teilweise benutzt zum Zeltabbauen. Für die zweite Runde hatte ich die ins Equipment aufgenommen und würde ohne deartige Handschuhe einen solchen Trail nicht mehr angehen.
  • Die Alpine Carbon Cork Hikingstöcke finde ich nicht gut, weil sie viel zu leicht brechen. Man bleibt mal in Felsspalten hängen, sie verklemmen sich bei einer Flussquerung oder man rutscht im Schnee aus und sobald man dann mal das Gleichgewicht verliert und die Stöcke zwischen Steinen verkanten brechen sie sehr leicht durch. Als Alternative bieten sich z.B. die Leki Khumbu oder Leki Corklite an, die aus Aluminium gefertigt sind. Die Gummischutzkappen habe ich auch getestet. Die sind bei harten, steinigen Untergründen besser geeignet (leiser und mehr Grip). Die Kappen verliert man nach ein paar Tagen, weil man immer mal wieder an Steinen hängen bleibt insofern sind die bestenfalls für den Transport geeignet und nicht für den Einsatz auf dem Trail.
  • Die kurze Hose habe ich nie benutzt, die war also für mich überflüssig. Die meisten hiken in kurzer Hose. Zu bedenken ist allerdings, dass man oft durch Sträucher läuft, die den Trail mehr oder weniger zugewachsen haben. Zusätzlich war den Leuten teilweise verdammt kalt, an kühlen Tagen mit Hagel, der manchmal mehr oder weniger den ganzen Tag gedauert hat.
  • Bzgl. der Socken habe ich gemerkt, dass kurze Socken für mich ungeeignet sind. Ich habe Shin Splints bekommen, die mit höheren Socken deutlich weniger schlimm waren. Das muss aber jeder für sich rausfinden.
  • Das Stativ habe ich bisher nie benutzt (erste 600 Meilen), erst beim zweiten Anlauf habe ich es einmal verwendet und dabei festgestellt, dass die Kamera eh keine tauglichen Nachtaufnahmen macht. Ergo: So eine Minikamera macht heute keinen Sinn mehr, entweder man geht gleich auf eine richtig gute (viel Spaß mit dem Gewicht oder man verzichtet ganz auf die Kamera).
  • Das Groundsheet für Cowboycamping habe ich nie benutzt und somit relativ schnell in die Bounce Box ausgelagert. Auch das ist eine sehr individuelle Sache.
  • Zahnseide eignet sich nicht zum Blasen entwässern, wenn sie aus Kunststoff ist. Die meiste Zahnseide ist heute aus Kunststoff. Da hilft ungewachst leider auch nicht.
  • Das foldable sit Pad war teilweise ziemlich hilfreich, auch wenn man im Zelt ist und die Matratze noch nicht aufgepumpt ist. Das würde ich wieder mitnehmen.
  • Mit dem Rucksack war ich nur bedingt zufrieden. Meiner Meinung nach benötigt man mit etwas über 180cm Körpergröße eher die L als die M Variante. Ich hatte teilweise das Problem, dass ich am Limit der oberen Einstellung für die Schultern war und die Schultergurteinstellung fast ausgereizt hatte und trotzdem zu viel Gewicht auf den Schultern lag. Zpacks gibt das so an, weil die meisten Leute es offenbar nicht mögen, wenn sie an den Rucksack stoßen, wenn sie den Kopf nach hinten legen. Aber was hilft mir das, wenn ich nicht genug Gewicht auf die Hüften bekomme? Die Sache mit dem Bogen (Arch) hat auch nicht wirklich gut funktioniert. Der Bogen verkürzt die Rucksackhöhe weiter, hat also o.g. Problem verschlimmert. Zusätzlich wölbt sich der Bogen oft nicht nach hinten – wie gewünscht – sondern z.B. seitwärts. Das führt dann zu einer extrem ungleichen Gewichtsverteilung. Der Beckengurt verstellt sich teilweise von selbst. Das hängt aber auch damit zusammen, dass ich den teilweise ziemlich anziehen musste, um überhaupt das passende Verhältnis zwischen Gewicht auf der Hüfte / Schulter zu erreichen.
  • Zur Fenix Watch habe ich im separaten Bericht einiges geschrieben. Die kann ich aufgrund der miserablen Software nicht empfehlen. Eine wirkliche Alternative dazu gibt es aber nicht.
  • Der Pillow Packsack als Kopfkissen mit Daunenjacke als Polsterung funktioniert für mich sehr gut. Er wiegt fast nichts und war das bequemste Ultra Leicht Kopfkissen, das ich getestet habe.
  • Die Powerbar reicht recht gut, wenn man das Telefon in der Regel im Flugmodus betreibt und nachts abstellt (Aufladen des Telefons nur bis rund 70%). In Schneesektionen, bei denen man deutlich öfter das GPS benutzt, wird es aber bei mehreren Tagen knapp. Entweder benötigt man dann mehr Power oder man darf dort nicht alleine wandern.
  • Die Lederhülle ist etwas schwach zum Schutz des iPhone. Egal in welche Hosentasche man das Handy hat, man stößt ab und an mit den Hikingstöcken dagegen. Dabei bekommt die Hülle immer mehr Macken und irgendwann dann das Handy, wenn die Hülle zu sehr nachgibt.
  • Anfangs hatte ich den Plan mit einem langärmeligen Schlafshirt und einem separaten Laufshirt in den PCT zu gehen. Nach ein Weile hat sich gezeigt, dass ich tagsüber i.d.R. das kurze und das lange Shirt an hatte und nachts das kurze Shirt zum Schlafen. Theoretisch wäre es auch möglich gewesen das kurze nur nachts und das lange tagsüber anzuziehen. Ich habe aber festgestellt, dass ich am besten mit möglichst vielen Schichten zwischen Hüftgurt und Haut fahre um die Schmerzen an den Hüftauflagen der Gurte in einem vertretbaren Rahmen zu halten (Unterhose, Hose, T-Shirt, Langarmschirt). Wenn ihr jetzt denkt – was für eine Mimose – wir unterhalten uns nach eurem Hike dann noch mal. 😉
  • Mit der Stirnlampe bin ich sehr gut zurecht gekommen. Ich habe sie aber in der Regel nur im Zelt benutzt. D.h. ich bin nur selten damit gehikt. Lediglich in den Sierras und in einer Höhle habe ich sie außerhalb des Zeltes benutzt oder zu Toilettengängen.
  • Das ist zwar kein Geheimtipp aber bei dem Sawyer verliert man die Schutzkappe in der Regel recht schnell. Die 750ml Smartwater Bottles haben Sportverschlüsse. Davon sollte man sich zwei besorgen. Einen auf dem Sawyer, den zweiten in Reserve. Wenn man den Sawyer kauft hat man in der Regel zwei Dichtungen dabei (eine in einem Zubehörteil). Die zweite Dichtung sollte man auf den Trail mitnehmen. Wenn die Dichtung nicht mehr funktioniert ist der Sawyer nutzlos. Zu fest sollte man den Sawyer nicht auf die Flasche schrauben, sonst beschädigt man die Dichtung zu schnell. Auch wenn es eigentlich klar ist aber wenn der Sawyer einmal gefriert ist er im Eimer. Die Gefahr bestand dieses Jahr sogar in der Wüste und zwar mehrfach. Ich hab immer vergessen ihn mit in den Schlafsack zu nehmen. Ob er noch funktioniert oder nicht, kann man nicht feststellen.
  • Ob man eine Kamera mitnimmt ist Geschmacksache. Ich würde auf jeden Fall keine Kamera mehr empfehlen, die mit 28mm startet, sondern mit 24mm. Das heißt die Canon würde ich nicht noch mal kaufen. Primär hat die Kamera bei Nahaufnahmen gute Dienste geleistet oder wenn ich den Zoom benötigt habe. Aktuell würde ich wohl die Sony Cyber-shot DSC-RX100 nehmen auch wenn die bei 28mm anfängt oder überhaupt keine separate Kamera.
  • Mit dem Icebreaker T-Shirt / Langarmshirt war ich zufrieden. Wenn sie nass sind, riechen diese Klamotten mit Merinowolle nach Schaf. Problematisch ist bei diesen Klamotten aber, dass man die keinesfalls zu warm und keinesfalls mit Vollwaschmittel (Bleiche) waschen darf. In den Trockner sollten die Klamotten auch nicht. Das ist teilweise entlang des Trails nicht sichergestellt (in den selfservice Waschmaschinen sind teilweise Waschmittelreste – wenn das Vollwaschmittel ist, dann ist das nicht gut) bzw. man muss auf jeden Fall darauf hinweisen, wenn man die Klamotten waschen lässt (z.B. im Hotel). Aufgrund einer falschen Wäsche musste ich beide Shirts austauschen. Das Langarmschirt war sofort hin beim ersten Waschen (zu Heiß oder Bleiche), T-Shirt hat es eine Wäsche länger gedauert, weil es durch die erste Wäsche auch vorgeschädigt war. Man sollte geeignetes Waschmittel für Merinoklamotten mitnehmen (kleine Tütchen z.B. vorher verschweißen). Ansonsten muss man im Supermarkt eine ganze Kiste kaufen. Oft gibt es kein geeignetes / kein Waschmittel in den Laundries. Bzgl. der Temperatureinstellung an den Waschmaschinen einfach die kälteste Variante nutzen. Auch die Antimückenimprägnierung für Kleidung hat dazu geführt, dass die Farbe ausgeblichen ist. Kontakt zwischen Kleidung und dem Zeug kann man kaum vermeiden. Das kann man der Kleidung auch nicht übel nehmen. Das Zeug ist pures Gift, dass man sich auf die Haut schmiert / sprüht.
  • Das inReach Mini (Navigation auf dem PCT) hat seinen Zweck erfüllt. In dem Low Energie Modus hält es diverse Tage. Allerdings ist dann auch keine Aufzeichnung des Tracks auf dem Gerät möglich und es können keine Nachrichten empfangen werden. Der Wetterbericht ist relativ gut, krankt aber etwas daran, dass man am Folgetag oft 20 Meilen oder mehr wandert und er dann nur noch bedingt passt. Dafür kann das Gerät aber nichts. Der Wetterbericht kann übrigens echt lebensrettend sein, wenn man dadurch z.B. einem Schneesturm entkommt. Das sollte man nicht unterschätzen. Auf dem Trail hat man Anfangs zwar oft Handyempfang. Das wird aber zunehmend weniger, wenn man weiter nach norden wandert.
  • Altra Timp vs. Lone Peak. Die Timps sind etwas weicher bzw. besser gepuffert. Dei Lone Peaks haben etwas besseres Profil und halten etwas länger. Zusätzlich haben die Timps im mittleren Bereich wenig Profil. Ich bin die erste Häfte primär in den Timps gelaufen, habe die aber bereits nach rund 250 Meilen getauscht, weil das Profil ziemlich schnell nachgelassen hat und ich dann auf sandigen Untergründen gerutscht bin. Die Standzeit war also relativ kurz. Im zweiten Paar hatte ich auch nach etwas mehr als 250 Meilen ein Loch im vorderen Bereich. Später bin ich dann primär mit den Lone Peak gelaufen.
  • Ich habe in der Wüstensektion mehrfach mit Mütze und Handschuhen geschlafen. Insofern sollte man sich gut überlegen, ob man die einspart bzw. nach Kennedy Meadows vor schickt.
  • In der kompletten Wüstensektion gab es kein relevantes Ungeziefer. Insofern kann man entsprechend imprägnierte Klamotten bis in die Sierras weglassen. Nach meiner Erfahrung haben sich die Moskitos davon eh eher unbeeindruckt gezeigt. Das einzige was hilft ist nicht stehen bleiben und das Schutznetz im Zelt und um den Kopf.
  • Gear Shakedowns: Lasst euch nicht einreden, dass ihr bestimmte Sachen nicht benötigt, nur weil ein “erfahrener” Hiker etwas selbst nicht benötigt hat. Das bedeutet nicht, dass ihr Erfahrungen von anderen ignorieren solltet. Aber nur weil jemand im Jahr xyz keine Regenjacke / Handschuhe bis Washington gebraucht hat, bedeutet das nicht, dass es dieses Jahr genauso ist. Genauso wie Aussagen wie Mikrospikes reichen in den Sierras aus vollkommen unqualifiziert sind. Es kommt ganz auf die Jahreszeit und das Jahr an. Die Pauschalaussagen gehen mir eh immer auf den Keks. Nur weil jemand zufällig bei seinem Hike nach 5 Minuten per Anhalter mitgenommen wurde ist nicht zwingend ein “easy Hitch”. Ich hatte sogar den Fall, dass mir jemand mitten in der Pampa mal gesagt hat – easy hitch – das waren ex PCT Hiker nur um mir dann zu Erzählen, dass deren Auto voll ist und dann waren sie weg. Mitgenommen hat mich dann 40 Minuten später jemand, der sonst ordentlich kassiert für die Fahrten. Die hat mich dann wohl auch nur mitgenommen, weil ich vorher sehr freundlich gegrüßt habe. Sonst hätte ich da vermutlich Stunden gestanden. Der Standardtourist ohne PCT Wissen hat in den USA im Schnitt auch eher wenig für “per Anhalter Fahren” übrig. In der Regel sind es locals die einen Mitnehmen nach meiner Erfahrung. Zumindest sind es oft Leute, die um den PCT wissen.
  • Filter für Wasser oder nicht? Ich war vor dem Hike maximal pro Filter eingestellt. Allerdings sollte man ein paar Sachen bedenken: In der Regel arbeitet man mit einer Dreckwasserflasche (das ist die mit der man im Fluss zapft) und in die zweite Flasche kommt nur sauberes Wasser. Man filtert also von einer Flasche in die andere. Man schraubt den Filter ständig an bzw. löst ihn wieder von der Flasche. Da läuft zwangsläufig auch mal was an der Dichtung vorbei und ggf. auch auf oder sogar in die Flasche mit dem sauberen Wasser. An den Händen hat man das vermeintlich verunreinigte Wasser beim Wasserholen eh und wenn man Tabletten (Isotonisch oder einfach für den Geschmack) in die Wasserflasche mit dem sauberen Wasser steckt, hat man die Hände in der Regel auch zuletzt im potenziell verunreinigten Wasser gehabt. Das soll heißen: Wirklich sicher ist man auch mit Filter nie, weil man dass gefilterte Wasser nicht mit absoluter Sicherheit vom vermeintlich dreckigen trennen kann. Wenn das Wasser optisch dreckig ist, hilft der Filter schon aber ob das nun wirklich das optisch dreckige Wasser ist das auch zu Erkrankungen führt? Dazu kommt, dass man zwischendurch auch mal Frost (auch in der Wüstensektion) hat und danach eh nicht mehr weiß, ob der Filter noch funktioniert. Man kann die Funktion nicht prüfen.
  • Der bärensichere Behälter passt ganz gut in den Rucksack. Ich habe mein Packsystem in der Zeit mit Behälter so angepasst, dass der Behälter ganz unten um Rucksack war. Nachteilig ist, dass der Druck auf das Steißbein relativ hoch ist. Ich würde empfehlen von Anfang an irgendwas zwischen Rucksack und Behälter packen um den Druck zu mindern – zum Beispiel einen Socken. Ansonsten kann es nach einigen Tagen zu unangenehmen Druckstellen führen. Das baut sich dann so extrem auf über längere Zeiträume, dass ihr irgendwann an den Punkt kommt wo es nicht mehr auszuhalten ist und dann kann es Wochen dauern, bis ihr wieder beim Status 0 seid. Also frühzeitig reagieren, bevor es zu spät ist. Man kann nicht alles aussitzen oder ignorieren.

Die Ausrüstung im Einzelnen:

Generell:

Egal wo man wandert macht es durchaus Sinn sich lokale Ausrüstung zu besorgen. Beispielsweise ist dann viel leichter Ersatzteile zu bekommen.

Zelt / Tarp Cowboycamping:

Zpacks™ Duplex (Zwei Trekkingstöcke dienen als Zeltstütze) – dieses Zelt gibt es aber auch in freitragender Ausführung, dann allerdings  schwerer

Cowboycamping bedeutet, dass man ohne Schutz einfach in seinem Schlafsack draußen pennt. In der Regel hat man einen Wetterschutz um den Schlafsack ein Biwi.

Ein Tarp ist wie ein Zelt ohne Wände und Boden. Es bietet also primär Schutz vor Regen und Schnee (allerdings auch nur begrenzt).

Für mich kam aufgrund der geringen Gewichtsunterschiede zu Zelten, die als Basis die Trekkingstöcke verwenden nur ein Zelt in Frage. Das ist aber eine Geschmacksfrage. Ich habe Leute gesehen, die mit extrem wenig Platz irgendwo knapp neben dem Trail gecampt haben, wo ich nie mein Zelt hinbekommen hätte.

Bei den Zelten gibt es auch diverse Varianten. Zelte die freistehend (das geht z.B. nicht bei Zelten, die mit Trekkingstöcken gestützt werden). Diese Zelte haben den Vorteil, dass man sie auch auf harten Untergründen wie z.B. Beton aufstellen kann (kommt auf dem PCT eher selten vor und wenn, dann hat man meist Steine, die einem das Aufstellen ermöglichen). Teilweise sind sie auch deutlich schneller / einfacher aufzubauen. Weiterhin gibt es Zelte, die oben eine Öffnung haben. D.h. man kann die Sterne bewundern, wenn man die Abdeckung gegen Regen nicht drauf hat. Die Abdeckung macht im Wind aber andersrum recht viel Krach.

Big Agnes Copper Spur

Zelte können heutzutage, dank Hightechstoffen unglaublich leicht sein, besonders wenn die Hikingstöcke als Zeltstangen verwendet werden. Das obige Zelt aus der Tabelle bietet etwas mehr Platz, was einem erlaubt seine Habseligkeiten im Zelt zumindest ein wenig auszubreiten. Weiterhin ist eine gewisse Grundhöhe vorhanden, weshalb man sich im Zelt zumindest vernünftig hinsetzen kann.

Das Abgebildete Big Agnes kommt auf dem PCT auch sehr oft zum Einsatz. Im Gegensatz zum Zpacks Duplex ist es in der Grundausführung bereits freistehend.

2018 ist das Duplex das meistgenutzte Zelt gewesen aber auch das Zelt unter den Meistgenutzten mit der geringsten Zufriedenheit.

Eine Alternative zum o.g. Zpacks Duplex Zelt ist dieses (100g leichter):

BezeichnungGewichtPreis
Zpacks Plexamid Tent420549
Zpacks  6.5 inch Titanium V Stakes11030

Edit 28.08.2020 nach dem Hike: Der Kundenservice bei Zpacks ist quasi nicht existent. Wenn ihr Probleme habt euer Problem. Wenn ihr Ersatz braucht dann nur mit Standardlieferzeiten (und die sind in der Hikingseason lang). Zpacks ist alles andere als entgegenkommend, wenn ihr auf dem Trail seid. Das Duplex ist so lange ein gutes Zelt, wie es nicht regnet. Wenn ihr Pech habt und viel Regen ist das Zelt sehr schnell feucht von Innen durch Kondensation oder ihr habt sogar innen Regen durch Kondensation. Das hatte ich beides. Ich würde vermutlich trotzdem wieder das Zelt nehmen, da wir auch nicht gerade Standardwetter hatten. In den High Sierras ist es ein Problem, wenn man das Zelt in der nicht selbsttragenden Ausführung habt (wenn Schnee liegt). Nur mit den Stakes bekommt man das im Schnee nicht aufgestellt.

Ich würde auch nie ohne Zelt auf den Trail gehen. Die Entscheidung mit Zelt war also goldrichtig.

Edit Ende

Trekking Stöcke:

Black Diamond Alpine Carbon Cork

Braucht man die überhaupt? Da gehen die Meinungen auseinander. Einige finden, dass nur die Beine bewegen nicht gut ist und man auch die Arme mit bewegen sollte. Zusätzlich können die Beine über Treckingstöcke etwas entlastet werden.

Wirklich hilfreich sind die Stöcke in steilen Terrain oder bei Flussquerungen. Wenn man die Stücke als Zeltstangen einsetzt, dann benötigt man sie eh. In den Sierras, wenn Eis und Schnee liegt muss man sich eh zwischen Trekkingstöcken und Eisaxt entscheiden. Nur die Eisaxt kann einem das Leben retten, wenn man in einem Steilhang ins rutschen kommt. Der Trekkingstock eher nicht.

Zusätzlich gibt es die Fraktion, die der Meinung ist, dass man nur unsicherer wird ohne die Stöcke, wenn man ständig damit läuft und das man dadurch seine Beinmuskulatur schwächt.

Gossamer Gear Lighttrek 5

Von Hikern werden die Varianten mit Kork oder Korkimmitatgriffen teilweise bevorzugt, weil das bei Schweißhänden angenehmer ist. Dafür sind die aber auch wieder etwas schwerer. Wunder gibt es bei Hikingstöcken nicht. Desto leichter, desto instabiler. Karbonfaser verringert zwar das Gewicht, ist aber bei seitlichem Druck nicht besonders stabil. Wenn ja jemand seinen Rucksack drauf knallt, können die also brechen. Zusätzlich sind die Elemente zum Sperren gegen verrutschen bei leichteren Trekking Stöcken instabiler, halten also ggf. nicht das ganze Körpergewicht.

Zu bedenken ist, dass Carbon sehr leicht bricht, wenn es querbelastet wird, während sich Aluminium eher verbiegt.

Edit 28.08.2020 nach dem Hike: Mir sind die Stöcke während des Hikes gebrochen. Ich würde also eher Aluminium testen beim nächsten Hike

Edit Ende

Etwas mehr in Detail geht mein Kommentar / Vergleich zwischen den Leki Corklite / Khumbu und denn Black Diamond Alpine Carbon Cork.

Isomatte / Luftmatratze:

Therm a Rest NeoAir xLite (6,3 cm) – R3.2

Ich habe oben in der Tabelle eine Luftmatratze angegeben. Die habe ich mir auch schon besorgt und selber getestet. So gut wie im Bett ist die definitiv nicht aber man kann auch als Seitenschläfer darauf schlafen. Und gemessen am Gewicht ist die schon recht gut. Luftmatratzen bieten wenigstens einen gewissen Schlafkomfort und i.d.R. eine bessere Isolierung.

Exped Synmat HL Winter M (9cm) R-Wert 5

Luftmatratzen sind unterschiedlich konstruiert. Oben erkennt man, dass die Exped die Luftkammern entlang der Längsachse hat, die Therm a Rest genau andersrum. Es gibt auch Matratzen mit vielen kleinen Kammern. Ich habe alle drei Varianten getestet. Die Quervariante hat den Vorteil, dass sie nicht so leicht zusammengedrückt wird, wenn man auf der Seite schläft. Da die oben dargestellte Exped aber ca. 3cm Dicker ist als die NeoAir Xlite gleicht sich das wieder aus. Sea to Summit bietet eine ziemlich schwere variante mit zwei separaten Ebenen und kleinen Kammern an. Die fand ich aber schlechter als die beiden oben dargestellten Varianten.

Sea to Summit Comfort Plus Insulated (6,3cm) R-Wert 5

Auch was die Materialdicke angeht unterscheiden sich die Luftmatratzen erheblich. Gerade im Outdoorbereich mit man gut aufpassen, wenn das Material zu dünn ist, dann ist die Gefahr hoch, dass die Luftmatratze einen frühzeitigen Tod stirbt und das kann sehr unangenehm sein, wenn man dann direkt auf dem Boden pennen muss. Dem kann man wieder entgegenwirken, indem man eine Schutzfolie oder eine Schutzmatte (z.B. 3mm oder 5mm Isomatte) unter der Matratze positioniert.

Als Alternative kann man statt einer Luftmatratze auch eine Isomatte nutzen. Ein oft verwendetes Beispiel ist die Therm-a-Rest Z Lite Sol. Eine Isomatte hat den Vorteil, dass sie weniger anfällig ist (bei einer Luftmatratze reicht ein Loch und wenn man es nicht reparieren kann ist sie nutzlos – das kann bei geringen Temperaturen gefährlich werden, weil man dann keine Isolation mehr gegen Bodenkälte hat). Weiterhin hat eine Isomatte den Vorteil, dass man sich auch in Pausen einfach drauf setzen kann oder sie – wie bei der vorgenannten sogar als Sitz nutzen kann. Dafür ist der Schlafkomfort einer Isomatte deutlich schlechter. Das ist also eher was für Leute unter 30.

Neben dem Schlafkomfort ist es auch wichtig, dass die Luftmatratze eine gewisse Isolierwirkung hat. Die wird durch den R-Wert angegeben und gibt die Isolierung gegenüber dem Boden an. Die Dauen im Schlafsack bringen nach unten quasi nichts, weil man sie zusammen drückt ist die Isolierwirkung fast nicht vorhanden. Auf dem PCT benötigt man einen R-Wert von >=3.

Als Seitenschläfer sind viele Luftmatratzen relativ problematisch, weil man wegen der punktuellen Belastung bis auf den Boden durchsackt (Isomatten kann man direkt vergessen). Das ist a) äußert unbequem und b) wird der R-Wert dann natürlich nicht mal ansatzweise eingehalten. Größere Matratzen bei gleicher Dicke verstärken das Problem übrigens noch.

Da beim Aufblasen einer Luftmatratze immer Feuchtigkeit in die Matratze gelangt, neigen die Matratzen früher oder später dazu von innen zu schimmeln (lecker, oder?). Dementsprechend bieten einige Hersteller Pumpsäcke an, die das Aufblasen beschleunigen und dafür sorgen, dass weniger Feuchtigkeit in die Matratze gelangt. Der Pumpsack kann oft auch zum einpacken genutzt werden, ist aber in der Regel nicht Wasserdicht.

Folgende Matratzen habe ich getestet:

  • Therm a Rest NeoAir xLite Regular – Für Seitenschläfer nur bedingt zu empfehlen und relativ starke Knistergeräusche, wenn man sich bewegt. Die Matratze ist aber superleicht. Der R-Wert ist mit 3,2 in Ordnung. Bedingt geeignet für Seitenschläfer (wird von PCT Hikern oft benutzt in dieser oder in der Small version)
  • Therm a Rest NeoAir xLite Large – wie Medium aber man sackt bei punktueller Belastung noch leichter auf den Boden ab
  • Sea to Summit Comfort Plus Insulated – nicht bequemer als andere Matratzen und zusätzlich sehr schwer aber auch robust
  • Theam a Rest Pro Lite Plus Small – Für Seitenschläfer nicht geeignet und self inflating ist auch eher ein Werbeversprechen
  • Therm a Rest Z-Lite Zol – Superhart – für Seitenschläfer ein absolutes no go. Ist aber ruck zuck einsatzbereit. Kein Aufblasen nötig. Diese Matte wird von PCT Hikern sehr oft verwendet.
  • Them a Rest NeoAir Camper – aufgrund der Dicke relativ bequem auch als Seitenschläfer und ziemlich robust. Der R-Wert ist allerdings nicht sehr hoch mit 2.2 und das Gewicht auch – man sollte also eine Isomatte darunter legen. Meine Empfehlung für Seitenschläfer
  • Exped Synmat HL Winter M – aufgrund der Dicke relativ bequem auch als Seitenschläfer aber nicht so robust. Der R-Wert ist mit 5 top, allerdings wird der in der wohl kaum erreicht, wenn man auf der Seite schläft. Meine Empfehlung für Seitenschläfer

 

Schlafsack:

Cumulus X-Lite 400

Das ist relativ einfach. Die Meinungen beim PCT sind relativ einhellig, dass der Schlafsack im Temperaturbereich um 20°F liegen soll, was ca. -7°C entspricht.

Auch beim Schlafsack muss man beachten, wenn man Seitenschläfer ist. Im Rücken sind ggf. weniger Daunen, weil der Schlafsack evtl. für Rückenschläfer ausgelegt ist. Je nach Herstellerfirma kann man diesem Umstand mit einem sogenannten Overfill entgegenwirken. D.h. man kann den Schlafsack quasi konfigurieren und bekommt eine Individualanfertigung.

Als Dämmaterial bei Ultraleicht Schlafsäcken kommen ausschließlich hochwerte Gänsedaunen zum Einsatz (900er Qualität).

Mit -1°C Komfort / -7°C Grenztemperatur lag ich wohl im Mittelfeld. Ich hatte wenige Nächte, wo mir schon recht frisch im Schlafsack war. Ich weiß aber, dass einige auch Schlafsäcke hatten, bei denen die Komforttemperatur bei -7°C lag (-6°C Differenz wirken sich schon deutlich aus). Dazu kann man keine pauschalen Ratschläge geben. Je nach Eintrittszeit in den Sierras gibt es dort Schneestürme und ziemlich frische Temperaturen. Ein Hike 3 Wochen früher, später und high / low Snow Year oder wie bei mir Hagel in den Wüstensektionen kann da schon einiges ausmachen.

Eine Nacht in der man zwar wenig schläft und etwas bibbert bringt einen aber auch nicht um, wenn man nicht unter die Grenztemperatur kommt. Dafür spart man halt ein paar hundert Gramm Gewicht.

Bei Materialien mit Daunen sollten möglichst behandelte Daunen zum Einsatz kommen, die Feuchtigkeit nicht direkt aufnehmen (hydrophobic).

Ich habe mir den oben dargestellten Cumulus X-Lite 400 in einer customized Variante gekauft.

Folgende Möglichkeiten zur Anpassung bieten sich:

  • Reißverschluss 3mm oder 5mm (nach ersten Erfahrungen eindeutig 5 mm – ich habe die 5mm Version auf den Trail genommen, hatte aber zuerst die 3mm Version gekauft. Wenn man drin liegt ist die 3mm Variante unter guten Bedingungen schon recht fummelig – da sollte man also nicht die letzten paar Gramm sparen – ich gehe davon aus, dass der 3mm Reißverschluss den PCT nicht überleben würde) – Nachtrag: Auf meine Beschwerde hat Cumulus einen Schutz integriert, mit dem man den Innenstoff nicht mehr so leicht einklemmt. Die 5mm Ausführung hat den Schutz automatisch. Meine Empfehlung: 5mm Reißverschluss. Die paar Gramm sind es wert.
  • Reißverschlusslänge – Ich würde den Reißverschluss über die ganze länge empfehlen. Man kann bei nicht so kühlen Temperaturen den Schlafsack auch als Decke nutzen (Schlitz nach unten). Die Füße steckt man trotzdem rein. Das funktioniert top. Wenn man drin liegt (also nicht als Decke nutzt, dann muss man ihn auch zumachen, wenn es kühler ist, sonst verabschiedet sich das Oberteil ständig, wenn man sich dreht dann kann es ziemlich kühl werden. Das passiert mir zumindest nicht, wenn ich ihn als Decke nutze (Zip offen)
  • Material – Ich habe als Außenmaterial das Pertex Quantum pro 36g genommen, das wasserdicht ist – ggf. kann man auch zur 44g (also etwas stabiler) tendieren, weil das den Schlafsack etwas robuster macht. Das bleibt wohl eine Geschmacksfrage.
  • Hydrophodic Down (also Daunen, die nicht sofort Wasser annehmen)
  • Mein Schlafsack ist außen dunkelrot

Die von mir zuerst konfigurierte Variante wiegt: 672g

Spart das Gewicht nicht am falschen Ende. Man ist natürlich auf der Jagd nach jedem Gramm. Der Schlafsack ist aber elementar wichtig. Ich  habe doppelt gekauft, weil ich die paar Gramm für den Reißverschluss nicht investiert habe (den Schlafsack mit 3mm Reißverschluss und 2/3 Länge habe ich wieder verkauft).

Hygiene:

Wie ihr seht gibt es auf dem Trail kein Waschzeug, Deo, Shampoo. Dafür gibt es mehrere Gründe. Man sollte die Natur nicht verschmutzen und man muss das wenige vorhandene Wasser ja auch trinken, sollte also selber Interesse daran haben es nicht zu verdrecken. Weiterhin wären derartige Sachen zu schwer und letztlich bringt das eh alles nichts, wenn man sich nur mit einer Katzenwäsche waschen kann. Geduscht wird also in Hostels, Campingplätzen, bei freiwilligen Helfern (Trail Angels) usw.

Der Azblaster ist eine alternative zum Toilettenpapier. Damit sprüht man sich einfach Wasser in den Hintern um ihn zu reinigen. Das ist für uns in Deutschland ungewohnt aber in anderen Teilen der Welt vollkommen normal. Man kann natürlich auch Toilettenpapier nehmen aber im Sinne von “Leave no trace” sollte man das auch wieder mitnehmen zum nächsten Mülleimer und der kann etwas weiter weg sein.

Die kleine Schaufel benötigt man um seinen Stuhlgang zu verbuddeln. Bzw. man buddelt vorher ein Loch ca. 13cm tief und dann geht man auf die Toilette. Möglichst nicht auf dem Trail, wenn man nicht exhibitionistisch veranlagt ist. ^^ Ernsthaft: Man sollte sich mindestens 30 oder 40m vom Trail oder Zelten entfernen. Von Wasserquellen sollte der Abstand noch mal deutlich größer sein.

Schuhe:

Altra Lone Peak 3.5

Die meisten Hiker wandern heute mit leichten Trailrunnern, die zwar nur einige hundert km halten aber eben leicht sind, weniger zu Blasen führen aber auch keine Schutz für die Gelenke bieten. D.h. besonders anfangs, wenn man untrainiert ist, muss man vorsichtiger sein beim Auftreten. Wenn man heftiger umknickt ist der Hike entweder verzögert oder vorbei.

Salomon Speedcross 4 Wide

Zu den von mir oben eingesetzten Schuhen gibt es diverse Alternativen z.B.
Altra Lone Peak (sehr beliebt und ziemlich breit – die fühlen sich neu schon so an wie andere Schuhe nach x Jahren – das ist am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig – aktuell sind das aber die beliebtesten PCT Schuhe), Saucony Peregrine 4, Salomon Speedcross 4 (Wide – Steifer aber besser gepolstert als z.B. Bushido und sehr hohes Stollenprofil), La Sportiva Bushido (die sitzen wie eine 1, sind aber relativ weich, man spürt Unebenheiten recht deutlich und in der Mitte haben sie kein Profil, d.h. wenn man mittig auf z.B. auf eine feuchte Wurzel tritt, rutscht man sehr schnell aus), La Sportiva Akyra (vergleichbar Speedcross)  usw.

Wichtig ist, dass diese Schuhe leicht sind, schnell trocken und aus dem Grund i.d.R. auch keine Goretex oder andere wasserdichten Materialien genutzt werden. Der Hintergrund ist, dass Goretex die Feuchtigkeit zwar draußen hält, aber wenn sie mal im Schuh drin ist eben auch drinnen hält. Somit sind Goretex Schuhe nicht so Atmungsaktiv und wenn die Schuhe mal von innen nass sind (was sich an Regentagen eh nicht vermeiden lässt oder bei Flussquerungen, dann bleiben sie auch nass). Auch bei Schweißfüßen ist Goretex nicht sonderlich gut geeignet.

Wenn man vorher nur Goretex Schuhe gewohnt ist (wich ich z.B.), dann ist es aber sehr ungewohnt, wenn der Wind durch den Schuh weht. Für unser Wetter hier in Deutschland ist Goretex also meiner Meinung nach die bessere Wahl.

La Sportiva Bushido

Weiterhin sollten die Schuhe beim Ausrüster vor Ort neu zu beschaffen sein, weil man auf dem Trail mehre Paare verschleißen wird und vermutlich wenig Lust hat auf dem Trail rauszufinden, wenn die Schuhe nichts taugen.

Es gibt auch Unterschiede bzgl. dem Drop also der unterschiedlichen Höhe zwischen Ferse und Zehen. Dem natürlichen Laufen kommt ein Drop von 0 nahe (z.B. bei den Altras). Ein Drop von bis zu 10mm ist aber auch nicht ungewöhnlich. Letztlich ist das eine Geschmacksfrage. Besser oder schlechter gibt es in dem Sinne nicht.

Welche Schuhe habe ich getestet:

  • Altra Lone Peak 3.5 – Sehr weit und fühlen sich am Anfang sehr komisch an. 0 Drop ist auch sehr gewöhnungsbedürftig, wenn man immer Schuhe mit Drop hatte.
  • Altra Lone Peak 4.0 – Vergleichbar lone Peak 3.5 aber etwas besser für mich geeignet
  • Altra Timp 1.5 – wie Lone Peak aber mehr Polsterung, etwas weniger haltbar und etwas schlechteres Profil (habe ich primär genutzt)
  • La Sportiva Bushido – Passt wie angegossen – gutes Profil – man spürt aber Steine und Unebenheiten, mittlerer Drop mit 6mm
  • Salomon Speedcross 4 – Ist mir zu schmal, relativ steif aber stärker gepolstert als z.B. der Bushido, sehr hohes Profil, hoher Drop mit 10mm
  • Salomon Speedcross 4 Wide – Für mich angenehmer als die Standardversion, hoher Drop mit 10mm, rutscht bei mir an der Ferse etwas

Alle vorgenannten Schuhe werden von Hikern eingesetzt und sind in den USA zu beziehen.

Edit 20.08.2020 nach dem Hike: Ich empfehle insgesamt eher den Lone Peak. Mehr Cushion wie zum Beispiel beim Timp war zuerst gefühlt besser aber der Lone Peak hat sich am Ende als für mich besser geeignet gezeigt. Das ist aber bei jedem Hiker anders. Die Mehrheit hat 2019 den Lone Peak benutzt.

Edit Ende

Rucksack:

Zpacks™ Arc Haul

Beim Rucksack kommt es auf eine Mischung von leicht, möglichst wasserdicht und gut geeignet für größere Gewichte bis annähernd 20kg und genügend Volumen um alles unterzubringen an.

Wenn man 7kg Basisgewicht hat und z.B. Nahrung für 6 Tage benötigt (ca. 1kg pro Tag) und zusätzlich noch Wasser (Menge je nachdem wann die nächste Wasserquelle kommt zwischen 2 und 7 Liter). Dann hat man ein Gewicht von 10-19kg auf dem Rücken bzw. Hüften. Der Hauptteil liegt aber auf den Hüften, wenn der Rucksack richtig eingestellt ist und passt.

Die Zpacks Rucksäcke gehören zu den leichtesten aber nicht nicht zu den robustesten.

Edit 20.08.2020 nach dem Hike: Lasst euch auch keinen Fall einen zu kleinen Rucksack andrehen (bezogen auf eure Körpergröße). Zpacks macht das schon mit seinen Standardangaben. Ja, man stößt dann nicht mit dem Kopf an aber man hat bei voller Beladung keine Reserve um Gewicht von den Schultern zu nehmen. Das ist absolut übel.

Edit Ende

Eine Alternative, die etwas schwerer ist und auch oft auf dem Trail eingesetzt wird ist der Hyperlite Wind Rider 3400.

Hyperlite Wind Rider 3400

Eine etwas leichtere Alternative zu o.g. Arc Haul Rucksack ist diese (aber da passt auch weniger rein und er wird bei viel Gewicht angeblich unbequemer und soll auch nicht ganz so robust sein wie der andere):

Zpacks Arc Blast Backpack (55l)595325
Mikrospikes / Eisaxt / Crampons

In der Sierra läuft man teilweise auf bis über 4000m hoch. Dort gibt es je nach Schneejahr selbst im Juni oder Juli noch Schnee. Die Eisaxt dient dabei dafür sich sichere Tritte zu erarbeiten, wenn es anders nicht geht und noch viel mehr ein Abrutschen zu bremsen. Es gibt einige Pässe sehr lange nichts kommt, wenn man dort abrutscht und nicht früh genug stoppen kann. Das heißt die Eisaxt kann einem das Leben retten, wenn man weiß wie man damit umgehen muss.

Mikrospikes

Die Mikrospikes sind so eine Art Schneeketten für Schuhe, die es auch ermöglich auf Eis halbwegs sicher zu laufen. Wenn die Verhältnisse aber heftiger werden stoßen sie an ihre Grenzen. Mikrospikes können aber auch von Anfängern problemlos genutzt werden. In Norwegen war ich damit auch schon unterwegs und recht begeistert davon.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: In einem High Snow Year kommt man meiner Meinung nach an Crampons kaum vorbei in den Sieras. Dummerweise hat man z.B. auf dem Jacinto auch oft Passagen wo sich Schnee / kein Schnee ständig abwechseln. Dazu kommt, dass einige Leute schon rutschen, wenn sie Eis sehen und andere eher von Natur aus Bergziegen sind. Es gibt keine pauschale Empfehlung. Ohne Mikrospikes würde ich aber Bereiche wie San Jacinto / Sierras auch in einem Low Snow Year je nach Jahreszeit nicht angehen. Auf einem normalen PCT Hike sind sie meiner Meinung nach in bestimmten Regionen Pflichtprogramm.

Edit Ende

Profis halten die Mikrospikes für entbehrlich, weil sie halt nichts halbes und nicht ganzes sind. Gute Schuhe erlauben einen vergleichbaren Grip. Mit Crampons können Mikrospikes aber nicht mal Ansatzweise mithalten.

Crampon

Crampons sind eine andere Hausnummer und für eher stärker alpine Verhältnisse. Also mehr Schnee, Eis und starke Steigungen. Der Umgang mit Crampons muss genauso wie mit einer Eisaxt trainiert werden. Bei Stürzen kann man sich mit Crampons auch leicht verletzen. Zusätzlich kann man mit Mikrospikes bei wechselnden Verhältnissen (mal Schnee, mal kein Schnee) nicht durchgängig laufen. Man muss sie also ständig an und ausziehen. Das ist bei Mikrospikes nicht so.

Je nach Schneeverhältnissen und den eigenen Fähigkeiten sind jeweils die Crampons oder die Mikrospikes besser.

je nach Fußgröße benötigt ihr ein anderes Verbindungsstück (ggf. länger) zwischen dem Vorder- / Hinterteil.

Beispiel für Crampons als Alternative zu den Mikrospikes:

Kahtoola K•10 Hiking Crampons608100
Bekleidung:

Bei der Bekleidung kommt es darauf an, dass diese möglichst leicht ist, Feuchtigkeit schnell abführt und trotzdem ein gewisse Wärme aufweist. Die Kleidungsstücke sollten nicht doppelt vorhanden sein (ein Stück muss bis zur nächsten Waschmöglichkeit reichen).  Socken sind von der Regel ausgenommen – zwei oder drei paar sollten es sein. Die Kleidung besteht heute oft aus Kunstfasern, Merinowolle oder einem Mix aus beidem. Diese Kombination trocknet schnell und führt Schweiß vom Körper ab.

Oft sollen die Kleidungsstücke lt. Werbung geruchsabweisend sein. Anti Insekten Kleidung (Mücken, Moskitos, Zecken) kann auch nicht schaden. Zusätzlich benötigt man auch Anti Mückenmittel zum einreiben (im Prinzip ist das Gift). Wegen der Mückenplage hilft es auch ein Kopfnetz zu benutzen. Die Zelte haben i.d.R. einen Mückennetz, dass geschlossen werden kann. Somit hat man quasi ein Zelt im Zelt, dass komplett gegen Insekten geschützt ist, sofern sie nicht gleich mit rein kommen.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Das Kopfnetz ist absolute Pflicht. Deet habe ich wenig benutzt, weil es mir nicht bekommen ist. Das ist halt gift. Lange Kleidung hilft in ein oder zwei Schichten fast nicht. Die einzig hilfreiche Lösung ist nicht stehen bleiben, was halt über den kompletten Tag leider nicht geht.

Edit Ende

Einige Kleidungsstücke wirken wie Luxus, sind es aber nicht. Beispiel: Schlafkleidung. Prinzipiell könnte man sagen wofür soll die gut sein? Man kann sich doch nackt in den Schlafsack hauen oder die Tageskleidung anlassen. Nackt hat den Nachteil, dass man den Schlafsack Fett und Schweiß aussetzt. Das wiederum vermindert die Isolierung gegen Kälte. Somit kann sich Schlafkleidung sehr schnell “rechnen”. Aber dann könnte man doch auch die Tageskleidung anbehalten! Die ist teilweise extrem dreckig. Somit ist es auch nicht so toll die Klamotten, die man tagsüber an hatte, und die ggf. auch feucht sind nachts zu tragen.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Schlafkleidung ist für mich absolut notwendig. Die vollgesiffte Kleidung ist im Schlafsack echt ekelig.

Edit Ende

Die Campsandalen (das nutze ich jetzt als Oberbegriff, es müssen nicht zwingend Sandalen sein) wirken auf den ersten Blick auch überflüssig. Wenn man es nicht gewohnt ist Barfuß zu laufen, dann kann es je nach Untergrund sehr schmerzhaft sein oder man verletzt sich sogar. Zusätzlich haben Sandalen den Vorteil, dass die Füße aus den Schuhen raus kommen und somit deutlich mehr Luft abbekommen. Da die Füße auf dem PCT aber sehr wichtig sind, sollte man sie schonen wo es nur geht.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Ich habe die Sandalen nie benutzt und schnell entsorgt. Da ist aber jeder Hiker anders. Entweder ich hatte Schuhe an oder eben nicht, wenn nicht war ich im Zelt.

Edit Ende

Wie man es aus anderen Bereichen kennt ist die Bekleidung so ausgelegt, dass man die Schichten bei Bedarf kombinieren kann. Im Zweifelsfall auch nachts.

Die letzten paar Gramm Gewichtsersparnis können ganz schön teuer werden, wie ihr oben in der Tabelle an einigen Teilen seht.

Wasseraufbereitung:

Es wird empfohlen, das Wasser zu reinigen, weil man sich sonst unschöne Erkrankungen einfangen kann, die den Trail i.d.R. beenden, weil man dadurch einige Zeit verlieren kann.

Es gibt aber auch Hiker, die das nach dem Motto: Dreck reinigt den Magen sehen und davon ausgehen, dass sie Glück haben.

Es gibt zwei Verfahren zum Reinigen des Wassers. Das erste Verfahren ist Filtern (dabei hat sich das oben in der Tabelle genannte Filtersystem auf dem PCT durchgesetzt, weil das Wasser dreckig in die Flasche gefüllt werden kann und der Filter einfach auf die Flasche geschraubt wird). Man trinkt also direkt aus dem Filter. Der einzige Nachteil ist, dass der Filter nie Temperaturen von unter 0°C ausgesetzt werden darf. Dann funktioniert es nicht mehr. D.h. bei Minusgraden muss der Filter mit in den Schlafsack.

Bei anderen Filtersystemen muss man relativ viel Zeit damit verbringen das Wasser von einem Gefäß mit dreckigem Wasser in ein Gefäß mit sauberen Wasser zu bringen. Der Filter wird also zwischen den Behältnissen eingesetzt. Das System ist dafür ausgelegt, dass man das eine Behältnis z.B. an einen Baum oder Strauch hängt. Das ist ein Filtersystem was oft am Appalachian Trail eingesetzt wird, weil es dort überall Bäume und Sträucher gibt und mehr Wasserquellen als in einigen Sektionen des PCT.

Die chemische Reinigung hat den Nachteil, dass sie geschmacklich nicht toll ist und man 30-120 Minuten warten muss, bis das Wasser trinkbar ist.

Auf dem Bild sehr ihr übrigens über 100€. Sollte man nicht meinen, oder? Aber andererseits sind die Teile zwingend überlebensnotwendig. Dafür ist es dann wieder wenig, oder?

Kurz zur Erklärung. Ihr seht dort Teile von zwei Firmen, Sawyer und Platypus haben beide Filtersysteme im Angebot. Platypus setzt aber auf das Konzept von zwei Behältern. Das Wasser wird dabei immer in einen Dreckwasserbehälter gefüllt und dann in einen Sauberen rein gefiltert.

Sawyer setzt darauf, dass der Filter direkt auf die Flasche aufgesetzt wird. Das Wasser wird also direkt gereinigt, wenn man trinkt. Das ist bei Wasserschläuchen / -säcken aber nicht so praktisch. Dafür bietet sich dann ein Inlinefilter an. Also ein Schlauch vom Sack zum Mund mit dem Filter dazwischen. Der Schlauch und die beiden Wassersäcke sind von Platypus. Der Filter und die Adapter von Sawyer.

Das was ihr dort seht ist so nicht vorgesehen. Der Schlauch ist nur für den Anschluss an sauberes Wasser und ohne Inlinefilter gedacht. Ich habe den Schlauch einfach durchgeschnitten und dann die Inlineadapter von Sawyer integriert. Ihr seht dort also quasi MacGyver für Anfänger.

Das ist übrigens nicht der Saywer mini, sondern die Standardausführung. Der Mini ist zwar etwas leichter, bietet aber nur 1/4 des Durchflusses des großen und verstopft auch viel schneller. Die meisten PCT Hiker starten mit dem Mini und wechseln dann nach kurzer Zeit auf den großen Filter.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Die Standard Ausführung des Sawyer wurde 2019 von der überwiegenden Mehrzahl der Hiker genutzt. Das würde ich wieder so machen und nehmt die Ersatzdichtung mit, die dabei ist! Die Steckt in einem Aufschraubadapter den einige zu Hause lassen. Ohne die Dichtung ist der Filter wertlos. Und passt auf, dass der Filter nie friert. Ich hatte am Jacinto eine Nacht unter 0 und wusste danach nicht, ob der Filter noch funktioniert.

Edit Ende

Bei dem Inlinesystem werden einfach die Wassersäcke mit dem Filter verbunden. Bei dem direkten System mit stabilen PET Flaschen kann man den Filter direkt auf die Flasche setzen. Hier mal am Beispiel mit dem Wassersack, was man normalerweise so nicht macht, weil es unpraktisch ist. Der Wassersack ist halt relativ instabil.

Wenn man dazu noch zwei PET Flaschen oder Smart Water Bottles mit je 1 oder 1,5L nimmt, dann hat man die komplette Wasserversorgung für den Trail, die dann aus 2-7l besteht.

Statt den Wassersäcken kann man auch einfach normale Flaschen nutzen, dann kann man sich wiederum das Gewicht des Schlauches mit Inlineadaptern sparen. Dann hat man halt mehr Flaschen dabei, die mehr Platz wegnehmen. Normale Smart Water Bottles oder Gatorade Flaschen gibt es auch entlang des Trails. Wenn man die Flaschen nicht mehr braucht, dann schmeißt man sie am nächsten Mülleimer weg. Der Vorteil bei dieser Variante ist, dass die Wasserflaschen in der Regel kleiner sind und man weniger Wasser verliert, wenn mal was undicht ist. Weiterhin sind die Flaschen billig und lassen sich leicht ersetzen. Zusätzlich gibt es auch noch den Inhalt dazu.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Ich bin mit 2x Platypus und 2x 1,5l gut gefahren. Damit gehen knapp 7l. Es gibt je nach Jahr auch Abschnitte wo sogar das knapp sein kann aber in der Regel sollte es reichen.

Edit Ende

Essen / Kochen:

MSR Pocket Rocket 2

Jeweils Beitrag zum Thema Resupply und Essen habe ich separat erstellt. Gegessen wird auf dem Trail alles was schnell zubereitet ist und viel Kalorien hat. Das können Fertiggerichte mit Reis, Nudeln, Couscous, Pasta usw. sein. Auch Gebäck, Chips, Nüsse, getrocknete Früchte, Schokoriegel, Müsliriegel, Nutella, Erdnussbutter. Einige Hiker kochen nicht und nehmen nur Nahrung mit, die sie nicht erwärmen müssen. Gewicht spart das am Ende aber nicht wirklich.

Evernew Ti Ultralight Pot 0,9L

Die Kunst ist es mit möglichst wenig Brennstoff das Gericht in einen essbaren Zustand zu bringen. Auch beim Kochen gibt es natürlich verschiedene Varianten. Kocher die mit Alkohol betreiben werden mit Gas oder mit Holz. Alkohol ist aufgrund der Gefahr von Waldbränden entlang des PCT teilweise verboten. Holz macht nicht viel Sinn, weil man a) nicht überall Holz findet, b) nicht überall Feuer machen darf und c) das Holz auch nicht sehr ergiebig ist. Das sind halt keine Eichen, die da Wachsen. Somit ist ein Gaskocher die sinnvollste Variante.

Soto Windmaster

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Den Soto Windmaster kann ich wie oben dargestellt (3-Arm) sehr empfehlen. Den würde ich wieder nehmen.

Edit Ende

Elektronik:

Das Thema ist so universell, wie jeder Hiker. Einige nehmen eine Kamera mit, andere nur das Smartphone (das nimmt heute fast jeder mit, allein schon wegen der Karten und GPS). Einige nehmen einen Satellitennotsender mit (je nach Gerät eignen sich diese auch für die Navigation oder zum Versand von Mails). Wobei man die Navigationsfunktion nach meiner Erfahrung eher vergessen kann.

Daher habe ich mir als Backupnavigation die Garmin Fenix 5 Plus zugelegt (die habe ich auf dem Trail dabei gehabt) und die Fenix 6 Pro Saphire nach dem Trail) getestet.

Garmin inReach Mini

Garmin inReach Mini

Der Satellitensender ist zwar ein teures “Vergnügen”, kann aber das Leben retten (im Zweifelsfall auch das eigene). Wenn man die SOS Taste drückt, wird man schnellstmöglich z.B. per Hubschrauber rausgeholt.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Ich würde nicht ohne inReach gehen aber das hängt auch davon ab, ob man eher Solohiker ist oder andere um sich rum hat, die ein entsprechendes Gerät haben.

Edit Ende.

Auch die Powerbanks sind bei jedem Hiker unterschiedlich. Mal 10.000 mAh, mal 20.000 mAh und mal mit Solarzelle und mal ohne. Die Solarzelle bringt einem primär in der Wüste was, wenn man den Charger oben auf dem Rucksack positioniert. Wenn man aber einen Schirm gegen die Sonne benutzt, funktioniert das auch schon wieder nicht wirklich. Auch in diesem Bereich sind generelle Empfehlungen schwierig.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Ich bin sogar in den Sierras mit 10.000 ausgekommen. Das setzt aber voraus, dass man nicht weite Strecken durch Schnee navigiert. Dann braucht man deutlich mehr Strom und sollte meiner Meinung nach nicht solo laufen. Das Handy sollte man nur auf 70-80% aufladen jeweils und nachts ausschalten.

Edit Ende

Bei den Stirnlampen gibt es auch diverse Ansätze. Es gibt Stirnlampen, die mit Standardbatterien funktionieren. Die bekommt man an jeder Ecke und sie halten etwas länger als Akkus.

Wenn man aber eh eine Powerbank dabei hat (und die hat quasi jeder dabei), macht es mehr Sinn mit aufladbaren Lampen zu wandern.

Je nach Anforderungen gibt es ganz unterschiedliche Modelle für Leuchten. Die Zebralight nutzt Standardakkus. Diese haben den Vorteil, dass sie sich mit einem Miniladegerät auch als Powerbank nutzen lassen. Der Nachteil ist, dass man die Akkus nur einzeln nacheinander laden kann. Das dauert viel zu lange, wenn man 3-4 Akkus nutzt (das entspricht einer typischen Powerbank mit 10000-13000 mAh – dort sind die gleichen Akkus verbaut).

Weiterhin hat die Zebralight ausschließlich weißes Licht. Weißes Licht erhält nicht die Nachtsichtfähigkeit im Gegensatz zu rotem Licht. Die Zebralight ist aber sehr hell, hat angenehmes Licht und trägt sich sehr angenehm. Zusätzlich hat sie einen recht weit reichenden Beam. Die Akkukapazität beträgt um 3300 mAh pro 18650er Zelle.

Zebralight Stirnlampe (18650 Standardakku für den man ein Ladegerät benötigt) – ca. 150g mit Ladegerät und Akku

Die Fenix ist ziemlich Floodig. Das heißt, dass sie die unmittelbare Umgebung sehr gut ausleuchtet. Sie produziert ziemlich viel Licht, ist sehr gut in der Helligkeit dosierbar und der Akku hält ziemlich lange. Durch die Metallausführung ist sie auch ziemlich stabil. Der Akku hat ca. 2000 mAh.

Fenix HL32R – 108g – sehr gute Helligkeit und Laufzeit und stabil aber mit 108g schon relativ schwer

Die Nitecore ist sehr leicht aber auch nicht sonderlich stabil. Zusätzlich ist der Akku so klein, dass sie im Prinzip nur für eine Nacht reicht. Die Helligkeit ist deutlich geringer als bei der Fenix und schon grenzwertig für Nachthikes.

Im Gegensatz zu den beiden oberen Lampen hat die Nitecore zwei Helligkeitsstufen für rotes Licht. Die hellere Stufe ermöglicht eine recht gute Orientierung. Damit kann man z.B. auch sein Zelt suchen und sich draußen bewegen. Bei der Fenix ist das Rotlicht quasi nur im Zelt nutzbar.

Zusätzlich besitzt die Nitecore einen Flood Modus, der die unmittelbare Umgebung erleuchtet. Dieser Modus soll auch recht Farbecht sein um z.B. Essen zu betrachten (mit nicht farbechtem Licht, kann man nicht bewerten, ob etwas gar oder essbar ist). Der Akku bietet gerade mal 610 mAh.

Edit 29.08.2020 nach dem Hike: Die Nitcore ist meiner Meinung nach für den Trail genau die richtige. Leicht und ausreichend hell für gelegentliche Nachthikes.

Edit Ende

Nitecore 25 USB – ca. 51g (kürzeste Laufzeit und geringste Helligkeit und nicht gerade stabil)

 

Bouncebox

Das Thema gehört eigentlich nicht hier her, da es sich dabei nicht um Ausrüstung handelt, die man dabei hat. Die Bounce Box ist ein Paket oder ein Eimer, dass man ein paar hundert km voraus schickt und in dem Auffüllmaterialien / Ersatzteile und Dinge sein können, die man nicht täglich benötigt. Zum Beispiel ein Rasierapparat, Shampoo usw. Auch das ist je nach Hiker individuell und gehört eher zum Themenblock Resupply.

Warum das Ganze?

Warum leicht ist wohl relativ klar. Wenn die Frage ist warum tut man sich das an. Ich habe mal in einem Buch gelesen, dass die Leute die fragen müssen warum man einen Thru-Hike macht es nie verstehen werden. 😉

Das ist wohl sehr unterschiedlich. Einige lieben die Herausforderung und wollen einfach das Ziel erreichen.

Einige wollen Rekorde setzen und Bestmarken aufstellen oder z.B. alle drei großen amerikanischen Trails gelaufen haben (Tripple Crowner).

Einige laufen um des Laufens wegen, weil sie die Natur lieben oder weil sie gerade eine Beziehung beendet oder ihren Job verloren haben. Wobei man sich wohl nicht erhoffen kann, dass die Situation nach dem Hike besser geworden ist. Aber wie heißt es so schön: Zeit heilt Wunden

Mich persönlich würde die atemberaubende Landschaft und das Natur pur Erlebnis faszinieren und einfach mal eine Zeit lang alles hinter sich lassen und frei zu sein. Ich habe es im Studium schon geliebt mir meine Zeit frei einteilen zu können. Das geht im Arbeitsalltag oft nur sehr begrenzt.

Ihr braucht aber eine sehr starke Motivation um den Hike bis zum Ende nach Kanada zu laufen. Nur die Landschaft wird da eher nicht ausreichen nach meiner Erfahrung.

Fazit:

Wie ihr seht ist das Thema Ausrüstung hochkomplex und sehr individuell. Jedes Gramm was man einspart erleichtert den Weg aber senkt den Komfort. Dem einen ist seine Kamera wichtig, dem nächsten die Schlafklamotten oder saubere Kleidung für den Besuch von Städten. Generelle Empfehlungen gibt es nicht.

Ich hoffe ich konnte euch wenigstens ein wenig für das Thema interessieren / begeistern. Fragen können natürlich auch gern gestellt werden.

Wäre das was für euch oder eher nicht oder seit ihr eh schon Spezialisten um Ultraleichtbereich?

Weitere Infos findet ihr hier:

Pacific Crest Trail – Teil 1 – Buch vs. Realität
Pacific Crest Trail – Teil 3 – Resupply Strategie
Pacific Crest Trail – Teil 4 – Nahrung
Pacific Crest Trail – Teil 5 – Bounce Box und Resupply Boxen
Pacific Crest Trail – Teil 6 – Unterhaltung mit Hörbüchern
Pacific Crest Trail – Teil 7 – Navigation
Pacific Crest Trail – Teil 8 – Links & Guides
Generelle Infos zum PCT

Hamburg Städtetour 2011 [Reisebericht]

Die Hamburgtour hat 3 Tage gedauert. Wir sind mit dem Auto nach Dortmund gefahren und von Dort mit dem Zug nach Hamburg. Das Hotel lag relativ nah beim Bahnhof und somit konnten wir ganz gemütlich vom Bahnhof zum Hotel laufen.

Alter Elbtunnel

Die Reise habe ich selber geplant und ich neige dazu sehr viel Programm oder Alternativprogramm einzubauen, wenn irgendwas nicht klappt oder nicht so lange dauert wie erwartet. Meist kommt es dann aber eher andersrum.

Am ersten Tag haben wir ein recht ausgedehntes Sightseeing gemacht.

Anschließend haben wir das Russische Spionageuboot besichtigt. Achtung, passt auf euren Kopf auf. Das Ding ist für Kleinwüchsige konstruiert. Im Aktiven Diest gab es eine Größenbeschränkung der Besatzung (ich glaube um 170cm rum). Nicht ohne Grund!

Hamburg Dungeon und Miniwunderland

Am nächsten Tag haben wir den Hamburg Dungeon und das Miniaturwunderland besucht. Der Dungeon war ok aber aus meiner Sicht kein Highlight. Das kommt aber vermutlich daher, dass wir mit Disney World, Universal Studios usw. schon so viele Show gesehen haben, dass die Mischung von Schauspielerei in Kombination mit der Geschichte Hamburgs und Einbeziehung des Publikums nicht so umwerfend ist. Dazu kommt dann noch ein Ride und dann ist man  wieder draußen.

Das Miniaturwunderland hatte ich vollständig unterschätzt. Man muss definitiv kein Eisenbahnfan sein. Das Wunderland beeindruckt zwar auch durch Technik aber primär durch den unglaublichen Detailreichtum. An jeder Ecke  (man muss vielleicht sogar sagen alle paar Zentimeter) gibt es was zu entdecken und man kann immer wieder über Details staunen.

Nebem dem reinen schauen gibt es um die 200 Druckknopfattraktionen, die teilweise ganze Aktionsreihen auslösen. Die können bzgl. der Dauer von Sekunden bis in den Minutenbereich reichen und wie das Kind in mir festgestellt hatte, musste ich jede in Aktion sehen!
Zusätzlich gab es auch noch Hintergrundführungen zum Wunderland (z.B. zur Technik oder zu einzelnen Abschnitten). Davon haben wir auch gleich 2 gebucht.

Ich habe mir damals auch ein Buch mitgenommen (10 Jahre Wunderland – das ist wirklich gut und wird regelmäßig neu aufgelegt). Im Buch gibt es massenhaft Fotos und Hintergrundinformationen.

Es ist schon Wahnsinn das die Truppe um die beizen Zwillinge da auf die Beine gestellt hat.
Aus dem ursprünglich geplanten halben Tag im Wunderland wurden dann 1,5 Tage. Plant also genügend Zeit ein. Das ist die Hauptattraktion von Hamburg.

Das Planetarium liegt zwar etwas außerhalb aber das es zum Besuchszeitpunkt eines der modernsten Weltweit war (mit 3D Projektion), wollten wir uns das nicht entgehen lassen.
Zurück in Dortmund sah es vor dem Bahnhof aus wie nach einer Schlacht. Offenbar hatte gerade vorher die Abreise nach einem Fußballspiel stattgefunden und wir durften die Hinterlassenschaften bestaunen.

Ich fühlte mich sehr an das Resultat einer Horde Heuschrecken erinnert, nur das die nichts stehen lassen und hier war das Gegenteil der Fall.

In Hamburg laufen auch Musicals. Wir haben uns Tarzan angeschaut, was zu der Zeit in Hamburg lief. König der Löwen ist auch ein absolutes “muss man gesehen haben” Musical. Das hatten wir aber schon in New York besucht.

Fazit:

Hamburg ist definitiv einen Besuch wert. Der klassische Stadtrundgang ist schon interessant. Mir hat es bei diesem Besuch aber ganz besonders das Miniwunderland angetan, was eine Attraktion ist, die Weltweit in dieser Form einzigartig ist, soweit ich weiß.

Es gibt auch noch diverse kleinere Museen die in der Speicherstadt liegen – teilweise aber mit recht speziellen Besuchszeiten. Dafür haben wir keine Zeit gefunden.

Zu weiteren Reisebeiträgen geht es hier.

Leselaunen – SciFi und Trails

 

Leselaunen

Die Aktion „Leselaunen“ ist ein wöchentlicher Bericht und Austausch unter Buchbloggern über das aktuell gelesene Buch, die Lesemotivation und andere Kleinigkeiten im Leben eines Buchbloggers. Der Leselaunen Bericht erscheint wöchentlich am Sonntag um 20:00 und jeder darf jederzeit mitmachen und seinen Link dann bei Trallafittibooks verlinken. Einfach einen Leselaunen-Beitrag schreiben, verlinken, andere Teilnehmer besuchen/kommentieren und genießen!

Aktuelles Buch?

Die Woche war lesetechnisch jetzt wieder ein wenig erfolgreicher als die davor. Ich habe es jetzt endlich geschafft Dignity Rising zu beenden und das Buch ist toll (4,5/5) eine Bewertung schreibe ich aber erst, wenn ich die Serie abgeschlossen habe. Ich bin gespannt wie es weitergeht. Mir hat bei dem Buch vor allem gefallen, dass man recht schnell in die Geschichte geschmissen wird. Die Einleitung wird quasi nachgeholt. Oft zieht sich gerade der Einstieg bei Büchern. Bei Dignity Rising nicht.

Kurz zur Geschichte: Es geht um eine dystopische Welt. Mächtige Telepathen haben die Macht. Gewaltenteilung gibt es nicht. Offiziell spielen sie die weiße Weste vor. Im Hintergrund gibt es aber große Ungerechtigkeiten. Die Telepathen haben weiterhin die Fähigkeit das Gedächtnis von Personen zu verändern und Teile daraus zu löschen oder sogar andere Gedanken einzupflanzen. Sie besitzen also quasi unbegrenzte Macht ohne Kontrolle. Eine tragische Lovestory gibt es natürlich auch…

Weiterhin habe ich das letzte Buch aus der SoulSystems Serie gelesen. Bei der Serie bin ich recht zwiegespalten. Einerseits ist der Schreibstil toll und die Serie liest sich echt gut. Andererseits sind doch ziemliche Untiefen in der Handlung. Leider ergibt die Geschichte und die Handlungen an vielen Stellen keinen Sinn. Das scheint aber die meisten Leute weniger zu stören. Meine Wertung ist somit deutlich unter der Durchschnittsbewertung. Aber man muss ja auch nicht immer die gleiche Meinung haben wie der Durchschnitt. 😉

Tja, wie sollte es anders sein, da mich die Reise und Trail Faszination weiterhin gepackt hat (ich hatte letzte Woche bereits darüber berichtet), habe ich noch schnell ein Buch über die drei großen Trails der USA verschlungen. Der Titel ist etwas lang und auch leicht irreführend Laufen, Essen, Schlafen – Eine Frau, Drei Trails und 12700 Kilometer Wildnis. Alles durch die Schönheit der amerikanischen Natur (Pacific Crest Trail, Continental Divide Trail, Appalachian Trail). Das Buch ist eine absolute Empfehlung auch nicht nicht Hiker. Wenn euch irgendwie das Fernweh innewohnt, dann ist das Buch was für euch. Es ist recht unterhaltsam geschrieben und auf dem Trails geht es eben auch oft um zwischenmenschliche Beziehungen. Es handelt also nicht nur von laufen, essen, schlafen.

Die Autorin hat drei ganz unterschiedliche Erlebnisse gehabt. Den ersten Trail hat sie mit wechselnden Partnern gelaufen. Den zweiten mit einem festen Partner, der dann während des Trails auch so was wie ihr Freund wurde. Wobei sie am Ende nicht wirklich freundschaftlich auseinander gehen und der letzte Trail war quasi eine Solowanderung der Autorin, die sie teilweise nicht genossen hat.

Das zeigt: Ein paar Tage früher später, den Trail in eine andere Richtung laufen oder eine Entscheidung entlang des Weges können zu komplett unterschiedlichen Erlebnissen führen.

Was auch recht interessant ist: Auf so einem Trail muss die richtige Anzahl an Leuten unterwegs sein. Zu wenig und man hat an schwierigen Stellen keinerlei Hilfe und ist komplett auf sich allein gestellt.

Zu viele Leute und die Campingplätze sind überfüllt und der Zusammenhalt geht verloren. Letzteres ist offenbar auf dem Appalachian Trail der Fall, der von sehr vielen Leuten gewandert wird und es kommt wohl sehr oft zu Alkohol und Drogenexzessen entlang des Trails. Das wäre so überhaupt nicht mein Ding.

Momentane Lesestimmung

Nach wie vor gut, aber in der Woche bin ich auch wieder etwas mehr dazu gekommen Bücher zu lesen als im Netz zum PCT zu recherchieren auch wenn ich das weiterhin getan habe.

Zitat der Woche:

Wenn ich wüsste, dass ich in zehn Jahren sterben werde, was würde ich in der mir verbleibenden Zeit machen? Arbeiten, Geld verdienen, Karriere? Nein, sicherlich nicht. Ich würde die Zeit nutzen, um meine Träume zu leben, etwas Ungewöhnliches zu tun. – Christine Thürmer – Laufen, Essen, Schlafen – Eine Frau, drei Trails und 12700km Wildnis

Das Zitat oben finde ich übrigens sehr spannend. Einen relativ gut bezahlten Job habe ich. Geld kommt rein, weitere Karriere aktuell nicht in Sicht. Aber ist das wirklich der Lebensinhalt für die nächsten 20 Jahre? 10,5 Monate Geld beschaffen und 1,5 Monate Urlaub mit einer 3 Wochen Reise pro Jahr zum Welt erkunden. Das ja auch nur im günstigsten Fall. Es kann auch viel schneller zu Ende gehen. Man sieht es ja oft genug um einen herum. ein Schlaganfall, Krebs, was auch immer. Dann hilft einem das Geld auf dem Konto überhaupt nichts mehr. Man kann nichts mitnehmen.

Wie würdet ihr die Frage oben beantworten? Lebt ihr gerade eure Träume? Ich glaube das können nur verdammt wenige Menschen mit einem uneingeschränkten ja beantworten, oder?

Und sonst so?

Endlich mal ein wenig kühler und auch mal Regen. Es war ja schon alles gelb im Garten. Ich kam mir schon vor wie im Herbst, weil die Bäume ihre Blätter verloren haben. Das soll nun nicht heißen, dass ich Dauerregen will aber einmal in zwei Wochen darf es schon einen Tag schütten. 😉

Auf der Arbeit ist es momentan total Irre aber zumindest hatte ich letzte Woche mal die Gelegenheit ein paar Stunden abzubauen und etwas Freizeit. Bei der Hitze war das auch angenehmer als im Büro zu brutzeln.

Das Thema Thru-Hike lässt mich nach wie vor nicht los. Den ersten Post zu dem Thema habe ich ja bereits veröffentlicht, bei dem ich das Buch Der große Trip mit der aktuellen Realiät im Thru-Hiken verglichen habe. Der zweite wird dann eine konkrete Ausrüstungsliste was man bei so einem Thru-Hike dabei hat. Vielleicht ist das auch für den einen oder anderen Außenstehenden mal interessant wie wenig das ist und auch was man so alles weglässt.

Aktuell teste ich sogar Ultraleichtmatratzen. Ihr seht also das Thema hat es mir wirklich angetan. Die erste Matratze war übrigens schon mal ein Reinfall. Auf dem Ding würde ich keine Woche durchstehen. Länger als 2 Stunden am Stück konnte ich auf dem Teil nicht pennen und nach 4 Stunden bin ich wieder ins Bett gewechselt. Die ist für mich also schon mal nicht empfehlenswert. Da ich aber Seitenschläfer bin, sind meine Anforderungen auch etwas anders als für Leute, die auf dem Rücken pennen. Aber das ist ja kein Grund aufzugeben. Es gibt ja durchaus Alternativen. Zumal die Matratze nur ca. 1,2m lang war. Warum so kurz? Gewicht ist eben alles bei Hikern. Unter die Beine kommt der Rucksack. Ich werde es jetzt mal mit einer dickeren und längeren Version versuchen. Die ist sogar leichter aber macht wohl recht starke Geräusche. Mal sehen wie das ist. 🙂

Da merkt man aber auch schon wieder das Alter. Früher konnte ich auf dem Boden ohne Matratze auf dem Teppich pennen und das hat mich nicht gestört. Mir war aber von Anfang an klar, dass das Thema etwas schwieriger wird.

Ansonsten ein paar Impressionen:

Video zum Pacific Crest Trail (das ist recht lang, aber mir hat es trotzdem gefallen). Man bekommt einen recht guten Eindruck wie spektakulär die Landschaft entlang des Trails sind. Ich habe mich jetzt auch vollständig durch den Blog von Sommersprosse gearbeitet, der den kompletten PCT von Anfang bis Ende auf Tagesbasis beschreibt. Und was soll ich sagen – ich habe noch immer nicht genug.

Ungefährlich ist der Trail nicht. Speziell die Flussquerungen und die Gebirgspassagen sollte man wohl nicht alleine laufen. Es sterben jedes Jahr ein paar Leute auf dem Trail. Aber das passiert überall im Leben. Was ist schon ungefährlich? Es kann einen jeden Tag erwischen.

Weitere Leselaunen:

∗ Next Stop Scotland bei Piglet and her Books ∗ Berührende Geschichten bei Sarah Ricchizzi ∗ Buchpost ohne Ende bei Letterheart ∗ Probieren wir mal, wieder etwas Routine reinzukriegen bei Friedelchens Bücherstube ∗ Hitzefrei bei Nerd mit Nadel ∗ Raus aus dem Sommertief bei Jacquys Thoughts ∗ Endlich wieder lebensfähig bei Nessis Bücher ∗ Life goes on bei Umivankebookie ∗ HERE WE GO AGAIN bei The Book Dynasty ∗ Viel Recherchearbeit bei Valaraucos Buchstabenmeer ∗ Neuer Job und neuer Freund bei Beccas Leselichtung ∗ Urlaub, Marshmallows und Freunde bei zeilenschmiede ∗ LEIPZIG UND ZU VIELE BEGONNENE BÜCHER bei Reading Penguin ∗ Die Woche der Gönnungen bei Schwarzbuntgestreift ∗ VON AUTO-PROBLEMEN UND WICHTIGEN BÜCHERN bei Glimrende ∗

Laufen, Essen, Schlafen: Eine Frau, drei Trails und 12700km Wildnis [Buch]

Laufen, Essen, Schlafen: Eine Frau, drei Trails und 12700 Kilometer Wildnis - Christine Thürmer

Mehrfach gelesen:

Nein

Autor(in):

Christine Thürmer

Teile der Serie:

  • Laufen, Essen, Schlafen – Eine Frau, drei Trails uns 12700 Kilometer Wildnis (288 Seiten – keine Serie)

Gelesenes Format:

eBook

Rezension und Inhalt:

»Weißt du, jeder von euch thruhikern hat seine eigene Geschichte. Euch zuzuhören, das ist für mich wie in einem Buch zu lesen. Nur dass ich in diesem Fall nicht in die Bibliothek gehen und mir ein Buch ausleihen muss – die Bücher kommen von ganz allein zu mir.«

Wie ihr meinem Blog entnehmen könnt, hat es mir die Idee einen Langstreckentrail zu wandern angetan. Daher hat mich auch interessiert was es neben dem Buch von Cheryl Strayed – das zur Hälfte um ihr Leben und Selbstfindung geht – weiterhin noch so an Büchern in dem Kontext gibt.

Dabei bin ich auf dieses gestoßen, das gleich alle drei Langstreckentrails der USA beschreibt. Den Pacific Crest Trail (Westen der USA von Mexiko bis Canada mit ca. 4300km), den Continental Divide Trail (Ostlich vom PCT mit knapp 4200-5000km – Stand 2007) und den Appalachian Trail (im Osten der USA mit 3500km).

»Ihr macht es genau richtig. Lebt euren Traum. Du weißt nie, wie viel Zeit dir dafür noch bleibt.«

Das Buch beginnt mit dem PCT. Die Autorin war körperlich nicht auf den Trail vorbereitet. Sie hat sich auf dem Papier vorbereitet. Ausrüstung geplant, optimiert und Planspiele gemacht (hey, das kommt mir sehr vertraut vor).

Da auf relativ wenigen Seiten drei Langstreckentrails untergebracht sind (mit ca. 13000km Strecke), sind sehr große Sprünge zwischen den Kapiteln. Es liegen oft mehrere hundert Kilometer zwischen den Kapiteln. Einigen gewissen Einblick bekommt man somit zwar aber der ist ziemlich lückenhaft.

Wie alle trail angels bieten die Andersons ihre Hilfe kostenlos an. Sie betrachten die thruhiker einfach als Freunde, die sie noch nicht kennengelernt haben, und freuen sich über deren Unterhaltung und Gesellschaft. Allerdings bezahlen sich das Bier, das Essen und das Benzin für die Wanderer nicht von selbst. Und so hinterlässt beim Abschied jeder der Wanderer eine kleine Spende im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten.

Ich musste an mehreren Stellen im Buch recht herzhaft lachen, weil ich mir die Situationen bildlich vorgestellt habe. Da zieht sich die Deutsche vor den prüfen Amerikanern aus und springt im Evaskostüm ins Wasser.

Die Hiker laufen durch ein Gebiet, in dem es einen Waldbrand gegeben hat. Durch die Asche sehen sie aus wie Schornsteinfeger, als sie im McDonalds einkehren.

Oder auch Striptease im Waschsalon (ich hab mich schon gefragt wie die Hiker das anders lösen).

Rein optisch unterscheidet man sich – abseits des High Tech Zeugs was man dabei hat als Thru Hiker oft nicht von einem Obdachlosen. Interessant ist auch, dass Vegetarier und notorische Fast Food Verweigerer auf dem Trail einfach nicht genug davon bekommen können. Es gibt keine Möglichkeit schneller Kalorien rein zu schaufeln, die man auf dem Trail ziemlich dringend braucht.

Now or Never als ehemaligem thruhiker war bewusst, dass die gemeinsame einmonatige Wanderung für seinen Freund Southpaw eine Belastung auf dem Weg nach Kanada gewesen wäre; etwas, was ihn von der Zielerreichung abgehalten oder ihn zumindest ausgebremst hätte. Und daher hat er abgebrochen, bevor es zur entscheidenden Belastungsprobe gekommen ist. Was ist dir wichtiger: der Trail oder unsere Freundschaft? Denn als echter thruhiker hätte sich Southpaw wohl für den Trail entschieden …

Wenn man sich allerdings Bilder vom Trail anschaue entschädigt das für einiges.

Desto mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto klarer wird einem, dass es nicht wirklich viel braucht um glücklich zu sein. Thru Hiken ist ja auch immer eine Form von aussteigen auch wenn es nur temporär ist.

Etwas deutlicher als im Buch werden hier die Gefahren deutlich. Die Sierras können aufgrund ihrer Schneepassagen in Kombination mit extremen Gefälle hochgradig gefährlich sein.

Was man im Buch auch sehr eindeutig sieht: Auch das schwächste Glied der Gruppe (was die Kondition angeht), kann auch schnell das stärkste werden, wenn es z.B. um die Querung eines Schneefeldes geht. Natürlich kann man einen derartigen Trail als Solokämpfer bestreiten aber viele tun sich gerade an den problematischen Stellen zusammen.

Der Flug von Seattle nach Los Angeles dauert gerade mal zweieinhalb Stunden. Fünf Monate und einen Tag habe ich gebraucht für diese Strecke, die ich jetzt einfach so überfliege.

Die Thru Hiker halten zwar oft zusammen – gerade in kritischen Passagen – aber es ist auch jeder Einzelkämpfer. Jeder hat das Ziel vor Augen und die Abbrecherquote ist hoch. Die Wahrscheinlichkeit, dass man den Trail erfolgreich beende und bis nach Kanada schafft ist gering. Und auch wenn es oft heißt, dass eine derartige Herausforderung zu einem Großteil eine Mentale Herausforderung ist, können einen körperliche Gebrechen schnell zur Aufgabe zwingen.

Bernd gibt mir eine neue Perspektive. Was ist schon meine Kündigung im Verhältnis zu seinem Schicksal? Ich lerne hautnah zu verstehen, dass es Wichtigeres gibt als Karriere und Geld.

Auch wenn einige auf einem Langstreckentrail Freunde für’s Leben finden, ist das wohl eher die Ausnahme. Die meisten Begegnungen sind eher flüchtig (darin sind die Amerikaner ja eh sehr groß – man kann sich wunderbar eine Stunde mit einem Fremden unterhalten – unverbindlich und man sieht sich nie wieder). D.h. man trifft sich immer mal wieder aber sobald einer irgendwo ein paar Tage Pause einlegen muss (sei es wegen Krankheit, Verletzung oder familiärer Ereignisse), sieht man die anderen oft nicht wieder, obwohl sie vielleicht nur drei Tage hinter oder vor einem sind.

Statt einfach die Risiken abzuwägen, dann eine Entscheidung zu fällen und diese konsequent umzusetzen, habe ich viel zu viel Zeit und Energie auf sinnloses Grübeln verschwendet. Vielleicht sollte ich mehr Dinge im Leben nach diesem Motto angehen. Nicht alles endlos immer wieder infrage stellen – sondern einmal entscheiden und dann einfach handeln.

Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich mit dem PCT. Der CDT (grob 30%) und der Appalachian Trail werden dementsprechend kürzer behandelt.

Christine Thürmer gelingt dabei sogar noch der Karrieresprung zwischen dem PCT (vor dem Sie die Kündigung erhalten hat) und dem CDT wird sie sogar Geschäftsführerin.

Auch in diesem Buch geht es nicht nur um Laufen, Essen, Schlafen wie der Titel es vermuten lässt. Es geht auch sehr viel um die Leute, die man auf den Trails trifft. Zwischen Christine und dem Hikingpartner, den sie auf dem PCT getroffen hat, entwickelt sich auf dem CDT eine Beziehung, die allerdings Licht und Schattenseiten hat und am Ende nicht funktioniert.

Fazit:

Wenn ich wüsste, dass ich in zehn Jahren sterben werde, was würde ich in der mir verbleibenden Zeit machen? Arbeiten, Geld verdienen, Karriere? Nein, sicherlich nicht. Ich würde die Zeit nutzen, um meine Träume zu leben, etwas Ungewöhnliches zu tun.

Das Buch ist irgendwo zwischen unterhaltsam und lehrreich. Es werden irgendwelche Unterhaltungen und Begebenheiten entlang des Trails beschrieben. Aber teilweise sind dabei (ich vermute sehr bewusst) auch Hinweise auf Besonderheiten und Verhaltensweisen enthalten, die es entlang des Trails zu berücksichtigen gilt. Das Buch bewegt sich also recht gekonnt zwischen Unterhaltung und einigen grundlegenden Tipps. Wer sich für Langstrecken Hikes oder einfach mit der Idee einer temporären Auszeit interessiert, dem wird das Buch gefallen.

Seit Monaten muss ich meinen Proviantnachschub in stinknormalen amerikanischen Supermärkten kaufen oder, wenn es ganz schlimm kommt, sogar an Tankstellen. Gesunde und dabei bezahlbare Lebensmittel findet man da selten. Stattdessen ist das meiste völlig überzuckert und mit so vielen Konservierungsstoffen versetzt, dass es den nächsten Atomkrieg unbeschadet überstehen würde.

Oft konnte ich mir die beschriebenen Ereignisse bildlich sehr gut vorstellen und musste herzhaft lachen.

Was einem im Buch auch an mehreren Stellen klar wird: Lebe deinen Traum, wenn es irgendwie geht. Das Leben kann so schnell vorbei sein. Dann hilft alles Geld auf dem Konto nichts…

Die einzige Kritik die ich am Buch habe ist, dass es zu kurz ist. 😉

Wenn ihr weitere Beiträge zum Thema Reisen (und auch zum PCT) sucht, findet ihr sie hier.

Bewertung:

4.5 out of 5 stars 4,5/5

Vergleichbare Bücher / Serien:

Verwandte Bücher / Serien:

  • Wandern, Paddeln, Radeln
Offene Fragen / Ideen / Diskussionsstoff (Spoilerwarnung):

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Nordwesten USA und Kananda Reise 2004 [Reisebericht]

Wir haben eine Rundreise von New York bis New York gemacht. Das war übrigens die einzige Rundreise, bei der ich die Reisegruppe nicht in guter Erinnerung behalten habe. In dem Fall haben wir leider die typischen Klischees von Deutschen erfüllt. Pedantisch, nervig, unentspannt.

Wie kam das?

Ziemlich am Anfang der Reise hingen wir eine Stunde mit dem Bus fest. Der Fahrer hatte keine Erfahrung mit dem Modell. Die Busse (wie auch die Autos) in den USA haben i.d.R. Automatikschaltungen. Bei unserem Bus war eine bekannte Make, dass man teilweise 1x Vollgas geben muss, damit sich die Bremse löst. Das hat unserem Busfahrer nach einer Stunde rumprobieren ein anderer Busfahrer erklärt.

Ansonsten war in dem Bus ein Griff am Sitz kaputt.

Die beiden Gründe und ein “fachmännischer” Blick einiger Mitreisenden war dann Anlass einen Beschwerdebrief zu schreiben, den alle im Bus unterschreiben sollten. Wir haben dankend abgelehnt.

New York

Was soll man zu New York schreiben? New York ist so vieles. New York ist laut, bunt, unheimlich geschäftig, hektisch, riesig und voll mit Taxis.

Jeder hat das Bild der New Yorker Taxis im Kopf. Abends leuchten die Reklametafeln um den Timesquare als gebe es kein Morgen.

Wir haben in New York ein Hotel über einer Polizeistation gehabt. Netterweise haben die Polizisten nachts die Sirene nicht direkt unter unserem Zimmer angeschmissen oder wir waren so abgehärtet, dass wir es nicht mehr mitbekommen haben. Tagsüber hört man im 5 Minuten Rhythmus irgendwelche Sirenen.

Zum Schichtwechsel sind die Polizisten als Machtdemonstration mit zig Streifenwagen aufgelaufen und haben quasi eine Show abgezogen und mal eben alle die Sirenen angeschmissen. Anfangs ist man echt irritiert über den ganzen Lärm aber nach einer Weile härtet man ab und der Krach fehlt einem sogar irgendwie, wenn er weg ist.

Auch das Überqueren von Straßen ist – wie in vielen Großstädten speziell. Mal gehen Fußgänger, mal fahren Autos. Mit den Ampelsignalen hat das nur bedingt zu tun. Irgendwann wird gehupt und gefahren und irgendwann strömen die Fußgänger einfach im Rudel über die Straße.

Boston

Boston ist eine der schönsten Städte der USA. Die Stadt war wohl früher nicht die schönste, wenn ich den Ausführungen des Reiseleisters glauben darf. Aber die Stadt hat ziemlich große Anstrengungen unternommen um Grüner zu werden und das ist wirklich gut gelungen.

Boston spielt – wie auch Washington in der Geschichte der USA eine elementare Rolle.

Acadia Nationalpark

Eigentlich war geplant, dass wir den Inidian Summer erleben, leider hat der Herbst zwar Regen geschickt aber keine bunten Blätter.

Quebec

Kanada ist eine Bunte Mischung zwischen europäisch (französisch) und amerikanisch (kanadisch bzw. US-amerikanisch). In Quebec und Montreal sprechen viele Einwohner lieber französisch als englisch. Toronto ist dann eindeutig mehr fokussiert auf englisch.

Das geht so weit, dass es in den eher frazösisch orientierten Städten auch morgens in den Bäckereien Croissants gibt und in Toronto die Ausrichtung eben mehr amerikanisch ist.

Montreal

In Montreal haben wir mit dem Bus eine Runde auf der Formel 1 Rennstrecke gedreht. Ihr glaubt nicht wie lahm einem ein Bus auf einer F1 Rennstrecke vorkommt.

Weiterhin haben wir uns das Olympia Gelände angeschaut. Irgendwie wirkt es schon komisch, wenn auf einem derartig großen Gelände, wo mal Menschenmassen durchgeströmt sind nur noch so wenige Leute unterwegs sind. Ich war zumindest zum ersten Mal auf einem Olympiagelände und fand es ziemlich beeindruckend.

Toronto

Der CN-Tower ist sehr beeindruckend und war damals eines der größten Gebäude der Welt. Besonders die Glasbodenelemente waren für einige Leute etwas zu viel. Übrigens der Aufzug hat auch diese Elemente. Die sind nur abgedeckt, weil einige Touristen sich nicht rein getraut haben.

Niagara Falls

Gesprochen übrigens Niagra. Die Fälle sind absolut beeindruckend. Man sollte es nach Möglichkeit so einrichten, dass man die Fälle bei Tag und in der Dunkelheit sieht.

An den Niagarafällen kann man auch Bootstouren machen, die bis in die Gischt der Fälle hinneinfahren. Das kann im empfehlen. Bringt eure Kamera aber früh genug in Sicherheit.

Die Fälle sind übrigens sehr beeindruckend. Besonders an der Stelle von der das obige Foto geschossen ist. Ein paar meter entfernt stürzen unglaubliche Wassermassen in die Tiefe. Allein die Geräuschkulisse ist absolut beeindruckend. Da kommt man sich mal ganz klein vor.

Washington

In Washington gibt es tolle Museen, die man unbedingt besichtigen sollte. Zur Zeit unseres Besuches waren die alle Kostenlos. Vor allem das Air & Space Museum ist eine absolute Empfehlung und weltweit einzigartig (übrigens – wer muss gerade noch an Percy Jackson denken?).

Es gibt aber auch noch andere tolle Museen, die man sich anschauen sollte. Da die Museen alle direkt nebeneinander liegen ist das aber auch kein Problem.

Wir waren zur Zeit de Memorial Days in Washington. D.h. es waren unheimlich viele Veteranen in Washington. Der Nationalstolz ist einfach unglaublich bei den US-Amerikanern. Wenn dann die alten Veteranen mit den ganzen Uniformen und Orden durch die Stadt laufen, mutet das für uns schon recht seltsam an.

Weiterhin sollte George Bush einen Tag nach dem wir in Washington waren zu den Veteranen sprechen (auf dem Platz zwischen den Museen). Dementsprechend war die Polizeipräsenz schon ziemlich heftig. Es war mal ganz interessant das zu sehen.

Philadelphia

Jeder denkt wohl zuerst an den Film mit Tom Hanks oder das Lied von Bruce Springsteen, oder? 🙂

New York

Noch mal laut und bunt bevor es wieder nach Hause in die Kleinstadt geht. Ihr glaub gar nicht wie ruhig es mir in den ersten Tagen zu Hause vorkam.

In New York haben wir einen Hubschrauberrundflug gemacht und dabei die nach der Fleet Week auslaufenden Flugzeugträger von oben und aus einiger Entfernung gesehen. Weiterhin haben wir uns in New York die Intrepid (ausrangierter Flugzeugträger) angeschaut.

Ein Besuch im Hard Rock Cafe gehört natürlich auch zum Pflichtprogramm. Es trägt übrigens unheimlich zum Flair dabei, wenn die Hälfte der Gäste Navy Angehörige sind, die das Hardrock zum Familientreffen nutzen.

Wir haben in New York auch einige Musicals besucht. König der Löwen war sehr gut. Aida war nicht so mein Fall (mehr Oper als Musical). Damals stand am Timesquare eine Werbetafel, auf der die noch offenen Plätze und vergünstigten Preise für den jeweiligen Tag beworben wurden. Somit brauchte man nur ein paar hundert Meter zum jeweiligen Verkaufsstand laufen und sich Karten sichern.

Da wir kurz nach den Anschlägen in den USA waren, war der Ground Zero ein großes Loch. Um den Ground Zero standen die angebrannten Hochhäuser. Das ganze war irgendwie ziemlich einschüchternd.

Wall Street

Wall Street

Die Sicherheitsvorkehrungen waren damals recht extrem. Wir sind aber von den Amerikanern nett und offen empfangen worden. Trotz memorial day und der damaligen Weigerung von unserer Politikern sich an dem Krieg zu beteiligen, der kurz nach den Anschlägen eröffnet wurde.

Stock Exchange

Stock Exchange

Madame Tussauds ist in New York auch einen Besuch wert.

Fazit:

Ground Zero

Ground Zero

Wenn man vorher die Westküste der USA und Florida besucht hat ist dieser Urlaub nicht so spektakulär. Das hat auch damit zu tun, dass die Vegetation nördlich von New York weitgehend der unsrigen entspricht. Das Wetter auf der Tour war auch durchwachsen. Es handelt sich also abseits der Niagra Falls eher um eine Städtetour. Insofern war das von meinen bisherigen USA Urlauben der unspektakulärste. Trotzdem hat die Reise ihren Reiz.

Zu weiteren Reisebeiträgen geht es hier.

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